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Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

T
Zitat von Fliesentisch:
Mal wieder, wie an dieser Stelle gesagt sei! Es kann nicht sein, dass sich neue User hier gegenüber Imperativen rechtfertigen müssen, die aus Mutmaßungen und Projektion bestehen.


Darum habe ich Dr. Imperativ und Herr der Projektion komplett ausgeblendet

06.01.2022 09:39 • x 2 #46


G
@Tin_ Haha, das Bild ist ein super Beispiel. Das hätte ich auch gerade gerückt. Oder die Schranktür zugemacht. Aber: das empfinde ich (mein Umfeld auch) eher als entertaining . Da hab ich keinen Leidensdruck. Leidensdruck hab ich nur dann, wenn es negative Auswirkungen z.B. auf meine Partnerschaft hat oder ich meinen Partner/andere damit verletze.

06.01.2022 09:43 • #47


A


Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

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T
Zitat von Giorgio88:
@Tin_ Haha, das Bild ist ein super Beispiel. Das hätte ich auch gerade gerückt. Oder die Schranktür zugemacht. Aber: das empfinde ich (mein ...


Aber genau da setzt es an. Es geht ums Erkennen Aushalten (anfangs) und dann Akzeptanz. Seit 4-5 Jahren habe ich Akzeptanz in mein Leben gebracht. Wir reden hier nicht über zähneknirschendes Hinnehmen, weil man es sowieso nicht ändern kann. Sondern über ein zurückgelehntes ist eben so und das ist völlig ok so. Natürlich betrifft das nicht alle Bereiche in meinem Leben. Und wie so oft macht die Dosis das Gift.

Auf deine Partnerschaft bezogen:
Was du dir wünschst, ist vermutlich nicht machbar. Ein Mann der Karriere, (später) Familie und Partnerschaft optimal meistert? Schau mal auf die Fakten (deine Freundinnen und deine Erfahrungen). Wenn du einen Karrieretypen hast, dann wird er in den meisten Fällen seinem Ehrgeiz nachgehen (du ja auch) und es wird wenig Paarzeit bleiben. Ich vermute stark, dass dir das dann auch nicht zusagt.

Auch mal eine kurze Frage: was ist so wichtig an Karriere und beruflicher Weiterentwicklung, die auch oft noch schwer auf dem Rücken der privaten Zeit getragen wird?
Was bringt dir höher, schneller, weiter für dein Leben, wenn du einen Job hast, den du magst und der dir auch Selbstverwirklichung schenkt? Muss es immer neuer und anders sein?
Geht's da um Geld oder darum sich selbst war beweisen zu wollen?

Das dachte ich letztens, als ich SPON (Karrierespiegel) gelesen habe. Jeder zweite Artikel drehte sich um höher, schneller, weiter.
Passt gerade hier ganz gut rein.

Ich habe es so verstanden, dass er irgendwann die Firma seines Vaters übernimmt. Soll heißen, derzeit trägt er noch nicht die volle Verantwortung. Sei es ihm doch gegönnt, dass er noch ein ruhigeres Fahrwasser in seinem Leben haben möchte. Das wird sich ändern, wenn er Cheffe ist. Menschen wachsen mit ihren Aufgaben. Er muss ja anscheinend noch nicht wirklich performen.

Abwarten und Tee trinken. Übrigens finde ich es sehr toll, wie er auf dich reagiert, wenn du übergriffig wirst. Da hast du doch deine von dir gewünschte Souveränität und deinen Halt.

06.01.2022 10:00 • #48


Tatiana
Fällt euch allen eigentlich auch auf, dass hier im Forum gefühlt in 99% aller Fälle die Themen auf Konfrontation oder 'Du hast ein Problem' hinauslaufen, wo sich dann alle Beteiligten darüber unterhalten, statt der TE handfeste Tipps zu geben?

Meine Theorie: eigentlich haben wir keine Tipps, wenn es um Liebe geht. Und alle hier fühlen sich wegen irgendetwas ein wenig schlecht. Da geht es uns dann halt mehr darum, 'richtiger' zu liegen als die anderen. Es geht daher ab einem bestimmten Punkt oft mehr um die Prozesse zwischen uns allen als um das eigentliche Thema und Anliegen der TE's.

06.01.2022 13:03 • x 3 #49


G
@Tatiana ich finds grundsätzlich nicht tragisch, wenn auch mal untereinander diskutiert wird und ich konnte auch aus jedem Beitrag etwas mitnehmen (aus dem einen mehr und aus dem anderen weniger). Aber jedem, der Schwächen hat und sich darüber austauschen möchte direkt ein tiefgreifendes psychisches Problem anzudichten, geht zu weit und kann Menschen extrem verunsichern. Wenn jeder mit seinen normalen Problemen zum Therapeuten geht, gibt es noch weniger Plätze für die, die es dringend brauchen. Zwar sehe ich es auch so, dass das bestimmt jedem guttun würde aber man muss schon etwas vorsichtig sein, mit dem, was man hier als Laie attestiert und rät.

06.01.2022 13:39 • x 4 #50


Tatiana
Klar, Diskussionen und Meinungsaustausch soll es ja auch geben. Aber mir fällt das hier extrem auf, dass man sich hier sehr oft vom eigentlichen Anliegen der TE's entfernt und sich gegenseitig irgendwie 'bekriegt'. Mein Eindruck.

06.01.2022 13:51 • x 3 #51


Nechal
Zitat von Giorgio88:
Kontrolle. Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt . Kontrolle abgeben fällt mir wahnsinnig schwer. Ich will immer Herrin der Lage sein und verlasse mich sehr ungern auf andere. Das ist sowohl privat so, als auch im Job (meine Mitarbeiter hassen mich sicher oft, weil ich echt ein Kontroletti bin).

Für mich liegt hier der wesentliche punkt... unabhängig davon, ob chaotische menschen und sehr strukturierte auf dauer miteinander auskommen.... an dem kontrollzwang solltest du arbeiten.... weil der macht nicht nur beziehungen kaputt sondern irgendwann auch dich... :
- Du übernimmst verantwortung an stellen, für dinge, für die andere verantwortlich sind... das führt dauerhaft zu überlastung und führt dazu, dass andere unselbständiger werden, sich mit dem was geschieht nicht mehr identifizieren können
- du versuchst durch kontrolle nicht vorhandenes vertrauen zu kompensieren.... es verhindert aber auch, dass du die erfahrung machen kannst, dass vertrauen das leben erleichtert
- und mal ehrlich, wenn wir nicht gerade in einem atomkraftwerk oder in einem krankenhaus arbeiten.... wenn wir etwas nicht , nicht ganz korrekt oder so machen wie es perfekt getan werden müsste, dann sterben keine menschen...

Hilft dir perfektionistisches oder kontrollierdes verhalten weiter?
1. Erreichst du wichtige lebensziele schneller?
2. MACHST du damit die welt insgesamt wirklich zu einem besseren ort
3. Wirst du ein besserer mensch dadurch
4. Welche Möglichkeiten öffnen sich durch dieses Verhalten?
5. Wenn du wüsstest, dass du in 6 monaten sterben würdest... wäre es dann für dich noch wichtig, dass eine sache genauso gemacht wird?

06.01.2022 14:10 • x 4 #52


ElGatoRojo
Zitat von Nechal:
es verhindert aber auch, dass du die erfahrung machen kannst, dass vertrauen das leben erleichtert

denn 100 % Sicherheit wirst du nie haben. Also gewöhnt man sich an einen bestimmten Prozentsatz von Chaos im Leben.

06.01.2022 14:54 • x 2 #53


S
Zitat von Giorgio88:
Kontrolle abgeben fällt mir wahnsinnig schwer. Ich will immer Herrin der Lage sein und verlasse mich sehr ungern auf andere. ... Das liegt vermutlich daran, dass ich schon oft die Erfahrung machen musste, dass man enttäuscht wird, wenn man sich auf andere verlässt und dass man daher lieber alles gleich selber macht.

Da bin ich ganz bei dir, Giorgio88. Selbermachen und sich nur im Notfall auf andere verlassen müssen, genau mein Credo! Doch ist das ein problematisch anmutendender Hang zur Kontrolle? Ich glaube nicht. Es ist doch vielmehr das Streben nach Unabhängigkeit, was hier zu finden ist. Ich jedenfalls, mag das Gefühl von jemanden abhängig sein zu müssen, überhaupt nicht. Ich finde es schrecklich! Es ist mein Tun und mein Anspruch, möglichst unabhängig zu sein. Vielleicht geht es dir ja genau so. Und der Wunsch nach Unabhängigkeit ist doch nicht verwerflich, geschweige denn therapiebedürftig.

06.01.2022 16:22 • x 1 #54


Nachtlicht
Liebe Giorgio88, ich finde @Fischbrötchen hat dir hier einen sehr wertvollen Beitrag inklusive Nachtrag geliefert, für das Nachdenken über dein Anliegen hier.

Zitat von Fischbrötchen:
Da fehlte auch viel Wertschätzung an meiner Arbeit (...), in dem er die Ordnung, die ich schuf wieder kaputt machte.


Genau das habe ich auch damals erlebt und kann nur betonen: nie wieder.

Weiter vorn war auch noch Thema, dass du denkst, in einer gemeinsamen Wohnung würde mehr Ordnung herrschen, weil dein Freund sich ja auch Mühe gibt, wenn er bei dir ist. Dazu möchte ich nur sagen: er verhält sich bei dir wie ein Gast, ein wohlerzogener, der weiß was sich als Gast gehört. Umgekehrt hat er sein Chaos so wenig im Griff, dass er nicht mal aufräumt, wenn er weiß, dass du sein Gast sein wirst. Natürlich kennst du ihn besser, Giorgio88, aber ich fürchte, deine Vorstellung dass es keine Probleme in dieser Hinsicht mit ihm geben würde ist wenig realistisch.

Zitat von Nechal:
Hilft dir perfektionistisches oder kontrollierdes verhalten weiter?
1. Erreichst du wichtige lebensziele schneller?
2. MACHST du damit die welt insgesamt wirklich zu einem besseren ort
3. Wirst du ein besserer mensch dadurch
4. Welche Möglichkeiten öffnen sich durch dieses Verhalten?
5. Wenn du wüsstest, dass du in 6 monaten sterben würdest... wäre es dann für dich noch wichtig, dass eine sache genauso gemacht wird?


Interessante Fragen! Ich bin natürlich nicht die TE, aber habe mal versucht für mich diese Fragen zu beantworten, denn ich habe auch manchmal - vor allem im Job - so ein Thema mit Dingen, bei denen ich pingeliger bin als andere (und pingeliger, als andere es für nötig halten würden). Überraschenderweise stelle ich fest, dass meine Antwort auf diese Fragen tatsächlich so ausfallen würde, dass es durchaus nützlich und sinnvoll sein kann, ein gerüttelt Maß an Perfektionismus - im Sinne von: einen Anspruch an sich und andere - zu haben. Ja, man erreicht Ziele (auch) damit, man macht die Welt zu einem besseren Ort (indem man seinen kleinen Kosmos zu einem besseren Ort macht), man wird ein besserer Mensch (indem man seine Dinge, die einem wichtig sind, gut macht) usw.. und sogar die letzte Frage... auf viele Dinge, bei denen ich pingelig bin, würde ich tatsächlich dann auch noch beharren. Vielleicht sogar gerade dann

Denn jede Eigenschaft, die wir haben, hat zwei Seiten. Immer. Sie hat gute und schlechte Effekte auf uns, Vor- und Nachteile, jede Stärke ist eine Schwäche, jede Schwäche auch eine Stärke. Ich finde es auch sehr grenzwertig, hier Therapiebedarf zu unterstellen, denn ich lese hier einen ausgeprägten Persönlichkeitsstil und keine Störung.

06.01.2022 17:40 • x 3 #55


G
Zitat von Nachtlicht:
Genau das habe ich auch damals erlebt und kann nur betonen: nie wieder.

Aber das kann doch in einer langjährigen Partnerschaft immer passieren, oder? Das kann genauso passieren (oder gerade dann) wenn ich nen mega strukturierten und ordentlichen Karrieremann am Start hab, der nach 12 Stunden Arbeit nach Hause kommt und sagt: na Püppi, was hast du denn heute geleistet? Fußleisten abgestaubt?

Sorry, dass ich das jetzt so überspitzt darstelle. Aber es kann ja immer alles passieren. Ich versteh schon was du meinst (und Fischbrötchen auch) aber ich weigere mich deswegen eine Chance vorbeiziehen zu lassen. Vor allem weil viele mich in meiner Vermutung bestätigt haben, dass ich auch einen großen Teil zu meiner Unentspanntheit beitrage...

06.01.2022 17:56 • #56


E
@Blake88

Ich frage mich, was ist eigentlich so schlimm an (bisschen) Unordnung? Im Rahmen sage ich jetzt mal.(kein 5 Tage altes dreckiges Geschirr aufeinander gestapelt oder so).
Für mich muss es nur sauber und schön sein, wenn Besuch kommt.
Aber wenn man eh unter sich ist? Wozu der Stress!? Das Leben ist doch eh schon stressig und anstrengend genug. Da ist es mir echt egal, ob mein Kapuzenpulli von Montag bis Mittwoch nicht im Schrank hängt. Wenn er dann erst ab DO im Schrank hängt, wo war das Problem zwischendurch?
Oder vor allem, wenn ich den Pulli in Reichweite haben möchte!? Jedes Mal auskramen für nix und wieder nix?

Wäre mir echt zu doof.

Das Leben muss praktisch sein - alles in Reichweite!

06.01.2022 19:36 • x 1 #57


Nechal
Zitat von Springfield:
Selbermachen und sich nur im Notfall auf andere verlassen müssen, genau mein Credo! Doch ist das ein problematisch anmutendender Hang zur Kontrolle?

Nein, dass ist kein Hang zur Kontrolle...
Doch wenn man sich für die termine des partners verantwortlich fühlt... und da bestimmen möchte wie der sein berufliches leben führt...sowie auf der arbeit dinge der kollegen erledigen, weil man findet, dass es dann besser wird ... ich würde sagen, dass wäre für mich als partner oder kollege schon ein problematischer hang zur kontrolle....und ich gestehe, ich habe da auch zeitweise tendenzen hin, besser gehts mir, wenn ich dem nicht zu sehr nachgehe.... heisst ja nicht, dass man nun seine sachen nicht mehr selbständig , ordentlich oder genau machen darf.

06.01.2022 22:43 • x 2 #58


B
@Mariandl5 nicht jeder ist so und es ist ja auch ok, aber nur wenn es nicht zum Zwang wird.

So auf der Schiene das man es machen muss weil man sonst die Kontrolle nicht mehr hat.

Ich sehe das genau so wie du, mir ist das so was von egal. Was interessiert mich dein Pulli? Um das Beispiel mal mitzunehmen. Für so was ist mir einfach meine Zeit zu schade und vor allem ist es mir egal ob der da liegt oder nicht.

Man lebt in seinen 4 Wänden und ich habe echt keine Lust mehr mir wegen so was den Kopf zu zerbrechen. Auch deswegen werde ich mir da eine Frau nehmen die damit einfach kein Problem hat und schon ist ein Punkt weniger auf der Liste.

06.01.2022 22:54 • x 1 #59


Nachtlicht
Zitat von Giorgio88:
Aber das kann doch in einer langjährigen Partnerschaft immer passieren, oder?


Nein, das ist schon was Spezielles, wenn eine/r reinbuttert in ein schönes gemeinsames Zuhause, und der andere sich daran bedient, und es völlig ignorant gegenüber den Mühen des anderen sogleich wieder verkommen lässt. Ich sage damit nicht, dass es bei dir und deinem Freund so sein muss, nur dass das bei mir so war und ich das aus den Worten von @Fischbrötchen zu verstehen meine, dass es bei ihr auch so war. Aus Erfahrung, Erzählungen und Beobachtungen weiß ich, dass ein ähnliches Verhältnis zu Ordnung/Sauberkeit beim Zusammenleben keine Nebensache, sondern eine Grundlage darstellt.

Zitat von Giorgio88:
ich weigere mich deswegen eine Chance vorbeiziehen zu lassen.


Ich möchte dir deinen Freund auch gewiss nicht ausreden, liebe Giorgio88, ich erinnere mich aus deinem letzten Thread nur daran, dass du eine Neigung hast zu glauben dass ein Mann sich dir zuliebe ändern wird. Das tust du ja hier auch, du denkst, in einer gemeinsamen Wohnung würde er sich und sein Leben besser organisieren als er es jetzt in seiner Wohnung tut. Diese Annahme kann (muss nicht) eine böse Falle werden. Erforsche dich daher lieber selbst, ob du tatsächlich damit zurecht kommen würdest, mit diesem Mann SO WIE ER IST ein gemeinsames Leben aufzubauen, eine Familie zu gründen.

Ich würde dir weiterhin raten, beides zu tun: deiner Tendenz dich zur Nörgel-Mutti zu machen bewusst gegenzusteuern, und gleichzeitig den prüfenden Blick auf eure Kompatibilität nicht zu verlieren. Lern ihn weiter kennen, ihr seid ja erst ein paar Monate zusammen.

06.01.2022 23:47 • x 1 #60


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