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Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

B
Ich sage es gern wieder, du hast viel erkannt und das ist schon mehr als die meisten schaffen, meine Ex hat das nicht geschafft weil eben nur wenige dazu in der Lage sind.

Doch der nächst Schritt muss eine Therapie sein, du kommst da nicht drumherum denke ich. Deine Probleme sind nicht das du Mutti spielst oder weil alles sauber sein muss, sondern dein Zwang in dir.

Du hast es doch selbst geschrieben, du musst kontrollieren und wer das muss, hat eine Störung die er hier im Forum nicht lösen wird. Du brauchst einen Menschen mit dem du diesen Zwang nachgehen kannst.

Woher kommt er? Was löst es aus? Warum bin ich so?

Alles Dinge die du alleine nicht lösen wirst. Nur mal so, auch Monk war in Therapie.

So etwas wird man nicht einfach los, du warst wahrscheinlich dein ganzes Leben so und um das zu ändern, braucht es Zeit und eben eine ordentliche Therapie.

Alles was ein Zwang ist, tut uns nicht gut und bei dir lese ich nur das. Zwanghaft ordentlich, zwanghafte Kontrolle usw.

Die Welt geht nicht unter wenn eine Decke liegen bleibt und das schlimme ist, wo bleibt eigentlich dein Freund in deiner Rechnung?

Lies mal deine Texte durch, dein Freund ist wirklich arm dran in deiner Geschichte. Er macht vieles gut und ist trotzdem ein Loser in deinen Augen zumindest da wo es nicht passt, aber das er einfach einen anderen Lebenslauf hat wie du ist dir egal.

Du kannst damit nicht leben und damit nicht etc... genau diese Dinge sind es aber die am Ende eine Beziehung zerstören und das nur weil er nicht so handelt wie du es gern hättest.

Werde dir mal bewusst das zwei Leben aufeinander treffen und es niemals gesund sein kann wenn nur einer alles so hat wie er es gern hätte.

Ich habe dieses Theater erlebt, irgendwann wird man unglücklich dabei weil man sich das nicht wünscht für das eigene Leben.

Ich bin ein chaotischer Mensch was Haushalt betrifft, habe mich aber gern angepasst bis zu einem gewissen Grad, doch das müssen beide tun und nicht nur einer. Meine Ex zum Beispiel konnte das nicht und am Ende kamen einfach so viele Punkte zusammen, da war eine Trennung nicht mehr zu verhindern.

Ich sehe es ein das man nicht möchte das Geschirr in der Küche liegt und das man die Teller etc.. gleich einräumen kann.

Von mir aus kann man auch jeden Tag Staubsaugen wenn man es möchte, aber es hat seine Grenzen. 3 mal am Tag staubsaugen, wischen, immer alles ordentlich halten, nix darf benutzt werden und wenn muss es sofort wieder ordentlich gemacht werden.

Also da bin ich raus und das habe ich gelernt, wenn eine Frau so einen Zwang hat, dann sollte sie schnellstmöglich den Arzt aufsuchen weil das nicht mehr normal ist.

Ich war noch nie so oft krank wie mit ihr. Dieses 100% sauber sein zerstört nicht nur die bösen Bakterien, sondern auch die guten und dadurch wird man krank.

Also frag dich bitte genau vorher selbst ob du bereit bist da Kompromisse einzugehen. Sagen kannst du viel, aber dein Zwang ist stärker und das wird so lange Thema sein, bis du es selbst an gehst und mit Hilfe dieses Problem los wirst.

Tu dir daher einen großen gefallen und arbeite das erstmal auf, denn es ist der Tod einer jeden Beziehung mit solchen zwängen in eine zu gehen.

Du musst lernen das zwei Menschen mehr dreck machen, dass auch mal was liegen bleibt, dass Dinge wo anders stehen. Es klingt harmlos, aber du tust deinem Freund damit keinen Gefallen und nach und nach, verliert er seine Kraft weil du zum Energiefresser geworden bist.

Du entziehst ihm seine Energie weil du Dinge von ihm verlangst die er nicht möchte und verstehen kann. Es kommt öfter zum Streit wegen solchen lächerlichen Dingen und das entzieht Energie und gleichzeitig ladet sein Akku sich nicht mehr vollständig auf.

Um das zu kompensieren lässt er andere Dinge schleifen. In der Arbeit, Sport oder sonst was, etwas das er aber benötigt um zu funktionieren und irgendwann ist er innerlich leer, er kann dann nicht mehr das geben was er mal geben wollte und eure Beziehung ist gescheitert weil du zum Energiefresser geworden bist.

Am Ende ist dann leider der schuld dem die Energie geraubt wurde, weil der Fresser gar nicht kapiert was er eigentlich angerichtet hat und so gehen die dann wieder in eine Neue Beziehung und fressen wieder. Danach wundern sie sich warum keine Beziehung hält, aber sie kommen nur sehr selten auf die Idee bei sich selbst zu suchen.

Du dagegen hast das erkannt und kannst aus diesem Muster ausbrechen. Du bist weiter wie 90% die das genau so machen. Also geh diesen Weg bitte zu Ende und höre nicht hier im forum auf weil du denkst es kapiert zu haben. Es verstehen und lernen sind zwei Paar Schuhe.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg

06.01.2022 07:51 • x 2 #31


E
@Giorgio88

Mir geht es genauso, nur ist das Ganze umgekehrt. Wenn es dich interessiert, kannst du ja meinen Thread lesen.

Ich kann nur von mir sprechen:
Warum zum Henker fühlst du dich überlegen? Ich habe mein Leben ohne meinen Partner super toll und ohne Probleme hinbekommen (war sehr lange Single, mag das Single Leben auch ziemlich), ich begreife beim besten Willen nicht, warum dann einfach jemand daher kommt und meint, alles besser zu wissen. Ist mir in meiner Beziehung jedenfalls ein Rätsel. Ich komme bestens ohne ihn und ohne seinen Senf zurecht und habe mein Leben bestens im Griff.

Denkst du nicht, dass das auf deinen Freund genauso zutrifft? Er ist schließlich erwachsen, oder..?

06.01.2022 08:15 • #32


A


Ich fühle mich ihm überlegen und schäme mich dafür

x 3


B
Einen Nachtrag habe ich noch!

Ein Beispiel besser gesagt, vielleicht kapierst du es dann besser was ich meine.

Ich betreibe Bodybuilding wenn der Staat mich lässt. Dementsprechend sieht auch meine Ernährung aus.

Ich esse 6 bis 8 mal am Tag, je nach dem in welcher Phase ich bin und die Stunden fallen.

Ich esse alle 3 Stunden, dabei brauch ich die Pfanne mindestens 3 mal am Tag. Für mich macht es keinen Sinn deswegen 3 neue Pfannen zu benutzen. Ich koche, wasche die Pfanne aus und benutze sie wieder. Dabei steht die Pfanne auf dem Herd und bleibt auch da. Meine Ex konnte das nicht ertragen, so groß war ihr Zwang und hat dann einfach die Pfanne aufgeräumt oder in den Geschirrspüler getan. Ich musste mir also jedes mal eine neue nehmen oder die Pfanne wieder rausholen.

Klingt erstmal nicht schlimm, macht es aber über die Jahre gesehen dann doch weil es unnötig ist. Es ist ein Punkt den man einfach akzeptieren kann und wenn der Mann schon so viel akzeptiert, dann kann man das auch einfach mal akzeptieren und muss das auch.

Am Anfang lacht man darüber, doch irgendwann ist es nicht mehr lustig und für sie auch nicht weil sie es einfach nicht dabei belassen konnte, sie wollte dann irgendwann das ich sie selber aufräume weil es ihr selbst zu blöd war es zu tun und ab dem moment geht es langsam dahin.

Ich habe es akzeptiert das sie die Pfanne aufräumt, habe es geschluckt und anstatt sie es schluckt hat sie wieder etwas mehr von mir verlangt als sie selbst bereit ist zu geben.

Dir muss klar sein, dass ihr gemeinsam da wohnt und das er sich wohlfühlen muss genau so wie du. Doch dazu muss man aus seiner Komfortzone ausbrechen und aufeinander zu gehen und ich glaube nicht das du so etwas kannst weil du tief in dir etwas hast das dich zwingt so zu handeln und dem musst du nachgehen.

Du musst begreifen das für einen Menschen das wegräumen von Tellern und sauber machen schon ein Schritt ist in deine Richtung.

Ich Staubsauge 2 mal die Woche, wegen meiner Ex war ich bereit jeden zweiten Tag zu Staubsaugen und anstatt das anzuerkennen, war es für sie selbstverständlich und so bald etwas selbstverständlich wird, frisst das Energie weil der andere damit nicht aufhören wird.

Du willst dann alles und so haben wie es war als du alleine gelebt hast. Deine Beziehung wird so scheitern und das muss dir bewußt werden

06.01.2022 08:19 • #33


E
Zitat von Blake88:
Einen Nachtrag habe ich noch! Ein Beispiel besser gesagt, vielleicht kapierst du es dann besser was ich meine. Ich betreibe Bodybuilding wenn der ...

An der Stelle eine Frage:

Ist das dann nicht in jeder Partnerschaft so? Jeder hat eben seine Vorstellungen über Haushalt, Ehrgeiz, Nähe/Distanz, Ordnung,…. Wie soll man mit einem anderen Menschen auf einen grünen Nenner kommen, wenn 2 Menschen völlig verschieden sind?

06.01.2022 08:22 • x 1 #34


Fliesentisch
Zitat von Blake88:
Ich sage es gern wieder, du hast viel erkannt und das ist schon mehr als die meisten schaffen, meine Ex hat das nicht geschafft weil eben nur wenige ...


Wo in Gottes Namen sieht man denn hier Therapiebedarf? Zwei Menschen halten es mit der Ordnung und Zielsetzung in ihrem Leben grundsätzlich anders, eine davon hat das Gefühl, ihren Partner zu bemuttern und soll deswegen gleich in Therapie?!

06.01.2022 08:28 • x 1 #35


B
@Mariandl5 mit Akzeptanz, Liebe und vor allem mit dem austreten aus der Komfortzone um eine neue zu schaffen.

Doch dazu müssen beide bereit sein und meistens ist die was so ultra sauber sind nicht dazu fähig weil sie eigentlich nicht sauber sind, sondern einen Zwang haben.

Dieser Zwang bindet sie und es muss alles passen, deswegen ist es ja so wichtig diesen Gründen nach zu gehen.

Es kann nicht sein das immer alles glänzt oder kein Staubkorn darf am Boden liegen ‍️

Solche Menschen sind meistens nicht normal im Kopf was das betrifft und genau das gilt es zu erkennen. Nur wenn man es erkennt und daran arbeitet kann man auch eine Partnerschaft führen.

Das witzige ist ja, zwei vom selben Schlag funktioniert auch nicht weil da will dann der andere dem anderen überlegen sein. Es geht hier nicht um Sauberkeit, sondern um den Zwang irgendwas zu tun, Hauptsache was machen und bloß nicht zur Ruhe kommen oder aber was vergessen weil das bringt ja mein Konzept durcheinander.

Ein Mensch der normal ordentlich ist, kommt damit vollkommen easy klar. Mein bester Freund ist sehr sauber, aber weiß auch das man nicht alles machen kann und mit Tieren schon zweimal nicht. Seine Freundin ist normal, etwas chaotischer , aber die zwei ergänzen sich jn der Hinsicht perfekt weil sie aufeinander zu gehen.

Bei Menschen die solche Zwänge haben ist das unmöglich. Da lässt man was liegen und es wird dir vorgehalten, man macht die Decken nicht, es wird dir vorgehalten, man vergisst einen Fleck beim saugen, es wird dir vorgehalten.

Mit so jemanden kann man nicht reden und auf dauer vernichtet das deine Beziehung. Sie wollen es auch nicht kapieren weil dann so Sätze kommen wie ich will es doch nur sauber haben oder ich will halt nicht so schmutzig leben wie du

Sobald das so ist, hast du verloren und da kannst du der sauberste Mensch der Welt sein, man bekommt nie alles sauber, aber die sehen das und zack geht das spiel wieder los.

Daher mein Tipp, diesen Zwang nach Kontrolle los werden und erst dann in eine gemeinsame Wohnung ziehen

06.01.2022 08:38 • x 1 #36


F
Hallöchen,
Es ist sowohl als auch. Gegensätze ziehen sich an und gleich und gleich gesellt sich gern. In manchen Dingen kann man sich toll ergänzen und in manchen Dingen gleicht man sich.

Man muss nicht überall gleich sein , aber in gewissen Dingen schon.

Vielleicht gibst du dem ganzen noch etwas Zeit und schaust es dir an. Bestimmt hat dieser Mann auch Qualitäten, aber ich finde schon, dass etwas mehr Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit sein könnte. Eine Einhaltung von Terminen z.b sollte einem Erwachsenen schon möglich sein.
Du möchtest eine Familie gründen. Spätestens dann können solche Dinge Probleme bringen. Denn du möchtest ja einen Mann an deiner Seite und kein weiteres Kind, dem du Termine machen musst und ständig erinnern musst.
Sich im loslassen zu üben ergibt immer Sinn, Mal ein bisschen Kontrolle abgeben schadet nicht. Ein bisschen. Wenn du so veranlagt bist, wird da immer etwas bleiben und ganz so schlimm ist das auch nicht. Deshalb bist du jetzt da, wo du bist.
Ob es krankhaft ist, kann tatsächlich nur ein Fachmann feststellen.
Perfektionismus bietet auf jeden Fall eine gute Grundlage für ein Burn Out.

Aber grundsätzlich sind wir doch alle gut so wie wir sind , mit einem kleinen Raum für Entwicklung

Meine persönliche Erfahrung bring ich auch noch ein:
Ich , sehr strukturiert im Alltag, Kopf lastig, mag Ordnung. Mein Exmann in diesen Sachen, das genaue Gegenteil.
Wir hatten oft Krach wegen Kleinigkeiten und Ordnungsdingen. Ich machte ihm Termine etc. Das ging so lange gut, bis meine zweite Tochter geboren war. Dann könnte ich das nicht mehr alles tragen.
Da fehlte auch viel Wertschätzung an meiner Arbeit als Mutter und Hausfrau, in dem er die Ordnung, die ich schuf wieder kaputt machte.
Und so kam es dann zum Ende.

War nicht alles schlecht. Sonst hätten wir keine Kinder zusammen bekommen. Aber ein drittes Kind konnte ich nicht mit versorgen.

06.01.2022 08:38 • x 2 #37


F
Nachtrag:

Dein Gefühl ist, dass du dich ihm überlegen fühlst. Und Gefühlen soll man nachgehen. Dem gehst jetzt einfach Mal nach. Und wenn dir in manchen Dingen die Augenhöhe fehlt. Dann ist das so. Es sind für dich wichtige Dinge. Die brauchst du für deine Sicherheit und für dein Wohlgefühl.

06.01.2022 08:56 • x 2 #38


G
@Mariandl5 vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hab deinen Thread gelesen und habe mich da tatsächlich ein wenig wiedererkannt. Ganz so schlimm wie dein Partner bin ich aber (hoffentlich) nicht. Ich bemühe mich auch immer um eine sehr behutsame Kommunikation. Trotzdem kann es natürlich sein, dass es bei ihm so (oder ähnlich) ankommt wie bei dir. Das möchte ich natürlich auf keinen Fall. Bisher hat er das nie geäußert, aber das muss ja nichts heißen. Auf jeden Fall vielen Dank für das Teilen deiner Sichtweise, das hilft mir weiter. Vor allem dabei mich in seine Situation hineinzuversetzen.

06.01.2022 09:08 • x 1 #39


T
Zitat von Fliesentisch:
Wo in Gottes Namen sieht man denn hier Therapiebedarf? Zwei Menschen halten es mit der Ordnung und Zielsetzung in ihrem Leben grundsätzlich anders, ...

Den sehe ich hier schon. Woher kommt diese Selbstoptimierung, die dann auch noch wie ein ausstrahlender Schmerz den Partner ergreift?
Ich habe mal eine (kurze) Partnerschaft mit so einer alles kontrollierenden, übergriffigen und vor allem optimierenden Frau geführt. Einige Dinge erkenne ich hier wieder. Sie war übrigens diagnostizierte (verdeckte) Narzisstin. Verdeckter Narzissmus äußert sich um einiges anders, als der oft (eher maskuline) offene Narzissmus. Kunststück, man sieht es ja schon am Adjektiv
Bevor es falsch rüberkommt: ich möchte der TE sowas nicht andichten. Ich bin kein Profi und das ist hier ein Forum, keine Praxis.

Kontrolle und Optimierung sind fast immer ein Ausdruck von fehlendem Selbstwert. Die Optimierung, die Kontrolle, gewisse Zwänge - alles Werkzeuge um Sicherheit und Wert zu generieren. Ich war auch mal so gestrickt. Bis ich das mit Profis angegangen bin. Die wichtigste und zentrale Frage, um die sich dann diese Problematik drehte war:

Was in deinem Leben wird durch den Anspruch an 100 Prozent (kurz-/mittel-/langfristig) besser?

Antwort: Nichts!

Es geht um den Vergleich zu dem, was passieren würde, wenn ich nicht 100 Prozent in allen Bereichen geben würde - wir reden hier über einen gewissen Zwang a la Wenn's gut werden muss, mach's lieber gleich selbst.
Die Erde würde sich weiterdrehen, niemand würde sterben, die Sonne morgen noch aufgehen, usw.

Wenn der Selbstwert nicht gesund ist, dann wird das in viele Bereiche des Denkens und des Lebens eingreifen. Ich differenziere da auch stark zwischen Selbstbewußtsein und Selbstwert. Ersteres sehe ich bei der TE als stark ausgeprägt, letzteres eher nicht so.

Ist der Selbstwert ungesund, so versucht man ihn durch Zufuhr von Anerkennung übers Außen zu heilen - was nicht wirklich möglich ist. Wir reden da über kleine Pflaster, die temporär gut tun, nicht über eine grundlegende Heilung. Ich hoffe die Metapher kommt halbwegs an.

Zitat von Giorgio88:
Ich bin wirklich äußert anspruchsvoll und wählerisch (in allem) und überdenke jede Entscheidung 20.000 Mal (keine Ahnung wieso, aber ich habe ständig Angst vor Fehlentscheidungen). Dass ich nach dem Treffen einer Entscheidung mal zu 100% zufrieden bin, ist trotzdem selten.

Warum? Warum hast du diesen Anspruch an dich? Was wird dadurch besser für dich? Ich sage dir: nichts.
Was aber wird dadurch schlechter? Ich sage dir: soziale Bindungen (siehe die Auswirkungen auf deine Partnerschaft oder deine Mitarbeiter und auf dich).
Also meine essentielle Frage an dich: Wofür brauchst du das?
Das Paradoxon dabei ist doch, dass du einem Ideal nachläufst, was es nicht gibt und das lässt es dich vermutlich noch mehr versuchen. Wie der Esel mit der Karotte vor der Nase, die an einer Angel hängt die wiederum mit seinem Rücken verbunden ist. Du generierst als somit sogar zum Teil selbst deine Situation, die du dann wieder entschärfen möchtest.

Zitat von Giorgio88:
Eine zu 100% glückliche Beziehung hatte ich auch noch nie.

Und das nimmst du als gegeben hin? Schau bitte mal auf deine Bewertung. Vielleicht gab es tolle Partnerschaften aber das Haar in der Suppe lässt dich so darüber denken.
Das was du suchst, das gibt es nicht.

Zitat von Giorgio88:
Mein Verhalten nervt mich wirklich.

Und darum finde ich es toll, dass du selbst sagst, dass du was ändern möchtest. Für mich ein erster und der wichtigste Schritt.

Zitat von Giorgio88:
Das sind alles Charakterzüge von mir, die ich selber gar nicht mag.

Dann schau mal hin, woher das kommt. Ich meine, man kann sogar soweit gehen und sagen, dass du dich mit so einer Aussage selbst defizitär darstellst, weil du nicht der Mensch bist, den du dir in deinem Kopf zurechtgelegt hast. Du bist gut wie du bist - auch mit deinen (vermeintlich negativen) Eigenschaften und deiner Kontrolle.
Du könntest auch einfach sagen, dass das so ist und schon wäre ein erster Schritt der Akzeptanz getan.
Halte einfach mal Situationen aus (und vor allem: erkenne sie!), die dich sonst stark antriggern würden.
Konfrontationstherapie nennt man das und die hat mir sehr geholfen. Dinge aushalten, Realitätschecks (was genau passiert eigentlich wirklich Schlimmes, wenn ich das und das jetzt nicht [ganz genau] mache?) und das wissen darum, dass diese Stresskurve in dir auch wieder abflachen wird - und das sehr zeitnah.

06.01.2022 09:13 • x 2 #40


G
Lieber @Blake88,

da ich davon ausgehe, dass du kein Fachmann bist, bitte ich dich darum damit aufzuhören mir Zwänge und Therapiebedarf zu unterstellen. Ja, ich habe es gern ordentlich. Aber von einem Putzzwang bin ich sehr weit entfernt. Und ja, ich neige dazu etwas dominant zu sein und mein Lebensmodell auf meinen Partner überstülpen zu wollen. Das ist eine Charakterschwäche von mir und ich möchte daran arbeiten. In Therapie muss ich dafür aber sicherlich nicht. Bitte verschone mich mit deinen seitenlangen Ausführungen über deine Exbeziehung. Ich glaube der einzige, der hier Sachen nicht verarbeitet hat und die Probleme seiner EX-Beziehungen über alle anderen Beziehungen stülpen will, bist du.

06.01.2022 09:17 • x 6 #41


T
Zitat von Giorgio88:
In Therapie muss ich dafür aber sicherlich nicht.

Denke ich auch. Du MUSST nicht in Therapie, aber ich denke du könntest stark davon profitieren. Das glaube ich übrigens bei jedem Menschen, der bereit ist, sich selbst zu hinterfragen und seine blinden Flecken anzuerkennen. Da kann Input von außen wirklich toll sein.

06.01.2022 09:22 • x 4 #42


G
@Tin_ Da gebe ich dir völlig Recht. Es ging mir darum, dass mir hier irgendwelche psychischen Störungen und Zwänge attestiert werden.

Zum Rest deines Beitrags: über mangelnden Selbstwert hab ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Dem werde ich auf jeden Fall auch mal nachgehen. Ich finde das aber immer wahnsinnig schwer. Mein Selbstwert ist sicher nicht im Keller. Ich weiß, dass ich viele Dinge gut kann, dass ich Gutes im Leben verdient habe usw. Trotzdem lege ich ab und an so Verhaltensweisen an den Tag, die - wie du schon erkannt ist - eher auf einen schlechten Selbstwert hindeuten. Ich glaube bei mir fallen da Theorie und Praxis etwas auseinander Im Übrigen schlägt dein Beitrag ja ein bisschen in die Richtung von @Tatiana. Mann muss sich selbst bei solchen Dingen erwischen, sich dann hinterfragen wieso man das nicht einfach locker nehmen kann und bewusst gegensteuern.

06.01.2022 09:28 • #43


Fliesentisch
Zitat von Tin_:
Den sehe ich hier schon. Woher kommt diese Selbstoptimierung, die dann auch noch wie ein ausstrahlender Schmerz den Partner ergreift? Ich habe mal ...


Genau darum ging es mir eigentlich auch, um dieses penetrante Herbeireden eines zwanghaften, therapiebedürftigen Problems durch unseren Forenpsychiater. Natürlich kann man sehr häufig über eine Therapie nachdenken, aber ich sehe die TE bei Weitem nicht als tickende Zeitbombe, wie Blake es suggeriert.

Einen suchenden, sich selbst unsicher fühlenden Menschen, der hier um Rat sucht und vielleicht erst anfängt, seine Probleme zu erkennen und an ihnen zu arbeiten, derart auf die metaphorische Couch zwingen zu wollen, stößt mir extrem sauer auf. Mal wieder, wie an dieser Stelle gesagt sei! Es kann nicht sein, dass sich neue User hier gegenüber Imperativen rechtfertigen müssen, die aus Mutmaßungen und Projektion bestehen.

Ansonsten gebe ich dir völlig Recht!

06.01.2022 09:32 • x 1 #44


T
Zitat von Giorgio88:
Ich weiß, dass ich viele Dinge gut kann, dass ich Gutes im Leben verdient habe usw. Trotzdem lege ich ab und an so Verhaltensweisen an den Tag, die -

Und genau DAS ist für mich Selbstbewußtsein, nicht Selbstwert
Du bist dir deiner Fähigkeiten, deiner Eigenschaften und Möglichkeiten bewusst. Aber: was genau haben sie für einen Wert für dich? Denn teils haderst du ja mit ihnen.

Das Erwischen empfand ich als gar nicht so schwer. Wenn der Blutdruck ansteigt, dann hast du es
Allerdings das Gegensteuern. Ich habe das damals mit sehr einfachen Übungen gezeigt bekommen. Leicht schräge Bilder an der Wand beispielsweise. Was gibt es mir, wenn ich das Bild ausrichte? Beruhigung? Ein gutes Gefühl es für andere getan zu haben?

Was ändert es aber tatsächlich? Nix - das Bild hing vorher an der Wand und hängt auch danach an der Wand. Oft zählt das essentielle, nicht die Perfektion.

06.01.2022 09:37 • x 2 #45


A


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