Hallo,
ich hoffe hier auf Hilfe oder auf jemanden, der sowas auch schon in der Form erlebt hat.
Meine Geschichte klingt so unglaubwürdig, ist aber eins zu eins so passiert.
Ich arbeite (noch) bei einem Träger für Erwachsenenbildung in Bremen im Sekretariat.
Ich habe sie dort kennengelernt, sie ist Teilnehmerin bei uns. Ich bin nicht ihr Dozent.
Sie ist 37 (wie ich auch), ca. 1,80m, zierlich, hat schulterlange, schwarze Haare, schwarze Augen und einen zierlichen Körper. Ich muss noch dazu sagen, dass sie aus Bulgarien kommt, und nicht perfekt Deutsch spricht.
Ich habe im Juli angefangen dort zu arbeiten, sie viel mir nie wirklich auf. Erst im August, als mein Kollege und bester Freund im Krankenhaus lag und ich mit meinem Chef den Laden im Alleingang geschmissen habe. Eines Tages traute ich mich, sie anzusprechen. Ich sagte ihr, wie es mir geht, wenn sie in meiner Nähe ist. Sie war unsicher, meinte, dass würde ich doch zu jeder sagen. Ich versicherte ihr, dass ich es so meinte, wie ich es gesagt hatte. Sie war überglücklich, scheinbar hatte dass noch nie jemand zu ihr so offen gesagt. Wir begannen uns zu duzen, warfen uns Blicke zu, ich gab ihr meine Nummer und wir kamen uns etwas näher. Fürs nächste Wochenende lud ich sie zum Tee in eine Teestube bei uns im Schnoor ein. Sie musste absagen, weil sie nach Hamburg musste, wollte sich aber melden.
Als ich sie am Montag wiedersah, begannen die Veränderungen. Sie blockte mich ab und erzählte mir (nach einer Woche!) plötzlich, es täte ihr leid, sie hätte seit sechs Jahren einen Freund und ich solle sie lassen. Mir zerbrach es da schon das Herz. nach zahlreichen, erfolglosen Versuchen, von ihr persönlich zu erfahren, warum sie mir so etwas vorenthalten hat, schrieb ich ihr eine Mail, in der ich sie zur Rede stellte. Sie rief mich wutentbrannt an, wie ich es wagen könne, sie zu belästigen. Wenn ich das nochmal täte, würde sie zu meinem Chef gehen und mich wegen Nachstellung anzeigen. Dann legte sie auf. Meine Vorwürfe und Bitte um Aussprache interessierten sie überhaupt nicht. Sie fühlte sich nur belästigt. Meine Welt zerbrach immer mehr.
Die Wochen vergingen und ich beobachtete, wie sie sich immer mehr ins negative veränderte. Sie kommt seither kontinuierlich zu spät zum Unterricht und geht früher Begründung: Die anderen Frauen dürfen das ja auch.
(Ich muss dazu sagen, dass wir Umschulungen auch halbtags anbieten, für Mütter z.B.) Sie legt sich mit ihren Mitschülern an, und jeden, der etwas falsches zu ihr sagt, straft sie mit Ignoranz und Ablehnung.
Durch ihr zu spät kommen und ihr frühes gehen werden ihre Noten immer schlechter. Ich habe die Umschulung, die sie macht selbst gemacht und habe ihr, als wir kurz unter uns waren, angeboten ihr beim Stoff zu helfen. Sie lehnte ab und drohte mir, mir die Augen auszukratzen, wenn ich sie weiter bequatsche. Sie verließ ständig den Unterricht und telefoniert mit ihrem Handy mit wer weiß wem. Außerdem hat sie angefangen zu lügen. Sie will sich im Büro Kaffee holen, der nur für die Lehrer und uns gedacht ist. Für die TN gibt es die Automaten, und wurde an die Automaten verwiesen. Sie hat gesagt, ein Mitarbeiter hätte ihr das erlaubt. Meine Kollegin fragte sie nach dem Namen des Mitarbeiters, sie merkte, dass sie entlarvt war und ging frustriert raus.
Seit Hamburg ist sie nicht mehr wieder zuerkennen. Sie war offenherzig, hilfsbereit, hat gelächelt, jeden gegrüßt, hat Mitschülern zugehört, wenn sie Kummer hatten. Davon ist nichts mehr da.
Im Oktober konnte ich nicht mehr, ich sprach sie an und sagte ihr, dass ich mir einen anderen Job suchen würde. Mir tat es weh, zuzusehen, wie sie kaputt geht. Ich sagte ihr nochmals, was sie mir bedeutet und dass sie mir endlich sagen sollte, was mit ihr los ist. Sie kann sich mir anvertrauen und wir finden zusammen eine Lösung dafür. Sie schaute mich für einen Moment schockiert und aufgewühlt an, als wollte sie sagen Nein, bitte geh nicht ich liebe dich doch sagte dann aber, ich wäre nicht ganz normal, mich in jemanden wie sie zu verlieben und ich solle sie nie wieder erpressen, sonst geht sie zu meinem Chef und zeigt sie mich an. Sie hätte ihr Leben und ich meins. Ich habe daraufhin zum Jahresende gekündigt und einen neuen Job im neuen Jahr gefunden.
Ich sprach dann mit einer anderen Teilnehmerin, der sie sich immer anvertraut. Die sagte mir, dass ihr Vater in Bulgarien schwer krank sei. Ich war geschockt, wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass wir das zusammen schaffen. Aber die Freundin hielt mich zurück. Sie meinte, das wäre keine gute Idee, R. droht daran zu zerbrechen und ich könne nichts tun. Ich habe geheult wie ein Wasserfall. ich konnte nicht mehr. Vor allem, weil ich die Situation so gut nachvollziehen konnte. Ich habe auch um meinen Vater gebangt.
ein paar Wochen schrieb ich ihr einen Brief, in dem ich ihr ein letztes Mal meine Hilfe anbot. Ich bot ihr an, ihr den Flug nach Bulgarien zu bezahlen (Sie lebt von Hartz IV) und schrieb ihr eine Zeile von den Comedian Harmonists mit rein Irgendwo, auf der Welt gibts ein kleines bisschen Glück, und ich träum davon, schon lange, lange Zeit. Aber sie rannte zu meinem Chef und beschwerte sich über mich. Sie hat sich bei ihm ausgeheult, bis er ihr 120 €! gegeben hat, wenn sie mich nicht anzeigt. Angeblich war sie trotzdem da, und noch bei der Staatsanwaltschaft (wo sie angeblich einen von kennt. Ob aus dem Bett oder woher auch immer,) und bei einer Beratungsstelle. Sie ist jetzt aus panik, ich könne ihr weiter nachstellen umgezogen und wollte, dass mein Chef ihr den Umzug auch noch bezahlt. Ihre neue Adresse kenne ich nicht, ich weiß nur, dass sie, anstatt die Aussprache zu suchen, nach London geflogen ist.
Sie hat sich plötzlich allen gegenüber als das Unschuldslämmchen ausgeben und kostet ihren Triumph jetzt wahrscheinlich mit ihrem Lover in London aus.
Die rührende Geschichte von ihrem armen, ach so kranken Vater war wahrscheinlich auch erstunken und erlogen. Denn dann hätte sie meine Hilfe angenommen und wäre vor allem anstatt nach London zu fliegen, nach Bulgarien geeilt, um nach ihm zu sehen.
Ich habe ihr zum Abschied noch gesagt, ich hoffe sie stürzt mit dem Flugzeug ab oder geh an ihrer neuen Persönlichkeit zu Grunde. Sie blickte mich daraufhin an und sagte Alles gut zwischen uns.
Ich frage mich, was mit ihr passiert ist, dass sie sich so abscheulich verändert hat. In mir wechseln sich Frust, Trauer, Hass, Eifersucht, Fassungslosigkeit und Angst, sie könnte in Hamburg in ein gewisses Milieu abgerutscht sein, ab.
Mich macht auch der Gedanke, dass sie sich mit ihrem Kerl in London über den Erfolg amüsiert und der macht ihr vielleicht einen Heiratsantrag, krank.
Ich weiß, ich sollte mich schämen, sowas zu denken, aber mich hat noch nie eine Frau so dermaßen verletzt wie sie. Ich habe mir gestern geschworen, keine Frau mehr an mich ran zulassen. Ich habe es satt.
16.12.2015 16:28 •
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