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Ich ertrage es nicht, wenn er stirbt

Gwenwhyfar
Ach Tesi, schick ihm alle Kraft, die du hast, damit er gehen kann.

Du wirst ihn im Herzen behalten und das weiß er auch.

26.01.2025 09:13 • x 5 #46


PizzaPeperoni
Zitat von Tesi:
Mein Schwiegersohn sagt, er will keine Besuche.

Nimm das nicht persönlich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass manche Sterbende ihre Ruhe haben möchten und auch, dass sie nicht in Erinnerung bleiben möchten, so wie sie zuletzt sind.

Ein, von mir sehr geliebter, Mensch, lag damals mehrere Tage im Sterben und konnte irgendwie nicht loslassen. Nun, natürlich ist es schrecklich wenn geliebte Menschen uns verlassen, aber noch schrecklicher ist es, sie am Ende ihres Lebens leiden zu sehen. Wir waren immer bei ihr, weil wir sie nicht allein lassen wollten in ihren letzten Stunden. Das war schwer. Noch schwerer war es, als sie alle darum bat, nach Hause zu gehen. Jedoch ist es wichtig, den Wunsch zu akzeptieren, wenn er noch geäußert werden kann. Als wir es dann taten, konnte sie auch nur ganz kurze Zeit nachdem alle weg waren, endlich loslassen und ihren Frieden finden.

Was ich damit einfach sagen möchte, nimm es nicht persönlich, vielleicht ist es einfach das was er jetzt braucht, um loslassen zu können.

Wenn ich mich in einen Sterbenden hineinversetze, dann muss es, neben der Tatsache, dass man spürt, man verlässt dieses Leben, unglaublich erschwerend sein, zu spüren, neben einem sitzen Menschen und halten einem weinend und leidend die Hand, die man selbst lieb hat. Vielleicht könnte ich dann auch nicht loslassen. Viele Menschen sterben auch, wenn die Angehörigen kurz den Raum verlassen.

Manchmal wirkt es doch glatt so, als hätten wir selbst Einfluss darauf, wann der genaue Zeitpunkt unseres Ablebens ist. Vorausgesetzt es ist kein plötzlicher Autounfall oder sonstiges.
Da können wir nur die Wünsche der Person akzeptieren, um es ihr so leicht wie möglich zu machen.

Ich wünsche dir alles Gute und ich hoffe du betäubst deine Schmerzen nicht mehr mit Tabletten und Alk..

26.01.2025 12:06 • x 12 #47


A


Ich ertrage es nicht, wenn er stirbt

x 3


T
Ganz herzlichen Dank, liebe @PizzaPeperoni. Ich sehe das genauso.

Ich schreibe jeden Tag einen Gruß in meinen WhatsApp-Status und er schaut ihn an, auch heute morgen. Darüber freue ich mich immer sehr, aber natürlich geht das nicht mehr ewig so weiter.

Obwohl ich dann immer ein bißchen die Hoffnung habe, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, aber das wäre ja ein Wunder.

Ich betäube meine Schmerzen nicht mehr. Ich hab gelesen, man soll das aushalten, dann kann es nur noch besser werden.

Vielen Dank an alle und schönen Sonntag noch!

26.01.2025 12:47 • x 7 #48


M
Zitat von Tesi:
Ich betäube meine Schmerzen nicht mehr.



Gut !

Zitat von Tesi:
und schönen Sonntag


Dir auch, trotz allem !

26.01.2025 12:51 • x 1 #49


Z
Zitat von Tesi:
Ich betäube meine Schmerzen nicht mehr.

Gut!
Zitat von Tesi:
Ich hab gelesen, man soll das aushalten, dann kann es nur noch besser werden.


Vielleicht findest du eine gute Bewältigungsstrategie, welche dir das Aushalten angenehmer macht.
Es gibt ja viele Möglichkeiten.

Viel Kraft dir weiterhin.

26.01.2025 13:26 • x 3 #50


M
Zitat von PizzaPeperoni:
Manchmal wirkt es doch glatt so, als hätten wir selbst Einfluss darauf, wann der genaue Zeitpunkt unseres Ablebens ist. Vorausgesetzt es ist kein plötzlicher Autounfall oder sonstiges.
Da können wir nur die Wünsche der Person akzeptieren, um es ihr so leicht wie möglich zu machen.

Die Wünsche des Sterbenden haben Vorrang. Das muss man respektieren, auch wenn man selbst sich zwiespältig fühlt. Es ist tatsächlich oft so, dass der Mensch allein stirbt - vielleicht weil er es unbewusst sogar so will.

Meine Oma war mit ihrem Altersdiabetes und einem amputierten Bein nicht mehr sonderlich lebenstüchtig. Sie wurde von meinem Opa betreut, der alles übernahm, was zu tun war.
Und dann auf einmal ging es ihr signifikant besser. Sie hatte wieder Lebensenergie gefasst und jeder freute sich und dachte sich, es geht Gott sei Dank doch nochmals aufwärts.
Sie räumte in der Wohnung auf, sortierte ihren Kleiderschrank und mein Opa fuhr zum Einkaufen. Als er nach Hause kam, lag sie im Korridor, zusammengesunken und tot. Es ging offenbar ganz schnell. Und dann haben wir es begriffen. Es war das letzte Aufflackern des Lebensmutes, der schnell aufkommen kann, wenn es dem Ende zugeht und dann ganz schnell wieder erlischt. Und seltsamerweise hatte sie ihr schwarzes Kleid oben hingelegt, so als ob sie es gewusst hätte, dass sie es bald brauchen wird.

Traurig war es allemal. Es liegt im Sterben eine große Macht, denn der Tod kommt, wann er will. Und für die Hinterbliebenen bleibt eine große Ohnmacht, der sie sich beugen müssen.
Behalte ihn in Deinem Herzen und wenn er dann gegangen ist, wird es dennoch momentan ein Schock sein, selbst wenn man es wusste, dass es geschehen wird.

Ich wünsche Dir die Kraft das zu ertragen und auch zu trauern. Man sollte der Trauer nicht davon laufen, sie will auch durchlebt werden.

27.01.2025 10:26 • x 6 #51


Heavydreamy
Hallo @Tesi , magst du uns berichten, wie es dir geht?

Heute 07:09 • x 3 #52


T
Hallo, ihr Lieben,

Es geht mir einigermaßen gut. Das Schlimmste war wirklich ihn leiden zu sehen. Der Besuch im Krankenhaus war das Schönste und Traurigste zugleich. Ich durfte ein Foto von ihm mit unseren Enkelkindern machen, das jetzt bei mir im Schlafzimmer hängt.

Danach durfte ich ihn nicht mehr besuchen. Er ist vor 2 Wochen verstorben, nach einer für ihn schrecklichen Nacht. Ich habe bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Es ist schwer zu begreifen, dass es ihn jetzt nicht mehr gibt.

Natürlich hat jetzt sein Sohn sein Handy. Er hat alles gelesen, was ich ihm geschrieben habe und hat mich übelst beschimpft. Er hat mir auch gesagt, dass sein Vater doch später noch Besuch hatte, aber nur einige Auserwählte, zu denen ich nicht gehörte. Niemand hat ihm so oft geschrieben, wie ich und hat ihn damit genervt, sagt er. Wenn ich auf sowas stehe, soll ich ehrenamtlich im Hospiz arbeiten...

Ich durfte ihn nicht mehr sehen und habe seitdem keinen Kontakt mehr zu Tochter und Schwiegersohn. Kann sein, dass es irgendwann wieder besser wird, schon wegen ihren 2 Kindern. Man wird sehen.

Vor 45 Minuten • x 2 #53


Puppy
Mein Beileid liebe Tesi
Es tut mir leid, dass Du zu allem Kummer, nun auch noch beschimpfst wirst.
Traurig alles!
Fühl Dich tröstlich gedrückt

Vor 13 Minuten • #54


ma24
@Tesi
Auch von mir herzliches Beileid.
Ich glaube, alle, auch der Sohn sind mit dieser Situation völlig überfordert. Trotzdem hast du natürlich diese Form der Beschimpfung nicht verdient.
Ich fühle mit dir.

Gerade eben • x 1 #55


Heavydreamy
Zitat von Tesi:
Er hat alles gelesen, was ich ihm geschrieben habe und hat mich übelst beschimpft. Er hat mir auch gesagt, dass sein Vater doch später noch Besuch hatte, aber nur einige Auserwählte, zu denen ich nicht gehörte. Niemand hat ihm so oft geschrieben, wie ich und hat ihn damit genervt, sagt er. Wenn ich auf sowas stehe, soll ich ehrenamtlich im Hospiz arbeiten...

Ich durfte ihn nicht mehr sehen und habe seitdem keinen Kontakt mehr zu Tochter und Schwiegersohn. Kann sein, dass es irgendwann wieder besser wird, schon wegen ihren 2 Kindern. Man wird sehen.

Danke erstmal für deine Rückmeldung.

Auf der einen Seite kann ich den Sohn etwas verstehen, auf der anderen Seite aber auch total dich, du hast ihn eben total lieb gehabt und vermisst und wolltest ihm Nahe sein.

Schade, dass sie da nicht etwas Verständnis dafür haben/hatten

Ich hoffe, sie kommen wieder auf dich zu!

Das Bild ist dir bestimmt jetzt heilig. Fühl dich umarmt.

Gerade eben • #56


A


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