Ich ertrage den Schnmerz einfach nicht!

Lieber Michael,

Zitat von Michael73:

Jetzt brauche ich einen neuen Bezugsmenschen.

Den hast Du immer! Dich! Du selbst bist Dein Bezugsmensch. Ein Bezugsmensch, der immer für Dich da ist und Dich niemals verlässt!

Allerdings braucht dieser Bezugsmensch jetzt Hilfe!
Deswegen:

Zitat von Cocolores:

Dass Du das allein nicht schaffst ist keine Schande. Schau im Internet nach dem Sozialpsychatrischen Dienst und/oder diakonischen Einrichtungen. Und dann holst Du Dir Schritt für Schritt Dein Leben wieder.

Aber Du musst es auch wollen! Jeder Minischritt ist ein Erfolg. Und einen dieser Schritte hast Du schon getan, indem Du Dich hier angemeldet hast und den Austausch suchst.

Michael, Du schaffst das! Du hast es geschafft, Dich hier anzumelden! Das ist ein grosser Schritt!

Ich brauche eine Person, mit der ich meine Welt teilen kann.
Das war immer so.
Nie viele Leute um.mich rum, aber mindestens eine. Oft maximal diese eine.
Alles andere ist überfordernd.

Ja, ich habe mich angemeldet.
Totale Verzweiflung.
Jede Sekunde ist für mich unerträglich.
Zu viel Gefühl. Zu viel Emotion.

Lieber @Michael73, es tut mir leid, dass es dir dermaßen schlecht geht, und dass die so weitreichende Konsequenzen hat. Ich hoffe, dass man dir in der Klinik, bei der Caritas oder dem Psychosozialen Dienst weiter helfen kann. Wäre es eine Option, vorübergehend in eine kleine betreute Wohngemeinschaft zu gehen

Mir fällt gerade ein Spruch ein, den meine Kollegin mir mal gegeben hat, als es in meinem Leben unrund lief:

„Ich musste es dir unbequem machen, sonst hättest du dich nicht bewegt“
Das Universum

Auch wenn das für Dich jetzt vielleicht gerade wie Hohn klingt: aber jetzt bewegst Du Dich! Und das was passiert ist, hat genau das ausgelöst. Und das ist gut! Denn nur so kann sich etwas verändern.

Zitat von Tesi:

Lieber @Michael73, Ich lese gerade ein Buch. Mary, die unbändige göttliche Lebenslust. Da gibt es einen kleinen Geist (Mary), der ...

Das Buch kenne ich auch, das ist toll

Es gibt weder Medikamente noch Covidambulanzen noch Rehas, die bei Longcovid helfen. Alles sind nur Versuche. In der Reha wird alles auf Aktivierung gesetzt. Das ist bei akuter Erschöpfung kontraproduktiv. Viele kommen aus der Reha in einem schlechteren Zustand als vorher.
Zudem wird Longcovid noch immer oft als psychische Erkrankung abgetan. Das ist es aber nicht. Psychische Einschränkungen treten allerdings oft in Folge der Erkrankung auf. Somit gibt es auch keine Heilung auf psychischer Ebene, maximal Hilfe bei der Akzeptanz der Erkrankung.

Michael, es tut mir leid, dass du so schwer betroffen bist.
Ich glaube, du bist in einer tiefen Depression, da jetzt auch noch dein familiärer Halt weggebrochen ist.
Hast du schon mal überlegt, die Telefonseelsorge anzurufen?

Von der Telefonseelsorge und deren Möglichkeiten per mail oder Chat halte ich nicht viel. Hab ich ausprobiert und war sehr enttäuscht. Die stellen nur dumme Fragen, oder hören dir nur zu, was du zu sagen hast, aber aktiv tun die rein gar nichts.

Da würde ich eher das Krisentelefon vom psychosozialen Dienst empfehlen.
Da sind Leute, die tun auch aktiv was für dich.

Oder schaue doch mal bei naturheilkompass.de.
Da steht so einiges drin, was du selbst tun kannst bei Long Covid.

Von Rehas bin ich auch kein Fan. Bei der letzten ging`s mir hinterher schlechter als vorher.
Werde auch keine mehr machen. Da bin ich hier zu Hause besser dran und hab meine Ruhe.

Zitat von Pippa:

Zudem wird Longcovid noch immer oft als psychische Erkrankung abgetan

Genau wie bei meiner Freundin. Sie hat alte Eltern und kümmert sich um sie und genau das wird Ihr nun aufgetischt. Es gibt aber eine Möglichkeit Covid über Experten und Blutuntersuchung nachzuweisen (so hab ich sie jedenfalls verstanden). Es gibt wohl einen Arzt in Berlin und einen in Hamburg und ein Gutachten kostet ein Vermögen (sie erwähnte 8000Euro).
Sie hat das Glück in Hamburg zu Leben und ihre Versicherung übernimmt die Kosten für das Gutachten.

Rein schulmedizinisch sind ja meistens alle Werte i.O.. Das ist leider das Verflixte an der Krankheit.
Ich habe mir über einen Alternativmediziner den ATP-Wert (Mitochondrienfunktion) nehmen lassen. Der war grottenschlecht. Somit hatte ich aber zumindest eine Erklärung für meine Fatigue. Daraufhin bekam ich einige Infusionen ( Eumetabol ), die aber nichts gebracht haben.
Was ich damit sagen will, man kann hunderte Euro ausgeben und sicher wird sich irgendwo ein Mangel finden, aber ein DAS Medikament gibt es derzeit nicht.
Es ist ja schon lange BC007 im Gespräch, aber es scheitert wohl an der Zulassung. Ich habe das nicht mehr verfolgt.
Die Charité empfiehlt u.a. LDA. Das hat bei mir eine leichte Verbesserung gebracht.

Zitat von Pippa:

Rein schulmedizinisch sind ja meistens alle Werte i.O.. Das ist leider das Verflixte an der Krankheit.
Ich habe mir über einen Alternativmediziner den ATP-Wert (Mitochondrienfunktion) nehmen lassen. Der war grottenschlecht. Somit hatte ich aber zumindest eine Erklärung für meine Fatigue.

Kann ich so unterschreiben. Meine Blutwerte sind alle tipptopp, wenns danach geht, wäre ich pumperlgsund.
Bei mir macht sich das Long-C vor allem an den Nebennieren bemerkbar, ich habe eine Nebennierenschwäche (adrenal fatigue)/HPA axis dysfunction. Den ATP-Wert wollte ich aber auch mal messen lassen.

Zitat von CanisaWuff:

Hallo Michael, meine Freundin hat long Covid und wenn es ihr gut geht, dann kann ich mit ihr telefonieren. Sie hat durch die Erkrankung den Job verloren und kämpft gegen die BG. Ich kann nachfühlen wie es Dir gehen muss und es tut mir so leid zu lesen, dass Du nun auch noch verlassen wirst. Du hast es Dir nicht ...

Long covid muss das schlimmste sein… habe auch eine Arbeitskollegin (wir sind Freiberufler) die nebenbei noch Sängerin war. Sie hat es geliebt zu singen und war immer eine totale kreative Macherin, die so viele Träume und Pläne hatte… mit Anfang 30 hat sie 2020 Long COVID bekommen. Seitdem kann sie das Singen vergessen und arbeiten kann sie nur noch ein paar Tage für ein paar Stunden. Und das macht sie sicher nicht aus Faulheit, es gibt ja einige Menschen die glauben nicht, dass es Long COVID wirklich gibt … selbst erlebt.., sondern sie kann einfach nicht. An schlechten Tagen kann sie nicht mal aus dem Bett. Sich zu essen machen ist ein unfassbarerer Aufwand oder mal aufs Klo zu gehen. Vor Monaten hat sie mal ein Foto gepostet, da konnte sie seit Jahren mal wieder zu Ikea, an einem guten Tag und weil sie endlich nen Rollstuhl bekommen hat. Das war echt erschreckend zu sehen.

jedenfalls, TE, finde ich es grausam, dass dich deine Frau, nach ALL DIESEN JAHREN so im Stich lässt … das tut mir furchtbar leid für dich. Das muss ein unglaublicher Schmerz sein… Du musst wahnsinnig enttäuscht sein. Was sagen denn eure Kinder dazu?

Zitat von Michael73:

Freundschaften überfordern mich.
20 Jahre war ich überzeugt, DAS ist es.
Diese Frau, die Kinder.
Das hat mir gereicht, diese Sicherheit.
Ohne das ist alles weg.

ja… gut, mein lieber, aber das ist heute leider fast Gang und gäbe. Man muss auch alleine klar kommen in dieser Welt, weil du immer mal von heut auf morgen allein dastehen kannst..

Zitat von bebee:

@Michael73 zeigt dir nur, daß DU endlich den Ar. hochkriegen sollst..... 40 kilo frisst sich NIEMAND ad hoc an...... mach dich gerade... bist doch kein lappen zu mami auf'm schoss hat sich erledigt.....

Sorry aber bei aller Liebe…. Depressionen sind die eine Sache, aber mit Long covid kannst du nicht eben mal so den a…. Hochkiregen und sich gerade machen.. Ich sag ja, einige menschen unterschätzen das.

Zitat von Milly85:

Ich sag ja, einige menschen unterschätzen das.

Leider nicht nur einige, sondern viele. Sogar Ärzte, die einen erst nehmen sollten. Ich empfehle dazu mal Probier’s doch mal mit Tee: Chronisch krank, aber niemand glaubt dir vom ZDF Magazin Royale (verlinke ich jetzt bewusst nicht hier, da OT).