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Ich ersticke noch an meinen eigenen Tränen

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Zitat von Nickschonweg:
@lotusbluete_ Beziehung en werden heute bei kleinsten Problemen weggeworfen Kämpfen? Versuchen die problene gemeinsam zu lösen? Ach quatsch ist ...

Richtig... Dabei hat er mir immer wieder gesagt, dass er uns niemals einfach so wegschmeißen oder mich verletzen würde, wie die Männer davor es getan haben. Er war der schlimmste bisher. Zumindest ab dem Tag der Trennung... Keine Ahnung, inwieweit er mir nur etwas vorgespielt hat. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich davon noch glauben soll und was nicht...

18.12.2023 21:06 • #166


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@Nickschonweg wobei er ja nicht mal eine Neue hat. Das hat meine Mutter letztens durch Zufall erfahren, als sie seine Mutter beim Einkaufen getroffen hatte... ich weiß nicht, was in seinem Kopf schwerwiegendes vorgegangen sein muss, dass er überhaupt keine Zukunft mehr für uns gesehen hat.

18.12.2023 21:08 • #167


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Ich ersticke noch an meinen eigenen Tränen

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GarstigeGräte
@lotusbluete_

Lass dich drücken, lotusblüte.
So blöd es klingt, aber die Zeit heilt Wunden. Manche Wunden, z.B. die, die entzündet sind -und ich glaube, Liebeskummer kann man gut damit vergleichen- benötigen aber mehr Zeit, zu heilen. Lass es zu, dass sie jucken oder schmerzen oder auch wieder aufbrechen, damit der Eiter abfließen und die Wunde neu heilen kann.

Bei mir ist es jetzt 3 oder 4 Monate her..weiß gar nicht so genau. Es ist besser geworden, aber es war und ist natürlich auch mit Rückschritten verbunden.
Erst gestern war so ein Tag, an dem mich der Schmerz mit voller Wucht zurück geschleudert hat. Das war ein Gefühl, als hätte sich in meinem Inneren das Tor zur Hölle geöffnet und all die gequälten Seelen frei gelassen, deren Leid und Schmerz ich jetzt spüre.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so dermaßen Rotz und Wasser geheult habe.

Einen wirklichen Tipp habe ich nicht, außer aufzuhören, gegen die Gefühle anzukämpfen und sie einfach zuzulassen.
Auch wenn du meinst, es müsste doch langsam mal reichen. Es reicht erst dann, wenn der Schmerz endgültig verschwunden ist.

Hast du es mal mit Meditation versucht?
Oder Therapie?
Ich hatte das Glück, über das Gesundheitsmanagement meines Arbeitgebers eine Therapeutin vermittelt bekommen zu haben, zu der ich seit einigen Wochen gehe. Das hilft mir schon sehr.

18.12.2023 21:15 • x 2 #168


L
Danke für deine lieben Worte, @Grätchen und die Umarmung! Wir befinden uns zeitlich und gedanklich wohl auf einer ähnlichen Ebene... Bei mir fließen die Tränen seit ein paar Tagen auch wieder. Es gab Phasen, da konnte ich überhaupt nicht mehr weinen und nun muss gerade alles wieder raus. All der Schmerz scheint durch meinen gesamten Körper zu wandern und die geweinten Tränen machen es nicht einmal besser.
Wahrscheinlich müssen wir Beide noch ein bisschen mehr durch den Schmerz gehen, eh alles überstanden ist. Es wäre wundervoll eines Tages zurückzublicken und sich zu sagen Ich habe es tatsächlich geschafft.

Zitat von Grätchen:
Hast du es mal mit Meditation versucht?

Ich hatte es mit autogenem Training versucht, jedoch konnte ich nicht wirklich bei der Sache sein. Meine Gedanken sind mehr als sonst abgeschweift und der leichte Trance-Zustand hat alles viel schlimmer gemacht...
Zitat von Grätchen:
Oder Therapie?

Das ist tatsächlich in Überlegung, denn ich denke bei mir steckt mehr dahinter, als dass ich einfach nur jemandem hinterher trauere.
Es freut mich zu hören, dass die Therapie dir hilft. Vielleicht hast du damit ja wirklich eine gute Hilfe gefunden, um mit der Trennung klarzukommen.
Fühle dich auf jeden Fall auch ganz lieb gedrückt! ️

18.12.2023 21:33 • x 2 #169


GarstigeGräte
@lotusbluete_


Zitat von lotusbluete_:
Das ist tatsächlich in Überlegung, denn ich denke bei mir steckt mehr dahinter, als dass ich einfach nur jemandem hinterher trauere.
Es freut mich zu hören, dass die Therapie dir hilft. Vielleicht hast du damit ja wirklich eine gute Hilfe gefunden, um mit der Trennung klarzukommen.


Ja, bei mir steckt auch mehr dahinter..ich hoffe, dass ich lerne, das aufzuarbeiten.
Ich denke, mit der Trennung selbst komme ich mittlerweile relativ gut klar, es ist mehr das Minderwertigkeitsgefühl, das er nach der Trennung nur allzu präsent in mir hinterlassen hat, das mir Probleme bereitet.

Vielleicht könntest du es mit Sport versuchen. Ich habe mir ein Laufband geholt, auf dem ich mich auspowern kann und das hat mir zu meiner eigenen Überraschung gut geholfen.
Leider war das Laufband bei meinen Knieproblemen keine so gute Wahl, so dass ich jetzt zwangsweise schon weider etwas länger pausiere.

18.12.2023 22:07 • x 2 #170


L
@Grätchen
Bei mir überwiegen nach wie vor die Gedanken, wie er einfach so gehen konnte und dass ihm anscheinend nichts wehtut - als wäre ich kein Verlust für ihn, als würde nicht auch bei ihm plötzlich ein Mensch fehlen. Vielleicht kann er generell keine Trauer empfinden, ich weiß es nicht. Ich kann mir jedenfalls vieles, was so passiert ist nicht erklären und der ganze Schmerz ist irgendwie allein bei mir zurückgeblieben...

Mit Sport habe ich es auch schon versucht und natürlich hilft es mal kurz oder für den Tag, aber dann kommen eben wieder Tage, an denen mein ganzer Prozess einstürzt wie ein Kartenhaus. Als wäre ich nicht einen einzigen Schritt vorwärts gekommen und meine eigenen Gedanken überollen mich.

Manchmal wünsche ich mir, mein Ex würde wenigstens einen Tag so leiden, damit er mal sieht was er überhaupt angerichtet hat...

19.12.2023 10:51 • x 3 #171


GarstigeGräte
Zitat von lotusbluete_:
dass ihm anscheinend nichts wehtut - als wäre ich kein Verlust für ihn, als würde nicht auch bei ihm plötzlich ein Mensch fehlen.

Davon würde ich nicht ausgehen, auch wenn sein rigoroser Abgang sich so deuten lassen könnte.
Es ist vermutlich seine Art, mit der Trauer (und vielleicht auch Schuldgefühlen) umzugehen, eben indem er nicht reflektiert und sich nicht damit auseinander setzt.
Und das Kopfkino macht daraus: Es ist ihm egal. Ich habe ihm nie etwas bedeutet.
Ich glaube aber, die wenigstens Menschen sind so abgebrüht, dass sie alles eiskalt hinter sich lassen können. Sie beschäftigen sich meist nur nicht mit ihrer Trauer und wollen auch nicht mit dem Schmerz des Ex-Partners konfrontiert werden -denn dann müssten sie sich ja auch mit ihrem Schmerz auseinandersetzen.
Ob es ihnen damit besser geht, ist fraglich.

Zitat von lotusbluete_:
Manchmal wünsche ich mir, mein Ex würde wenigstens einen Tag so leiden, damit er mal sieht was er überhaupt angerichtet hat...

Selbst wenn sie doppelt und dreifach leiden würden, wäre es nicht Genugtuung genug.

Ich habe ja zumindest sporadisch noch Kontakt mit meinem Ex. Tatsächlich kann ich mich nach wie vor an ihn wenden, wenn ich Fragen zu unserer Beziehung bzw. Trennung habe. Und ich merke, wie sehr es ihn trifft, wie sehr ich noch leide.
Und wie sehr es ihn trifft, wenn ich ihm in meiner Wut Gemeinheiten und Beleidigungen an den Kopf schmeiße. Dann tut es mir selber leid und auch weh, ihn so zerstört zu sehen und trotzdem bemüht, mir es leichter zu machen.

Aber, ganz tief in mir drin, ist eine leise Stimme, die hämisch lacht und sagt: Yes. Volltreffer! Gibs ihm. Mach weiter so. Das war noch nicht genug. Tritt nach.
Davon abgesehen, dass ich so nicht sein möchte, weil er es nicht verdient hat -ich weiß, dass er mir nicht absichtlich weh tun wollte- und ich wirklich sehr an meiner Impulskontrolle arbeite, könnte ich ihm nie so sehr weh tun, dass es den Schmerz, den er mir angetan hat, wett machen würde.
Selbst wenn ich wollte, er würde nie das fühlen, was ich fühle, es wäre einfach nie genug.

19.12.2023 15:48 • x 3 #172


GarstigeGräte
Zitat von lotusbluete_:
Als wäre ich nicht einen einzigen Schritt vorwärts gekommen


Ja, so fühlt es sich manchmal an.
Aber eigentlich weißt du, dass es nicht stimmt.
Die Fortschritte sind nur so klein, dass man sie nicht bewusst wahr nimmt und bei jedem Rückschlag den Eindruck vermitteln, man stünde nach wie vor auf Null.

Es ist schwer, den Fokus auf die Baby-Steps Fortschritte zu legen, aber wenn man sich einmal konkret vor Augen hält, wo es schon besser geworden ist (und sei es nur, dass man statt 8 Stunden nur 6 Stunden an ihn gedacht hat), wird man feststellen, dass man doch schon einen Schritt weiter ist.
Leider gehen die Fortschritte nicht so prägnant einher wie die Rückschritte, deshalb steht man gefühlt auf der Stelle.

19.12.2023 16:00 • x 1 #173


Amaible
@lotusbluete_ Du liebe, es tut mir sehr leid, dass du immer noch so leidest unter der Trennung.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch ganz viel mit der derzeitigen besinnlichen Stimmung zu tun hat. Das schlägt Menschen, die verlassen worden sind, doppelt aufs Gemüt.
Gib dir Zeit. Hol dir psychologische Unterstützung, um das ganze zu reflektieren und um zu gucken, warum du so dolle Verlustangst hast.
Du musst das nicht alleine bewältigen.
Ich war gestern das erste Mal bei der Caritas Beratungsstelle und habe mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich im Kreis drehe.
Der Austausch mit anderen, die mich verstehen (in meinem Umfeld und auch in diesem Forum) hilft mir sehr. Drück dich ganz doll! Du schaffst das!

19.12.2023 20:03 • x 1 #174


L
Zitat von Grätchen:
Davon würde ich nicht ausgehen, auch wenn sein rigoroser Abgang sich so deuten lassen könnte.

Zitat von Grätchen:
Ob es ihnen damit besser geht, ist fraglich.

Etwas muss ihm die Trennung gegeben haben. Zumindest mehr, als es meine Anwesenheit konnte... und das muss ich mir jedes Mal auf's Neue eingestehen. Diese Einsicht tut unglaublich weh...
Wenn er mich so vermissen würde, dass er es nicht mehr aushalten kann, würde er sich ja auch melden und ich bin leider immer noch nicht so weit, dass ich sagen kann, ich würde mich nicht nach einer Kontaktaufnahme von ihm aus sehnen.
Zitat von Grätchen:
Selbst wenn sie doppelt und dreifach leiden würden, wäre es nicht Genugtuung genug.

Da hast du auch wieder Recht... Nichts von dem all dem Schmerz wäre schmerzhaft genug, nichts würde vorallem die Schmerzen wieder ungeschehen machen lassen.

Zitat von Grätchen:
Aber, ganz tief in mir drin, ist eine leise Stimme, die hämisch lacht und sagt: Yes. Volltreffer! Gibs ihm. Mach weiter so. Das war noch nicht genug. Tritt nach.

Ist es nicht sogar von Vorteil, dass du so etwas denken kannst? Wut ist gut, wenn es um das Loslassen geht. Bei mir ist sie leider noch nicht so stark ausgeprägt...

23.12.2023 20:12 • x 1 #175


L
Zitat von Grätchen:
Ja, so fühlt es sich manchmal an. Aber eigentlich weißt du, dass es nicht stimmt. Die Fortschritte sind nur so klein, dass man sie nicht bewusst ...

Wofür ich wirklich dankbar bin ist, dass die schlimmste Phase, die unmittelbaren Wochen danach, vorbei sein. Da hatte ich teilweise echt Angst noch die Nerven zu verlieren... schon schlimm, was eine einzige Handlung eines anderen Menschen mit einem machen kann...
Deswegen stimmt es, was du sagst. Rückblickend betrachtet bin ich da schon zumindest einige Schritte vorwärts gekommen

24.12.2023 04:16 • x 3 #176


L
Zitat von Amaible:
@lotusbluete_ Du liebe, es tut mir sehr leid, dass du immer noch so leidest unter der Trennung. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch ganz viel ...

Liebe @Amaible, wie immer danke für deine mitfühlenden Worte. Diese Weihnachtszeit und das nahende Jahresende wird tatsächlich der Auslöser für meine Talfahrt sein. Für das neue Jahr habe ich schon so einige geplant, auch was die professionelle Hilfe angeht... und ich finde es super, dass du dir auch Hilfe geholt hast! So eine Selbsthilfegruppe, mit Menschen in einer ähnlichen Situation, könnte ich mir auch vorstellen. Und egal welche Form von Hilfe wir uns holen, im Endeffekt kommt es so sehr uns selbst zu Gute und wir werden wachsen mit unserer Situation
Drück dich zurück, wir schaffen das beide!

24.12.2023 04:23 • x 3 #177


Amaible
@lotusbluete_ Ja, es muss aufwärts gehen. Obwohl heute mal wieder ein trübsinniger Tag ist mit viel Grübelei und Herzschmerz... Ich hoffe, dass dieses Jahr schnell vorbei geht. Diese besinnlichen Tage machen mir nochmal deutlich, was letztes Jahr anders war. Da haben wir Heiligabend zusammen verbracht.
Ich wünsche dir trotz deiner Trauer eine schöne Weihnachtszeit. Verbringst du Zeit mit deiner Familie? Weihnachten alleine ist nicht schön...

24.12.2023 14:15 • x 1 #178


L
Zitat von Amaible:
@lotusbluete_ Ja, es muss aufwärts gehen. Obwohl heute mal wieder ein trübsinniger Tag ist mit viel Grübelei und Herzschmerz... Ich hoffe, dass ...

Es ist ganz normal, dass man in so einer Zeit nachdenklich wird und sich an die guten alten Zeiten erinnert. Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass auch wieder neue gute Zeiten kommen Ich hoffe auch, dass du trotz allem dir eine schöne Zeit machst. Morgen feiere ich mit meiner Familie nach, da ich arbeiten bin...

Es kann alles nur besser werden und das wird es nächstes Jahr garantiert auch ️

25.12.2023 00:26 • x 2 #179


L
Auch, wenn ich unter diesem Thema schon lange nichts mehr geschrieben habe, muss ich gerade etwas loswerden.
Nach etwas über 10 Monaten haben wir uns jetzt (endlich?) mal darauf geeinigt, dass ich meine Sachen zurückbekomme. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich das überleben soll, auch wenn jemand mit zur Unterstützung mitkommt.
Er war beim Schreiben so schrecklich neutral zu mir, also weder überaus freundlich, noch böse, dass es mit wehgetan hat. Als wären wir nichts weiter als zwei Leute, die sich mal flüchtig gekannt haben und ich bin nachher gezwungen so zu tun, als würde mir das alles nichts ausmachen, weil es ihm definitiv nichts ausmacht. Er verhält sich so, als hätte es diesen respektlosen Cut seinerseits nie gegeben.
Es fühlt sich so schrecklich an zu wissen, dass ich ihn da wahrscheinlich das Letzte Mal sehen werde. Was sagt man in solch einem Moment? Wie soll ich es aushalten, wenn ich jetzt schon Schweißausbrüche und Herzrasen bekomme? Wie schafft er es, alles auszublenden?
Er weiß überhaupt nicht, was er da angerichtet hat und ich mag gar nicht an letztes Jahr denken, weil es die vermutlich dunkelste Zeit war, durch die ich jemals gegangen bin. Ich habe Angst, dass es mich aufwühlt und hoffe zugleich, dass ich danach noch ein wenig mehr abschließen kann. (Ob ich überhaupt irgendwann abschließen kann?)

07.07.2024 11:41 • x 1 #180


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