hallo fraugrebe,
mir ging es ähnlich. wenn er schwach war, hab ich ihn gestützt, wenn er traurig war, hab ich ihn getröstet. wenn es mir so ging, hat er sich meist zurückgezogen, war selten für mich da. er hat es versucht, aber irgendwie war er damit überfordert.
vielleicht war das unser fehler, dass wir uns stets so präsentiert haben, dass wir das alles schaffen. die taffe starke frau. und dann, als nichts mehr ging, waren unsere männer überfordert und teils erschüttert.
das mit dem finger auf einen zeigen, dass konnte meiner auch gut. aber ich habe im laufe der zeit gelernt, dass es dabei gar nicht um meinen fehler ging, sondern darum, von sich abzulenken, bei sich nicht schauen zu müssen. ist es nicht viel einfacher dem anderen die schuld zu geben, als sich selbst zu reflektieren?! den schuh, hab ich mir schon lange nicht mehr angezogen.
wieviel erträgt ein liebendes herz? ich weiss es nicht. im moment frage ich mich, was besser war. wir haben viele sehr schöne gemeinsame zeiten verbracht. hatten ein gemeinsames ziel. im august hat er mir unter tränen einen heiratsantrag gemacht. und dann, von heut auf morgen, schmeisst er die arbeit hin und auch die beziehung. diese abbrüche waren früher schon, komischerweise immer in diesem zeitfenster. und genau diese abbrüche sind das grausamste was ich innerhalb einer partnerschaft erlebt habe. heute ist noch alles schön und am nächsten tag ist nichts mehr wie es war. und dennoch frage ich mich, kann ich besser damit leben, dass er sich immer mal wieder ausklinkt oder ohne ihn. ich vermisse ihn jeden einzelnen tag, ich weine mich in den schlaf, stehe morgens weinend auf. bewege mich in unserer wohnung und überall sind da erinnerungen. ich versuche den alltag zu meistern, dennoch überwältigt mich der schmerz immer wieder. kann DAS mein liebendes herz wirklich ertragen?
die zeit, ja, auch sie ist nicht mein freund. aus minuten werden stunden. ein tag scheint unendlich zu sein. seid drei wochen ist er fort und es wird nicht besser. aber ich erlaube es mir zu trauern. egal was die anderen sagen. und ich glaube, die trauer, den schmerz zu zulassen ist der weg zur heilung.
fraugrebe, irgendwie werden wir auch das überstehen. wir werden danach nicht mehr dieselben sein, aber wir werden es schaffen.
17.11.2015 07:25 •
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