Ich, die Versagerin - arbeitslos, wohnungslos, getrennt

@Multiversum Zufällig will ich so leben, ich war immer dankbar für meinen Lebensstandard.

@Brightness2 Ich habe Gelegenheiten beim Schopf gepackt, ich habe tolle Namen in meinem Lebenslauf. Aber ich bin eben nicht mehr bereit für die Karriere mein ganzes Leben immer wieder umzustellen.

Jeder hat einen Job und ein schönes Zuhause? Ist in Bayern plötzluch das Schlaraffenland realisiert? Guck dich doch einmal um. Wieviele Menschen arbeiten rund um die Uhr um die medizinische Versorgung, Pflege, Produktion und Logistik aufrechtzuerhalten? Wieviele Amazon- Subunternehmer schreien Hurra wenn sie um 21 Uhr nach dem 3. Auslieferungsversuch am Tag endlich wen antreffen?

Du lebst in einer völlig irrealen Qelt.

@nalea Entschuldige, jeder in meinem akademisch geprägten Umfeld in dem ich leben darf und das ich mir erarbeitet habe

So langsam drängt sich bei mir der Gedanke auf, dass das alles hier nicht wirklich ernst gemeint sein kann...
So realitätsfern kann man doch mit Mitte 30 (gleiches alter wie ich) nicht sein...

Zitat von Versagerin37:

@Brightness2 Ich habe Gelegenheiten beim Schopf gepackt, ich habe tolle Namen in meinem Lebenslauf. Aber ich bin eben nicht mehr bereit für die Karriere mein ganzes Leben immer wieder umzustellen.

Die Frage ist nicht, ob du tolle Namen in deinem CV hast, denn das Problem ist, dass diese tollen Namen für dich verbrannt sind. Du bist in deinem Job nicht die Einzelhandelsverkäuferin, die untern dem Radar fliegt und in jedem Geschäft arbeiten kann. Für dich werden die Jobs weniger in Ausschreibungen vergeben, sondern durch Mund zu Mund Propaganda. Die richtig guten werden vor der Kündigung schon abgeworben. Schau, fleißige, ambitionierte Menschen gibt es wie Sand am Meer. Mit tollem Studium, super know-how. Das reicht nicht. Das Gesamtpaket muss stimmen. Und da hapert es bei dir. Magst du da nicht mal hinschauen, statt immer wieder darum zu kreiseln, dass früher alles besser war. Mensch, du bist Mitte 30 und liest dich wie Ende 50.

Zitat von Versagerin37:

Entschuldige, jeder in meinem akademisch geprägten Umfeld in dem ich leben darf und das ich mir erarbeitet habe

Das nützt dir doch alles nichts, als arbeitslose Mitdreißigerin, die aus Not bei der ungeliebten Arbeiterfamilie Zuflucht genommen hat.

@Versagerin37 Dir sind die Abläufe unklar, oder? Erst einmal heißt es nicht Stütze. Das ist ein veralteter und abwertender Begriff. Man erhält Arbeitslosengeld, um nach dem Ausscheiden aus einem Betrieb weiterhin seine Gläuber bedienen zu können und keine Abwärtsspirale für andere in Gang zu setzen. ALG 1 dient der gesellschaftlichen Stabilität.
Bürgergeld ist so konzipiert, dass gutausgebildete Menschen nicht ständig zum JobCenter müssen, weil die Mehrheit von ihnen selbstständig etwas findet.

@brokenforever Ich war diejenige, die zwei Mal gekündigt hat, ansonsten wären es befristete Stellen und zwei Mal Insolvenz. Drei Jahre später wollte man mich sogar wieder nachdem man mich vor die Tür gesetzt hat.

Uff. Wenn du dich der Realität nicht anpasst wird die Realität dich unter Schmerzen korrigieren. Du fliegst mit alter Karte über neuer Landschaft.

@nalea und ich will für meinen Lebensstandard arbeiten.

Jeder Mensch möchte sein Leben in der Hand haben, aber das Leben entscheidet sich manchmal oder oft eben anders.

Stärke kann man dann zeigen, in dem man eben auch flexibel ist, froh ist, überhaupt einen Job zu haben, in der heutigen Zeit sowieso.
Wie viele Menschen studierten und mussten sich dann mit Jobs anfreunden, wo sie dafür nicht studiert haben, aber eben froh sind, überhaupt Geld verdienen zu können.

Das Leben, die Welt gerät momentan immer mehr aus den Fugen. Trotzdem und gerade dann muss und sollte man das Beste daraus machen und auch realistisch bleiben.

Mit ich will ich will ich will ist es eben nicht alleine getan.

Manchmal muss man wieder von ganz unten anfangen, damit sich neue Türen wieder öffnen können.

Liebe TE, ich finde es gut, dass du Wünsche und Träume hast, aber für mich klingst du sehr abgehoben, vielleicht gerade, weil du deiner Familie beweisen wolltest, dass du eben sehr viel auf dem Kasten hast, mehr als deine eigene Familie von dir dachten oder dir sagten, lass es lieber.

Ich kann dir aber auch raten, bleib auf dem Boden der Tatsachen. Die goldenen Zeiten in Deutschland sind erstmal vorbei. Wie geschrieben: Vielleicht sind auch andere Richtungen ein guter Anfang, auch, um wieder andere Erfahrungen sammeln zu können.

Man lernt nur aus Erfahrungen und Fehlern, man lernt nie, wenn alles immer gut läuft.

@Heavydreamy Ich will nicht aufgeben, dafür habe ich zu viel gegeben

Ja, wir im Leben im besten Deutschland aller Zeiten in der Rezession, aber es gibt Branchen, die noch immer gut laufen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit 37 nie wieder in meinem Job arbeiten werde?