Ich bin wieder allein

A
Hallo!

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Vor drei Jahren trennten meine Ex-Freundin und ich uns weitgehend einvernehmlich. Es ging so nicht weiter, das wussten wir Beide, denn einen Burnout konnte diese junge Beziehung einfach nicht aushalten. Es liest sich sehr nüchtern, aber ich ging damals wirklich durch die Hölle. Viel hätte ich dafür gegeben, dass wir noch eine Chance gehabt hätten, aber es hat nicht funktioniert.

Neun Monate lang hatten wir anschließend eine On-Off-Geschichte, in der noch eine dritte Person eine Rolle spielte. Diese Situation tat uns Allen nicht besonders gut, ging allerdings auf meine Kappe.

Wie auch immer, im August 2012 trennte ich mich von der ersten, im Januar 2013 von der zweiten Person, die mir nicht ansatzweise so wichtig war, wie die erstbenannte Ex-Freundin, wie ich im Nachhinein feststellte. Soviel zur Vorgeschichte.

Im April letzten Jahres lernte ich eine bezaubernde Frau kennen. Wir hatten dieselben Bedürfnisse, dieselben Wünsche, Träume und Hoffnungen. Wir haben uns langsam und schleichend ineinander verliebt und eine wirklich schöne Zeit miteinander verbracht. Trotz beiderseitiger anfänglicher Gegenwehr.

Heute endete es. Nicht plötzlich, sondern genauso schleichend, wie es gekommen war. Wir stellten fest, dass wir Vieles teilten aber keine gemeinsamen Interessen hatten. Und die Entwürfe unserer Leben waren so gegensätzlich, dass ich keine, absolut überhaupt keine Möglichkeit sah, dass wir auf Dauer zusammen leben können, ohne dass Einer Abstriche machen muss, was nutzen schon dieselben Träume, wenn sie verschiedenen Orten zugeordnet sind? Und,.... ich kann sie nicht riechen.

Im Gespräch heute war ich ruhig und gefasst, sie in Tränen aufgelöst. Ich bin nicht abgeklärt, ich würde mich nur niemals schwach zeigen. Ich hoffe, dass sie das im Nachhinein verstehen wird. Es tut mir nicht minder weh, auch wenn ich letztlich das Ende ausgesprochen hab und nicht geweint habe. Ich konnte einfach nicht mehr vor ihr schwach sein, ich musste stark bleiben.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich sie nicht liebe, ich wäre so gerne sauer auf sie. Aber es gibt Nichts, worüber ich mich aufregen könnte. Und Liebe,... Liebe ist nicht alles.

Mein Kopf sagt, dass es richtig war, und mein Herz findet es so sinnlos. Und das ist es auch - sinnlos. Alle Kompromisse der Welt kommen nicht gegen die Macht der Pherormone an.

Ich kann Nichts ändern. Der Gedanke daran, nicht mehr an ihrem Leben teilhaben zu dürfen und nicht mehr mein Leben mit ihr zu teilen, lässt mich völlig verzweifeln.

21.01.2014 22:16 • #1


C
hm...ich hätte mir gewünscht, dass mein ex um mich weint...tat er vor mir aber nicht...ich habs nich verstanden.

erinnert mich ein wenig an meine geschichte... da lags auch viel an den lebensentwürfen...aber ich weiß nich, warum reicht liebe da nicht? warum akzeptiert man nicht, dass es ok ist wie der andere is, dass der andere seine interessen hat? das ist doch ok? warum ging zusammenziehen bei euch nicht?

23.01.2014 17:38 • #2


A


Ich bin wieder allein

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L
Du kannst sie nicht riechen? .....dann ist es doch keine Liebe Deinerseits?
Finde, Du gehst da sehr stark kopfgesteuert ran, so hat es auch mein Ex gemacht, liegt es nicht einfach daran, dass die Emotionen Deinerseits nicht ausreichen?

23.01.2014 17:44 • #3


A
Ich hab schon einige gescheiterte Beziehungen hinter mir und habe auch schon mehrfach mit Menschen zusammen gelebt. Ich weiß nicht sicher, ob ich nochmal mit jemandem zusammenleben kann und will. Nach den Jahren und den Erfahrungen bin ich recht verschroben und mein Lebensplan steht fest. Wir wohnen in unterschiedlichen Städten und eine Fernbeziehung für die Ewigkeit würde für mich nicht in Frage kommen. Darüber hinaus würde ich niemals wollen, dass jemand wegen mir umzieht, in meine Stadt zieht, bloß weil ich dort bin.

Und nein, ich kann sie nicht riechen. Paradoxerweise allerdings nur in bestimmten Momenten nicht. Ihren normalen Körpergeruch mag ich sehr gerne. Somit ließen die Situationen, in denen ich sie nicht riechen konnte, sich ganz gut umgehen. Nur irgendwann merkte ich, dass es mir zuviel wurde, zuviel Diskrepanzen in Summe, und ich habe das Gespräch gesucht. Wir waren uns einig darüber, dass sehr viel gegen eine Beziehung zwischen uns spricht und wollen mit der Trennung eigentlich das Gute bewahren, was wir miteinander teilten, um irgendwann eine Freundschaft daraus entstehen zu lassen - auf dieser Ebene hätten wir sehr viel mehr Potential.

Und es stimmt, ich bin sehr kopflastig. Das liegt allerdings daran, dass mein Herz mich zu oft getäuscht hat.

23.01.2014 21:08 • #4


D
ich kann dir nur sagen, dass dieses stark bleiben sich für die andere person unglaublich hart ist.

Es schadet nichts gefühle zu zeigen auch wenn du in der sache hart und klar bist.

23.01.2014 21:14 • #5


L
Ich hatte auch gerade eine Beziehung zu einem Mann, der zu kopflastig war - es ist Deine Art, an Dinge heranzugehen, aber Liebe ist eine Sache des Herzens, sicher soll man auch vernünftig denken und den Kopf nicht komplett ausschalten, aber das Herz muss immer ein wenig lauter sprechen, sonst gehen die Beziehungen kaputt...

Für mich liest es sich so, als wärst Du, durch das Erlebte, Deine gescheiterten Beziehungen, gar nicht mehr in der Lage, Dich jemandem richtig zu öffnen und sich zu öffnen gehört in eine Beziehung, man kann nicht immer die Kontrolle behalten, wenn man sich nie richtig hingibt, bleibt man zwar der Gewinner, sprich, derjenige, der weniger leidet, aber man verpasst auch etwas sehr Schönes, nämlich wahre Tiefe.....

Kannst Du mir das mit der Kopflastigkeit mal etwas näher erläutern? .....vielleicht verstehe ich meinen Ex dann besser - das heisst, Dein Kopf, Deine Vernunft kann so überwiegen, weil zu wenig Gefühl da ist......oder verdrängst Du Deine Gefühle einfach nur?

23.01.2014 23:18 • #6


A
@ Lischen

Weder das Eine, noch das Andere ist der Fall.

Ich beziehe meinen Kopf beim Treffen von Entscheidungen stärker ein, als mein Herz. Dieses hat sich nämlich zu oft schon als minderbegabt herausgestellt und mich in die absurdesten Situationen gebracht.

Innerhalb einer Beziehung öffne ich mich sehr wohl. Meine jeweiligen Partnerinnen sind die einzigen Menschen, die mich so erleben, weil ich eben auch finde, dass man sich komplett mit seinem Gegenüber teilen sollte. Nur nach der Trennung verschließe ich mich wieder. Zumindest den weichen Teil, der Tränen vergießt. Aus Selbstschutz vielleicht.

Wir haben gestern noch einmal telefoniert. Es war ein sehr schönes Gespräch und wir waren Beide ein wenig ruhiger, als noch vor zwei Tagen. Es hat mich relativ erstaunt, wie schnell der erste Schock vorbei war. Wir haben festgestellt, dass wir - nach all der Ambivalenz - uns weiterhin einig sind, wir wollen keine Partnerschaft, sondern eine Freundschaft. Es tut mir ganz gut, zu wissen, dass sie die Dinge ähnlich sieht, wie ich sie sehe, und dass sie ähnlich verarbeitet, wie ich. Vermutlich wird sie die Einzige sein, zu der ich noch weitergehenden Kontakt haben werde, und ich bin sehr froh darüber und dankbar dafür.

Momentan kann ich nach vorne schauen. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.

24.01.2014 11:59 • #7


L
@Alphabet

Dann scheinst Du sehr ähnlich zu ticken, wie mein Ex - der hat sich dann auch komplett verschlossen - ich dachte, man kann zumindest, wenn etwas Gras über alles gewachsen ist, eine Art Freundschaft haben - er macht mir gegenüber völlig dicht, wollte nicht mal mehr seine Sachen abholen, um mich nicht sehen zu müssen, verstehst Du das?

Da war ein sehr trauriges Ende, aus meiner Sicht!

Nichts desto trotz muss ich es ja so akzeptieren bzw. ich habe es mittlerweile akzeptiert.....

Es ist schön, dass ihr da ähnlich tickt, das macht doch Einiges irgendwie leichter.....

Und trotzdem schade, wenn 2 Menschen sich lieb haben.....ich bin da irgendwie anders, wenn ich liebe, dann suche ich Wege - auch, wenn es eine Herausforderung ist, ich denke, man kann ALLES zusammen schaffen und Kompromisse gehören nun einmal dazu....

24.01.2014 12:17 • #8


A
Naja, meine Sachen werde ich schon noch holen. Sie ihre ja auch. Wir haben uns auch schon verabredet für eine LAN-Party, wenn das Schlimmste vorüber ist.

Nein, ich kann nicht verstehen, wieso man nicht eine Freundschaft daraus werden lassen kann, wenn man sich noch etwas bedeutet, und mit der Sache abgeschlossen hat. Nur weil man als Paar funktioniert, bedeutet das ja nicht, dass man nicht auf anderen Ebenen funktionieren kann. Es sei denn, man ist noch nicht fertig damit, zu verarbeiten, dann verstehe ich das.

Wir haben auch nach Wegen gesucht. Ich bin der Meinung, dass wir nahezu Alles hätten überwinden können. Aber wie ändert man seinen Körpergeruch? Das hätte nicht funktioniert.

24.01.2014 12:29 • #9


L
Seinen Körpergeruch kann man natürlich nicht ändern, aber das spricht auch wieder dafür, dass es keine richtige Liebe war Deinerseits

Wenn man jemanden liebt, liebt man auch seinen Körpergeruch, das ist auf jeden Fall so

Er hat mir gegenüber völlig dicht gemacht - hat auf gar nichts mehr reagiert - dabei ging es nicht mehr um die Beziehung.....er hat einfach gar nicht mehr reagiert, was wohl auch damit zusammen hängt, dass eine Sache ihn etwas getroffen hat, wo er aber hätte über den Dingen stehen müssen, denn ER hat es ja beendet seinerzeit

Ich denke auch, es ist oft möglich eine Freundschaft zu haben, wenn man keine Wunden mehr hat......

24.01.2014 12:40 • #10


A
Andersherum wird ein Schuh draus. Der Körpergeruch entscheidet, wen man überhaupt nah an sich heran lässt.

Ich liebte ihren Geruch, aber wenn sie anfing zu schwitzen, das ging gar nicht. Deswegen hat das überhaupt funktioniert, denke ich. Wir haben uns im April kennengelernt, da schwitzt man nicht so arg. Im Sommer habe ich diesen Geruch das erste Mal gerochen. Da merkte ich schon, dass etwas nicht stimmt, aber ich habe gehofft, dass man trotzdem weitermachen kann - wie das immer so ist.

Ich habe mit keiner meiner Ex-Freundinnen mehr Kontakt. Bei Zweien hat sich das verlaufen, bei drei Anderen ist einfach zu viel passiert, und bei einer weiß ich gar nicht, wieso. Bei ihr verlief das ähnlich, wie bei Dir und Deinem Ex-Freund. Wir waren eigentlich ein Herz und eine Seele. Dann trennten wir uns, nachdem wir sehr lange nicht loslassen konnten, und seitdem herrscht ihrerseits Funkstille. Das verstehe ich nicht, aber ich akzeptiere es. Sie handelt sicher auch nur so, wie sie zu handeln vermag. Wie wir alle so handeln, wie wir es vermögen.

24.01.2014 13:02 • #11


L
Ohje, ich kann verstehen, was Du meinst mit dem Körpergeruch
Sowas hatte ich noch nie bei einem Mann - Gott sei Dank.....

Ja, vielleicht ist das eine Art Selbstschutz von ihm - keine Ahnung, dass er jedoch nicht mal seine Sachen abholen wollte, fande ich schon sehr merkwürdig
Er hat dann lieber auf seine Sachen verzichtet - wenn man jemanden mal gerne hatte, ist so eine Konfrontation doch eigentlich gar nicht schlimm, man ist doch erwachsen und so sollte man sich doch auch verhalten.....

Naja, ich habe es mittlerweile einfach akzeptiert, obwohl ich es nicht verstehen kann....

Bei mir ist es auch so, dass ich nur noch regelmässigen Kontakt zu einem Ex habe, aber mit den Anderen ist alles ok, also, wenn ich da mal Hallo sagen wollen würde, würden die sich sicher freuen......keine Ahnung, warum manche Menschen jemanden so ausklammern wollen, den sie mal geliebt haben.

Meiner hatte auch gesagt, dass er zu seiner letzten Ex gerne Kontakt gehabt hätte, da wollte sie wohl aber auch nicht - nunja, bei mir hing aber auch eine Schwangerschaftsunterbrechung mit dran, von der er logischerweise wusste, da hat er dann völlig die Schotten dicht gemacht

24.01.2014 13:30 • #12


G
Alphabet, ich lese Deine Mist und, ich mag Dich nicht!

24.01.2014 14:00 • #13


groupie
Was Du riechst, ist ihre Angst.

24.01.2014 14:40 • #14


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