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Ich bin verlassen worden und möchte nur noch weg

B
Zitat von Uccia:
Wie soll man sonst gewisse Werte und Prinzipien dem Nachwuchs vermitteln?

Welche Werte und Prinzipien vertrittst du, wenn du eurem Sohn den Kontakt mit seinem Vater verleiden möchtest und Next madig machst? Euer Sohn war bei der Trennung volljährig, hat offensichtlich drei Jahre mehr oder weniger Funkstille gut verkraftet und freut sich jetzt auf den wieder auflebenden Kontakt mit seinem Dad. Dein Ex hat sich von dir getrennt, nicht von eurem erwachsenen Sohn, der zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Absprung in ein autonomes Leben war.
Zitat von Uccia:
Und ich muss die eine oder andere Kröte schlucken, wie kennenlernen der Next

Wieso musst du Next kennenlernen?

14.08.2022 22:13 • x 5 #91


V
Zitat von Douru:
Ich habe meinen Kindern im Vorfeld gesagt, dass mich eine Hilfe bei dem Umzug sehr verletzen würde. Es ist mir klar, dass sie Kontakt haben wollen ...

Hallo Douru,

ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, ich denke, du hast dir inzwischen therapeutische Unterstützung geholt?

Das könnte dir bei der Verarbeitung der Trennung helfen. hast du schon mal an eine psychosomatische Reha gedacht?

Diese geht in der Regel 6 Wochen und ich könnte mir vorstellen, dass dir das sehr gut tun würde.

Es kann ein großer Schritt in die richtige Richtung sein.

14.08.2022 22:23 • x 1 #92


A


Ich bin verlassen worden und möchte nur noch weg

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ElGatoRojo
Zitat von Douru:
Ich hätte mir an der Stelle Loyalität gewünscht und dass mein Sohn nicht mithilft.

Das kannst du dir in deiner Situation verständlicher weise wünschen, aber damit bringst du ihn in einen Konflikt. Vermutlich ist ihm die moralische Seite der neuen Beziehung seines Vaters relativ egal. Kann sogar sein, er findet die Neue überhaupt nicht gut. Das ändert aber nichts daran, das es sein Vater ist, zu dem er versucht ein bestimmtes Verhältnis aufzubauen. Er hat ja nur den.

Das ist völlig unabhängig zu aller Loyalität zu dir.

14.08.2022 22:51 • x 5 #93


VictoriaSiempre
Zitat von Douru:
Und da ist es doch wunderbar für ihn, wenn der Junge beim Umzug hilft. Ich würde unter einem guten Vaterverhältnis etwas anderes verstehen.

Vermutlich Dein Sohn auch. Aber er liebt seinen Vater und nimmt das, was er bekommt.

Zitat von ElGatoRojo:
Wenn du die Hilfe deines Sohnes für den Vater quasi als Verrat an dir betrachtest, so engst du ihn unzulässig ein.

So sehr ich Dich verstehe, aber das sehe ich genauso. Du schiebst Euren Sohn zwischen Baum und Borke, es könnte ihn zerdrücken.

Zitat von Douru:
Ich habe meinen Kindern im Vorfeld gesagt, dass mich eine Hilfe bei dem Umzug sehr verletzen würde.

Ich denke, das wissen sie. Aber sie wägen ab und wollen den Kontakt zum Vater. Mit solchen Aussagen förderst Du nur Unaufrichtigkeit. Bevor sie Mama vielleicht verletzen, erzählen sie das nächste Mal halt nix mehr...

Zitat von Douru:
Es ist mir klar, dass sie Kontakt haben wollen und auch, dass sie die neue Frau kennenlernen und mit ihr umgehen werden.

Ja vielleicht. Vielleicht auch nicht - oder zumindest nicht so schnell. Sei froh, dass 600 km dazwischen liegen.

Zitat von Douru:
Ich hätte mir an der Stelle Loyalität gewünscht und dass mein Sohn nicht mithilft.

Dein Kind muss nicht loyal sein; es liebt Mutter und Vater. Aber evtl, ist er es trotzdem. Mach das doch bitte nicht am Kisten schleppen fest. Die Bindung, die zwischen Dir und Deinen Kindern besteht, ist dadurch ja nicht plötzlich weg.

Zitat von Uccia:
Das Gerede von Eltern und Partnerebene kann ich auch nicht mehr hören.

Das mag ja sein, dass Du es nicht mehr hören kannst. Trotzdem bleibt es wahr. Wenn Eltern sich trennen, dann sollten die Kinder nicht in Gewissenskonflikte gebracht werden, denn das gehört eindeutig auf die Paarebene. Im Idealfall wird ihnen vermittelt und gezeigt, dass die Eltern sie immer weiterlieben werden, auch wenn sie sich nicht mehr als Paar lieben.

Zitat von Uccia:
Mein Sohn war 18 bei der Trennung. Nun beginnt der Ex langsam den Konrakt wiederherzustellen. Und was soll ich sagen, mein Sohn freut sich.

Wär es Dir lieber gewesen, wenn er auf immer und ewig den Kontakt zu seinem Vater eingestellt hätte?Stellvertretend und rächend für Dich?

Zitat von Uccia:
Wie soll man sonst gewisse Werte und Prinzipien dem Nachwuchs vermitteln?

Naja, mit 18 ist das Wichtigste schon vermittelt, sonst wäre es eh zu spät.

@Douru und @Uccia - ich verstehe Eure Sicht durchaus. In der ersten Wut habe ich damals möglicherweise genauso gedacht . Aber das ließ dann auch recht schnell nach. Wie Ihr hatte ich Glück, dass die Trennung nicht mit einem Kleinkind erfolgte und Next nicht auch noch Ersatzmama spielen konnte. Das, was zwischen mir und meinem Kind besteht, kann mir ganz gewiss keine andere Frau nehmen. Das kann auch der Vater nicht. Der bedient ganz andere Felder als ich und ist nicht mit mir in Konkurrenz (hat aber auch ein wenig gedauert, bis ich das kapiert habe...)

14.08.2022 23:32 • x 6 #94


U
Zitat von Brightness2:
Wieso musst du Next kennenlernen?

Nicht ich, dass mein Sohn sie kennen lernt und Umgang mit ihr hat.

Und was meine Werte und Prinzipien angeht. Mein Ex hat sich Klöpse geleistet, dass kannst du dir nicht vorstellen. Will ich auch gar nicht alles wieder hervorholen. Meine Werte und Prinzipien sind Ehrlichkeit, Offenheit, Anprechen von Unzufriedenheit, Kommunikation generell, Fürsorge, Verantwortung, auch wenn das Kind schon 18 ist, was im Übrigen nicht heißt, erwachsen zu sein. Nachdem was mein Ex sich geleistet hat, hätte er es verdient, von seinem Sohn nicht mehr mit dem Hintern angeguckt zu werden. Und ja, wenn es zu einer Trennung mit Kindern kommt, verlässt man immer die Familie...Meine Meinung

14.08.2022 23:33 • #95


U
Zitat von VictoriaSiempre:
Wär es Dir lieber gewesen, wenn er auf immer und ewig den Kontakt zu seinem Vater eingestellt hätte?Stellvertretend und rächend für Dich?

Auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, ja, so ist es. Und ich wünsche meinem Ex noch viel mehr an den Hals...manchmal ist es besser, gar keinen Vater zu haben, als solch ein Exemplar

14.08.2022 23:35 • #96


U
Zitat von VictoriaSiempre:
Naja, mit 18 ist das Wichtigste schon vermittelt, sonst wäre es eh zu spät.

Dafür ist es nie zu spät und auch notwendig nach seinem Abgang...Ich bzw. wir hatten diese Werte vermittelt, allerdings hat er sich nicht daran gehalten...und das ist der Knackpunkt.

14.08.2022 23:40 • #97


VictoriaSiempre
Zitat von Uccia:
Auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, ja, so ist es. Und ich wünsche meinem Ex noch viel mehr an den Hals...manchmal ist es besser, gar keinen Vater zu haben, als solch ein Exemplar


Gesteinigt wirst Du von mir nicht; mir ist nichts an Verwünschungen von Ex und Next fremd

Zum Glück habe ich irgendwann gemerkt, dass sowas MEINE Energie kostet und den beiden anderen völlig am @rsch vorbei geht. Ab da ging es mir deutlich besser. Die beste Rache ist ein schönes Leben.

Zum zweiten Teil Deiner Aussage: Wenn Dein EX(emplar) so furchtbar ist, warum hast Du es 18 Jahre zugelassen, dass Dein Sohn mit ihm konfrontiert wurde? Loyalität und Fürsorge ist ja nun keine Einbahnstraße...

14.08.2022 23:46 • x 4 #98


U
Zitat von VictoriaSiempre:
Zum zweiten Teil Deiner Aussage: Wenn Dein EX(emplar) so furchtbar ist, warum hast Du es 18 Jahre zugelassen, dass Dein Sohn mit ihm konfrontiert wurde? Loyalität und Fürsorge ist ja nun keine Einbahnstraße

Victoria glaubst du denn ich wäre 26 Jahre mit ihm zusammen gewesen, wenn er da schon ein A r s c h gewesen wäre? MLC, Angst vor dem Alter, usw... das kennst du doch

14.08.2022 23:53 • #99


VictoriaSiempre
Ja - genau WEIL ich das kenne, weiß ich, dass es ein übler Umgang auf der Paarebene ist. Das ist verletzend und tut weh ohne Ende, man ist fassungslos und geschockt - aber mit den (erst recht - fast - erwachsenen) Kindern hat das nichts zu tun. Denn für die war er ja über Jahre auch ein liebevoller Vater.

Es ist schlimm und traurig, wenn sie zum Kollateralschaden werden. Und ja, das gilt auch für große Kinder. Zu meinem habe ich so viel Vertrauen, dass es weiß, wie es uns (Vater und Mutter) einschätzen kann.

15.08.2022 00:03 • x 7 #100


Femira
Zitat von Uccia:
Auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, ja, so ist es.

Ich kann dieses Gefühl verstehen. Wirklich.

Meine Mutter hatte auch eine zeitlang diese Haltung mir gegenüber nach der Trennung. Auch als Kind (ich war 11) hab ich verstanden, dass mein Papa meine Familie ebenso verändert hat.

Die Haltung meiner Mutter hat nur die Beziehung zwischen mir und ihr schwierig gemacht. So hatte ich gar keinen Menschen, der mich nach der Trennung bedingungslos geliebt hat: Mein Vater nur unter der Bedingung, dass Next die ganze Zeit dabei ist und ich nett zu ihr bin. Meine Mutter unter der Bedingung, dass ich Next ins Gesicht spucke.

Auch die Wut, mit der Erziehungsaufgabe allein gelassen zu sein und diesen Vorwurf an mich als Kind zu formulieren... Ich hab mich nur als Belastung empfunden. Nicht so, als würde meine Mutter sich freuen und dankbar sein, dass ich bei ihr bin.

Das kann doch kein Elternteil jemals wollen, dass ein Kind sich so fühlt.

Meine Mama hat dann eine Therapie angefangen und ziemlich schnell mit diesem Mist aufgehört. Das war gut. Nichtsdestotrotz hat diese Haltung von ihr etwas zerstört, was nicht mehr wieder gutzumachen ist.
Mein Papa auch.

Es hat mich ebenfalls einige Zeit Therapie gekostet. Ich hoffe, wenn ich jemals in diese Situation komme, werde ich das mit dem Auseinanderhalten der Ebenen gut meistern.

15.08.2022 00:59 • x 6 #101


Heffalump
Zitat von Douru:
Ich hätte mir an der Stelle Loyalität gewünscht und dass mein Sohn nicht mithilft.

Wo ist deine Loyalität gegenüber deinem Sohn?
Es ist trotz allem sein Vater, dem er hilft.

Du hättest ihm einen schönen Tag wünschen sollen, Das er sich nicht überhebt und du Dich freust, das er Zeit mit seinem Vater verbringen kann.
Zitat von Douru:
Der Mann bringt keinen Einsatz für die Kinder, aber die Kinder sind gut genug, um seine Kisten zu schleppen

Das ist deine Sicht der Dinge. Dein Sohn als Individuum darf es anders sehen.


Deine Wut zwar nachvollziehbar, aber formal kindisch trotzig. Trennungen passieren nun Mal.

Meine Ex-Schwiegereltern haben sich über 40 Jahre nach ihrer Trennung/Scheidung noch gegenseitig versucht, zu verletzen und sich den Schwarzen Peter hin und her zu schieben, Leidtragender war mein Ex-Mann, der sich nie ne eigene Meinung bilden durfte, IMMER sollte er zu seiner Mutter halten.
Es war teilweise so schlimm, das er mit ihr über Jahre nicht mehr sprach, weil sie sich in unsere Beziehung einmischte, weil sie glaubte, sie habe das Recht über jeden und Alles mitzuentscheiden.

Soll das bei Euch auch so werden?

15.08.2022 06:55 • x 5 #102


W
Ich kann hier nur die vorhergehenden Meinungen bestätigen;

Meine Mutter betreibt das ebenfalls bis heute(ich war damals 15) . Mittlerweile zwar abgeschwächt aber trotzdem. Resultat: ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater,zu ihr eher weniger.

Ich verstehe deine Wut,ich habe zu Anfang nicht anders gedacht. Aber es macht keinen Sinn in diesem Groll stecken zu bleiben. Das kann auf kurz oder lang das Verhältnis zu deinem Sohn ruinieren.
Und vor allem bringt es DICH nicht weiter.

Therapie kann ich nur wärmstens empfehlen. Ich dachte auch,ich werde nie drüber hinweg kommen und ihn und vor allem seine neue Freundin auf ewig verteufeln. Ich stehe aber mittlerweile drüber und kann mir auch vorstellen mit ihr an einem Tisch zu sitzen. Das musst du natürlich nicht mehr,dein Sohn ist alt genug um den Umgang mit seinem Vater nach seinen Wünschen zu regeln und das solltest du ihm auch zugestehen.

Dein Sohn hat sicher seine eigene Meinung zu dem was sein Vater getan hat,aber er ist eben trotzdem sein Vater.

15.08.2022 07:32 • x 4 #103


Heffalump
Wegen dieser Schwiegerelternerfahrung seinerzeit habe ich versucht, nicht so zu werden. Ich möchte nicht, die nächsten Jahrzehnte in einem Groll gefangen sein, nur weil er uns trennte, weil er sich jemanden fand, der ihn besser trug, als ich es zum Ende hin konnte.
Sowas kann Dir nach hinein mehr schaden, als es dir Nutzen bringt. Es mag helfen, die Trennung, den Vertrauensbruch zu überstehen, aber - es hilft nicht, für die weitere Zukunft.

Ich hab lange gebraucht, es zu verstehen - aber nun bin ich frei. Und das ist viel schöner als erhofft.

15.08.2022 07:42 • x 2 #104


I
Ich empfehle auch eine Therapie, um die Verletzungen der Trennung loszuwerden, Strategien zu finden, um die Paarebene von der Elternebene zu trennen, Kommunikationsmodelle zu erlernen, die es ermöglichen, den Kindern ein gesunde eigenständige Beziehung zu beiden Elternteilen aufzubauen ohne in einen Loyalitätskonflikt zu geraten. Im Moment steckst du fest, das ist nicht schlimm, aber auch nicht nötig. Du kannst nur gewinnen dadurch.

15.08.2022 08:08 • x 1 #105


A


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