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Partner findet mich respektlos - ich will meine Ruhe

X
@Partout

Das ist eine schwierige Situation.
Ich kann ihn verstehen, dass er es wohl nicht einfach hat,wenn du in seiner Gegenwart trinkst.Wäre ich in seiner Situation , würde ich meinen Partner auch bitten,nichts zu trinken in den gemeinsamen vier Wänden.

ABER Selbst wenn du es in euren 4 Wänden lässt(was meiner Meinung nach was mit Respekt zu tun hat) so wird dieses aber NICHT seine Probleme beheben!

Auch,wenn er sagt, er sei aus therapiert ,so hat er große Probleme, wenn er nur durch Szenen im TV getriggert wird. Das wäre der Moment wo er wohl weiter an seiner Thematik arbeiten sollte,seine Aufgabe und seine Einsicht notwendig. Meine Idee wäre ihm entgegen zu kommen, nicht zu trinken in der whg und er sucht sich Hilfe! Wenn er das nicht möchte oder einsieht,obwohl du darunter leidest,dann wäre eine räumliche Trennung Sinnvoll zum Selbstschutz. Er hat quasi die Wahl.

19.05.2022 10:34 • x 1 #31


B
Zitat von unfassbar:
Das seine Mutter Alk. ist, dafür kann sie nichts. Es ist sein Trauma und er muss es aufarbeiten. Ich kann doch nicht alles, was ich schlechtes erlebt habe, auf die Schultern meines Partners packen, mit der Begründung in meiner Kindheit war dies das jenes, der Mann ist sicher über 50!

Dann kann das gut und gerne noch 30 Jahre so weiter gehen. Man kann und darf Kriegsschauplätze auch verlassen um sich selbst aus der Kampflinie zu bringen.

Die Möglichkeiten von Partout sind sehr begrenzt etwas bei ihm zu bewirken. Denn egal was sie sagt und tut, ist dann falsch und wird als Angriff auf seine Person gesehen. Er fordert Respekt ein den er selbst nicht aufbringt.
Ich bin eigentlich immer dafür Beziehungen möglichst zu erhalten, aber da sehe ich kein Land. Er ist grenzüberschreitend, unbeherrscht und von einem großen inneren Zorn angetrieben, den er schonungslos an Partout auslebt.Schon die Aussage, er sei austherapiert, zeigt ja schon eine geringe Bereitschaft die inneren Dämonen die ihn steuern zu erkennen und zu vertreiben. Ohne Traumatherapie wird das nicht gehen.

Wer in einem lieblosen Elternhaus aufgewachsen ist, ist meistens später auch nicht in der Lage, Liebe zu geben und zu nehmen.

Du musst selbst entscheiden ob Du weiterhin als Blitzableiter für seine übermächtigen inneren Aggressionen die er an Dir auslebt, dienen willst oder ob Du Konsequenzen ziehst.

Wenn Du beim nächsten wutgesteuerten und besserwisserischem Monolog einfach gehst lässt Du ihn stehen und zeigst ihm dass Du nicht so machtlos bist wie er es glaubt. Wie das dann ausgeht, kann keiner vorher sagen. Es kann sogar noch schlimmer werden wenn Partout ihre Grenzen aufzeigt, es kann ihm aber auch erstmals bewusst werden dass er sie mit seinem Verhalten vertreibt. Er frisst Deine Energie auf um sich stärker zu fühlen.

Ich schätze er fühlte sich als Kind ausgeliefert und machtlos. Das kann im Erwachsenenalter ins Gegenteil umschlagen weil er das unbedingt kompensieren muss. Und das geht am einfachsten bei eher wehrlosen, gutmütigen und ertragenden Partnerinnen.

19.05.2022 10:38 • x 8 #32


A


Partner findet mich respektlos - ich will meine Ruhe

x 3


CanisaWuff
Als EX Ehefrau eine Alk. kann ich seine Reaktionen durchaus nachvollziehen.
Und wenn es mir als erwachsenen Menschen schon zugesetzt hat, was hat es dann in einem Kind alles kaputt gemacht.
Bei mir durfte auch lange Jahre kein Alk. in der Wohnung sein und ich habe jeden Mann sofort abgelehnt, wenn er ein B. getrunken hat.
Durch viel Einfühlvermögen und Rücksichtnahme hat es mein EX LG unbewusst geschafft, dass ich das Trauma überwinden konnte.
Jedenfalls den Teil der Alk. kategorisch ablehnt.
Ich habe übrigens auch immer wieder auf den Missbrauch von Alk. hingewiesen, ob es meine Umwelt hören wollte oder nicht.

Einen wirklich Tipp kann ich Dir nicht geben, denn das sind Dinge die haben ein Leben einfach geprägt und man sieht den Alk. als unkontrollierbaren Feind.
Vielleicht könnt Ihr einfach mal zusammen zu einer Angehörigen Gruppe von Alk. gehen und dort reden.
Da kann er sich seine Sorgen von der Seele reden und Du Dir Deine.
Denn ihr braucht wahrscheinlich einfach sowas wie einen Schiedsrichter der einschreitet, wenn die Fronten zu hart und zu laut werden.

19.05.2022 10:50 • x 4 #33


L
Ich möchte mal kurz was zu dem austherapiert sagen. Das bedeutet keinesfalls, dass jemand seine (Trauma) Therapie abgeschlossen hat, sondern nur, dass man dem Menschen gerade nicht helfen kann. Also geht da immer noch was.

Ich denke hier vermischen sich zwei Sachen, einmal versucht er verzweifelt die Kontrolle über sich und sein Leben (und damit auch über die TE) zu behalten. Das andere könnte eine komplexe Traumatisierung sein, die er aus Kindheit und Jugend mitgebracht hat. Sowas kann sich jahrelang nur verborgen zeigen und sich von heut auf morgen wie ein Kastenteufel (zum Beispiel durch eine stressige Situation wie Verlust eines Angehörigen, Jobwechsel etc.) von neuem zeigen.

Und das ist nicht immer logisch, wie sich diese Person verhält. Das kann dann auch schon mal verwirrend für den Partner sein.

Im Prinzip geht das in Richtung erneute Therapie, wenn es so sein sollte. Um jetzt mal kurz eine Lanze für den Mann der TE zu brechen, so ein Zustand ist nicht nur für die TE sondern auch für ihn extrem anstrengend.

19.05.2022 11:05 • x 3 #34


B
Zitat von LittleOwl:
Um jetzt mal kurz eine Lanze für den Mann der TE zu brechen, so ein Zustand ist nicht nur für die TE sondern auch für ihn extrem anstrengend.


Das stimmt sicher, aber dennoch ist die Aggression für ihn wichtiger als ein friedliches Miteinander.
Wie bei Kindern. Ein Kind strebt immer nach Akzeptanz und Liebe der Eltern und ist bereit dafür alles Mögliche zu tun. Denn dann sagt es sich, dann haben Papa und Mama mich lieb.
Wenn nun die Liebe aber ausbleibt, so muss das Kind damit fertig werden. Es fühlt diffuse Einsamkeitsgefühle. Ich werde weggeschoben, ich bin nicht wichtig, ich werde nicht verstanden, ich werde beschimpft, womöglich geschlagen. Ergo Papa und Mama haben mich nicht lieb und daran bin ICH Schuld. Ich bin nicht so wie ich sein sollte. Wenn ich anders wäre, dann würden sie mich lieb haben.
Das wirkt sich sehr schlecht auf das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein des Kindes aus. Ein Kind zieht sich zurück, wird weinerlich und verzagt und strengt sich noch mehr an, die gewollte Liebe zu bekommen. Ein anderes wird rebellisch, trotzig und extrem schwierig.
Wenn nicht Anpassung, sondern Aggression gewählt wird, die ja eigentlich kontraproduktiv ist (denn wer liebt schon aggressive Kinder?), dann ist die Aggression für das Kind aber wichtig. Es wählt den viel anstrengenderen Weg, weil der ihm Erfolg versprechender erscheint.

Das wird dann im Erwachsenenleben weiter gelebt. Ich schätze, der Mann hat sehr große innere Ängste, mit denen er nicht umgehen kann. Dann reicht ein Funke und der Sprengstoff geht wieder in die Luft und entlädt sich in rechthaberischen, sich wiederholenden Monologen, Geschrei, Wut, Kontrollgehabe und Abwertung der Partnerin und das über Stunden.
Unglaublich wieviel Energie er dafür verschwendet, eigentlich für nichts. Das ist aber für ihn wichtiger als ein friedliches Miteinander und Harmonie.

Ich könnte so was niemals aushalten - ich wäre bei den kleinsten Anzeichen von Vereinnahmung und Respektlosigkeit weg. Es wäre für mich unerträglich in solch einer von Angst dominiereten Beziehung zu leben. Im Grund genommen steckt bei diesem Mann ein Hilferuf dahinter, aber wie der beseitigt werden kann, erschließt sich mir nicht.

19.05.2022 12:34 • x 5 #35


Heffalump
Zitat von Begonie:
Im Grund genommen steckt bei diesem Mann ein Hilferuf dahinter, aber wie der beseitigt werden kann, erschließt sich mir nicht.

Einen alten Baum zu verpflanzen, ist auch nicht gerade einfach. Vor allem, wenn er sich nicht als Ursache wahr nimmt

19.05.2022 13:07 • x 1 #36


Catalina
Zitat von Partout:
Er sagte mir mehrfach,er sei austherapiert, denn darauf hab ich ihn mehrfach angesprochen und versucht, diesen Weg für ihn in Betracht zu ziehen.

Also auf gut Deutsch, er hat keine Lust auf eine weitere Therapie, weil er das Problem nicht bei sich sieht, sondern alle um ihn herum, die sich nicht so verhalten wie er es gutheißt, an seinem Problem schuld sind. Da macht er es sich aber sehr einfach.
Zitat von Partout:
Es ist, ich wiederhole es noch einmal, selbst in Filmszenen das gleiche.. Sofort kommen Debatten ins laufen, wenn ich ihn bitte, doch nicht ständig und alles mit seiner Mutter in Verbindung zu bringen und zu sehen, kommen Vorwürfe, ich nähme seine Sorgen nicht ernst, und bin restlos ( das ist eines seiner meist genannten Vorwürfe an mich), und eben, das ich nicht davon ausgehen kann, mich auch nur annähernd mit ihm MESSEN zu können

Mich würde das ja unsagbar nerven, wenn er jedes Mal wieder damit anfängt und zum xten Mal die alten Geschichten rausholt und ich würde dann kommentarlos gehen. Denn bei allem Verständnis muss es irgendwann auch mal gut sein. Vor allem, wenn man gleichzeitig nicht bereit ist, an seinen Problemen zu arbeiten.

Und den Spruch, dass du dich nicht mit ihm messen kannst, könnte er sich bei mir auch klemmen. Das würde ich mir genau einmal anhören und dann gäbe es ein ernstes Gespräch darüber, was eine Beziehung auf Augenhöhe bedeutet.

Alles in allem liest es sich nicht danach, als ob er bereit wäre, seine Probleme anzugehen. Stattdessen fordert er Rücksicht und Respekt, den er selber nicht bereit ist zu geben. Also wird dir nur bleiben entweder damit zu leben oder dich zu trennen, eine andere Möglichkeit sehe ich da leider nicht.

19.05.2022 13:32 • x 8 #37


G
Kurz und knapp:
Eine miese Kindheit gehabt zu haben, rechtfertigt in keiner Weise, sich als Erwachsener wie ein A. aufzuführen.
Was Du bei Deinem Partner beschreibst geht in Richtung einer Persönlichkeitsstruktur, die sich auf längere Sicht äußerst ungut in einer Beziehung auswirken kann.

Daher die klare Empfehlung: Steig aus, solange Du noch Deiner eigenen Wahrnehmung trauen kannst.

19.05.2022 13:38 • x 15 #38


P
Zitat von gabehcuod:
Kurz und knapp: Eine miese Kindheit gehabt zu haben, rechtfertigt in keiner Weise, sich als Erwachsener wie ein A. aufzuführen. Was Du bei Deinem Partner beschreibst geht in Richtung einer Persönlichkeitsstruktur, die sich auf längere Sicht äußerst ungut in einer Beziehung auswirken kann. Daher die klare ...

Genauso denke ich auch, inzwischen. Ich hab lang dafür gebraucht, immer im Hinterkopf, was er erlebt hat(nach seinen Erzählungen). Es ging gute 5 Jahre gut, nun aber nimmt es Ausmaße an, auch,wie in meinem Text beschrieben, mit beschimpfen, in die Ecke drücken usw..

19.05.2022 15:45 • x 7 #39


G
Zitat von Partout:
was er erlebt hat(nach seinen Erzählungen).

Der Mensch muss nicht passiver Skla. seiner eigenen Vergangenheit sein.
Es kann allerdings auch was ganz Tolles sein, sich ständig als armes Opfer darzustellen, um Aufmerksamkeit, Mitleid, Solidarität u.ä. zu kriegen. Das ist allerdings schon Manipulation.

Zitat von Partout:
Es ging gute 5 Jahre gut,

Ich übersetze es mal in meinem Verständnis der Situation: Du hast in letzten 5 Jahren im Großen und Ganzen meistens das getan, was er wollte, Dich seinen Wünschen und Erwartungen angepasst. Und jetzt begehst Du die Totsünde und stellst den Alk. (die Achilles-Ferse!) über die Beziehung ...

Zitat von Partout:
nun aber nimmt es Ausmaße an, auch,wie in meinem Text beschrieben, mit beschimpfen, in die Ecke drücken usw..

Du bist nicht mehr folgsam, begehrst auf, tust nicht mehr einfach alles, was er will. Im Verständnis solcher Menschen kann Du dann nur noch abgewatscht, kritisiert und abwertet werden. Im Extremfall auch physische und/oder emotionale Gewalt.

19.05.2022 15:53 • x 4 #40


M
Hallo, wie war es denn am Anfang der Beziehung? Hattest du nie etwas getrunken?

Ich muss auch sagen, er verhält sich sehr Respektlos dir gegenüber. Natürlich ist es schlimm das er eine schlimme Kindheit hatte, dann muss er sie aber aufarbeiten. Wenn es ihn schon beim TV stört, wenn was getrunken wird, dann ist da was, was nur mit professioneller Hilfe zu beheben ist. Selbst wenn du nichts trinken würdest, diese ständigen Diskussionen darüber, geht garnicht.
Wenn er keine Hilfe annehmen möchte, wäre ich weg. Weil das du nicht trinkst, ändert nichts an seinem Problem. Alles Gute dir

19.05.2022 16:13 • x 3 #41


K
Zitat von Elfe11:
Ich denke, da ist über die Jahre einfach die Liebe, der Respekt und die Achtung voreinander verloren gegangen. Die Attraktivität ging verschüttet. ...

Er ist doch kein Alk.. Sie missachtet seine Bedürfnisse mit einem Glas Wein nicht.

19.05.2022 17:35 • #42


K
Zitat von Partout:
Genauso denke ich auch, inzwischen. Ich hab lang dafür gebraucht, immer im Hinterkopf, was er erlebt hat(nach seinen Erzählungen). Es ging gute 5 ...

Das ist schon irgendwie gewalttätig und zu übergriffig. Geh. Aber nicht, wenn er da ist. Sonst gibt es vielleicht noch eine Szene.

19.05.2022 17:37 • x 1 #43


P
Zitat von kata_smiles:
Er ist doch kein Alk.. Sie missachtet seine Bedürfnisse mit einem Glas Wein nicht.

Nein, er trinkt so gut wie gar nicht..ab und zu, wenn Freunde da sind ein B.,oder Weinschorle...aber äußerst selten

19.05.2022 17:43 • #44


T
Zitat von Partout:
Ich mag ihn noch gern, Liebe aber verspüre ich nicht mehr.

Ist das wirklich so?

Was hält dich dann noch?

Den Kommentaren er muss aufarbeiten schließe ich mich nicht an.
Ein Psychologe würde dazu sagen: er muss gar nichts!
Wir können nur uns selbst verändern, nicht andere.

Es ist sein gutes Recht (!) in seinem Haus keine Alk. zu dulden. Punkt.
Aber er muss dann eben mit den Konsequenzen leben, die u.A. sein können, dass ein anderer nicht darauf verzichten möchte und die Beziehung so nicht mehr geht.

Partout, du kannst hier nur auf dich selbst schauen bzw. DEINE Situation verändern.
Und wenn du deinen Partner nicht mehr liebst, sollte der Weg eigentlich zumindest schemenhaft erkennbar sein.
Ein eigenes Leben kann dann ja aus vielerlei Gründen nur besser sein.

19.05.2022 17:47 • x 3 #45


A


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