Vielen lieben Dank für all die lieben Worte, das ist so toll von euch und schön zu lesen, das hilft mir sehr.
Jetzt gerade habe ich mich ein wenig beruhigt, zumindest mit dem weinen konnte ich aufhören, jetzt fühlt es sich gerade so unwirklich an, ich kann es noch nicht glauben.
Wir haben gerade eine halbe Stunde telefoniert, es ist mir wahnsinnig schwer gefallen, mir nichts anmerken zu lassen.
Schon morgen möchte er zu mir kommen, weil er am Donnerstag frei hat. Er sagte mir, dass er die Zeit mit mir brauchen würde, um sich von all dem Stress abzulenken. Ohje und dann erzähle ich ihm morgen, dass ich schwanger bin.
Ich habe gedacht, dass ich noch bis Donnerstag Zeit habe, ich habe nicht damit gerechnet, dass er schon morgen kommt, nun dauert es also nicht mehr lange, ich bin total nervös.
Er möchte morgen gerne wegfahren und einen Ausflug machen, ich weiß gar nicht, ob ich dazu überhaupt in der Lage bin, unterwegs mag ich ihm dies natürlich nicht mitteilen und bis wir zuhause sind werde ich es sicher auch nicht aushalten. Die ganze Situation ist gerade total schwer.
Für mich steht fest, dass ich das Kind behalte, auch wenn er bei der Meinung bleiben sollte, dass er es jetzt nicht möchte. Ich könnte nicht damit leben, mein Kind abgetrieben zu haben. Natürlich habe ich Angst davor, dass er mich verlässt, dieser Gedanke ist ganz schlimm für mich, aber ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, ich glaube, das würde er nicht tun. Ich habe hoffentlich recht. Im Moment kann ich kaum noch denken, ich bin total durcheinander.
Meine Eltern werden hinter mir stehen, da bin ich mir sicher, sie werden mir auf jeden Fall helfen, da habe ich keinerlei Sorgen, sie werden sich wahrscheinlich total freuen.
Es weiß noch keiner von der Schwangerschaft, eigentlich wollte ich dies auch erst später meiner Familie und Freunden mitteilen, da es noch recht früh ist und ich noch gar nicht beim Frauenarzt war, deshalb habe ich auch gerade keine Person, mit der ich darüber sprechen kann, außer euch hier.
Ich glaube, ich brauche da auch erstmal etwas Zeit für mich, ich muss selbst erstmal klarkommen und mich damit anfreunden, jetzt ist dieser Schock einfach noch zu groß und frisch.
Meinen Freund kann ich natürlich verstehen, für ihn wird es auch nicht einfach sein, ich bekomme mit, wie stressig es momentan für ihn ist, wie schwer er gerade mit seinem Studium zurecht kommt, wie viele Sorgen und Probleme er gerade deswegen hat.
Ich habe Verständnis, dass ein Kind auch für ihn wahnsinnig unpassend ist, ich werde ihm auch keine Vorwürfe machen, wenn er nicht so reagieren sollte, wie ich es mir gerade erhoffe, das wird er sicherlich nicht, er wird genauso geschockt sein.
Ich habe nur Angst, dass es ausarten wird, dass es zu Diskussionen und Streit kommen wird, dass er bei der Meinung bleiben wird, vielleicht sogar gehen wird, das wäre nun das schlimmste.
Ich muss bei dem Gedanken ein bisschen schmunzeln, bald mein eigenes Kind in den Armen zu haben, sollte denn auch alles gut gehen, wovon ich jetzt einfach ausgehe, es ist ein schöner Gedanke, Kinder sind natürlich etwas tolles, ich habe schon immer gesagt, dass ich mir Kinder wünsche, aber erst in ein paar Jahren, eben nicht jetzt, das ist für mich gerade der Wahnsinn.
Ich erwische mich gerade immer wieder dabei, wie ich anfange zu lachen und dann wieder weinen könnte, meine Gefühle spielen verrückt. Morgen werde ich gleich beim Frauenarzt anrufen und mir einen Termin geben lassen.
Und morgen kommt nun auch der Tag, vor dem ich jetzt am meisten Angst habe, ich weiß nicht, wie ich es überstehen soll, ich müsste eigentlich schon längst ins Bett gehen, da ich so früh raus muss, aber an Schlaf ist nun gar nicht zu denken.
Nehmt es mir nicht böse, falls ich gerade nicht auf alles eingehe, mir fällt es gerade irgendwie schwer, überhaupt die richtigen Worte zu finden, ich bin so verwirrt.
Aber euch so dankbar für diese Worte und Hilfe!
14.06.2022 22:11 •
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