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Schwanger, seine Eltern verstoßen ihn

aequum
Zitat von Wollie:
@aequum danke für deine Zustimmung.....bei so einem Threat klappt es einem die Zehnägel nach oben. Aber gegen so tiefe familiäre Zwänge und Traditionen hat TE keine Chance. Sie kann im Grunde nur die Flucht nach vorne antreten und ihr Kind alleine gross ziehen.

@Wollie Absolut! Es gibt allerdings auch in solchen Konstellationen immer wieder Ausnahmen. Ich kenne durchaus eine ganze Menge Paare bei denen es tatsächlich funktioniert aber in diesem Fall sehe ich die Chancen auf einem verschwindend geringem Level.

22.06.2022 05:46 • x 1 #166


Wollie
Zitat von aequum:
aber in diesem Fall sehe ich die Chancen auf einem verschwindend geringem Level.

ja, dazu hätte sich ihr Freund gleich von Anfang an auf ihre Seite stellen müssen und sich gegenüber seiner Familie positionieren. Aber dies hat er nicht gemacht und ich bezweifel stark, dass er dies überhaupt machen wird. Der Druck auf ihn ist einfach zu massiv und diesem hält er nicht stand.

22.06.2022 05:48 • x 2 #167


A


Schwanger, seine Eltern verstoßen ihn

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Valera
Ich würde, wenn er fort ist den Kontakt einfach und wortlos einstellen. Erstens um dich und das Baby zu schützen und zweitens kommst du gerade überhaupt nicht zu ihm durch.

Ich habe irgendwie den Eindruck als wenn er nur darauf wartet, dass du die Schwangerschaft beendest. Darauf wird es hinaus laufen. Er weiß, du behälst das Kind und auf der anderen Seite seine Familie die Druck macht. Vielleicht wird er auch deswegen die Beziehung beenden. Ich gehe da fast von aus. Mit der negativen Einstellung will er dich vielleicht auch wegtreiben.

22.06.2022 05:48 • x 7 #168


alleswirdbesser
Zitat von Milly85:
Wahrscheinlich war er da zu naiv oder gutgläubig, das passiert ja vielen.

Es passiert vielen nicht aus diesem Grund. Sondern weil sie keine Lust haben mit dem Gummi zu verhüten und alles der Frau überlassen, um sie dann zu beschuldigen, wenn sie schwanger wird.

22.06.2022 06:06 • x 4 #169


Valera
Ich habe die Erfahrung im Bekanntenkreis gemacht, dass die meisten Männer aus diesem Kulturlreis, so angepasst sie hier auch leben, dass das Blut einfach dicker ist. Ausnahmen gib es eher selten.

Was ich ganz schlimm finde, die Familie mobilisiert die ganze Verwandtschaft um den Druck soweit wie möglich zu erhöhen. Der wird über den Sohn an die Freundin weitergeleitet. Bleibt abzuwarten wie er jetzt weiter damit umgeht.

Für die TE keine schöne Situation. Ich hoffe, für Sie, dass sie auf die Unterstützung ihrer Familie zählen kann. Eigentlich bin ich mir da ziemlich sicher. Du bist nicht allein. Andere Mütter haben es geschafft und das wirst du auch. Es ist sicher nicht immer einfach, aber geht.

22.06.2022 06:42 • x 3 #170


Ema
Zitat von tlell:
Er steht enorm unter Druck. Nimm du den Druck raus indem du jetzt nicht auch noch einforderst. II

Ich bin nicht sicher, ob ich das für eine gute Idee halte.
Ja, Deeskalation ist in der Regel eine gute Sache. Aber Jullia steht ebenfalls enorm unter Druck. Sie ist nämlich diejenige, die jetzt im Moment gerade schwanger ist und der man mit großem Druck nahelegt, sie solle doch ihr Kind abtreiben.
Sie bräuchte jetzt eigentlich ganz dringend jemanden, der zu ihr steht. Stattdessen macht der Typ ihr durch sein Schweigen und seine Kälte noch mehr Druck. Und in der Situation soll sie jetzt verständnisvoll auf ihn eingehen, statt umgekehrt?

Jullia, ich würde dir dasselbe vorschlagen, was andere bereits gesagt haben:
Such erst einmal Abstand.
Sieh zu, dass du den Kerl aus deiner Wohnung bekommst, damit du Ruhe findest und umgib dich mit Menschen, die dich jetzt verstehen und umsorgen. Schau, dass jemand aus deiner Familie zu dir kommt. Oder eine gute Freundin.
Lass deinen Partner seine inneren Kämpfe erst einmal irgendwo mit sich allein austragen. Soll er mit dir reden, wenn er sich halbwegs wieder eingekriegt hat und auch wieder in der Lage ist, auf dich Rücksicht zu nehmen - und nicht nur umgekehrt.

22.06.2022 07:39 • x 11 #171


HerrZ
Zitat von alleswirdbesser:
Es passiert vielen nicht aus diesem Grund. Sondern weil sie keine Lust haben mit dem Gummi zu verhüten und alles der Frau überlassen,

Bis hierhin nicke ich. Wobei ich eigentlich dachte, dass seit HIV die Benutzung von Latexwaren sich mehr und mehr als Standard entwickelt. In meinem Alter galt ja noch Jute statt...... Das tut dann doch weh.

22.06.2022 07:39 • #172


aequum
Zitat von Jullia:
Es tut weh, dass er mir kaum einen Blick schenkt, dass seine Blicke kalt und abwertend wirken, dass ich keine Liebe spüre, obwohl ich sie gerade so wichtig finde.

@Jullia,
wie geht es Dir denn im Moment. Konntest Du etwas zur Ruhe kommen?
Hast Du inzwischen Deine Eltern erreicht oder eine Freundin, die Dir beistehen kann?

22.06.2022 07:43 • x 2 #173


A
Ich kann dir eigentlich nur eines raten: Pfeif auf die Dillos, nichts auf der Welt ist jetzt wichtiger als du. Du bist nämlich zwei. Und mehr gibt es dazu auch nicht zu wissen.
Du bist alles, was zählt.

22.06.2022 07:55 • x 3 #174


R
In dieser Situation halte ich es für das Beste, ihm zu erklären dass ihr auf Abstand gehen müsst.
Du kannst keine weiteren Verletzungen vertragen ohne deine und die Gesundheit deines Kindes zu gefährden.

Er selbst muss auch erstmal abkühlen und einen klaren Kopf bekommen. Er ist momentan nicht er selbst.
Er fühlt die Schlinge um seinen Hals sich zuziehen. Sein absoluter Worstcase ist eingetreten, Familie macht Druck, in die Entscheidung das Kind abzutreiben oder zu behalten ist er nicht eingebunden. Er fühlt sich handlungsunfähig. Egal was passiert, er sieht sein Schiff untergehen.
Im Moment kann er nicht für dich dasein.
Und im Moment seid ihr beide außerstande Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Aber es gibt auch Hoffnung.
Lass die Zeit für dich arbeiten.
Auch bei Andersdenkenden wirkt die Zeit und und Denkprozesse werden ingang gesetzt. Gemüter können sich abkühlen und Kompromissbereiter werden.
Im ersten Schock werden oft Dinge gesagt, die völlig überzogen sind.
Es gibt natürlich keine Garantie, aber eine Chance gibt es.
Es fiel schon der Spruch nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird .

Hol dir Hilfe und Unterstützung bei deiner Familie und bei Freunden. Geh zu einer Familienberatung und nehme alle Hilfe und Unterstützung an, sie du bekommen kannst.

22.06.2022 07:57 • x 4 #175


Blanca
Zitat von Jullia:
Wir sind seit 2 Jahren zusammen

Wie der Zufall es so will, ist (spätestens) nach zwei Jahren auch die Schmetterlingsphase in Beziehungen üblicherweise vorüber, d.h. der Hormonhaushalt stabilisiert sich und das Verliebtheitsgefühl geht weg, um Platz für eine dauerhafte Verbundenheit zu machen, die auf den bis dahin im Alltag erreichten Gemeinsamkeiten gründet, um die Beziehung zu festigen.

Genügt das nicht, kommt es zur Trennung. Da die Schmetterlingsphase nicht für beide gleichzeitig und zudem völlig unvorhersehbar endet, finden sich hier im Forum immer wieder Mal Beiträge von verzweifelten Verlassenen, die noch mitten in der Verliebtheitsphase waren, als der Partner abrupt die Beziehung beendete - ohne daß dem ein offener Streit vorausgegangen wäre.

Unabhängig von Eurem Konflikt rund um die Schwangerschaft würde ich das auch für Deine Beziehung mal grundsätzlich mit im Kopf behalten.

Zitat von Jullia:
Alleine seine bösen und abwertenden Blicke, manchmal schaut er so, als würde er sich gar ekeln

Zitat von Jullia:
Gerade bekam ich plötzlich starke Bauchschmerzen, das war ihm egal, er lachte nur und meinte, dass es eh nichts sei, blieb entspannt auf dem Sofa liegen, während ich nurnoch weinte

Zitat von Jullia:
Das Kind ist nur eine Katastrophe, es macht mein Leben kaputt, ich kann es nicht lieben, sagte er. Ich sagte ihm, dass dies sicher seine Familie gesagt hätte und er meinte, dass es ja auch stimmen würde.

So - und ab hier ist jetzt zumindest mal eine Beziehungspause angesagt, denn sowas ist schlicht inakzeptabel.

Deshalb finde ich Deine Reaktion völlig richtig:
Zitat von Jullia:
Ich habe ihm gesagt, dass er besser gehen sollte, er bleibt trotzdem, will hier übernachten.

Ist das Deine Wohnung und er war nur zu Besuch? Dann ist es nicht nur Nötigung, was er Dir da in Sachen Abtreibung nahezulegen trachtet, sondern auch Hausfriedensbruch, wenn er einfach da bleibt, obwohl Du ihn zum gehen aufgefordert hast.

Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber das zeugt von einer Übergriffigkeit, die sich auch auf andere Lebensbereiche entladen kann, sofern man nicht sofort eine Grenze zieht.

Bitte kontaktier Deine Eltern oder eine gute Freundin und sorg dafür, daß jemand zu Dir kommt, so das Du nicht länger mit ihm allein in der Wohnung bist. Ansonsten zieh Dir was über und geh auf die nächste Polizeistation, schildere dort die Situation (Nötigung, Hausfriedensbruch) und bitte die Beamten, Dich nach Hause zu begleiten und ihn aus der Wohnung zu schaffen, nachdem er freiwillig keine Anstalten macht, zu gehen.

IMO ist Dein Kindsvater entweder völlig neben sich, dann braucht er einen Arzt, oder er zieht da ein wirklich mieses Spielchen mit Dir ab, um Dich mürbe für eine Abtreibung zu machen.

Du kannst ihm keine medizinische Hilfe leisten; die steht aber in x Praxen und Ambulanzen 24/7 zu seiner Verfügung. Du brauchst jetzt Ruhe und Stress ist schädlich für Dich und Dein ungeborenes Kind, also ist Abstand angesagt, solange er sich so benimmt.

Möglich, daß er irgendwie noch die Kurve nimmt, aber Deine Schilderungen klingen erst mal nicht so. Mir scheint, daß die Schwangerschaft und das Theater seiner Sippe vielmehr dafür gesorgt haben, daß seine Verliebtheit geendet hat - und jetzt sind da leider zuviel Konflikte, um Raum für den Übergang in eine gefestigte Beziehung zu lassen.

Ich drück Dich nochmal ganz feste.

22.06.2022 08:10 • x 7 #176


Lavidaloca
Ich bin ganz ehrlich: der Typ wäre für mich gestorben, komplett, vollkommen kompromisslos. Meine Liebe wäre sofort erloschen. Ich finde es unfassbar, dass er in einer intakten Beziehung, mit weitreichender Zukunftsplanung so extrem gegen das Baby wettert, es beschimpft, dich beschimpft, dich unter Druck setzt, dich zur Abtreibung nötigen will. Dieses kleine Wesen kann für nichts irgendwas und wird jetzt schon so abgelehnt von dieser Sippschaft. Das macht einen fassungslos. Ich wäre viel zu wütend, um traurig zu sein. Pack seine Sachen und schmeiß dieses Würstchen raus! Der hat euch überhaupt nicht verdient, nicht mal ansatzweise! Der ist doch eine Witzfigur und kein echter Mann und als Vater stelle ich ihn mir noch gruseliger vor. Dazu noch seine abartige Verwandtschaft. Nix mit Verständnis, nix mit Tradition, die wären mir sowas von egal.

22.06.2022 08:10 • x 15 #177


DieSeherin
@Jullia ich drücke dich einfach mal liebevoll und hoff, du hast noch schlaf gefunden

22.06.2022 08:28 • x 4 #178


S
Zitat von Lavidaloca:
Ich bin ganz ehrlich: der Typ wäre für mich gestorben, komplett, vollkommen kompromisslos. Meine Liebe wäre sofort erloschen. Ich finde es unfassbar, dass er in einer intakten Beziehung, mit weitreichender Zukunftsplanung so extrem gegen das Baby wettert, es beschimpft, dich beschimpft, dich unter Druck setzt, dich ...

Das würde mir genauso gehen!

Dieses Kind, das von ihm als Katastrophe bezeichnet wird, ist SEIN Kind! So, wie er sich verhält, wäre da nichts mehr, kein Gefühl, nichts!

Julia, versuche irgendwie, zur Ruhe zu kommen und ihn auf Abstand zu halten, für Dich und das Kleine!
Ein Kind zu kriegen ist etwas Wundervolles! Niemand hat das Recht, Dir das madig zu machen!

22.06.2022 08:30 • x 4 #179


S
Zitat von Jullia:
Wir haben uns in den 2 Jahren versprochen, dass wir immer zusammenhalten werden, immer füreinander da sein werden, egal was passiert. Nun soll dies keine Bedeutung mehr haben? Was sagt mir das denn? Das es vielleicht doch nur Worte waren, dass ich mich nicht auf ihn verlassen kann, das er gleich aufgibt. Ich bin enttäuscht.

Exakt, genau das!
Erst in einer Krise, lernst du zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.
Worte sind Schall und Rauch. Sie bedeuten nichts, nothing, nada njente! Gar nix!
Das Einzige, was von Bedeutung ist, sind die Taten. Gerade in Zeiten, die schwierig sind.

Dein Freund ist erwachsen, soll jetzt selbst Vater werden und Kinder großziehen und kommt in einer Krisensituation an Grenzen, die echt nicht feierlich sind. Er kennt seine Eltern und seine Sippe am besten. Das hätte er auf dem Schirm haben müssen. Scheinbar hat er es versäumt, mit Erreichen der Volljährigkeit seinen Eltern gegenüber Grenzen zu setzen. Denn, dass die sich so benehmen, wie sie es gerade tun, zeugt ja nur, davon, dass die schon wissen, was sie sich erlauben können und was nicht.

Dir kann ich jetzt nur zu einer Sache raten: Sieh zu, dass du aus dieser absolut unmöglichen Situation rauskommt. SEINE Eltern drehen am Rad und DU musst das jetzt ausbaden?
Schmeiß ihn raus, ganz konsequent. Er darf sich ja gern wieder bei dir melden, wenn er gelernt hat, sich wie ein erwachsener Mensch zu benehmen. Und ja.. dafür wurden wir schließlich erwachsen. Um zu lernen, mit Krisen umzugehen und nicht mehr das Ruder an Mami oder Papi abzugeben, sondern den Kahn selbst zu steuern und zwar so, dass er nach dem Sturm sicher im nächsten Hafen ankern kann. Momentan steuerst du aber den Kahn durch den Sturm, während du nebenbei noch immer nach einem kleinen Jungen schauen musst, der sich irgendwo im Unterdeck verkrümelt hat und versucht ein Leck in die Planken zu schlagen.

Den kannst jetzt echt nicht gebrauchen. Ab über Board, würde ich sagen.
Grüße von der Ostsee!

22.06.2022 09:46 • x 12 #180


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