4

Ich bin mir selbst egal, wie kann ich das ändern?

S
Hallo zusammen,

ich würd hier gerne eine Diskussion zum Thema Selbstfürsorge und Gesunde Liebe zu sich selbst eröffnen.

Bei mir ist es so, dass ich seit der Trennung nicht mehr viel Sinn im Leben sehe, nicht das ich es jetzt beenden wollen würde oder so, aber es macht einfach keinen Sinn für mich zu leben. Ich hab das Gefühl für sie gelebt zu haben und das hat meinem Leben irgendwie einen Sinn gegeben. Ich hab zwar auch viel so gemacht, war recht produktiv, aber irgendwie fällt es mir Schwer Sinn in Dingen zu finden, die ich nur für mich tun würde. Ich denke nicht das ich einfach nur Faul bin, denn für andere kann ich ja sehr viel Energie aufwenden und dann auch sehr Zielstrebig sein, es bereitet mir irgendwie Freude. Aber wenn ich für mich selbst etwas tun will was gut für mich währe, aber mit Anstrengung verbunden ist, bin ich mir das irgendwie nicht wert. Streubt sich alles in mir dagegen.
Es sind Dinge die mich bereichern und die mir Freude bereiten. Zum Sport gehen, etwas aus meiner Musik machen, mich mit der Uni befassen(deren Themen ich sehr interessant finde) die aber auch Anstrengung kosten. Anstrengung die ich ohne weiteres bereit bin für andere aufzubringen, bzw. beriet war für meine Exfreundin aufzubringen. Aber mir bin ich das irgendwie nicht wert.
Hier wird ja oft gesagt, dass man erstmal eine Gesunde Beziehung zu sich selbst haben soll, bevor man eine Beziehung zu jemand anderem eingeht. Und gerade da habe ich glaube ich Probleme. Ich habe keine gute Beziehung zu mir Selbst, sehe keinen Sinn darin für mich selbst zu sein. Genau das macht mich glaube ich noch so abhängig von meiner Exfreundin und würde mich auch in zukünftigen Beziehung wieder in eine ungute Abhängigkeit führen. Meine frage ist jetzt, habt ihr Erfahrungen mit so etwas? Konntet ihr zu einer guten Beziehung zu euch selbst finden, ohne das die Bemühungen gut für euch selbst zu Sorgen nur mit größtem Wiederwillen, wenn überhaupt durchzuführen sind?

Ich freu mich auf eure Antworten,
Schlenz

25.05.2015 07:38 • #1


H
Hey Schlenz,
da geht es mir im Moment ganz ähnlich. Habe seit der Trennung das Gefühl alles nur zu tun um mich von ihr abzulenken...Also hat indirekt ja doch all mein Handeln mit ihr zu tun, auch wenn es dabei primär um vergessen geht.
Ich habe keine Lust allein für mich zu kochen, Sport macht mir weniger Spaß. Ich gehe einfach nur arbeiten und hoffe das die Tage rum gehen. Das ist kein gutes Verhältnis zu mir selbst. Klar gibt es Tage an denen es besser ist und sich nicht so verdrängend anfühlt, aber zB heute ist es die Hölle.

25.05.2015 09:08 • #2


A


Ich bin mir selbst egal, wie kann ich das ändern?

x 3


D
Was bedeutet eine gute Beziehung zu sich selbst? Ich habe mich seit der Trennung wie ein Blöder in alles mögliche gestürzt. Habe Sport gemacht, zugenommen und viel gelernt und gearbeitet für die Uni.

Ich kriege von überall Lob, nur nicht von dem einen Menschen...ich bin mir meiner Stärken bewusst und eigentlich bin ich nicht hässlich, aber nur weil meine Ex nicht mit mir zusammen sein will, rede ich es mir ein. Mein Selbstbild hängt von ihr ab und in der Hinsicht hat mich die Beziehung in 8 Monaten unglaublich verändert, weil es mir davor vollkommen egal war, was andere gesagt haben (außer engste Fam. und Freunde natürlich, aber das ist nochmal was Anderes)

Ich bin selber mittendrin, deshalb kann ich dir leider keine Tipps geben, aber ich kann dir sagen, dass du nicht der Einzige bist

25.05.2015 09:13 • #3


S
Danke für eure Antworten, gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist.

Eine gute Beziehung zu sich selbst, bedeutet für mich das man für sich selbst sorgt. Das man sich selber wichtig ist. Das man sich nicht in Aktivismus stürzt und versucht zu Funktionieren, die Motivation quasi von außen kommt, man für andere etwas sein will. Das man sagen kann, dass und das sind meine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele und die sind ok. Das und das und Jenes muss ich tun um diese zu erreichen, auch wenns anstrengend ist, aber ich bin bereit das zu tun weil ich es mir wert bin. Und an diesem Punkt fehlt mir einfach ein Antrieb. Ich hab Ziele, ich hab auch die Möglichkeiten sie zu erreichen, aber ich hab einfach keine Lust. Ich bin es mir nicht Wert mich so für mich anzustrengen. Es ist geradezu ein wiederwillen in mir dagegen. Wenn das Ziele von anderen währen und ich ihnen dabei zur Seite stehen würde, würde es mich erfüllen, ihnen beim erreichen dieser Ziele zu helfen. Es würde mir leicht von der Hand gehen, was für mich selbst so schwer ist. Ich wäre Zielstrebig und geplant, für mich selbst herrscht nur Unlust und Chaos.
Ich denke auch es ist eine Sache des Selbstbildes und das war bei mir noch nie gut. In der Trennung suche ich die Schuld auch ständig bei mir, was gut passt, da sie die Schuld auch nur bei mir sucht. Ich sehe sie als höherwertiger an als mich und sie scheint das ja genau so zu sehen. Findet mich lächerlich, beleidigt und verletzt mich. Das das mit der Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun hat sehe ich inzwischen und ich denke es ist mein muster mich selbst zu beschuldigen, mich abzuwerten, mich eigl. nicht ok zu finden, ständig den Drang zu haben nicht gut genug zu sein, besser werden zu müssen. Und ich würde dieses Muster gerne durchbrechen. Ich habe viele gute Eigenschaften und ein gewisses potential wenigstens irgendwas zu erreichen, aber ich steh mir selbst im weg hab das Gefühl das es mich viel mehr kraft kostet dinge für mich zu tun als für andere, ich es irgendwie nciht zu wollen scheine. Hat jemand von euch ähnliche Erlebnisse oder Erfahrungen?

viele Grüße,
Schlenz

25.05.2015 10:30 • x 1 #4


L
Hallo Schlenz,

Zitat:
Und ich würde dieses Muster gerne durchbrechen. Ich habe viele gute Eigenschaften und ein gewisses potential wenigstens irgendwas zu erreichen, aber ich steh mir selbst im weg hab das Gefühl das es mich viel mehr kraft kostet dinge für mich zu tun als für andere, ich es irgendwie nciht zu wollen scheine.


Möglicherweise sitzt Dein Muster sehr tief - wurde Dir früh antrainiert, aus was für einem Grund auch immer. Dass Du es erkennst UND ändern willst ist toll. Klar kostet Dich etwas, dass Du absolut noch nicht gewohnt bist, mehr Kraft. Vielleicht kannst Du klein anfangen (klein in Anführungszeichen, weil ich das Vorhaben, sich selbst zu wertschätzen, natürlich nicht klien finde)-?!

Dich selbst z.B. loben, wenn Du mal anders von Dir gedacht hast als sonst. Mantras sprechen wie Ich darf für mich sorgen (nur ein Beispiel); oder ganz praktisch, ein Ritual aussuchen, wo Du ganz gezielt was für Dich machst, keine Ahnung, Gang zur Fitness oder so?! Oder, kleiner: Du gönnst Dir was leckeres (ich will hier ja jetzt keine Süßigkeiten empfehlen, da ich gesundheitsbedingt neuerdings unter die Gesundheitsapostel gegangen bin.... )

Liebe Grüße!

PS.: Achja, ich glaube, ich hatte auch mal eine Phase, wo ich mich fragte, ob ich mich selbst jemals werde lieben können. Ich habe dann eine ganze Weile mit einem Buch aus der Tradition des Zwölf-Schritte-Programms gearbeitet, wo zu jedem Tag eine Anregung drin stand. Mir fällt gerade ein, dass ich es mal suchen könnte, da mir da viellicht doch auch mal wieder gut tun könnte...

25.05.2015 11:03 • x 1 #5


R
Hallo Schlenz, mich beschäftigt das gerade auch.

ich glaube das geht alles nur in kleinen Schritten, aber das wichtigste ist, dass man genau diese Fragen hat weil sie klar machen wo Du stehst. Das ist besser als so ein diffuses Unwohlsein aus dem Du keine richtigen Handlungen ableiten kannst.

Dass ich mir meine eigenen Wünsche, Ziele und Bedürfnisse überhaupt wieder bewußt mache und wahrnehme ist schon eine riesen Sache. In den letzten Jahren ist mir das abhanden gekommen weil unsere Beziehung so viel Raum eingenommen hat. Da die Luft rauszulassen und festzustellen, dass ich auch unabhängig von jemand anderem existiere ist nach dem Trennungsnebel eine echte Aufgabe. Ob ich jetzt auch meine Wünsche direkt umsetzte ist mir gar nicht so wichtig, ich glaube das kommt von ganz alleine. Hauptsache, ich merke dass ich welche habe und die nicht von außen aufgesetzt bzw. bestimmt sind.

25.05.2015 11:22 • #6


V
Hallo Schlenz

Ich (w, 42) kenne das auch nur zu gut. Meiner Meinung nach, ein tief verinnerlichtes Muster aus der Kindheit. Man kann das von vielen Seiten betrachten, so wie ich das getan habe. Welche Bindungserfahrungen habe ich mit den Eltern gemacht, welche Art Beziehung hatten die Eltern ...damit man die eigene Prägung besser versteht.

Sehr hilfreich fand ich in der letzten Zeit die Lektüre LIEBE UND ABHÄNGIGKEIT (H. Halpern), Liebeskummer lohnt sich doch, Co-Abhängigkeit in Beziehungen und die Ängste des inneren Kindes (Krishnananda) und die Bücher von S. Stahl über Bindungsangst.

Selbstwert IST ein großes Thema, wenn man sich in Beziehungen schnell abhängig fühlt. Ich bin da selber gerade mittendrin und dachte, ich wäre mit meinem Selbstwert schon weiter. Wenn da Widerstände sind, gut zu Dir zu sein, nimm es einfach war (Achtsamkeitspraxis) und rede Dir gut zu, wie das in einem Beitrag schon beschrieben ist, wie z.B. ich habe es verdient, es ist okay ich zu sein, es ist okay glücklich zu sein usw. Vielleicht hilft Dir auch EFT, das mache ich jdf. oft.

Heute sagte mir eine Freundin, vielleicht ist es besser, sich mit all dem anzunehmen, statt dagegen anzukämpfen. Mir kam jdf. erst neulich über die Lippen ich habe wohl echt ein Selbstwertproblem. Einsicht ist ein Weg zur Besserung (hoffe ich). Alles Gute, Vesha

25.05.2015 12:48 • #7


Tiefes Meer
Hallo Schlenz,

Ich kenne das auch.
Nach der Trennung hat es mich massiv überfallen.
Und es war umso schlimmer, weil mein Ex das überhaupt nicht kennt.
Er fand es z.B. toll, alleine Möbel für seine neue Wohnung einzukaufen.
Da muss man sich mit niemandem abstimmen. Du wirst auch noch merken, wie schön das ist hat er gesagt. Und ich ?

Mein Elend fing schon bei so Kleinigkeiten wie dem Lebensmitteleinkauf an.
Da habe ich im Supermarkt gestanden und beim Blick auf die übervollen Regale war da nur dieses deprimierte Gefühl, dass ich das alles doch gar nicht brauche. Ich muss ja nur für mich einkaufen.

Wenn der Selbstwert im Keller ist, dann fühlt sich dieses nur ganz furchtbar an.
Und es ist ätzend zu sehen, dass der andere da null Probleme hat, im Gegenteil das nur ganz toll findet.

Weiss man doch ganz genau - der andere hat deshalb null Probleme, weil für ihn das Ich immer wichtiger war als das Wir. Emotionale Autonomie eben. Lange eingeübt und permanent durchgesetzt. Man selber hat es umgekehrt gemacht, um das auszugleichen. Das Wir war wichtiger als das Ich. Sonst hätte es kein Wir gegeben. Aufgabe von emotionaler Autonomie über Gebühr. Ebenso lange eingeübt. Besonders übel in den Auswirkungen, wenn man da von Haus aus schon kein gesundes Muster hat. Aber laut Stefanie Stahl kann es jeden treffen.

Inzwischen bin ich viele, viele kleine Schritte weit gegangen und es ist mir völlig klar, dass ich ihn nie, nie wieder zurück will. Egal wie elend sich das immer noch anfühlt. Denn ich habe mein Ziel klar und mit ihm an meiner Seite würde ich das nie erreichen.

Ich will meine emotionale Autonomie. Nicht nur den Teil, den ich in der Beziehung aufgegeben habe. ICH WILL DEN GANZEN KUCHEN ! Und ich bin bereit alles, wirklich alles dafür zu tun und zu ertragen was immer nötig ist.

Wie kommt man da hin ? Hier war dazu ja schon einiges an guten Tipps zu lesen. Was ich persönlich sehr empfehlen kann, um die eigene Entschlusskraft zu stärken, ist ein Feuerlauf. Richtig ausgeführt ist es ein sehr kräftigendes Ritual. Es geht darum, sich auf den tiefsten Herzenswunsch zu fokussieren.

Wofür bist Du bereit, durchs Feuer zu gehen ? Das herauszufinden und es dann auch zu tun, das ist etwas, was auf einer sehr tiefen Ebene einen vitalen Impuls in die Seele pflanzt. Als ich zuerst davon hörte, dachte ich, dass es ziemlich idiotisch ist und sich ja andere gerne die Füsse verbrennen dürfen Aber dann hat der Gedanke sich festgesetzt, hat das Feuer mich gerufen. Es war gut so. Eine der besten Erfahrungen, die ich mit mir selber gemacht habe.

Wenn es Dich auch ruft, dann schicke ich Dir gerne per PN einen Link zu der Anbieterin bei der ich war.

Liebe Grüsse

25.05.2015 14:54 • x 1 #8


C
Hallo Tiefes Meer,

Zitat:
Es geht darum, sich auf den tiefsten Herzenswunsch zu fokussieren.

Wofür bist Du bereit, durchs Feuer zu gehen ? Das herauszufinden und es dann auch zu tun, das ist etwas, was auf einer sehr tiefen Ebene einen vitalen Impuls in die Seele pflanzt. Als ich zuerst davon hörte, dachte ich, dass es ziemlich idiotisch ist und sich ja andere gerne die Füsse verbrennen dürfen lustig Aber dann hat der Gedanke sich festgesetzt, hat das Feuer mich gerufen. Es war gut so. Eine der besten Erfahrungen, die ich mit mir selber gemacht habe.


ja, auch ich bin gerade dabei, diese Efahrung zu machen...Das kann viel aufregender und erfüllender als eine Liebe sein...vor allem dann wenn man so lange für die Liebe lebte...

Zitat:
Wenn es Dich auch ruft, dann schicke ich Dir gerne per PN einen Link zu der Anbieterin bei der ich war.


Das verstehe ich nicht. Was meinst du mit Anbieterin? Was bietet die an? Herzenswünsche?

25.05.2015 15:56 • #9


D
Ich bin jetzt umgezogen, ich habe keine Lust hier was auszustatten. Wofür? Mit ihr haben wir unsere Wohnung gern schön gemacht, egal was das an Zeit und Aufwand kostete. Seit Monaten habe ich nichts mehr außer paar Nudeln und Milchreis gekocht. Früher kochte ich gerne und fast jeden Tag. Habe die Lust und Kraft dafür verloren. Allgemein finde ich an nichts Freude. Urlaub? Wozu? Alleine?

Ich bin wütend, enttäuscht, traurig, entsetzt und alles andere. Laufe durch die Gegend wie ein Zombie. Die Arbeit geht mir am A. vorbei, gehe hin, mache das Zeug und gehe wieder nach Hause. Hab völlig den Draht zu mir selbst verloren. Bin durch sie und ihr Verhalten richtig zu Boden gestreckt worden.

Die übelste Zeit in meinem bald 40 jährigen Leben - ich weiss es gibt Schlimmeres. Tröstet mich trotzdem nicht.
Ich weine jeden Tag, eiswasserklare, dicke und kalte Tränen. Wohin führt mich das hin?

Keine Ahnung was morgen ist, lebe planlos und ohne Ziel. Alles ermüdet mich. Die Beziehung mit ihr war mein Leben. Der Mittelpunkt. Neun Jahre und alles ist verloren. Selbst den Hund sah ich jetzt seit Februar nicht mehr.

25.05.2015 16:50 • #10


T
Hallo Leute, in vielem was ich hier lese, erkenne ich mich auch wieder. Patentrezept für euch alle ? Habe ich leider nicht, das muss jeder für sich ausmachen. Einziger Trost: wir müssen alle die gleiche Suppe auslöffeln und stehen nicht alleine da.
Ich muss mich jedenfalls auch gewaltig am Riemen reissen, früher fand alles zu zweit statt, jetzt ist alles einfach irgendwie leer. Es ist jetzt nicht so, dass ich keine Leute um mich rum habe, nur die Interessen passen da einfach nicht mehr. Ich +Ex hatten viele sportl. Aktivitäten gemeinsam gemacht. Wenn die Sonne scheint, ab an die See, Wandertouren, etc....nur ich frage mich auch, wieso nun alleine da hin ?
Man verfällt einfach in eine Lethargie, Lustlosigkeit, obwohl es das einfach nicht Wert ist. Ich fang teils an innerlich vor irgendetwas zu fliehen, vielleicht vor mir selbst ? Mit Partner war dieses Gefühl nie da, man war ja irgendwie angekommen?!?
Beschäftige mich gerade mit Ausmisten, Dachboden+Wohnung entmüllen, Papiere auf Vordermann bringen, das sind kleine Schritte, aber das stand schon lange auf der Tagesordnung. Ich denke so in der Form solltet ihr eure verloren gegangene Räume zurück erobern. Selbst wenn ihr zB früher in einem Lieblingslokal gewesen seid mit eurer/m Ex, geht da wieder hin mit Freunden und erobert es wieder zurück. Überschreitet Grenzen, die ihr euch vielleicht selbst gestellt habt...?

In diesem Sinne....Viele Grüße

25.05.2015 17:32 • #11


T
Hallo ihr Lieben,

und besonders an @Schlenz, @Dramaking, @Tiefes Meer gerichtet.

Ich (w 38 Jahre) seit 5 Wochen gentrennt, geht es mir genauso wie euch.

Das einzige was mir hilft hier permanent zu lesen, zu wissen ich bin damit nicht allein.

@Tiefes Meer, dass mit dem einkaufen kenne ich, für mich nur der Horror und habe nur noch daß an Lebensmittel daheim wo man zum überleben braucht, und manchmal nicht mal mehr daß, weil es mir egal ist.

@Dramaking, fühle mit Dir, mir geht es genauso.


Ich war in der Beziehung immer die Starke, habe getan und gemacht worüber man staunen konnte zum positiven, weil man eben in der Beziehung ist. Seit 5 Wochen ist diese restlos durch ihn vorbei und ich bin nicht mehr wiederzuerkennen, bin ein völlig anderer Mensch der ich noch nie im Leben war.

Bei mir macht dass das unfassbare aus, die Art dieser Trennung hätte ich für niemals möglich gehalten und bin noch heute in dieser Starre, weil es so unglaublich ist. Ich stehe noch immer unter Schock und dann ist einem alles nur noch egal. Habe auch nur für IHN gelebt. Ich wollte zwar für mich auch leben in dieser Beziehung, er ließ mich aber nicht und wenn dann war es nur mit Problemen verbunden die er verursachte. Von dem her hat er immer versucht mich in eine abhängige Beziehung zu bringen und nur für ihn zu leben und ich wußte wie es für mich endet, genauso in was ich jetzt stecke.
Und alle Mühe die ich mir machte für ihn war eh umsonst. Es hätte nie gereicht, egal was man noch gemacht hätte. Und nun wurde ich entsorgt wie den allerschlimmsten Müll. Schluß machen per SMS, übelst mit Erniedrigungen, Beleidigungen, Beschimpfungen. Und von seiner Seite aus Kontaktabbruch von heute auf morgen nach 3 Jahren Beziehung. Nur Grausam. Habe versucht noch Kontakt aufzunehmen, nur GRAUSAM alles. Und dass ist hauptächlich der Grund, warum ich zu nichts mehr in der Lage bin.
Man wird entwertet und abgewertet, wie es schlimmer nicht mehr sein kann. Hatte noch nie viel Selbstwertgefühl außer in der Beziehung, dass er mir dann zu verstehen gab. Aber das hat sich durch die Grausame Beendigung der Beziehung durch ihn, bei mir schlagartig geändert. Man fühlt sich als Nichts und ist einem selber nichts mehr Wert. Und ich weiß, dass er ein Problem hat und dass es genau das Gegenteil ist, doch wahrscheinlich ist er ein Narzisst und dass macht alles so schwer bei mir. Das gesagte ist einfach nur krank, aber durch mein geringen Selbstwert und durch die seelischen und psychischen Verletzungen neigt man dazu leider in dieses Loch zu fallen. Ich war nur stark genug, als er an meiner Seite war oder ich wußte, ich habe einen Partner. Es gehen Teile von einem selber, wenn der Partner geht.
Und dass sind wohl die Teile, die wir hier niederschreiben. Nichts mehr tun zu wollen für einen selber.

25.05.2015 17:57 • #12


Tiefes Meer
Zitat von Cupido:

Zitat:
Wenn es Dich auch ruft, dann schicke ich Dir gerne per PN einen Link zu der Anbieterin bei der ich war.


Das verstehe ich nicht. Was meinst du mit Anbieterin? Was bietet die an? Herzenswünsche?
Hallo Cupido,
nein. Den Herzenswunsch musst Du schon in Dir selber finden. Sie bietet Feuerlauf-Rituale an. Als ich davon sprach, durch's Feuer zu laufen, war das nicht bildlich, sondern ganz wortwörtlich gemeint. Wenn Du Dich zu so einer Veranstaltung anmeldest, dann fängst Du automatisch damit an, Dich sehr damit auseinander zu setzen, was um alles in der Welt es Dir wert ist, dafür über glühende Kohlen zu laufen. Das hilft immens, den Herzenswunsch zu klären. Es dann tatsächlich zu tun, ernsthaft für meinen Herzenswunsch über glühende Kohlen zu laufen, hat mich in meine Kraft gebracht.

Sicher nicht jedermanns Sache.

Liebe Grüsse

25.05.2015 18:25 • #13


C
Danke für deine Antwort Tiefes Meer. Ja, mir ist schon klar dass ein Herzenswunsch nur vom eigenen Herzen kommen kann War augenzwinkernd geschrieben.
Und das Wort Anbieterin irritierte mich

Zitat:
Wofür bist Du bereit, durchs Feuer zu gehen ?


Ja genau, ich nahm es als Metapher
Aber ich denke dass einem eine gelebte Metapher tatsächlich dabei helfen kann, seinen Wünschen näher zu kommen.

lg

25.05.2015 18:50 • #14


D
Zitat von Trauer2015:

Bei mir macht dass das unfassbare aus, die Art dieser Trennung hätte ich für niemals möglich gehalten und bin noch heute in dieser Starre, weil es so unglaublich ist....


Ich frage mich, ob die Trauer davon abhängig ist, wie man verlassen worden ist. Mir geht langsam die Luft aus, wenn ich nur drüber nachdenke wie ich verlassen worden bin, wie ich beschissen worden bin von einem Menschen der am Vorabend mit mir im Bett kuschelt (!)

Wie krank muss der Mensch sein, um so etwas mit dem Partner, den man scheinbar (ja, was den sonst?) seit neun Jahren, nach drei Umzügen, Höhen und Tiefen (beruflich, familiär, gesundheitlich) liebt?. Seine Gewohnheit, Insider und gemeinsame Spinnereien hat? Paar Monate vorher einen Hund kauft, dann das Auto. Und dann interessiert es den Verlasser nichts mehr? Von jetzt auf sofort?

Da ist ist doch die Psyche voll am Ar...! Und dann wundern sich die Leute, dass der Verlassene sich nicht fangen kann. Aber wie den? Heute Abend: Gute Nacht Bärchen Und am folgenden Morgen: Ich kann nicht mehr, es geht so nicht mehr weiter. Eine Woche davor waren wir Händchenhaltend im Möbelhaus nach Schranksuche! Sie hat das Wohnzimmer umgestellt.

Ganz ehrlich: Ist das normal und gesund? Wie soll ich noch selbst nach dem Schock normal bleiben?
Einen Abend bevor sie Fremdging: Hängst du bitte den Beamer an die Decke, an der Wand stört es etwas. Nach dem sie das Fremdgehen offenbart hat sie die Beziehung beendet.

Ich stehe da und warte bis mir mein eigener Schatten das Messer in Rücken rammt. Wer bin ich? Wem soll ich noch trauen?

Was ist für mich gut? Ich liebte diese Frau über alles, ich liebte unser Zuhause, ich liebte unseren Hund. Ich war glücklich mit ihr einen abgefuc.ten Tasse Tee Abends nach der Shoppingtour zu trinken. Mich mit ihr ins Bett einzukuscheln und irgendwas in der Glotze zu schauen, zu reden oder Sonstiges (dazu keine technischen Details).

Was ist jetzt? Ich sitze in der in der neuen Wohnung, halb verhungert, erschöpft, oft weinend, allein. Trennungsschmerzen sind meine täglicher Begleiter... weil sonst keiner mehr zuhören kann geschweige denn will. Durch den ganzen Stress habe ich vorgestern Migräne gehabt. So heftig, dass ich noch heute Probleme mit der Sehkraft habe.

Schei.. Leben sowas. Sag mir einer, dass Singleleben was Tolles ist.

25.05.2015 19:07 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag