Hallo ihr zwei,
viele Fragen auf einmal
Erst einmal zur Erklärung wegen des Briefes. Er war eine abgewandelte Form dessen, was ich eigentlich vorhatte. Von dem Tag an, an dem sie mich verlassen hat, habe ich Mails geschrieben; so eine Mischung von Mails an sie und einem Tagebuch. Ich hatte ihr angekündigt, dass ich sie ihr nach einem Monat schicken würde. Sie waren aber so emotional, teils depressiv und teils angreifend, dass ich sie mir nicht einmal selbst geschickt hätte
Zudem hatte sie immer - im Scherz, aber mit dem Körnchen Wahrheit - kritisiert, dass ich hundert Projekte hätte und nie eins davon fertig bekäme. Eines davon war ein Hörbuch, dass ich für sie gemacht hatte und das ewig nicht fertig wurde, weil sie nach einer gewissen Zeit dann doch wieder mit dem Lesen begann, was ihr eigentlich schwer fiel (warum ist nicht so wichtig). Ich habe dieses Hörbuch und ein paar andere Sachen fertig gemacht und viele meiner Projekte verworfen in den ersten Wochen. Andere habe ich abgeschlossen. Ich habe viel getan in dieser Zeit Jedenfalls sollte dieses Hörbuch den Weg zu ihr finden. Auch das sollte in den Brief.
Ich habe ihn am Mittwoch geschickt, d.h. sie hatte ihn Donnerstag. Ich weiß, ich war (und bin) zu ungeduldig. Ich erwarte eh keine inhaltliche Antwort. Ein Dankeschön wäre nett gewesen.
Was das Motto angeht: es ist keines. Eine der wenigen Dinge, derer ich mir völlig bewusst war nach dem Ende meiner Ehe und bevor ich sie kennenlernte war, dass ich nicht unbeschwert allein sein konnte. Ich habe mich dem immer entzogen. Also war es an der Zeit, das zu lernen. Diesen Weg werde ich jetzt wieder aufnehmen.
Wie es mir geht? Schwer zu sagen. Ich habe sie mir jetzt erfolgreich aus dem Herzen geschnitten. Das blutet wie Sau, aber es ist doch auch eine Befreiung. Ich habe mir ein Fahrrad gekauft und fahre damit jetzt die 13km in die Arbeit. Das hilft. Ich liebe Radfahren und wenn ich bis zu meinem Urlaub fit genug bin, dann fahre ich nach Paris mit dem Rad (ca. 650km). Das ist eine lange gehegte Idee und ich werde es nun tun, ehe meine Knochen das nicht mehr mitmachen. Wie es mir geht? Ich beschäftige mich.
Ich würde ihr gerne sagen, dass ich mit ihr fertig bin. Das stimmt aber so nicht. Wenn sie zurück käme, dann würde ich wieder mit ihr zusammen sein wollen. Aber ich werde mich nie wieder für irgendeine Frau aufgeben. Das wollte sie nicht, aber ich bin wieder in alte Muster zurück gefallen. Auch das werde ich jetzt lernen.
Auch ein Punkt, der vor ihr schon feststand: ich will keine neue Beziehung. Wenn sie nciht wiederkommt, dann werde ich alleine bleiben - zumindest das nächste Jahr. Da meine Libido im Moment Tango tanzt überlege ich, ob ich vielleicht meine wilde Zeit noch nachholen soll. Wildes Rumgev..gel gab es bei mir nie. Ist ja heute nicht mehr so, dass alle Frauen noch auf einen Typen auf Dauer aus sind. Und ich seh, abgesehen von einem kleinen (derzeit dahin schmelzenden) Bäuchlein, wesentlich jünger aus als ich bin. Das ist von verschiedenen unabhängigen Stellen bestätigt
So geht es mir und ich bin sehr zufrieden damit. Ich denke, im Wesentlichen bin ich durch. Ich beginne wieder, mein Leben zu gestalten und ich kann euch das echt nur empfehlen. Fühlt sich wirklich verdammt gut an
Solange ich nicht wieder in eine meiner alten Fallen und Muster tappe glaube ich an ein tolles und freies Leben. Ich finde gerade heraus, was ich alles kann und mir nie zugetraut habe (z.B. Geschichten schreiben).
Ich bin sehr dankbar, dass ich euch habe. Ihr habt mir mehr geholfen als ihr euch vorstellen könnt.
Danke dafür!
04.07.2014 20:22 •
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