Tag 16, das ist doch super, Rückfällig ! Bald musst du deinen Namen ändern .
Dass es sauschwer ist, weiss ich, diese Wochenenden kenn ich, aber halte durch!
Ist doch gut, wenn du wütend sein kannst, eine gesunde Trennungswut hilft sicher schneller drüber weg.
Ich glaube, wenn der Verlassende den Partner nicht loslässt, dann hat das meist nicht den Grund, den man sich wünscht, sondern es hat allein mit ihm, mit seiner Persönlichkeit und seinen eigenen Problemen zu tun. Das kann ganz verschiedene Ursachen haben. Siehe z.B. das, was Flo dazu meinte. In meinem Fall ist mein Ex ein typischer Fall von Bindungsphobiker, leider habe ich das recht spät bemerkt. Zumal er sich (ich unterstelle ihm grundsätzlich mal keine Absicht) gut getarnt hatte bzw. er es lange Zeit geschickt hinter meinen, vergleichsweise harmlosen Bindungsängsten versteckt hat. Und zudem hat er sich nie von mir getrennt....er hat mir diesen Part hingeschoben, mehrfach. Mir blieb keine andre Wahl, wenn ich nicht dran zerbrechen wollte. Ja, das ist unfair, feige und unehrlich. Ich räume trotzdem inzwischen ein, dass er womöglich nicht anders konnte. Weil ich ihm gerne vergeben möchte, und mir auch, dass ich es so lange mitgemacht habe. Wenn du schreibst, dass dein Ex nicht wusste, wie schlimm das war, was er dir bisweilen sagte, dann hatte er eben kein Gefühl dafür, was er dir antut, genauso wie mit dem Nicht-Loslassen. Das sehe ich wie du.
Ich glaube jedoch nicht, dass die Wunschvorstellung einer echten Freundschaft hinter seinem Verhalten steht, Rückfällig. Für mich gehört es zu einer Freundschaft genauso wie zu einer Partnerschaft, dass man dem Anderen kein Leid zufügt bzw. der Motor dafür ist, dass er es sich selbst zufügt. Denn die Wahl haben wir ja, alles läuft nur so lange, wie wir mitspielen. Wenn der Ex freundschaftliche Gefühle hätte, wenn ihm echt was dran liegen würde, dass es dem Expartner gut geht, dann würde er ihn/sie in Ruhe lassen und keine Tests, keine Spielchen machen. In solchen Situationen wie wir sind, jedenfalls. Das kann man durchaus sehen, wenn man die Augen mal für den andren aufmacht und nicht nur sich selbst sieht. Nur wenn beide sich einig sind, eine Trennung fair abgelaufen ist und beiderseits keine tieferen Gefühle mehr im Spiel sind, kann eine Freundschaft funktionieren. Oder?
Was ich im Fall der Fälle tun werde, wenn ich ihm begegne, weiss ich nicht. Wie ich dir gesagt habe, arbeite ich nur daran, noch mehr Abstand zu bekommen, innerlich immer stärker zu werden und es gelassen auf mich zukommen zu sehen. Alles andere bringt mir nichts und macht mir Angst, und davon hatte ich ja in den letzten Jahren genug. Ich hatte wie du die Phase, wo ich hin und her überlegt habe. Sinnlos, finde ich, nachher läuft es doch ganz anders. Also konzentriere ich mich auf mich und dass es mir gut geht.
Ob ich zu 100 % alles losgelassen habe, das glaube ich nicht. Ich würde mal sagen, es sind so 98 %. Es ist ok, dass er sein Leben ohne mich lebt, es ist alles akzeptiert, ich wünsche ihm, dass es ihm gut geht. Ich vermisse ihn bisweilen immer noch, dann werde ich traurig und kann es nicht fassen, dass er nicht bei mir ist. Unwirklich kommt mir dann alles vor. Dabei ist es so real. Und die Art und Weise, wie es ablief, das macht mir manchmal noch zu schaffen. Das sind die restlichen Prozent, die fehlen noch. Und die Vergebung, wie ich oben schon gesagt habe. Für jemand anderen öffnen kann ich mich noch nicht. Das ist bereits geklärt, es geht nicht, ich blocke alles ab. Ich kann gut allein sein mit mir, ohne Partner, da bin ich froh darüber. Sicher wünsche ich mir trotzdem bisweilen einen Partner, ich bin nicht immer gern allein, doch ich kanns jetzt nicht ändern, alles zu seiner Zeit.
02.09.2014 20:22 •
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