42

Ich bin kurz davor rückfällig zu werden

luadflo1984
Hey Rückfällig.
Ich weiß genau wie schwer das ist, mir geht es nicht anders. Aber bitte halte es ein. Denk immer daran, wenn du es nicht schaffst, bist du wieder bei Tag null! Ich halte es schon so lange ein, dass ich mittlerweile Angst habe von ihr was zu hören und möchte auch nichts mehr hören weil dann alles von vorne beginnt.
Flo

30.08.2014 20:08 • #61


H
Rückfällig, es ist jetzt EGAL, wie ER sich fühlt. Was er denkt, was er bezweckt, das alles ist unwichtig. Zudem wirst du es nicht erfahren. Alles Spekulation und Zeit, die man besser anders verbringen würde. Wie DU dich fühlst, und zwar nicht nur im Moment, sondern dauerhaft, das ist wichtig. Und dafür ist es nicht anders möglich. Das hast du doch jetzt lange genug erfahren, oder? Schreib es dir auf und schau es dir an, wenn du wieder mal so drauf bist.
Glaub mir, ich weiss wovon ich rede und wie es dir geht. Ich war zudem sehr ausdauernd in meiner Rückfälligkeit . Ich habe mich anfangs auch noch schäbig gefühlt, wenn ich nicht reagiert habe. Aber macht er sich denn Gedanken, wie es dir seit Monaten geht, dass du leidest? Er sieht offenbar gar nichts davon, nur sich selbst. Zudem ist ja die Sehnsucht da, man vermisst den Partner so sehr, und man will eigentlich nichts lieber als den Kontakt, der aber SO wie er dann ist ganz und gar nicht gut tut. Das ist absolut vezwickt und das Herz meint, man macht was falsch. Ist aber nicht so. Weil man noch so drin hängt in den Gefühlen und Wirrungen, sieht man nicht klar. Inzwischen habe ich endlich Abstand und da sehe ich einiges ganz anders.
Den Abstand bekommst du durch nichts anderes als Kontaktsperre bzw. Kontaktende!

30.08.2014 20:53 • x 1 #62


A


Ich bin kurz davor rückfällig zu werden

x 3


bifi07
Hallo Rückfällig,
bis eben gings mir ganz gut, dann hab ich eine Antwortmail auf eine Frage, die ich leider stellen musste, gelesen....
Ich weiß schon, warum ich keinen Kontakt mehr will...seine Veränderungen sind für mich nicht zu ertragen...

30.08.2014 21:49 • #63


R
bifi.was hat er denn geschrieben?
habe leider auch den fehler gemacht, dass ich seine nachrichten gelesen habe, obwohl er keine antwort von mir bekam. vielleicht wäre es auch eine alternative wenn du die nachrichten in zukunft ungelesen löschst? aber ich will keine ratschläge erteilen die ich selbst nicht mal schaffe

31.08.2014 08:19 • #64


R
luadflo
Zitat:
Ich weiß genau wie schwer das ist, mir geht es nicht anders. Aber bitte halte es ein. Denk immer daran, wenn du es nicht schaffst, bist du wieder bei Tag null!


genau der bekannte tag null! ich habe meine tage immer so genannt wo ich rückfällig geworden bin. das waren zwar immer nur 2 oder 3 tage,aber jetzt wäre es schlimm, heute ist tag 14!
ich wollte gestern eigentlich auch in die stadt, habe es aber nicht getan , aus angst ich könnte ihn vielleicht dort treffen! denn was sagt man dann in der situation?!?!

31.08.2014 08:22 • #65


R
Hierundjetzt
Zitat:
Er sieht offenbar gar nichts davon, nur sich selbst.


ich erinnere mich an eine situation die ca. 2 monate zurück liegt. wir haben darüber geredet wie es mir geht. ich sagte ihm dass die situation unerträglich ist und es an einem tag auf der arbeit so schlimm war, weil ich nur schmerz gefühlt habe und mir gewünscht habe , ich möge einfach einschlafen weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte zu existieren in dem moment.

seine reaktion: er hat mich mitleidig angesehen und gesagt hätte nicht gedacht dass das so schlimm für dich ist

ohne worte!

31.08.2014 08:25 • #66


R
@hierundjetzt:
ich danke dir außerdem für den mut den du mir zusprichst.
es ist alles so logisch was du sagst und im grunde genommen weiß ich selbst, dass du recht mit diesen dingen hat. denn ich selbst habe es ja so erlebt! nur es ist dann immer so schwer das herz außen vor zu lassen! es ist echt schwer sich zu schützen vor all dem-das muss ich klar sagen! man fragt sich ständig was die person macht, wie es ihr gerade geht usw...und ich empfinde auch wut dabei, auf ihn!

31.08.2014 08:28 • x 1 #67


H
Hallo Rückfällig, das ist es ja gerade, es fehlt die Empathie, er sieht, wie du leidest, und sieht es doch nicht. Er spürt es eben nicht. Da fehlt etwas ganz Wichtiges bei ihm. Deshalb wird er es von sich aus wohl nicht unterlassen, selbst wenn du ihn darum bittest, dich nicht mehr zu kontaktieren, ihm erklärst, warum. Die Situation, die du schilderst, zeigt es genau. Nur du allein kannst den Riegel vorschieben. Du musst dich schützen, denn es wird immer schlimmer für dich werden, du wirst mehr und mehr Kraft verlieren. Es ist sowas von schwer, ich weiss. Und es ging mir genau wie dir, mein Verstand wusste etwas, was das Herz nicht wahrhaben wollte. Ganz lange nicht.
Ich kann dir ja auch nur erzählen, was mir geholfen hat, auf meinem Weg, der mir so schwer fällt wie dir. Wenn auch unsere Geschichten verschieden sind, so gibt es den gemeinsamen Punkt, dass du gefühlsmäßig tief drin steckst und da raus willst. Weil du spürst, dass es dir nicht gut tut.
Wenn ich jetzt was Falsches schreib, dann korrigier mich: Er hat dir gesagt, er will keine Beziehung mehr mit dir. Trotzdem lässt er dich nicht in Ruhe und du leidest. Weil du ihn liebst, und eine Beziehung willst. Also gibt es schon kein gemeinsames Ziel mehr. Und -das klingt jetzt hart- keinen Grund für irgendwelche Hoffnung, dass es noch mal was wird mit euch. Oder? Trotzdem machst du das Theater mit (ich weiss warum). Und er tut seins, dass du nicht loslassen kannst. Aber das musst du. Loslassen ist absolut wichtig.

Also musst DU was tun. Er wird dir nicht helfen, ganz im Gegenteil. Du brauchst Abstand, damit du wieder klar siehst und das, was du logisch schon weisst, dein Herz erreicht. Dann kannst du es auch umsetzen. Den Abstand kriegst du nur durch die Kontaktsperre. Du hast Tag 14 tapfer erreicht, und das ist schon mal was! Du wirst es weiter durchhalten und dann kommt der Punkt, an dem es nicht mehr so schwer fällt. Es wird besser, versprochen. Du kommst aus dem Elend, dem sinnlosen Gedankenkreislauf nach und nach raus, deine Ängste werden weniger, es geht dir besser. Was für ein gutes Gefühl, es geht endlich wieder aufwärts statt abwärts. Und du kannst deine Energie wieder für was Sinnvolles verwenden: Für dich.
Du schaffst das.

31.08.2014 12:58 • x 2 #68


R
@HierUndJetzt

Zitat:
Und -das klingt jetzt hart- keinen Grund für irgendwelche Hoffnung, dass es noch mal was wird mit euch. Oder?


Vielleicht glaubst du es nicht,aber es ist schon oben angekommen dass es zwischen uns nicht mehr werden wird. das ist mir klar und ich erwarte dahingehend nichts von ihm.

was mich nur noch ein bißchen fertig macht ist die tatsache wie manche dinge abgelaufen sind. das war nicht immer zu 100% fair. aber gut, damit müssen ja auch andere leben.

Zitat:
Und er tut seins, dass du nicht loslassen kannst.


Ist es wirklich nur angst vor dem verlust? Oder egoismus? Oder was genau? Ich begreife bis jetzt nicht was in den menschen vorgeht.

Danke für deinen zuspruch. Ich bin jetzt soweit zu wissen dass ich nicht mehr bereit bin nach den 14 tagen mich runter ziehen zu lassen. Ich gebe die sucht auf und zerschmettere hiermit die spritze und schmeiße sie in den gulli! (was für eine treffende metapher)

Hast du deinen ex denn in der trennungszeit mal zufällig in der stadt gesehen? Wie hast du dann reagiert?
Einfach schweigen oder so tun als wäre die person luft?
Und muss das auch in einem jahr noch so sein, oder kannst du dir auch wieder vorstellen zu reden?

31.08.2014 14:01 • #69


H
Wenn wir im Verstand kapiert haben, dass es nichts mehr wird, egal warum, dann muss es etwas tiefer, im Herz, noch ankommen. Und das ist viel schwerer. Warum denn tut man sich so manches selber an? Am Hirn wird es in der Regel nicht mangeln. Wenn du ja weisst, es gibt keine Beziehung mehr mit ihm (natürlich glaub ich dir das), und keinerlei Hoffnung mehr hast, dann umso besser. Aber da muss man ganz ehrlich zu sich selbst sein. Diese Hoffnungsschimmer, die manchmal mit der Sehnsucht wieder aufblitzen, sind tückisch. Wäre möglich gewesen, dass du deswegen so lange auf die Freundschaftstour und den Kontakt eingegangen bist. Ansonsten hilft gegen eine Sucht nur Entzug. Und zwar komplett. Eine Pille, die man einwirft und alles ist weg, gibt es leider nicht.

Ich habe meinen Ex seit einem Jahr nicht mehr persönlich gesehen. Den Kontakt habe ich vor einem halben Jahr mit einem Brief beendet und bin seither auf seine Kontaktversuche nicht mehr eingangen, was nicht einfach für mich war. Ich hatte immer mal wieder doch noch klitzekleine Hoffnungsteufelchen, wie ich mir eingestehen musste (also die hatten wirklich rein gar nichts mit dem Verstand zu tun). Bis vor ein paar Wochen hatte ich wie du grösste Bedenken, wie ich mich verhalten soll, wenn er plötzlich vor mir steht. Es stand ein Fest an, und ich dachte, ich begegne ihm dort, was aber nicht der Fall war. Da habe ich mich ernsthaft mit meiner Angst davor beschäftigt. Es wechselte ständig, wie ich mir die Begegnung vorstellte, und mein Verhalten. Von auf der Stelle tot umfallen bis cool über ihn hinwegsehen oder ihm spontan eine für die ganze beschissene Neverending-Große Liebe-Story verpassen (ja, echt, und ungewöhnlich für mich, weil ich nicht richtig wütend werden kann) war alles dabei. Es hat mich dann irgendwann genervt, dass ich schon wieder so viel Gedanken verschwendete. Und ich hab ehrlich gesagt keinen Bock mehr auf diese ständige Angst um oder wegen irgendetwas. Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen. Weil ich sowieso nicht weiss, wie es wird und alles was ich mir vornehmen würde mich nur beengt. Weil ich schon wieder Angst davor hätte, es nicht so durchzuziehen, wie vorgehabt.
Nein, ich vertraue darauf, dass ich es für mich richtig mache. Weil ich stärker bin inzwischen und mich nicht mehr runterziehen werde. Ignorieren will ich ihn nicht, also grüßen schon (wir haben uns ja inzwischen kennengelernt ), aber reden möchte ich nicht mit ihm. Zumal es nichts mehr zu reden gibt, und eine Freundschaft will ich nicht, das hatte ich mal kurzzeitig in Erwägung gezogen. Aber dagegen gibt es Gründe. So ist es aktuell, vielleicht ändert sich das im Laufe der Zeit. Möglich ist es. Aber darüber denke ich jetzt nicht nach.

31.08.2014 16:28 • x 1 #70


H
Ja und es ist mir inzwischen egal, warum er das alles gemacht hat, sich so verhalten hat, da waren nicht mal 10 Prozent fair unterm Strich. Es wäre sicher gut, wenn du da hinkommen könntest, dass du es so stehen lässt. Was in ihm vorging oder immer noch vorgeht werden wir nicht erfahren, auch nicht mit weiterem Kopfzerbrechen. Wir werden nicht dahinter kommen. Vielleicht wissen sie selbst nicht, was da abgeht. Für mich ist nur noch wichtig, warum ich da so lange mitgespielt habe, was in mir vorging, was dahinter stand, wie ich das hoffentlich in den Griff bekomme und wie ich jetzt wieder ein gutes Leben haben und mit mir im Reinen und glücklich sein kann. Es wird alles seinen Sinn haben, was uns im Leben begegnet, wir können es nur oft nicht gleich erkennen. Daran glaube ich nun mal.

31.08.2014 16:45 • x 1 #71


bifi07
Hallo Rückfällig,
ging um die Steuer, da wir ja immer noch verheiratet sind. Hab ihm wohl nicht so geantwortet, wie er es gerne hätte, denn prompt klingelte das Telefon.
Was soll ich sagen...Vorwürfe...und hatte den Eindruck, dass er weint...was mich jetzt nicht gefreut hat, aber mir zeigte, dass ihm unsere gemeinsame Zeit doch nicht ganz egal ist. Das hat mir mehr zu schaffen gemacht, dass ich anders darüber dachte, als die Trennung an sich. Naja, hab es wieder einmal versucht zu erklären...was ja eigentlich immer sinnlos ist, aber ich fühl mich danach doch komischerweise besser, wenn auch etwas frustrierter. Ist halt schon eine komische Geschichte...die Gefühlswelt in der Trennungsphase...
Wünsche dir noch einen schönen Sonntag und weiterhin viel Ausdauer...

31.08.2014 17:46 • #72


R
So ich melde mich mal wieder, tag 16 ist heute – schon soviel zeit vergangen! Aber ich sag euch...es ist heftig..

Zitat:
Wäre möglich gewesen, dass du deswegen so lange auf die Freundschaftstour und den Kontakt eingegangen bist.


genau so war es...ich wusste eigentlich es ist nicht gut, aber sein kontakt hat mir immer noch die hoffnung gegeben.

Ich habe in der ganzen zeit eine sache gelernt.
Es gibt anscheinend zwei typen von männern die sich nach einer trennung unterschiedlich verhalten.

Typ 1: die männer von typ 1 versuchen sofort den kontakt abzubrechen und jeglichen kontakt mit ex zu vermeiden.
Typ 2: die männer von typ 2 versuchen das gegenteil.nämlich die ex person noch so lange wie möglich an sich zu binden.

Ist das nicht verrückt dieses unterschiedliche verhalten von männern? Mein ex gehört zu typ 2. dabei ist das verhalten von typ 1 deutlich ehrlicher! Wenn natürlich auch für den verlassenen nicht so toll...

Zitat:
r. Da habe ich mich ernsthaft mit meiner Angst davor beschäftigt.


Aber was genau würdest du denn im fall der fälle tun? Ich muss sagen ich wüsste es JETZT nicht was ich sagen würde. Wobei das wochenende schlimm war und ich oft so wütend war, dass ich nicht ausgeschlossen hätte ihm richtig eine ins gesicht zu klatschen wenn er mich zufällig in der stadt ansprechen würde. Und da ich mich gut kenne, weiß ich dass ich das wahrscheinlich auch getan hätte in dem moment.

Zitat:
nd eine Freundschaft will ich nicht, das hatte ich mal kurzzeitig in Erwägung gezogen. Aber dagegen gibt es Gründe.


genau das ist immer die wunschvorstellung der person die VERLÄSST. Manchmal fragt man sich ob die person überhaupt daran denkt was sie mit so einem satz anrichtet!
Mein ex hat viele dinge gesagt in den letzten monaten von denen er sicher nicht wusste dass diese sehr schlimm sind für mich, denn er hatte nicht mehr die emphatie zu fühlen

HierUndJetzt wie geht es dir denn jetzt insgesamt nach dem 1 Jahr?
Bist du soweit dass du wirklich zu 100% losgelassen hast oder ist da noch irgendwas? Könntest du dich wieder öffnen für jemanden?

Bifi07 ich drücke dich mal ganz fest!
Ist er denn mit jemand anderem zusammen oder ist er alleine bzw. haben sich deine befürchtungen die du auf seite 1 geschrieben hast ,, bestätigt?
Und wie geht es dir jetzt?

02.09.2014 13:20 • #73


bifi07
Zitat von Rückfällig:
Bifi07 ich drücke dich mal ganz fest!
Ist er denn mit jemand anderem zusammen oder ist er alleine bzw. haben sich deine befürchtungen die du auf seite 1 geschrieben hast ,, bestätigt?
Und wie geht es dir jetzt?

Hallo Rückfällig,
lieben Dank für deinen *Drücker*..
Er hat mir damals gebeichtet, dass er über ein Jahr eine Beziehung hatte. Und nachdem die Trennung zur Sprache kam, wollte sie nur noch Freundschaft...und so wie es aussieht, bis heute. Er hat mir dann natürlich immer wieder aufs Brot geschmiert, dass er mal mehr, mal weniger auf sie hofft. Das er damit Öl ins Feuer gegossen hat? Ich kann dir echt nicht sagen, ob er sich dessen bewusst war. Wahrscheinlich in seinem Ego eher nicht...wie so viele andere hier auch.
Aber dann auch zwischendurch zu sagen, dass er es sich wieder *irgendwann* mit uns vorstellen kann...
Am WE war er dann ziemlich über mein Verhalten die letzten Monate enttäuscht und es flossen wohl auch Tränen...habs an seiner Stimme gemerkt. Aber was soll ich dazu sagen? Ich hätte im Leben nicht für möglich gehalten, dass er sich mal so verändert...und das nach über 28 Jahren Beziehung...
Habe wohl die Augen davor verschlossen, in der Hoffnung, dass es sich wieder bessert und es auf alles geschoben, nur nicht die Möglichkeit einer anderen, denn dazu hab ich ihm zu sehr vertraut...
Aber heute bin ich diejenige, die stark bleibt...zumindest am Telefon...und das sehe ich als riesigen Schritt in die richtige Richtung an..

Also liebe Rückfällig und alle anderen da draußen...nur nicht den Mut verlieren...es wird besser...ganz bestimmt!

Liebs Grüßle,
bifi07

02.09.2014 20:21 • #74


H
Tag 16, das ist doch super, Rückfällig ! Bald musst du deinen Namen ändern .
Dass es sauschwer ist, weiss ich, diese Wochenenden kenn ich, aber halte durch!
Ist doch gut, wenn du wütend sein kannst, eine gesunde Trennungswut hilft sicher schneller drüber weg.

Ich glaube, wenn der Verlassende den Partner nicht loslässt, dann hat das meist nicht den Grund, den man sich wünscht, sondern es hat allein mit ihm, mit seiner Persönlichkeit und seinen eigenen Problemen zu tun. Das kann ganz verschiedene Ursachen haben. Siehe z.B. das, was Flo dazu meinte. In meinem Fall ist mein Ex ein typischer Fall von Bindungsphobiker, leider habe ich das recht spät bemerkt. Zumal er sich (ich unterstelle ihm grundsätzlich mal keine Absicht) gut getarnt hatte bzw. er es lange Zeit geschickt hinter meinen, vergleichsweise harmlosen Bindungsängsten versteckt hat. Und zudem hat er sich nie von mir getrennt....er hat mir diesen Part hingeschoben, mehrfach. Mir blieb keine andre Wahl, wenn ich nicht dran zerbrechen wollte. Ja, das ist unfair, feige und unehrlich. Ich räume trotzdem inzwischen ein, dass er womöglich nicht anders konnte. Weil ich ihm gerne vergeben möchte, und mir auch, dass ich es so lange mitgemacht habe. Wenn du schreibst, dass dein Ex nicht wusste, wie schlimm das war, was er dir bisweilen sagte, dann hatte er eben kein Gefühl dafür, was er dir antut, genauso wie mit dem Nicht-Loslassen. Das sehe ich wie du.

Ich glaube jedoch nicht, dass die Wunschvorstellung einer echten Freundschaft hinter seinem Verhalten steht, Rückfällig. Für mich gehört es zu einer Freundschaft genauso wie zu einer Partnerschaft, dass man dem Anderen kein Leid zufügt bzw. der Motor dafür ist, dass er es sich selbst zufügt. Denn die Wahl haben wir ja, alles läuft nur so lange, wie wir mitspielen. Wenn der Ex freundschaftliche Gefühle hätte, wenn ihm echt was dran liegen würde, dass es dem Expartner gut geht, dann würde er ihn/sie in Ruhe lassen und keine Tests, keine Spielchen machen. In solchen Situationen wie wir sind, jedenfalls. Das kann man durchaus sehen, wenn man die Augen mal für den andren aufmacht und nicht nur sich selbst sieht. Nur wenn beide sich einig sind, eine Trennung fair abgelaufen ist und beiderseits keine tieferen Gefühle mehr im Spiel sind, kann eine Freundschaft funktionieren. Oder?

Was ich im Fall der Fälle tun werde, wenn ich ihm begegne, weiss ich nicht. Wie ich dir gesagt habe, arbeite ich nur daran, noch mehr Abstand zu bekommen, innerlich immer stärker zu werden und es gelassen auf mich zukommen zu sehen. Alles andere bringt mir nichts und macht mir Angst, und davon hatte ich ja in den letzten Jahren genug. Ich hatte wie du die Phase, wo ich hin und her überlegt habe. Sinnlos, finde ich, nachher läuft es doch ganz anders. Also konzentriere ich mich auf mich und dass es mir gut geht.

Ob ich zu 100 % alles losgelassen habe, das glaube ich nicht. Ich würde mal sagen, es sind so 98 %. Es ist ok, dass er sein Leben ohne mich lebt, es ist alles akzeptiert, ich wünsche ihm, dass es ihm gut geht. Ich vermisse ihn bisweilen immer noch, dann werde ich traurig und kann es nicht fassen, dass er nicht bei mir ist. Unwirklich kommt mir dann alles vor. Dabei ist es so real. Und die Art und Weise, wie es ablief, das macht mir manchmal noch zu schaffen. Das sind die restlichen Prozent, die fehlen noch. Und die Vergebung, wie ich oben schon gesagt habe. Für jemand anderen öffnen kann ich mich noch nicht. Das ist bereits geklärt, es geht nicht, ich blocke alles ab. Ich kann gut allein sein mit mir, ohne Partner, da bin ich froh darüber. Sicher wünsche ich mir trotzdem bisweilen einen Partner, ich bin nicht immer gern allein, doch ich kanns jetzt nicht ändern, alles zu seiner Zeit.

02.09.2014 20:22 • #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag