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Ich bin emotional manipulativ - Absturz / Neuanfang

TemetNosce
@Eswirdbesser

In meiner Kindheit hatte ich Angst vor meinem Vater, da er so aggressiv zu meiner Mutter war. Da sie immernoch zusammen sind, versuche ich den Kontakt in letzter Zeit zu beiden zu meiden. Wenn ich meinen Vater mittlerweile sehe oder nur kurz mit ihm telefonieren muss, kriege ich eine große Wut in meinen Bauch.

@PhönixFlamme

Danke für deinen Ratschlag. Ich sehe in dieser Frau mittlerweile sehr viel Stärke. Alleine wie sie mir zuhört und dabei nicht wertend wird.

@Selbstliebe

Ich glaube das war schon immer da. Ich denke jeder Mensch hat eine Agenda, auch wenn sie nett sind, ist alles nur unterbewusst für ein größeres Ziel. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie jetzt plötzlich für mich da ist ohne Hintergedanken zu haben.

14.04.2017 09:47 • #31


V
@TemetNosce ich hatte so einen ähnlichen partner wie dich nur nicht mit körperlicher gewalt, eher psychischer ich hab ihn sehr geliebt .. ich bin auch davon überzeugt, dass er geglaubt hat mich zu lieben, aber er hat die beziehung immer wieder kaputt gemacht .. ich denke aus ähnlichen gründen, wie du..kein vertrauen und auch nicht gelernt, dass man auch ein liebenswerter mensch ist, wenn man schwächen hat und fehler macht.. er hatte wohl auch angst, dass ich ihm was böses oder schlechtes will ( ich hab das lange nicht verstanden) ...

stell dir vor und lerne diesen satz als glaubenssatz für dich. du bist ein liebenswerter mensch und du kannst anderen vertrauen.
wenn du daran arbeitest wirst du auch fortschritte haben

mein ex ist Ü50 und er wird es nicht mehr schaffen .. er endet ohne partnerin und enttäuscht und verbittert, weil er jeden vor den kopf stößt, der es gut mit ihm meint..
willst du das?

14.04.2017 10:00 • x 2 #32


A


Ich bin emotional manipulativ - Absturz / Neuanfang

x 3


Urmel_
Hat schon wer gesagt, dass es definitiv keine NPS ist? Wenn nein: Es ist definitiv keine NPS - dafür hinterfragt der TE viel zu detailreich und über einen längeren Zeitraum seine Handlungsweisen.

Möglich, dass dem ganzen ein Trauma (geringer Selbstwert, geringe Selbstliebe) zu Grunde liegt.

14.04.2017 12:37 • x 3 #33


Eswirdbesser
Zitat von TemetNosce:
Wenn ich meinen Vater mittlerweile sehe oder nur kurz mit ihm telefonieren muss, kriege ich eine große Wut in meinen Bauch.


Lehnst du deinen Papa ab?

Wie redet ihr miteinander?

14.04.2017 13:55 • x 1 #34


P
Ich kann nachvollziehen, daß Du den Kontakt zu beiden Eltern meidest und wütend auf Deinen Vater bist. Du hast in der Kindheit ja zwangsläufig regelmäßig Gewalt miterleben und mitansehen müssen, warst dem sozusagen ohnmächtig ausgeliefert. Könnte mir vorstellen, daß es Dein Vertrauen
( Urvertrauen ) in Menschen und auch Beziehungen, in die Liebe maßgeblich beeinflußt hat.

Gewalt mitzuerleben, körperliche, emotionale, psychische ist ein Schock, besonders für die Kinderseele.

Im Grunde gehst Du auf ( für Dich gesündere ) Distanz, weil es für Dich belastend oder sogar unerträglich ist es weiter mitanzusehen.

Zitat:
Sie meinte sie hat mir vergeben, aber ich kann mir selbst nicht mal verzeihen, wie kann sie das dann?


Kann Sie vermutlich , weil Du mit Sicherheit auch liebenswerte Eigenschaften hast und nicht nur Schwächen, Sie Dich ehrlich unterstützen möchte und Mitgefühl hat, hast ja auch einiges durchgemacht.

Du vertraust Ihr nicht, weil Du Dir selber nicht verzeihen kannst. Und solange Du Dir selber nicht verzeihen kannst, magst Du Dich selber nicht (mehr).

Über viele viele Jahre hast Du sehr destruktive menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen kennengelernt. Aber es gibt auch Menschen, denen Du mehr Vertrauen schenken darfst.

Du hast vermutlich Angst tiefe Gefühle zuzulassen, Angst enttäuscht und verletzt zu werden, ist verständlich und geht auch vielen anderen Menschen so.
Bisher war Dein Verhalten wie mir scheint eine Art Schutzfunktion. Lieber verletzen als selber verletzt zu werden, wenn Dir Jemand emotional immer näher kam.

Könnte das sein ?

Es gehört eine ordentliche Portion Stärke und Mut dazu, in den Spiegel zu schauen, sich die eigenen Schwächen ungeschönt anzuschauen, sich unangenehmen schmerzenden Themen zu stellen.
Darauf darfst Du schon stolz sein, auch wenn Du in der Vergangenheit Fehler gemacht hast.


@urmel
Sehe ich ähnlich,
bei NPS wird ja grad nicht in den Spiegel geschaut, notfalls sogar der Therapeut für unfähig erklärt

14.04.2017 15:02 • x 2 #35


S
Zitat von TemetNosce:
Ich bin nocht etwas geschockt davon. 3 Jahre kein Kontakt, ich hab viel Mist gemacht und sie kam einfach so zu mir. Wir saßen nah beieinander und haben gekuschelt, mehr auch nicht, ich weiß einfach nicht was das sollte. Ich kann gerade niemanden vertrauen...


@TemetNosce

dein Misstrauen beweist, dass du psychisch völlig instabil bist und erstmal mit therapeutischer Unterstützung dein Selbstwert wiederfinden musst.
Freunde im Leben zu haben ist etwas sehr Wichtiges. Nur bist du in deiner jetzigen Verfassung noch nicht dazu in der Lage, mit einem, wie du selber sagst, ehemaligen Opfer, so intensiven Kontakt zu pflegen.
Kuscheln ist, glaube ich, für dich too much.

Eine PS hast du allemal und die Aufarbeitung erfordert emotionale Kraft, um alte Strukturen und evtl. traumatische Kindheitserfahrungen und Muster zu verändern.
Überfordere dich jetzt nicht gleich mit einer neuen Beziehung. Nimm dir Zeit für deine eigene Heilung, wenn das dann möglich ist.
Bist du denn eigentlich auch in psychiatrischer Behandlung? Vielleicht habe ich das auch überlesen....

Könnte es sein, dass du dir selbst nicht so ganz vertraust und deshalb dein Misstrauen auf deine alte Liebe projizierst?
Ich denke, sie wird es verstehen, wenn du ihr deine Sorgen kurz schilderst und sie wird dir zeit lassen.

LG
Santosha

14.04.2017 18:53 • x 1 #36


A
Zitat von TemetNosce:
In meiner Kindheit hatte ich Angst vor meinem Vater, da er so aggressiv zu meiner Mutter war.

Wenn ich meinen Vater mittlerweile sehe oder nur kurz mit ihm telefonieren muss, kriege ich eine große Wut in meinen Bauch.

Ich sehe in dieser Frau mittlerweile sehr viel Stärke. Alleine wie sie mir zuhört und dabei nicht wertend wird.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie jetzt plötzlich für mich da ist ohne Hintergedanken zu haben.
@TemetNosce
Angst und Wut hängen eng zusammen und meiner Einschätzung nach ist es möglich, dass du diese damals unterdrückten Emotionen bisher an anderen ausgelebt hast. Mit Hilfe deiner Therapie kann es möglich sein, deine Wut, deine Angst und deine Aggressionen anders zu kanalisieren als bisher.

Es kann sein, dass du erst jetzt spürst wieviel Schmerz du dir selbst und anderen zugeführt hast weil du dir jetzt deiner Handlungen bewusster geworden bist.
Ich finde du hast einen großen Schritt getan indem du dir Hilfe gesucht hast und bereit bist deine Geschichte aufzuarbeiten.

Wenn deine Wut spürbar wird, was kannst du tun damit sich diese auf ungefährliche Weise entladen kann ?

Du schreibst, du kannst gerade niemandem vertrauen, wie sieht es mit deinem Selbstvertrauen aus ?

Welchen Hintergedanken der Frau meinst du ?
Du hast mit ihr zusammen die Möglichkeit mit eurer Vergangenheit Frieden zu machen,
ob das jetzt schon geht, kannst nur du wissen und entscheiden.

14.04.2017 20:17 • x 3 #37


Y
Hallo Temet,

Letzte Woche schrieb mich durch Zufall ein Exfreundin an. Wir hatten 3 Jahre _null_ Kontakt und die Trennung verlief sehr schlecht (Ausraster meinerseits, hochkant aus der Wohnung geworfen, kein Gespräch).

Auf die Frage wie es mir geht, hab ich nur geantwortet, dass ich jetzt in Therapie bin für mein schlechtes Verhalten (sie hat in der Beziehung sehr gelitte, sehr viel emotionale Gewalt). Daraufhin wollte sie sich sofort treffen, sie kam also direkt zu mir nach Hause.

Wir saßen rund 5 Stunden und ich hab mir viel von der Seele geredet und geweint. Sie hat mir zugehört und meinte immer wieder, das sie für mich da ist, das sie meine Entscheidung toll findet und mich unterstützt. Sie meinte sie hat mir vergeben, aber ich kann mir selbst nicht mal verzeihen, wie kann sie das dann?

Wir chatten nun täglich, werde sogar manchmal wieder vorwurfsvoll in meinem Kopf (warum kommt sie heute nicht zu mir, warum antwortet sie nicht sofort), kriege das aber bis jetzt gut in den Griff.

Ich kann die ganze Situation nicht bewerten. Auf der einen Seite freue ich mich massiv, dass mir jemand zuhört, vorallem ein Opfer von früher. Auf der anderen Seite bin ich sehr paranoid, ich rede mir ein, sie will mich bloß leiden sehen oder wollte sich ihr Ego aufbessern, indem sie guckt wie hilfebedürftig ich bin... Die Gedanken wechseln sich häufig über den Tag verteilt ab.

Hat jemand einen Rat für mich?

Ich bin nocht etwas geschockt davon. 3 Jahre kein Kontakt, ich hab viel Mist gemacht und sie kam einfach so zu mir. Wir saßen nah beieinander und haben gekuschelt, mehr auch nicht, ich weiß einfach nicht was das sollte. Ich kann gerade niemanden vertrauen...


natürlich tut es Dir in der jetzigen Situation gut, dass jemand so sehr Anteil nimmt, für Dich da sein will. Aber in meinen Augen liest sich das nicht gesund, was ihr da treibt.
Ganz gleich, ob und was Du für eine Diagnose bekommst- die Beziehung zu dieser Frau war destruktiv.
Sie meldet sich nach 3 Jahren wieder und stürzt sich sofort in alles mit hinein. Sicherlich meint sie es gut, ich möchte Dein Misstrauen nicht noch fördern.
Aber mMn ist es eine total typische Dynamik einer ungesunden Beziehung- wenn man es so sehen will, dann in einer positiven Phase: Du ganz offen und einsichtig, sie geht ganz in der Fürsorge auf (will immer für Dich dasein etc.) und hofft sicherlich, Dich mit ihrer Liebe zu heilen.
Denn kaum ein Mensch würde sich nach 3 Jahren Funkstille und so einer negativen Geschichte derartig engagieren, außer er hat ein Helfersyndrom, ein Faible für unnahbare, unknackbare Männer oder anderes. Heißt, Du hast da wieder einen typischen Mitspieler in Deinem Beziehungssystem, aber keine unabhängige Frau mit einem gesunden Nähe-Distanz-Gefühl.
Meistens laufen solch destruktive Beziehungen doch genau nach diesem Muster ab: negative Phase (habt ihr damals zur Genüge erlebt), Positive Phase- die jetzige, wahrscheinlich mit viel Hoffnung ihrerseits. Muss ja nicht einmal die Hoffnung sein, wieder mit Dir zusammen zu kommen, aber vielleicht, Dich zu retten.
Auch die Intensität eures Kontaktes ist nicht so gesund- meine ich jedenfalls.
Von Null auf Hundert ohne jede gesunde Distanz.
Ich denke, dass eine ganz normale Freundschaft (vllt. zu einem Mann) viel gesünder wäre.

Hast Du Freunde?

15.04.2017 00:19 • x 9 #38


TemetNosce
Danke für eure Antworten, ich versuche sogut es geht auf eure Fragen einzugehen. Ihr helft mir alle sehr mit eurem Input. Ich weiß, dass ich einen langen Weg vor mir habe und es vielleicht. irgendwann schaffen werde.

@vorbei

nicht gelernt, dass man auch ein liebenswerter mensch ist, wenn man schwächen hat und fehler macht.. er hatte wohl auch angst, dass ich ihm was böses oder schlechtes will

wow, das klingt zu 100% nach mir. Meine letzte Ex hat sehr oft erwähnt ich liebe dich auch mit deinen Fehlern oder du verdienst Liebe auch mit deinen Fehlern. Ich habe das in der Beziehung nie verstanden, worauf sie genau herauswollte. Aber ja, irgendwo wird es auch bei deinem Ex verankert gewesen sein, dass er perfekt sein muss, ansonsten fühlt er sich zu schwach und du würdest dann diese Schwächen ausnutzen. So was es bei mir, ständige Angst wenn ich Schwäche zeige, dass meine Partnerin dann auf meiner Nase rumtanzt.

@Eswirdbesser

hallo wie geht es dir - gut... gefolgt von 1-2 sinnlosen Fragen. Wir hatten bzw. haben nie ein tieferes oder längeres Gespräch geführt. Kann mich an kein einziges mal erinnern, wo wir mal über unsere Wünsche/Träume/Ängst oder sonstwas gesprochen haben. Ich habe zu meinem Friseur ein besseres Verhältnis.

Ich habe ihn erste heute für 2 Stunden bei einem Familienessen ertragen müssen. Ich merke dann wie ich nach kurzer Zeit in einen Robotermodus rutsche. Ich empfinde nurnoch Leere und antworte auf alle Fragen einsilbig. Meistens erfinde ich dann einen Grund warum ich frühzeitig verschwinden kann.

@PhönixFlamme

Vielen vielen Dank. Deine Antwort trifft es sehr gut auf den Punkt. Lieber verletzen als selber verletzt zu werden war anscheinend das Motto der letzten 15 Jahre... Es sind Kleinigkeiten, die ich anscheinend neu lernen muss. Aber es gibt auch Menschen, denen Du mehr Vertrauen schenken darfst. - das klingt so selbstverständlich, aber ich begreife erst jetzt was das bedeutet. Meine Ex ist für mich da, weil sie mich als Mensch schätzt und ich schaffe es nicht ihr zu vertrauen, weil ich niemanden vertraue. Ich muss es einfach zulassen, aber ich merke wie sich ein großer Teil von mir dagegen wehrt.

Und ja es schmerzt, erste gestern hatte ich wieder Magenkrämpfe und im Anschluss einen Heulkrampf, aber das zeigt nur meinen Fortschritt rede ich mir dann ein.

@Santosha1951

Emotionale Instabilität waren die ersten Schlagwörter, die in der Therapie gefallen sind. Eine Beziehung möchte ich erstmal nicht eingehen, ich weiß das ich auf die schnelle etwas finden könnte, aber es würde bloß so enden wie immer. Ich hab mir vorgenommen erstmal komplett enthaltsam zu leben.

Habe bloß 1 mal die Woche Thearpie, sehe keinen Psychiatrischer. Wurde bis jetzt auch noch nicht besprochen. Also nehme keine Tabletten.

Könnte es sein, dass du dir selbst nicht so ganz vertraust und deshalb dein Misstrauen auf deine alte Liebe projizierst? Defintiv. Ich hätte ihr niemals in so einer Situation geholfen. Ich hätte sie bloß weiter beleidigt und ausgelacht. Das weiß sie übrigens auch, hat sich trotzdem dafür entschieden den Kontakt zu suchen.

@Ajvar

Aktuell kann ich meine Wut garnicht bis sehr schlecht loswerden, darum leide ich auch an diesen Attacken wie ich sie nenne. Ich kriege Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und Schwindel. Das waren früher die Momente wo ich geschrien habe oder beleidigende SMS verschickt habe. Als Teenager habe ich mich dann eher geritzt, aber das war zum Glück nur eine Phase die jetzt 12-15 Jahre her ist.

Ich hab mir jetzt Tennisbälle, einen Wutball und andere Spielsachen gekauft und versuche daran meine Wut auszulassen, leider mit mäßigem Erfolg. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich brauche irgendwo eine Reaktion wenn ich meine Wut auslasse. Ein lautes Knallen, ein Schmerz (gegen die Wand boxen), einen Gegenstand zerstören (Spiegel, Tisch, Sofa). Erst dann höre ich auf. Ich musste leider schon zuhause jede Tür erneuern, da alle Faustabdrücke hatten.

Ihre Hintergedanken könnten sein:

-Sie will mir wehtun, weil ich ihr wehgetan habe - ein Gedanke der mich vorallem in der letzte Beziehung sehr verfolgt hat, Auge um Auge, sobald meine Partnerin mich vertröstet hat (zu Recht, z.b. mir geht es heute nicht gut, ich bleibe zuhause), habe ich das tagelang im Kopf behalten und dann auch ein Treffen kurz vorher abgesagt. Das ware eine kranke Eigenart von mir, die ich auch nie in den Griff bekommen habe.
-Sie will ihr Ego pushen, indem sie sieht, dass sie die Stärke mittlerweile ist.
-Sie will selbst alles verarbeiten und benutzt mich dafür.

@ysabell

Danke für deine Antwort. Du wirst lachen, aber darüber haben wir sogar geredet... Das ihr Verhalten nicht normal ist und das sie daran arbeiten muss. Das waren sogar meine Worte, es kann nicht normal sein, dass sie wieder hier sitzt. Ich hatte das Gefühl sie will es sich selbst beweisen? Aber ja, gesund ist das defintiv nicht, aber wer 6 Jahre mit mir ausgehalten hat, der ist definitiv nicht normal, darüber müssen wir nicht reden.
Aktuell hilft es uns beiden, glaube ich, noch. Wann wäre aber der Punkt wo einer von uns die Notbremse ziehen muss? Deine Kritik nehme ich mir sehr zu Herzen. Ist dieser Punkt schon längst überschritten? Einmal getroffen, seitdem täglich Chatkontakt und ich will sie definitiv nochmal wiedersehen, weil ich lernen will ihr zu vertrauen.

Ich habe Freunde, nur Männer. Auch die wissen von meinen Problemen, ich rede da sehr offen darüber.

@ Alle

Ich lesen häufig die Frage nach dem Selbstvertrauen. Was genau versteht ihr darunter? Wie ich selbst zu mir stehe? Ob ich stolz auf mich bin? Ich bin in den letzten Woche mehrmals über diese Frage gestolpert und kann sie nicht beantworten. Es gibt Tage da rede ich in sehr hohen Tönen von mir, und ich denke mir das es angemessen ist. Ich habe einen sehr tollen Job, habe einzigartige Hobbies und bin ein Mensch, der von vielen geschätzt wird, aufgrund meiner alternativen Art.
Aber wenn ich dann länger darüber nachdenke, denke ich mir, ich muss mich selbst hassen und Zweifel haben... Und wenn das stimmt, dann habe ich kein Selbstvertrauen und alles was ich von mir denke ist vielleicht. bloß ein Wunsch, wie ich gerne wäre. Keine Ahnung, aber dieses Thema ist für mich einfach sehr verwirrend. Ich weiß nicht. Hätte ich Selbstvertrauen, würde ich nicht hier schreiben, oder?

15.04.2017 17:42 • x 2 #39


A
Zitat von TemetNosce:
@Ajvar
Aktuell kann ich meine Wut garnicht bis sehr schlecht loswerden, darum leide ich auch an diesen Attacken wie ich sie nenne. Ich kriege Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und Schwindel. Das waren früher die Momente wo ich geschrien habe oder beleidigende SMS verschickt habe.

Hallo @TemetNosce
ich konnte lange meine Wut nicht spüren weil es in meiner Kinderzeit nicht erwünscht war meiner Wut Ausdruck zu verleihen und hatte Jahre später stattdessen erst überschiessende Reaktionen, dann ein chronisches psychosomatisches und zum Schluss auch ein schweres organisches Magenproblem. Erst die Auseinandersetzung mit meiner Geschichte liess mich die Wut wieder spüren und ich wusste anfangs nicht wie ich damit umgehen konnte weil ich es nicht gelernt hatte.
Heute geht es mir gut und meine gesundheitlichen Störungen sind verschwunden, meine Beziehungen wurden friedvoller, auch die Beziehung zu mir - es war ein langer Weg, der Weg ist das Ziel und ich hatte das Gefühl, dass dieser Weg mit jedem Schritt leichter wurde, so als hätte ich alten Ballast abgeworfen. Es war kein gerade Weg, ich brauchte Umwege und die machten auch Sinn.

Es gelang mir durch :
Totale bedingungslose Annahme meiner Wut, Wertschätzung meiner Wut und ich war (nach einigem Üben) in dieser Wut ganz da, ganz bei mir - nicht im Aussen bei den Auslösern.

Deine Wut hatte mal ihre Berechtigung, wenn ich mir deine Situation jetzt vorstelle : Da sind Eltern, die ich liebe und ich werde Zeuge wie ein Elternteil den anderen schlägt, verbal verletzt oder niedermacht und ich dem anderen Teil nicht helfen kann und auch meine Wut nicht zu zeigen traue weil ich Angst habe, dass ich dann auch genauso behandelt werde wie der Misshandelte, gefriert etwas in mir, ich friere alles ein und erstarre innerlich, das hilft mir als Kind zu überleben - es nimmt mir später aber meine Lebendigkeit, das ständige unterdrücken meiner Emotionen kostet mich Kraft und viel von meiner Lebensfreude - je öfter in in solche Situationen gerate, je tiefer geht dieser Gefrierzustand. Um diesen wieder aufzutauen brauchte ich :
Meine Sprache, meinen Körperausdruck, meine inneren, abgewandelten Bilder und Selbstfürsorge.

Zitat:
Als Teenager habe ich mich dann eher geritzt, aber das war zum Glück nur eine Phase die jetzt 12-15 Jahre her ist.
Selbstverletzendes Verhalten wird oft angewandt um sich selbst wieder spüren zu können, es kann erstmal den Druck geringer werden lassen.
War das bei dir auch so ?
Zitat:
Ich hab mir jetzt Tennisbälle, einen Wutball und andere Spielsachen gekauft und versuche daran meine Wut auszulassen, leider mit mäßigem Erfolg. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich brauche irgendwo eine Reaktion wenn ich meine Wut auslasse.
Ein lautes Knallen, ein Schmerz (gegen die Wand boxen), einen Gegenstand zerstören (Spiegel, Tisch, Sofa). Erst dann höre ich auf. Ich musste leider schon zuhause jede Tür erneuern, da alle Faustabdrücke hatten.

Um aus meiner körperlichen Erstarrung herauszukommen um so die Emotionen abfliessen zu lassen suchte ich nach Möglichkeiten meine muskulären-chronischen Verspannungen zu lösen, dabei halfen mir bioenergetische Übungen, vor allem das Grounding - sich gut geerdet zu fühlen stärkt auch das Selbstvertrauen, es schafft Sicherheit und dient der elektromagnetischen Spannungs-Entladung in die Erde.
Wenn du Geräusche brauchst -kannst du dir vielleicht dabei vorstellen dem Verursacher jetzt das zu geben, was du dich damals aus Angst nicht getraut hast und diesem auch alle Worte sagen, die du ihm damals am liebsten ins Gesicht geschrien hättest, auch deinen Schmerz, deine Ohnmacht.
Er kann dich dabei anschauen, dir ins Gesicht sehen - du kannst ihm zeigen was bis jetzt aus dir geworden ist - er soll das sehen. Du kannst unzensiert alles rauslassen, was jetzt noch in dir ist.
Ich hatte damals auf einen Fusshocker mit einem Gummischlauch gedroschen und als Surrogat für meine Peiniger ein zusammengeknotetes Handtuch genommen und stellvertretend meine Wut darauf abgelassen.
Dann, wenn die erste Wut abfliesst kannst du die Bühne wechseln - und die Geschichte so abändern, damit alles friedlich und liebevoll ausgeht. Das könnte z.B. so aussehen, dass du eingreifst, deinem Kind jetzt als Erwachsener zur Hilfe kommst, oder du deinen Peiniger stoppst, er sich entschuldigt, dich und deine Mutter umarmt, o.a.
Mir hatte es anfangs gut geholfen meiner Wut die Ladung zu nehmen, später konnte ich anders damit umgehen, durch atmen, wahrnehmen, annehmen, Mitgefühl für dieses Kind damals empfinden, seinen Schmerz fühlen, es liebevoll als Teil von mir integrieren um Frieden damit zu machen.
Jeder muss für sich selbst herausfinden, was für ihn richtig ist und was ihm weiterhilft, bei traumatischen Erfahrungen ist es wichtig ganz behutsam da heranzugehen, sich Zeit zu lassen, nicht überfordern, fachliche Unterstützung in einem geschützten Rahmen kann erforderlich sein um sich da heranzuwagen und aufgefangen zu werden.
Zitat:
Ihre Hintergedanken könnten sein:

-Sie will mir wehtun, weil ich ihr wehgetan habe - ein Gedanke der mich vorallem in der letzte Beziehung sehr verfolgt hat, Auge um Auge, sobald meine Partnerin mich vertröstet hat (zu Recht, z.b. mir geht es heute nicht gut, ich bleibe zuhause), habe ich das tagelang im Kopf behalten und dann auch ein Treffen kurz vorher abgesagt. Das ware eine kranke Eigenart von mir, die ich auch nie in den Griff bekommen habe.
-Sie will ihr Ego pushen, indem sie sieht, dass sie die Stärke mittlerweile ist.
-Sie will selbst alles verarbeiten und benutzt mich dafür.

Sind/waren das auch mal deine vielleicht sogar unbewussten Gedanken ?
Zitat:
Ich lesen häufig die Frage nach dem Selbstvertrauen. Was genau versteht ihr darunter? Wie ich selbst zu mir stehe? Ob ich stolz auf mich bin?

Selbstvertrauen bedeutet für mich meinem eigenem Selbst zu vertrauen, das alle Kraft und das nötige Rüstzeug besitzt, was ich brauche um mit allen Lebenssituationen, eigenen Fehlern besser umgehen zu können.
Wie stark unser Selbstvertrauen sich entwickeln konnte ist meist abhängig davon wie unsere Eltern, Erziehung, Lehrer - also unseren ersten Bezugspersonen - sich uns gegenüber verhalten haben -
ob wir z.B. mehr gelobt, kritisiert oder manipuliert, geliebt oder abgelehnt wurden und das war prägend, uns anhaftend und Selbstvertrauen ist auch verbunden mit Eigenliebe und Selbstachtung.
Ein Kind welches sich angenommen, geliebt, geschützt und bestärkt fühlen kann entwickelt ein stabiles Urvertrauen, aus diesem Urvertrauen heraus entwickelt sich auch unser Selbstvertrauen.

Es fällt meist nicht leicht sich das selbst zurückzuholen und sich selbst zu geben, was früher versäumt wurde, es ist ein Prozess, der hilft sich weiterzuentwickeln um nicht in alten Mustern festzuhängen und bedarf mehr Eigenliebe, Selbstannahme, Wertschätzung sowie Anerkennung und Verständnis für sich. Für mich war das ein langer, schmerzhafter und heilsamer Prozess, der immer weiter geht.

Ich wünsche dir das Beste für deinen Weg und viel Kraft, Mut und Zuversicht !

16.04.2017 07:03 • x 7 #40


Y
Hallo Temet,

Zitat:
Ich hatte das Gefühl sie will es sich selbst beweisen?


was will sie sich beweisen?

Zitat:
Aktuell hilft es uns beiden, glaube ich, noch.


was genau hilft?

Zitat:
weil ich lernen will ihr zu vertrauen.


in was vertrauen?

Ich sehe es so: euer Beziehungsthema ist eine Art Drama, nicht aber etwas anderes, was Menschen noch verbinden könnte. Hört sich ein wenig wie das Bearbeiten eines Kindheitsthemas an. Und ich bezweifle, ob das eine gute Beziehungsbasis ist- egal ob Freundschaft oder Liebe.
Vor allem, wenn man dabei so sehr aufeinander bezogen ist.
Bildlich gesprochen: ihr schaut aufeinander, nicht nebeneinander nach vorn auf das eigene Leben. Hat also viel Konfliktpotential.

Und denke einmal etwas weiter in die Zukunft: Ihr baut eine Bindung auf.....Du fühlst Dich durch diese Beziehung womöglich stabilisiert....Lernst vllt. eine Frau kennen, in die Du Dich verliebst...
Wie siehts dann mit euch beiden aus? Könnte eure Freundschaft das ertragen? Genau so, wenn sie einen anderen Mann kennenlernen würde.

p.s. hinzu kommt, dass Du sie jahrelang offenbar entbehren konntest, nun kommt sie Dir gelegen weil Du sie brauchst. Und sie Dich ja offensichtlich auch.
Das beißt sich etwas mit dem Vertrauen.

16.04.2017 09:57 • x 2 #41


TemetNosce
@Ajvar

es nimmt mir später aber meine Lebendigkeit, das ständige unterdrücken meiner Emotionen kostet mich Kraft und viel von meiner Lebensfreude - je öfter in in solche Situationen gerate, je tiefer geht dieser Gefrierzustand

Wow. Vielen Dank für deinen Beitrag. Es hilft mir sehr eure Beiträge zu lesen, weil sie meinen Gefühlszustand sehr gut in Wörter fassen. Ja, ich fühle mich sehr kalt in solchen Momenten und anscheinend ist das aus Selbstschutz, aus vergangenen Kindertagen. Ich erinnere mich noch an einen Morgen, ich hab an der Tür darauf gewartet, dass meine Mutter mich zur Schule fährt. Mein Vater hat meiner Mutter wegen irgendwas eine verpasst und sie hat angefangen zu weinen. Auf der Fahrt zur Schule gab es kein Wort. In der Schule saß ich dann und dachte mir ok... ich muss jetzt mich auf Mathe konzentrieren... So war das häufig, es wurde nie darüber gesprochen. Erst neulich habe ich meine Mutter darauf angesprochen, sie meinte sie hat sich geschämt und ihr kam es besser vor garnicht darüber zu sprechen. Sie schämt sich bis heute darübe zu reden...

War das bei dir auch so ?

In den meisten Fällen war es nach einem Streit. Ich war sauer auf meine Eltern und ging in mein Zimmer und ritze mich unter viel Tränen und Wut.
Einmal war es auch Trauer, als mein Opa gestorben ist.

Danke für deine tollen Rätschlage zum Umgang mit meiner Wut. Du gibst mir Zuversicht, dass ich irgendwann ein Mittel finden werde, damit besser umzugehen.

@ysabell

p.s. hinzu kommt, dass Du sie jahrelang offenbar entbehren konntest, nun kommt sie Dir gelegen weil Du sie brauchst. Und sie Dich ja offensichtlich auch.

Da hast du im Grunde vollkommen recht... und ich weiß nicht was ich dazu sagen könnte. Mir geht es gerade schei., darum ist sie gerade gut für mich... aber wenn es mir besser geht, stoße ich sie dann wieder ab? Und füge ihr nochmals Schmerzen zu? Das wäre alles katastrophal...

Die Freundschaft zu ihr sehe ich gerade als meine erste Prüfung. Wir beide waren die erste große Liebe füreinander und haben uns stark geprägt. Ich will nichtmehr alles wegwerfen und so tun als ob es mir egal ist. Es hat vielleicht großes Potential schief zu gehen, aber ich finde auch großes Potential für etwas sehr tolles.

16.04.2017 20:23 • x 1 #42


N
Hi TemetNosce,

ich glaube nicht, dass du unheilbar krank bist.

Ich denke eher, du hast deine Wut gezwungenermaßen in der Kindheit verdrängt.
Sie war aber da und hat sich letztendlich gegen dich selbst gerichtet.
Durch den Kontrollverlust, den du als Kind gespürt hast, weil du sowas gesehen hast, aber dagegen machtlos warst.

Und diesen Kontrollverlust kompensierst du dadurch, dass du Leute leiden lässt, bevor sie dir weh tun.
Oder dich als wertlos erachten.
Du gibst ihnen den Grund, dich zu hassen, schon im Vorlauf, weil du als Erwachsener noch keine andere Möglichkeit gefunden hast, mit Ablehnung umzugehen.
Da verschreckst du vielleicht lieber die anderen gleich, durch dein Verhalten, da kann man zumindest steuern, wer einem in den Hintern tritt.
Man weiß immerhin, warum man nicht gemocht wird.
Man macht es quasi selbst.

Mir hat früher immer jeder gesagt: Wenn man will, dass sich eine Beziehung verändert, muss man bei sich selbst anfangen.
Ich wusste damit nichts anzufangen, weil man ja eigentlich will, dass der andere sich gefälligst ändern soll.

Bis mir mal jemand gesagt hat: Wenn sich in einer irgendwie gearteten Beziehung ein Teil verändert, KANN der andere nicht bleiben, wie er ist.
Er MUSS sich mit verändern, das passiert dann zwangsläufig. Immer.

Du musst vielleicht erst die Sache mit deinem Vater verarbeiten.
Manchmal geht das, wenn du mal auf den Tisch haust.
Nur meist erzeugt das eine Abwehrreaktion, der wirst du nicht gewachsen sein, bzw. es bringt dich vielleicht in eine Art innere Bedrängnis. Du fühlst dich schlecht.
Sollst du aber ja nicht.

Am ehesten wirst du das vielleicht schaffen, wenn du das FÜR dich klären kannst.
Vielleicht sogar ohne Kontakt für einige Zeit.
Dem Kind in dir den Zuspruch verschaffen, den es verdient hätte, dir bewusst werden, dass du damals keine Verantwortung hattest, auch wenn deine Wut dir anderes suggeriert hat.
Schieb die Verantwortung dahin zurück, wo sie damals lag: Bei den damals Erwachsenen.

Ich halte es für wichtig für dein Weiterkommen, dass du dir den Unterschied zwischen damals und heute klar machst:
Damals magst du machtlos gewesen sein.
Aber das bist du nicht mehr.
Du bist erwachsen.
Dein eigener Herr.
DU entscheidest, wie du dich fühlst, nicht dein Vater.
Du darfst ruhig gehen, wenn dein Vater dich nervt.
Aber geh nicht mit dem Gefühl, die Flucht ergreifen zu müssen.
Geh mit dem Gedanken: Ich bin erwachsen. Ich muss mir das nicht geben, ich kann stattdessen auch einfach etwas schönes machen, statt mich hier zu ärgern.

Das ist schwierig.
Und ich kann dir auch nicht sagen, wie man dahin kommt.
Das zu fühlen und dabei ganz gelassen zu bleiben.

Naja, das waren jedenfalls so meine Gedanken zu deinen Ausführungen bzgl. deines Vaters.

Zu der Ex: Ich würde mich fern halten, sofern nicht ganz klar ist, was sie sich davon erhofft oder was ihre Absicht dahinter ist.
Zur Not würde ich auch direkt fragen.
Ihr seid jetzt auf dem Stand, wo man ruhig Klartext reden kann.
Ich glaube nicht, dass sie sich rächen will oder dir schaden.
Aber vielleicht sucht sie eine Art von Verstehen, die du ihr nicht geben kannst.
Also so in der Art, dass sie jetzt die eine ist, die dich gezähmt hat.
Vielleicht auch nicht, keine Ahnung, das weißt du am Besten.
Wenn du aber das Gefühl hast, dass DU irgendwie nur Absolution suchst, dann muss ich dir sagen: Benutz sie dafür nicht.
Kläre es für dich.
Und wenn sie etwas anderes sucht, als Antworten und vielleicht mehr Verständnis: Lass es lieber, das geht in die Hose.

Vielleicht rate ich gerade voll ins Blaue und alles ist völlig falsch.
Aber das dachte ich so beim Lesen deiner Zeilen.

Achso, das wollte ich dir noch sagen:
Ich habe viele Leute gesehen, die sich wie Ar...... verhalten haben, aber keine waren.
Die richtigen wissen es nämlich nicht...

LG

16.04.2017 23:07 • x 4 #43


A
Zitat von TemetNosce:
@Ajvar
Ja, ich fühle mich sehr kalt in solchen Momenten und anscheinend ist das aus Selbstschutz, aus vergangenen Kindertagen.

Ich erinnere mich noch an einen Morgen, ich hab an der Tür darauf gewartet, dass meine Mutter mich zur Schule fährt. Mein Vater hat meiner Mutter wegen irgendwas eine verpasst und sie hat angefangen zu weinen.

Auf der Fahrt zur Schule gab es kein Wort. In der Schule saß ich dann und dachte mir ok... ich muss jetzt mich auf Mathe konzentrieren...

So war das häufig, es wurde nie darüber gesprochen. Erst neulich habe ich meine Mutter darauf angesprochen, sie meinte sie hat sich geschämt und ihr kam es besser vor garnicht darüber zu sprechen. Sie schämt sich bis heute darübe zu reden...

@TemetNosce
Ja, alles was wir mit unserem Mustern tun geschieht aus Selbstschutz um eine Situation in der wir uns völlig überfordert fühlten überleben zu können, wir spalten Persönlichkeitsanteile, unsere Gefühle ab, und gehen in unseren Kopf und in unserem Kopf und im restlichen Körper bleibt unser Trauma weiterhin aktiv und tritt bei selbstähnlichen Situationen sofort automatisch wieder an die Oberfläche, es triggert uns, solange bis wir den Konflikt auflösen können und ihn in der Vergangenheit lassen können, als Teil unseres Lebens.

Ich gehe davon aus, dass deine Ex auch schon früh in ihrem Leben ähnlich traumatisiert wurde und bei dir jetzt vielleicht unbewusst eine Wiederholung ihrer alten Erfahrungen sucht. Gleiches zieht oft Gleiches magnetisch an.
Dieser Wiederholungszwang kann dazu dienen die Konflikte zu erkennen und zu lösen wenn der Wille da ist zu heilen, Traumapaare können sehr gut an- und miteinander heilen, sich gegenseitig stützen und helfen sich aus Konflikten zu lösen wenn wirkliche Bereitschaft auf beiden Seiten da ist und auch der Mut da ist seinen Schmerz zu fühlen und ihn bei sich selbst zu lassen, nicht den Partner dafür verantwortlich machen, dieser ist jetzt nur der Auslöser - nicht der Verursacher.

Es ist also so, dass du Aggressivität und Gewalt durch den Vater
und Hilflosigkeit, Unterwürfigkeit und Scham und Schweigen von der Mutter energetisch auf dich genommen hast -du hast dich für sie geopfert und all das auf dich aufgenommen.

Glaubst du, dass deine Eltern sich auch schuldig und beschämt fühlten weil sie dich damals so elendig alleingelassen haben in deiner Hilflosigkeit und in deinem Schmerz ?

Wie sieht es bei dir aus mit Scham ?
Wie sieht es bei dir aus mit Schuld ?
Welcher tiefer innerer Schmerz ist in dir zurückgeblieben ?
Wo verschweigst du in deinem Leben ?
Wie wurde dir Zuwendung gegeben ?
Was glaubst du von dir ?
Kannst du dich liebenswert fühlen in deinem SoSein ?

17.04.2017 10:53 • x 3 #44


Scarlett2016
@TemetNosce

Ich finde es super, dass Du hier so detailiert - aber auch ein Stück weit reflektiert - Deine Situation und Deine Gedanken beschrieben hast.

Als Erstes: Du bist KEIN Narzisst! Weshalb ich mir sicher bin, werde ich nicht schreiben.

Es ist übrigens sehr fahrlässig - das hast Du richtig erkannt - hier küchenpsychologisch und immer gleich als erstes auf Narzissmus zu tippen oder gar zu bestehen und dann auch noch von unheilbarer Krankheit zu sprechen. Vergesse das bitte sofort.

Du versuchst Dich mit Dir auseinanderzusetzen und leidest. Du hast die Beziehung Deiner Eltern erwähnt.

Sag, spürst Du eine immense Wut auf Deine Mutter?

Du scheinst übrigens ein sehr liebenswerter Mensch zu sein, wenn so viele Frauen für Dich so viel schon getan haben und mit Dir zusammen sein wollten.

17.04.2017 11:18 • x 4 #45


A


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