Danke für euren Zuspruch, ich kann ihn brauchen.
Der Donnerstag - der Tag des Treffens, dass er vorschlug und das ich nicht wahrnehmen werde - rückt immer näher und normalerweise würde ich mich jetzt freuen, ihn zu sehen, wäre glücklich und meine Welt wäre bis Freitag wieder in Ordnung.
Dann würde es wieder losgehen, das Warten und die Ungewissheit. Das heißt, jetzt nicht mehr, seit seinem Urlaub bin ich ganz sicher, dass er mich nicht liebt.
Er kann ganz gut ohne mich, das weiß ich erst, seitdem ich seine Frau bei facebook erlebt habe und seit der langen Schreibpause.
Und das tut jetzt wieder richtig weh. Ich habe nichts von ihm gehört, ich denke, er wird mich nun in Ruhe lassen, weil er ahnt, was in mir vorgeht, oder weil er erleichtert ist, dass ich ihn in Ruhe lasse und selbst etwas Neues hat.
Als notorischer Fremdgänger sollte es schließlich niemals langweilig werden.
Über zwei Jahre lang war er mein Sicherer Halt. Nun ist dieser Halt weggebrochen, auch wenn er keiner war, trotzdem ist das ein schlimmer Verlust. Wir haben uns alle 2 bis 3 Tage spätestens gemailt, manchmal täglich, so dass ich immer wusste, wo er war, es war ein festes Ritual, das mir große Sicherheit gab. Ich habe mich so sehr gefreut über jede einzelne Nachricht. und ich habe seine Küsse so sehr genossen und das Körperliche. Nun ist alles weg.
Ich habe alles Störende die ganze Zeit einfach ausgeblendet, ich wollte diese Fantasie leben und glauben.
Und ich trauere. Morgen habe ich gottseidank einen Gesprächstermin bei einem Psychologen, nicht mein Therapeut, aber ein Fachmann, bei dem ich ab und zu einen Gesprächstermin wahrnehmen kann.
Ich bin gespannt, was er dazu sagt. Oder ob er nur fragt: Warum erzählen Sie mir das?
- abgeklärt und sachlich wie er ist - und mir hilft, die Lage realistisch und nüchtern zu betrachten. Das hoffe ich sehr, meine Gefühle fahren wieder Achterbahn.
Trotzdem bin ich immer noch nicht in Versuchung, ihm zu schreiben. Merkwürdig, das war noch nie so. Immer musste ich mich ihm mitteilen.
Jetzt teile ich mich halt dem Forum mit und schreibe, was mir gerade durch den Kopf geht.
Ich habe mir heute ein starkes pflanzliches Beruhigungsmittel besorgt und hoffe, mal die Nacht durchschlafen zu können. Ich habe wieder geträumt letzte Nacht, aber nicht von M., sondern von meinem Exmann. Wir waren im Traum wieder zusammen, sagten Schatzi zueinander uns fuhren gemeinsam im Auto zu einem Familientreffen.
Es war einfach nur grausam, das Aufwachen!
Wie sehr sehne ich mich nach Beständigkeit, nach Ruhe, nach Sicherheit. Und ich werde wohl begreifen müssen, dass man woanders vergebens sucht, außer in wirklich seltenen Glücksfällen. Dass man sich das selber schaffen muss und auch kann.