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Ich bekomme die Wut und den Hass nicht in Griff

A
Liebe Anita. Ich kenne diese Wut. Bei mir war es, weil mein Ex nichts nach dem Betrug tat, um die Qualität unserer Beziehung zu verbessern und die Bindung zu erneuern und verbessern. Er gab den damaligen Betrug auch nicht richtig zu. Für ihn war es keiner und ich solle dies akzeptieren. Aber unsere Beziehung ging danach gleich weiter und ich wurde auch wütend und frustriert. Ich verliess ihn und musste danach feststellen, dass er mich mehrere Male betrogen hatte. Lasse nicht untätig Zeit vergehen. Schaffe Klarheit wie z.B. mit Eheberatung. Aber solange der Betrug nicht rehabilitiert wird, wirst du unglücklich bleiben. Und dies kann er nutzen, um dich wieder zu betrügen. Denn eure Bindung bleibt zu schwach.

13.05.2019 19:09 • x 1 #16


Ortrere
Zitat von AnitaB:
Bevor ich selbst in so eine Situation kam, konnte ich mir auch nicht vorstellen jemals eine Ehe weiterzuführen in der man betrogen wurde. Nur steckt man selbst drinnen, dann sieht die Sache anders aus.

Liebe @anitab, das kann ich leider genau nachfühlen! Viele, auch ich vorher, sind schnell mit ihren empörten Aussagen, dass sie da sofort und überhaupt und geht ja gar nicht...! Wenn aber viele Jahre, Kinder, Haus, Familie und Freundeskreis dranhängen und man den Partner ja weiterhin liebt, sieht das schwieriger aus. Volle 2 Jahre hat es bei mir gedauert, bis ich mich letztlich doch von meinem Mann getrennt habe. Jetzt, weitere 4 Jahre später, sind wie friedlich geschieden, kommen gut miteinander aus und für mich ist emotional längst Ruhe eingekehrt.

Zitat von AnitaB:
Nur habe ich eine für mich zufriedenstellende Antwort bis heute nicht bekommen. Ich denke eher, für ihn ist es abgehakt und jegliche weitere Fragerei nervt nur.


War bei mir ebenso! Wir haben einvernehmlich eine Paartherapie gemacht, in der sich mein Mann aber zunehmend unter Druck fühlte. Er äußerte mehrfach, dass er ja alles einsehe und nun mal gut sein müsse. Er wollte die Annäherung ohne Aufarbeitung. Das ging für mich nicht. Und das hat mich regelrecht weggetrieben von uns als Paar. Ich war so enttäuscht.
Zitat von Wölkchen82:
Wenn Du nicht weißt, was Gründe für ihn waren (egal, wie nichtig die im Nachhinein klingen mögen) hast Du immer den Eindruck, es könnte alles und jedes dazu führen, dass er wieder fremdgeht.

Zitat von AnitaB:
Weil ich keinen Abstand gewinnen kann und ihn mit meinem Verhalten vielleicht in die nächste Affäre treibe.....

Wenn Du dieses Gefühl hast, ist das Vertrauen weg. Überleg Dir gut, unter welchen Voraussetzungen es zurück kommen könnte. Ich habe nach ca. einem Jahr die Gründe erfahren. Es war so simpel und so schockierend, dass ich es kaum schreiben mag, ich tu es aber hier mal: bei Dir musste ich im Bett ja performen, weil Du anspruchsvoll bist und wir schon so lange zusammen sind. Mir ist aber nichts Neues eingefallen. Bei den anderen war es egal, die wollte ich ja nicht dauerhaft. Unter Männern heißt das einen wegstecken. Eine Zeitlang, mit bisschen Kribbeln und fremder Haut. Was da aufs Spiel gesetzt wird!
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du für Dich selbst Klarheit findest, Triff keine Entscheidung zuliebe anderer, es ist Dein Leben. Viel Kraft!

13.05.2019 19:47 • x 3 #17


A


Ich bekomme die Wut und den Hass nicht in Griff

x 3


Vegetari
Zitat von Ortrere:
Er wollte die Annäherung ohne Aufarbeitung.


Das ist ein entscheidender Satz!

M.E. geht eine zukünfträchtige Wiedervereingung nach Affäre nur mit Aufarbeitung / Reflektion!
Es gibt Untersuchungen , dass ca. 50 % der Paare sich nach ca. 2 Jahren trennen , die anderen 50 % bleiben zusammen , allerdings nur mit besseren Chancen der Paarberatung! Viele davon behaupten , dass ihre Beziehung postaffärisch sogar besser und tiefer wurde , viel besser als vor der Krise


Ortrere ,
wenn Dein Mann so gestrickt war , wie Du hier beschreibst : Unter Männern heißt das einen wegstecken. Eine Zeitlang, mit bisschen Kribbeln und fremder Haut. , dann klingt es für mich als wäre er eher einfach strukturiert und nicht viel reflektionsfähig ... Also eher sch wanzgesteuert...

13.05.2019 19:56 • #18


G
Hallo

Zitat von AnitaB:
Die Affäre ging so ziemlich ein Jahr lang und ist erst einige Wochen nach dem Beenden aufgeflogen.


Das tut mir leid.
Eine Affäre, die 1 Jahr läuft ist in meinen Augen nicht bedeutungslos.
und hier liegt der Punkt weshalb du nicht vertrauen kannst.

Das was dein Mann dir erzählt, stimmt mit deiner Wahrnehmung nicht überein.
Deine Fragen bleiben offen, er geht weiter du kommst nicht mit.

2 Jahre empfinde ich normal für solch einen Bruch, das kann noch länger dauern.

Jemand der ein gebrochenes Bein hat, kann mit dir kein Marathon laufen.

So ist es bei euch, ihr seit nicht auf Augenhöhe, daher auch das Gefühl der Rache.

Hast du dir ein zeitlichen Rahmen gesteckt wie lange du das noch so leben möchtest?
Was soll jetzt anderst sein?
Was habt ihr verändert?
Gibt es da konkrete Pläne?

Oder läuft einfach alles wie immer, und du frisst deinen Kummer in dich?

Ich kann schon verstehen, daß dein Mann 2 Jahre später diese Fragerei satt hat ( es wurde ja bereits alles erwähnt und nach 2 Jahren wird es nichts neues mehr geben)
ihr solltet aber dringlich über euch, eure Wünsche eure Bedürfnisse und die Gestaltung eurer Zukunft reden.

Hast du seit Auffliegen etwas an dir verändert?
Was tust du für dich ohne deinen Mann?

13.05.2019 20:13 • x 1 #19


Löwin45
Liebe Anita
Auch ich habe ähnliches erfahren. Glücklicherweise - man könnte es auch Glück im Unglück nennen hatte mein Mann (leider nur danach) alles richtig gemacht - nachdem es aufflog.
Die Affäre war - ähnlich wie bei dir - zu dem Zeitpunkt schon längst vorbei.
Auch unsere Ehe lief in der Zeit davor eher nebeneinander.
Es war meine langjährige Freundin, die sich damals ebenfalls vernachlässigt fühlte. Sie hatte eine Affäre mit meinem Mann.
Als sie sich ernsthaft verliebte und mehr wollte, beendete er es.
Okay - meine Geschichte.

Seitdem sind einige Jahre vergangen.
Unser Neuanfang hat funktioniert. Glaube mir, es war hammerhart. Wir gingen einen steinigen schmerzhaften Weg. Letztendlich führen wir aber heute eine viel bessere Ehe als früher.
Ja, und ich bereue es nicht.

Warum funktioniert es?
Es gab/gibt verschiedene Gründe.
Zuerst einmal war mein Mann ab diesem Zeitpunkt ehrlich. So ehrlich, dass es uns beide zeitweise an unsere Grenzen brachte. Auch ihn, denn für ihn erforderte es die Degradierung seines Selbstbildes und Offenlegung seiner Defizite. Für mich war es eine z.T schmerzhafte Erkenntnis meiner eigenen Defizite. Aber wir erkannten auch unsere Wünsche.
Ich musste für mich entscheiden, ob ich ihm verzeihen möchte und kann.
Auch das war keine leichte Entscheidung. Denn ich wollte sicher sein, dass ich in dem Fall des Verzeihens, ihm nie mehr seine Affäre vorwerfen werde.
Auch müsste ich lernen, ihm wieder zu vertrauen. Das gelang NUR dadurch, dass er ab dem Zeitpunkt durchgehend ehrlich war.
Auch das dauerte.
Genau das scheint dir aber bisher nicht gelungen zu sein.
Ratschläge was willst du mit diesem Lump helfen nicht.
Zitat von Wölkchen82:
Er ist 'genervt' von Deinen Nachfragen, hat aber scheinbar auch immer noch nicht nicht bereitwillig alles offen auf den Tisch gelegt. Deine Nachfragen sind ein Resultat davon.

Ja, vermutlich ist es so.
Hatte er sich je entschuldigt?

Ja klar ist er genervt. Er würde vermutlich am liebsten alles vergessen und hinter sich lassen. Jedes neue Gespäch katapultiert ihn wieder in die ungeliebte Position des vom Sockel gefallenen.
Wer will das schon - unbequem und beschämend.
Zitat von willan:
Und nachdem die TE den Thread hier eröffnet, scheint es mit der Eherrettung durch eine Affäre da jetzt auch nicht so weit her zu sein. Seit 2 Jahren ... puh, ganz schön viel Lebenszeit mit vermutlich vielen Tränen und Traurigkeit, Zweifeln, Wut, Unsicherheit.

Ja viel zu lange.
Geh es an. Konfrontiere ihn mit deiner Verletztheit und bitte um ein finales Gespäch.
Fordere all die Antworten, die du benötigst, um ihm zu verzeihen.
Gib nicht zu schnell auf!
Aber verlasse die Rolle eines Opfers. Begebe dich aber auch nicht in die Rolle eines Richters.
Versuch einfach nur - auf Augenhöhe - eine Partnerschaft zu leben. Dazu gehört nunmal, dass man sich liebt, ehrlich miteinander ist und keinen Groll gegeneinander hegt.
Zitat von Vegetari:
Man rechnet das die Verarbeitungszeit nachBetrug ca. 2 -5 Jahre dauern kann.

Naja, ich glaube solche Zahlen sind fraglich. Jeder Fall ist anders. Ich persönlich glaube nicht, dass man es pauschalisieren kann.

13.05.2019 20:26 • x 3 #20


A
Zitat:
Ich musste für mich entscheiden, ob ich ihm verzeihen möchte und kann.
Auch das war keine leichte Entscheidung. Denn ich wollte sicher sein, dass ich in dem Fall des Verzeihens, ihm nie mehr seine Affäre vorwerfen werde.


Ich glaube soweit bin ich noch nicht. Ich traue mich kaum ihm zu verzeihen. Denn wenn er praktisch ungeschoren davon kommt, was soll ihn von einem weiteren Versuch abhalten?

Zitat:
Hatte er sich je entschuldigt?


Ja, das hat er und ich glaube ihm auch, wenn er sagt das er es bedauert. Er versucht auf mich zuzugehen und ist aufmerksam. Rein technisch gesehen hat er sich ja für die Beendigung der Affäre und damit für mich entschieden. Es ist eben nur so, dass ich Mühe habe ihm zu glauben das er es jetzt wirklich ernst meint. Mittlerweile bin ich da zynisch geworden.

Zitat:
Ja klar ist er genervt. Er würde vermutlich am liebsten alles vergessen und hinter sich lassen. Jedes neue Gespäch katapultiert ihn wieder in die ungeliebte Position des vom Sockel gefallenen.
Wer will das schon - unbequem und beschämend.


Zitat:
...dass er ja alles einsehe und nun mal gut sein müsse


Das trifft es genau auf den Punkt. Insofern habe ich ja auch Verständnis für sein genervt sein. Nur hilft mir das leider nicht weiter.

13.05.2019 21:07 • #21


Löwin45
Zitat von AnitaB:
Ja, das hat er und ich glaube ihm auch, wenn er sagt das er es bedauert. Er versucht auf mich zuzugehen und ist aufmerksam. Rein technisch gesehen hat er sich ja für die Beendigung der Affäre und damit für mich entschieden. Es ist eben nur so, dass ich Mühe habe ihm zu glauben das er es jetzt wirklich ernst meint. Mittlerweile bin ich da zynisch geworden.

Ja, das verstehe ich wirklich gut.
Aber, versuche mal für dich zu ergründen, was dir genau fehlt. Irgendwo hapert es - augenscheinlich.

Wenn er es nicht ernst nähme, wäre er da nicht längst weg?
Vermutlich wäre es mittlerweile der einfachere Weg.
Was müsste er denn tun?
Die Vergangenheit kann er nicht zurückdrehen.

Ja klar, es ist schlimm was er getan hat.
Kein Zweifel.
Aber - ehrlich gesagt - sind wir Menschen nun mal nicht fehlerfrei.
Für mich zählt auch, ob man aus seinen Fehlern lernen kann. Das gilt für alle - auch für mich.
War es unvereihlich?

13.05.2019 21:36 • #22


W
Zitat von Ortrere:
Viele, auch ich vorher, sind schnell mit ihren empörten Aussagen, dass sie da sofort und überhaupt und geht ja gar nicht...!


Ich zB. Aber ich bin nicht empört. Eher froh um meine klare Haltung zu der Geschichte, vor allem wenn ich lese, wie die Betrogenen sich hier so quälen.

Zitat von Ortrere:
Wenn aber viele Jahre, Kinder, Haus, Familie und Freundeskreis dranhängen und man den Partner ja weiterhin liebt, sieht das schwieriger aus.


Schwieriger ja. Aber wiegt das den Betrug auf?

Zitat von Ortrere:
Volle 2 Jahre hat es bei mir gedauert, bis ich mich letztlich doch von meinem Mann getrennt habe.


Würdest es Du es im Rückblick nochmal machen?

Zitat von AnitaB:
Weil ich keinen Abstand gewinnen kann und ihn mit meinem Verhalten vielleicht in die nächste Affäre treibe.


Ganz ganz schlimmer Gedanken. Man kann jemand nicht in eine Affäre treiben. Nicht wenn derjenige Charakter hat. Der würde sagen, pass auf, Dein Verhalten geht mir auf den Sack ich gehe. Oder es muss sich hier was ändern, sonst gehe ich. Aber in ne Affäre treiben? Den Schuh würde ich mir nicht anziehen.

Entscheidend ist für mich auch die Dauer der Geschichte. 1 Jahr lang hat er bewusst gelogen. Das ist was ganz anderes als mal ein ONS, ups so passiert. Das kann ich noch annähernd nachvollziehen. Mir geht es nicht mal um das körperliche, sondern um den Vertrauensmissbrauch. Der kann kommen und sagen, Du unsere Ehe läuft nicht, ich fühl mich nicht wohl so, unbeachtet, what ever. Ein Mann der aus Vernächlässigung woanders beep geht, da kanns nicht weit her sein. Da fehlt mir jeglicher Respekt vor der Person die so agiert. Gilt auch für Frauen. Egal. Betrüger halt.

Zitat von Löwin45:
Ratschläge was willst du mit diesem Lump helfen nicht.


Ok, dann verhallt das was ich schreibe vielleicht ungehört. Aber meine Erfahrung ist eben die, dass ich da schnell fertig war. Ich habe keine zig Jahre gelitten und mich gekrämt weil er mich beschi. hat. Als hätte jemand den Schalter umgelegt. Wer mich so derart hintergeht kann gehen. Ich weiß nicht mal, ob ich damals hätte irgendwas tun können um ihn zurückzubekommen, hat mich nicht mehr interessiert. Ist Jahre her und ich würde es immer wieder so machen.

14.05.2019 06:45 • x 2 #23


Ortrere
Zitat von willan:
Würdest es Du es im Rückblick nochmal machen?

Nein. Als es aufgeflogen ist, war unser Sohn 12. Zwei Jahre haben wir ihm nur gesagt, dass wir uns nicht so verstehen und daran arbeiten. Als er dann 14 war und die Pupertät mit all ihren Verwirrungen eingesetzt hat, haben wir ihm die größtmögliche noch obendrauf gesetzt. Rückblickend haben wir ihm Furchtbares angetan. Heute, mit 18, spricht er mit mir sehr offen über seinen Schmerz. Zu seinem Vater hat er ein distanziert freundliches Verhältnis, er verachtet ihn aber. Manches kann nicht mehr repariert werden. Die Kinder sind die wirklichen Leidtragenden. Wir Eltern haben Entscheidungsfreiheit, sie nicht. Wir Eltern haben dadurch Strategien und vlt. auch vorher schon mal Trennungen verarbeitet. Sie nicht.
Nein, mit der Erfahrung von heute gebe ich Dir recht: massiver Vertrauensbruch ist (für mich) nicht wieder gut zu machen. Entweder entscheide ich mich für eine Zweckehe, die eben nie wieder so wird, wie sie war oder ich gehe. Niemals wieder akzeptiere ich, betrogen zu werden.
(siehe mein eigener Thread, ich hatte begünstigt durch diese Verletzung und meine Instabilität deswegen direkt dahinter eine krasse Affäre, ohne es anfangs zu wissen und wurde nochmals betrogen. Das mag meinen heutigen harten Standpunkt erklären.)

14.05.2019 09:09 • x 2 #24


Vegetari
Zitat von Ortrere:
. Rückblickend haben wir ihm Furchtbares angetan. Heute, mit 18, spricht er mit mir sehr offen über seinen Schmerz. Zu seinem Vater hat er ein distanziert freundliches Verhältnis, er verachtet ihn aber.


Das ist so ein Beispiel , was Affären für Folgen haben können. für alle Familienmitglieder !

Bin mir aber nicht so ganz sicher ob man alles nur an der Affäre festmachen kann . Eigentlich müsste Dir Ortere schon früher aufgefallen sein , dass ihr euch in eurer Ehe wohl nicht ganz auf Augenhöhe und gefühlsmässig wertschätzend begegnet seid. !

Kinder lernen auch am Modell , wie Eltern sich geben , als Paar und Eltern.

Wer seinen Kindern eine Ehe mit Wertschätzung , Liebe , Fürsorge und Konsequenz vorlebt , wird den Kindern später eine Weitergabe zeigen ,wie man sich gut zu Menschen , Ehepartnern verhält.


Jeder in der Ehe ist doch selbst verantwortlich für Glück oder Unglück in der Beziehung. Aber Affären bringen meist nur Kompensation , kurzfristige Anziehung/ Ablenkung der AP , aber viel Leid später für alle

Was man im Elternhaus nicht ( ganz ) erfahren hat , kann man später als Erwachsener nach missglückter Beziehung aufarbeiten, z.B.( Paar ) beratung .

Vielleicht sollte man vor der Heirat einen Lehrgang einführen , wie bei der Führerscheinprüfung
Beziehungsführerschein.

14.05.2019 09:24 • #25


Ortrere
Zitat von Vegetari:
Bin mir aber nicht so ganz sicher ob man alles nur an der Affäre festmachen kann . Eigentlich müsste Dir Ortere schon früher aufgefallen sein , dass ihr euch in eurer Ehe wohl nicht ganz auf Augenhöhe und gefühlsmässig wertschätzend begegnet seid. !

Was weißt Du denn über meine Ehe? In meinem Strang erzähle ich von der nachfolgenden Affäre! Ich war vorher insgesamt 23 Jahre mit meinem Mann zusammen und habe mein Leben und meine Ehe geliebt.

14.05.2019 09:28 • x 1 #26


Vegetari
Zitat von Ortrere:
habe mein Leben und meine Ehe geliebt.



Wie lange war Dein Mann mit Dir glücklich ?

14.05.2019 09:31 • #27


A
Zitat:
Ganz ganz schlimmer Gedanken. Man kann jemand nicht in eine Affäre treiben. Nicht wenn derjenige Charakter hat. Der würde sagen, pass auf, Dein Verhalten geht mir auf den Sack ich gehe. Oder es muss sich hier was ändern, sonst gehe ich. Aber in ne Affäre treiben? Den Schuh würde ich mir nicht anziehen.


Danke, dass ist irgendwie tröstlich. So eine Aussage hätte ich mir von meinem Mann gewünscht.

Zitat:
Bin mir aber nicht so ganz sicher ob man alles nur an der Affäre festmachen kann . Eigentlich müsste Dir Ortere schon früher aufgefallen sein , dass ihr euch in eurer Ehe wohl nicht ganz auf Augenhöhe und gefühlsmässig wertschätzend begegnet seid. !


Nicht zwingend. Mir ist es ja auch erst aufgefallen, wie es um meinen Mann stand als es zu spät war. Klar haben wir viel gestritten, aber danach ging es meistens eine Weile gut und wir kamen miteinander aus. Während das für mich also eher die üblichen Ehequerelen waren, sah mein Mann das anders. (Vielleicht wird man auch einfach mit der Zeit betriebsblind und irgendwann fliegt einem alles um die Ohren.)

Zitat:
Aber, versuche mal für dich zu ergründen, was dir genau fehlt. Irgendwo hapert es - augenscheinlich.


In erster Linie fehlt natürlich Vertrauen und das Gefühl mich auf ihn verlassen zu können. Es ist so eine Art Wartezustand - wann stellt er wohl wieder was an.

14.05.2019 10:56 • x 1 #28


Kummerkasten007
Habt Ihr denn mal über eine Ehetherapie nachgedacht?

14.05.2019 11:01 • x 1 #29


Löwin45
Zitat von AnitaB:
In erster Linie fehlt natürlich Vertrauen und das Gefühl mich auf ihn verlassen zu können. Es ist so eine Art Wartezustand - wann stellt er wohl wieder was an.

Das klingt gruselig.
War es das für ihn - ein etwas angestellt haben?
Oder ist das deine eigene Interpretation vielleicht auf Grund fehlender Informationen oder auch fehlender Bemühung um dich?

Hat er wirklich verstanden, wie sehr er dich mit seiner Affäre verletzt hat?
Hat er um Verzeihung gebeten?
Ist er sich darüber bewusst, dass ER das angerichtet hat - durch seinen Egoismus und seine Unfähigkeit, Probleme oder nicht erfüllte Wünsche, Erwartungen oder was-auch-immer... vorher anzusprechen?

Eine Affäre ist ja kein Ausweg. Das sollte er jetzt zumindest verstanden haben. Somit kannst du ihn gar nicht in eine Affäre treiben.
Sollte er sich trotzdem erneut in eine Affäre einlassen - also erneut lügen und betrügen, wäre auch das ganz sicher nicht deine Schuld.

Allerdings ist es eh extrem schwierig über Schuld und Unschuld in einer Ehe zu diskutieren. Dafür ist eine Partnerschaft viel zu komplex. Aber eine Affäre einzugehen bedarf einer Entscheidung, und diese hatte er getroffen. Reingetrieben trifft das ganz sicher nicht. Es ist schon eine willentliche Entscheidung, die vielleicht nicht weitsichtig gedacht war, trotzdem im Nachhinein viel Leid verursacht hat.

Aber, vermutlich hast du auch einfach nur Angst, dass er sich wieder auf eine andere Frau einlassen könnte, weil es ihm mit dir zu anstrengend oder vielleicht auch zu langweilig wird oder er dich nicht genügend liebt und begehrt?
Naja, wenn er aus dem ganzen Desaster nichts gelernt hat, dann ist er es tatsächlich nicht wert.
Trotzdem sprecht darüber.

Aber, woher weißt du es?
Vielleicht ist er sich dessen jawohl bewusst. Möglicherweise bereut er es und schämt sich, kann es aber einfach nur nicht mehr rückgängig machen.
Du schreibst, dass ihr euch bemüht, aufeinander zuzugehen.

Und du schreibst, dass ihn mittlerweile deine Fragen nerven.
Tja, wie gesagt, dass ist nachvollziehbar - trotzdem nur schwer zu akzeptieren, wenn es noch offene Fragen gibt.
Er kann die Vergangenheit zwar nicht mehr ändern und würde es am liebsten so schnell wie möglich hinter sich lassen und nach vorne sehen, aber, damit das für dich möglich ist, fehlen dir noch Antworten - schreibst du.

Trotzdem, frag dich dennoch mal, ob dir wirklich Informationen fehlen oder es nicht viel mehr der verzweifelte Versuch ist, wieder die Kontrolle zurück zu bekommen?
Auch wenn du mehr von seiner AF weißt, wird es dich nicht unbedingt weiterbringen. Aber, ich kann dich verstehen. Manchmal benötigt man Fakten, um das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Trotzdem, vergleich dich auf keinen Fall mit seiner damaligen AF. Stell dich dadurch nicht in Frage.

Aber, wenn du tatsächlich noch Infos brauchst, fordere sie ein.
Wenn er versteht, dass dir das extrem wichtig ist, wird er vermutlich auch wieder gesprächsbereit sein. Allerdings, diese zermürbenden Gespräche müssen ein absehbares Ende haben. Immer wieder auf der Anklagebank zu sitzen und sich zu schämen, macht auch ihn fertig. Grundsätzlich wird seine Affäre zu eurer Ehe gehören und auch immer mal wieder zum Gespräch werden - nur eben nicht in dieser schmerzhaften Form.

Versteht er, dass du große Probleme damit hast, ihm wieder zu vertrauen?
Mein Mann hatte mir damals - ungefragt - seine Standort-Sichtbarkeit bei GoogleMaps eingerichtet.
Ich wollte es gar nicht, konnte aber diese Geste wertschätzen.
Was könnte dein Mann dafür tun, dass du dich sicherer fühlst?

Nur, irgendwann musst du damit abschließen, wenn ihr eine Chance haben wollt.
Dieses ständige Misstrauen und der unterdrückte Groll machen krank.
Glaubst du, dass es realistisch für dich machbar ist, ihm tatsächlich zu verzeihen - mit allen dazugehörenden Konsequenzen?
Dann nur dann kann es einen guten Weg für euch geben.

14.05.2019 15:07 • #30


A


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