Liebe Maryleen!
Tja, nun sitze ich auch hier und DENKE, DENKE, DENKE. Als wenn ich die letzten Monate nichts anderes getan hätte. ;)
Zuerst einmal zu deiner Frage bzw. Feststellung:
Zitat:Tja, und warum wir uns noch nicht vollständig öffnen, liegt entweder daran, dass es noch Zeit braucht oder daran, dass ER nicht der Richtige ist.
Das ER nicht der Richtige ist, DENKE ich nicht. Ich weiss bzw. bin mir ziemlich sicher, daß ich ihm sonst gar nicht erst die *Zugbrücke* geöffnet hätte. Sprich: ich hätte mich von Anfang an nicht näher auf ihn eingelassen.
Es war ja nicht so, daß ich in der Singlezeit nicht einige, teils wundervolle Männer kennengelernt hätte. Allerdings habe ich es bis auf einen vollkommen misslungenen Versuch gar nicht erst probiert, ob es was *werden* könnte.
Dieser besagte Versuch ist jämmerlich an mir selbst und meinem bis dato noch starkem Trennungsschmerz gescheitert.
Ich habe einen Menschen und mich selbst furchtbar verletzt, was ich so nie wieder wollte.
Aber bei meinem jetzigem Freund (wir sind jetzt übrigends genau ein halbes Jahr zusammen) war es von Anfang an anders.
Hier schlug der sprichwörtliche Blitz ein. Beim allerersten Aufeinandertreffen, auf den ersten Blick. ;) Die Luft hat geknistert vor Spannung.
Ich weiss nicht wieso, aber von da an, bei ihm, hatte ich absolut keinen Gedanken mehr an Vorsicht oder Zurückaltung. Alle meine guten Vorsätze waren auf einmal vegessen.
Das sagt mir irgendwie, er IST der Richtige.
Ich weiss nicht, ob hier der Zeitfaktor eine Rolle spielte.
Romanik.... Tja, liegt es am Alter? An den Erfahrungen?
Natürlich bin ich gern mit ihm zusammen. Spüre diese Nähe, diese Geborgenheit mit ganzem Herzen. Und ich gebe sie (hoffentlich) zurück.
Dieses Spiel, das *Komm mir nicht zu nahe, denn ich will zu dir kommen...* ist auch nicht mein Ding.
Das Dumme hierbei ist, dass es bei ihm ähnlich ist. Auch er ist ein gebranntes Kind. Und somit treffen zwei gleichgepolte Menschen aufeinander. Ziehen sie sich an oder stossen sie sich ab?
Wir haben den Punkt der Distanzüberwindung noch nicht erreicht. Zu allerest spüre ich es eben daran, dass keiner von uns Beiden sich richtig geöffnet hat. Dies wird sicherlich noch eine Zeit dauern, bis die völlig verrosteten Scharniere des Burgtores sich öffnen lassen.
Zudem reden wir beide (leider) nicht über Gefühle oder Emotionen. Nach diesen 6 Monaten hat noch keiner von uns Beiden dem anderen ins Gesicht gesagt: Ich habe dich lieb. o.ä.
Zu spüren ist es gewaltig, es ist greifbar, aber verbal nicht vernehmbar.
Durch diese Aussage begebe ich mich in Abhägigkeit und mache mich verletzbar, durch die Angst, diese Gefühle nicht erwidert zu bekommen.
So ein Schwachsinn, und dennoch ist es traurigerweise so.
Ja, ich bin mir sicher, des alles ist nur eine Zeitfrage und an kein bestimmtes Muster gebunden.
Auch ich bin leider ein totaler Kopfmensch. Ich brauche für Alles rationale und logische Erklärungen. Kann Nichts als einfach gegeben hinnehmen.
Meine gescheiterte Ehe, mein Singleleben und nun meine *neue* Beziehung.
Mein Kopf macht mir die meisten Probleme, da ich ohne DENKEN gar nicht kann.
So passiert es mir immer öfters, dass ich anfange zu interpretieren und dabei oft neben den Tatsachen liege.
Schwieriges Pflaster und den Gedanken, dass das nun einfacher sein sollte nach unserem *Lernprozess*, habe ich schon begraben.
Viele liebe Grüße Nicole