Liebe Community, ich bin nun schon seit einigen Monaten stiller Mitleser in diesem Forum.
Viele Sachen konnten mir in meiner Situation helfen, einige Sachen haben mich zum Nachdenken gebracht.
Ich finde es ist an der Zeit, dass ich meinen Fall auch mal darlege, vielleicht sieht der ein oder andere Parallelen (wobei ja klar ist das jede Geschichte für sich genommen einzigartig sein dürfte, geht ja immerhin um Menschen).
Ich muss auch gleich vorwegnehmen, dass meine Story etwas lang werden könnte, obwohl ich echt versuche mich kurz zu fassen
Zuerst mal zu mir: Ich bin 32, habe ein eigentlich perfektes Leben (unkündbarer, toller Job, gesellschaftlich sehr anerkannt, Vorstand im Fußballverein, Vorstand in der Kommunalpolitik, große Eigentumswohnung, Intelligenz vorhanden, sehr schnelle Auffassungsgabe, wie man herausliest sehr großes Selbstbewusstsein, der typische Löwe eben , und ja, ich weiß wie eingebildet sich das liest. ), ich bin das was mal im Allgemeinen als Macher bezeichnet, das hat viele Vorteile, aber gewiss auch Nachteile.
Beziehungshistorie: erste Beziehung mit 17 (sie 14), diese Beziehung habe ich mit 25 beendet (zwei Monate vor der Hochzeit, war für sie damals echt brutal, ging aber nicht anders, sie hat unser ungeborenes Kind selbstverschuldet verloren, was für sie zwar einem Weltuntergang gleichkam, aber ich konnte ihr das nicht verzeihen, die Liebe war einfach weg, und als dass nach Wochen nicht besser wurde zog ich die Reißleine, wie gesagt, das war schlimm, in meinen Augen aber nicht zu vermeiden).
Zweite Beziehung war ein warmer Wechsel, nur einige Tage ohne Partnerin, war meine Vorgesetzte, sie 8 Jahre älter als ich (wie sich aber herausstellte nicht im Ansatz so weit entwickelt wie ich. Das führte zu Problemen, sie liebte mich über alles, ich sie anfangs auch bis es zu einigen Unstimmigkeiten kam. Ich erklärte ihr das. Dass es für mich so nicht funktionieren kann. Sie bettelte das wir weitermachen sollten, ich erklärte ihr, dass da bei mir zu wenig Liebe sei, ihr war das egal, sie hoffte. Für mich war es nur noch S., was ich ihr auch sagte.
Es kam wie es kommen musste, noch etwas über zwei Jahren traf ich eine andere Frau ohne danach zu suchen, sie war deutlich jünger als ich, dass war mir von Anfang an klar das dies problematisch wird, war aber die vielzitierte Liebe auf den ersten Blick (hab vorher nie an sowas geglaubt, aber war wirklich so).
Ein Jahr Beziehung, danach trennte ich mich da es aufgrund des Altersunterschiedes einfach zu kompliziert wurde.
Ein Fehler, ich litt wie ein Hund, wir kamen nicht mehr zusammen und ich war knapp drei Jahre alleine, unfähig jemand neues zu lieben. Ich hatte in dieser Zeit eine wahnsinnig hohe Anzahl von Affären, wobei es immer klar vorher angesprochen war das ich keine Gefühle entwickeln kann. Darauf ließen sich die Damen ein, nicht wenige in der Hoffnung mich vielleicht umstimmen zu können was nicht passierte.
Dann kam der Zeitpunkt, Mai 2015, ich war emotional gerade soweit einfach nichts mehr zu wollen, habe mich nicht verrückt gemacht, eigentlich das erste Mal seit drei Jahren.
Und da traf ich sie. Sie war Praktikantin in meiner Dienstgruppe, sie 22, ich 29.
Zunächst ging es mir tatsächlich nur darum sie ins Bett zu bekommen, wie die drei Jahre zuvor.
Ich ging offensiv ran, so wie ich es gewohnt war. wir schrieben drei Wochen auf WA (eine Stärke von mir, zum einen die schriftliche Kommunikation, aber noch mehr die verbale Kommunikation, es zeigt sich immer wieder, Frauen vertrauen mir extrem schnell, wobei ich das noch nie ausgenutzt oder gar missbraucht habe, meine offene und ehrliche Art kommt tatsächlich gut an).
Sie kam zu mir nachhause, Filmabend, ich habe etwas gekocht, wir hatten einen wunderschönen Abend, auch S., und am nächsten Morgen fragte sich mich im Bett ob wir jetzt zusammen seien.
Das war wahrlich der erste Moment indem ich das in Betracht bezogen habe. Aber ich musste keinen Moment darüber nachdenken. Sie war bildhübsch, total lieb, mir im Intellekt ebenbürtig, wir hatten recht ähnliche Ansichten (schon beruflich bedingt), finanziell war sie abgesichert, der S. war für die erste Nacht sehr gut, was eigentlich selten ist.
Also bejahte ich, und an dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich sie noch nicht geliebt habe. Ich hang noch an der Ex, obwohl wir nur ein Jahr zusammen waren, obwohl wir schon knapp 3 Jahre getrennt waren. Obwohl ich sie schon 2,5 Jahre nicht mehr gesehen hatte. Eigentlich idiotisch. Aber vielleicht erkennt der Leser wie das bei mir so ist sobald ich Gefühle investiere, da gibt´s bei mir nur ganz oder garnicht.
Ich habe ein paar Wochen später erfahren das sie sich unsterblich in mich verliebt hat während wir geschrieben haben. Sie hatte die rosarote Brille, sie war mir sehr wichtig, verliebt war ich jedoch nicht. Sie zog relativ schnell bei mir ein, es war eine wundervolle Zeit. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, uns tatsächlich nie gestritten. Ich muss an dieser Stelle aber auch zugeben, dass ich von der Art her recht dominant bin. Das heißt jetzt nicht, dass ich rücksichtslos wäre oder so. Ich tu alles für meine Partnerin, ihr geht es sehr gut, das ist auch keine einseitige Geschichte, ich bekomme in der Regel auch sehr viel zurück. Und so war es auch bei uns.
Und natürlich begann ich sie zu lieben, nach ca. 1 Jahr ist mir aufgefallen, dass ich absolut gar nicht mehr an meine Ex denke, ich war angekommen, es war für mich absolut klar, dass wir beide heiraten werden, Kinder bekommen werden. Das war des Öfteren Thema, die Richtung war klar, und es war so harmonisch.
Jetzt könnte man sich fragen, was ist denn jetzt sein Problem.
Das begann nach ca. 2 Jahren Beziehung. Bis dahin gab es tatsächlich keine nennenswerten Meinungsverschiedenheiten. Ich hatte viele Freiheiten was meine Verpflichtungen im Verein und in der Kommunalpolitik angeht, sie war oft bei ihrer Familie da sie sehr familienverbunden ist, was bei mir überhaupt nicht der Fall ist, ich lebe sehr gerne mein eigenes Leben.
Ich habe sie dahingehend immer unterstützt, hatte auch viel Verständnis für sie.
Ich selbst war in ihrer Familie sehr akzeptiert, es ging sogar so weit, dass wir im Juni 2017 einen Urlaub mit der gesamten Familie machten. Und hier begann das Problem.
Ich fühlte mich von dem ein oder anderen hintergangen, das sprach ich auch beim letzten gemeinsamen Abendessen an, ganz so wie ich es beruflich gewohnt bin Konflikte zu lösen, ohne Polemik, ohne Übertreibung, aber direkt.
Das hat meine Freundin sehr verletzt, ihre Familie ist ihr heilig, absolut heilig. Sie hat mich das nicht wissen lassen, wie sich im Nachgang herausgestellt hat, hat sie mich nichts wissen lassen was sie in unserer Beziehung gestört hat (alles Kleinigkeiten, die in Summe aber unangesprochen nicht gelöst wurden da ich es schlichtweg nicht wusste).
Zunächst änderte sich in unserer Beziehung nichts, es ging weiter wie bisher, sie offenbarte mir immer wieder mal wie sehr sie mich liebte (O-Ton: du bist die Liebe meines Lebens), das sagte sie öfters, und ja, sie meinte es auch so. Ich sagte und zeigte es ihr auch.
Im September 2017 veränderte sich bei uns beiden etwas, ich habe das auch tatsächlich gemerkt, wusste aber auch woran es lag und machte mir daher nicht allzu viel Gedanken:
Wir gingen nicht mehr so liebevoll miteinander um wie bisher, das lag zum einen daran, dass sie mehr Stress im Job hatte (anderer Schicht-Rhythmus, andere Belastung), ich selbst hatte ebenfalls etwas mehr Stress im Dienst, zudem hatte ich eine größere Sache im Verein zu lösen.
Nach reichlicher Selbstreflektion ist mir klar, dass ich hier einige Fehler gemacht habe, ich war nicht mehr so Aufmerksam wie sonst, nicht mehr so liebevoll. Da für mich unsere Beziehung aber völlig intakt war sah ich hier kein großes Problem darin. Es war für mich eine völlig gewöhnliche Beziehungsdelle.
Was sich zeitgleich bei ihr abspielte ahnte ich nicht im Geringsten. Für sie war diese Situation offenbar sehr belastend. Aufgrund ihres Alters und ihres bisherigen Lebenswandels (ich habe nie gefragt was sie vor mir erlebt hat, wollte ich einfach nicht wissen, hätte ich wohl besser mal tun sollen) kannte sie wohl Konfliktsituationen nicht so wirklich.
Sie hat kaum Freunde, ihre Familie ist ja sehr präsent. Ihre Mutter ist ihre beste Freundin, sie sehen sich mindestens einmal pro Woche für mehrere Stunden, telefonieren fast täglich. Sie ist nicht abgenabelt, nicht so wirklich eigenständig.
Und ihre Mutter hat es immer, zwar lustig verpackt, angesprochen wie schlimm es für sie ist das ihre Tochter so weit von ihr weg wohnt (35 Minuten Fahrt mit dem Auto. )
Vieles von dem was ich jetzt berichte ist Spekulation, wobei es schon nahe an der Wahrheit sein dürfte.
Anfang Oktober war es soweit, sie sprach mich das erste Mal darauf an, dass bei uns wohl etwas nicht stimmen würde. Sie fragte mich, ob ich das auch gemerkt habe.
Ich bejahte das, erklärte ihr was meiner Meinung nach der Grund dafür sei. Ich versicherte ihr, dass ich uns mehr Zeit einräumen würde, damit war es für mich ok. Ich ahnte nicht wie weit sie schon war.
Die Woche darauf passierte es, sie schrieb mir morgens das wir reden müssen, kein Guten Morgen, hast du gut geschlafen, ich liebe dich. Ganz anders als die 2,5 Jahre zuvor.
Mir war sofort klar das Probleme auf uns zukommen. Aber das sie sich bei diesem Gespräch von mir trennt wäre mir im Traum nicht eingefallen.
Sie sagte, sie sehe keine gemeinsame Zukunft mehr, sie weinte, unerbittlich. Weswegen ich auch weinte, ich war zudem extrem geschockt, ich verstand es nicht. Ich habe auch keine Gründe genannt bekommen. Der stolze Löwe in mir beruhigte mich auch sofort: So jemand wie du wird nicht einfach verlassen, die weiß nicht was sie tut, sie kommt definitiv zurück.
Ich war relativ ruhig während sie mir das eröffnet, das heißt nicht, dass ich gleichgültig gewesen wäre.
Ich habe ihr sofort gesagt, dass ich das für einen Fehler halte. Aber ich sie ja respektiere, ihre Entscheidung, und dass ich daher keinen Stress machen werde. Ich erklärte ihr, dass es auch nichts bringen würde, wenn ich ala GZSZ ein Fass aufmachen würde.
Ich sagte ihr sofort, dass ich sie will, dass sie jederzeit zurück kommen kann, da wir in meinen Augen zusammen gehören. Ich erklärte ihr aber auch, dass ich sie gehen lasse, da wir beide erwachsen sind, keine Teenies. Mittlerweile ist mir klar, dass sie bestimmt gewollt hätte das ich hier Hollywood-reif kämpfen würde.
Aber das wäre falsch gewesen, mir war in der Sekunde als sie sich trennte eins sofort klar: Auch wenn sie, wann auch immer, zurückkommen würde, ich müsste immer befürchten, dass sie beim ersten Problem weglaufen würde.
So sieht ihre Konfliktlösung aus, davon laufen. Dabei kann man Konflikte nur lösen indem man darüber spricht, zusammen arbeitet.
Ich war ja vor den Kopf gestoßen, es gab ja kein einziges kritisches Wort in der Vergangenheit. Kein: Wir müssen das und das ändern, sonst bekommen wir Probleme.
Und mit mir reden ist so einfach, ich bin sehr kommunkativ. Aber ja, ich bin auch dominant, zum einen hat sie sich wohl nicht getraut, zum anderen hat sie befürchtet das ich das einfach wegwischen würde. Und ich muss es hier zugeben, ich hätte es bestimmt getan, so toll ich mich finde, ich kenne auch meine Schwächen sehr genau.
An dieser Stelle muss ich auch eins ganz klar machen: Ja, ich finde, dass sie sich extrem falsch verhalten hat bei der Trennung! Das ist aber gar nicht mein Thema. Sie ist einige Jahre jünger, hat in solchen Sachen offenbar keine Erfahrung, und ich habe so einiges falsch gemacht in unserer Beziehung, speziell zum Schluss. Mir geht es nicht darum wer für was schuld ist, darüber bin ich mittlerweile weg. Ich sage auch ganz klar (und das ist fast das traurigste, das ist mein riesen Fehler bei der Sache): Mir ist erst seit ihrer Trennung klar geworden, wie wichtig sie für mich ist. Wie fatal. Ich habe 20 kg abgenommen, bin wirklich fertig deswegen, ich vermisse sie, kurz gesagt: Extremer Liebeskummer
Wie Gings weiter: Sie fragte schon während der Trennung wie es denn weiter gehen soll. Ich entgegnete ihr nur, dass ich ihr das schlecht sagen kann, sie trennt sich ja immerhin. Sie wollte wissen ob ich dabei sein will, wenn sie ihre Sachen holt, was ich verneinte. Ich sagte ihr, dass sie am gleichen Abend am besten ihre Sachen holt, dann würde ich ins Training gehen.
Als ich vom Training kam traf mich fast der Schlag: Sie hat ausnahmslos alles mitgenommen. Jetzt kann man natürlich sagen: Was hast du denn erwartet?
Ich rede aber wirklich von allem! Angefangen von Kleidung und Badartikel (was selbstverständlich ist), aber auch alles Mögliche an sperrigem Zeug etc. Einfach alles. Das zeigt natürlich wie geplant die Sache wohl war, und ich wusste von nichts.
Mit mir wurde nicht gesprochen vorher, eine Lösung versucht. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das war heftig.
Am nächsten Abend habe ich ihr eine WA geschrieben, ich habe sie gefragt, ob es nun für sie besser funktionieren würde.
Das verneinte sie, sie schrieb, dass nichts für sie funktionieren würde.
Ich antwortete darauf, dass mir das Leid tut, das meine Tür immer für sie offen sei und ich sie liebe. Ich ihr aber nun erstmal nichtmehr schreiben würde, da sie Freiraum bekommen soll um zukünftiges zu entscheiden.
Sie antwortete, dass sie mit einer solchen Nachricht nicht gerechnet habe und sie hofft, dass meine Jungs für mich da seien.
Ich selbst habe einen riesengroßen Bekanntenkreis, stehe häufig im Mittelpunkt ohne es wirklich zu forcieren, was an dem Beruf und an den Ehrenämtern liegt, aber natürlich gefällt mir das auch.
Hier schiebe ich auch mal ein, dass mir wirklich unzählige Menschen aus meinem Bekanntenkreis helfen wollten und es immer noch versuchen. Leider gelingt das niemanden. Ist bei mir halt auch nicht ganz leicht, ich bin da zu tief drin.
Nach zwei Wochen hat sie mich auf der Dienststelle gesehen. Sie bat mich per WA um ein Treffen da sie was besprechen müsse.
In diesem Moment war ich mir sicher, dass sie wieder zurückwollen würde (Fehleinschätzung).
Eine Woche später kam sie bei mir vorbei, es war recht schnell klar, dass sie nicht zurückwill. Sie wollte völlig belanglose (für sie aber wichtige Sachen) geklärt haben, worauf ich dann schon sauer reagierte, da ich endlich Antworten wollte.
Die bekam ich nur teilweise, sie konnte es nicht richtig begründen. Sie schilderte kleinere Begebenheiten. Alles nicht im Ansatz Trennungsgründe.
Ich gehe davon aus, dass es zum Schluss hin einfach zu konkret wurde, wir wollten ein Haus bauen (auf ihre Initiative), wir saßen eine Woche vorher beim Architekt, sie lehnte den Bau dort ab, was nicht unvernünftig war in der Situation, wobei ich mittlerweile natürlich weiß das sie einfach an uns beiden gezweifelt hat.
Sie hat sich sicherlich gefragt ob sie das alles mit mir will. Jetzt wo wir auch zwei schwache Monate hatten.
Und dann wird sie kalte Füße bekommen haben. Nicht zuletzt bestätigt von ihrer Mutter.
Ich bin deswegen nicht sauer auf sie, aber schon enttäuscht, es hätte ein Dialog geführt werden müssen. Nun gut, nicht zu ändern.
Nach dem Treffen wollte sie mich unbedingt drücken, was ich sehr unpassend fand. Heute bin ich mir sicher: Hier hat sie sich endgültig verabschiedet.
Ich habe sie von diesem Abend an 6 Wochen nicht kontaktiert. FB-Profil hatte ich vorher schon entfernt, ihre Nummer gelöscht das ich ja kein neues Profilbild sehe oder so.
Und diese Zeit war so schlimm, insbesondere für einen Typ wie mich. Der eigentlich anpackt. Ich wollte das Gespräch mit ihr suchen, ich wollte (und will) sie ja immer noch zurück. Mir war aber da schon klar: Sie muss von selbst zurückkommen, es nützt nichts, wenn ich ihr ein schlechtes Gewissen mache, das wäre das falsche Motiv.
Nach 6 Wochen, an Nikolaus, habe ich es nicht mehr ausgehalten, ein Gedanke machte sich breit: Was ist, wenn ich mich nicht melde und sie daher denkt, dass ich sie nicht vermissen würde.
Das krasse Gegenteil war der Fall. Ich hatte zuvor so viele Frauen um sehr genau zu sagen: Sie ist eine ganz tolle, wenn nicht sogar die perfekte, auch wenn auf uns beide extrem viel Arbeit zukäme. Ich musste ihr also schreiben. Per SMS, ansonsten sehe ich ja vielleicht das sie online ist, nicht antwortet.
Ich vermiss dich, Lieblingsmensch
Es dauerte zwei schier endlos lange Tage, bis sie mir antwortete, dass sie nicht wisse was sie schreiben soll, dass ihr alles leidtut, sie mehrfach ihrer Entscheidung in Frage gestellt hat aber immer wieder zu dem Ergebnis gekommen sei, dass es noch die richtige Entscheidung sei.
Bei dem Wort noch wurde ich natürlich hellhörig, mittlerweile ist mir klar, dass es einfach nur so rausgerutscht ist.
Ich schrieb zurück, dass ich immer noch die Gründe nicht verstehen würde. Ob es einen neuen gäbe (und damit meinte ich tatsächlich einen neuen Grund).
Sie interpretierte das, nachvollziehbarerweise, auf einen Neuen Partner, wobei sie schrieb, dass die Trennung nur sie und mich beträfe und kein anderer damit etwas zu tun gehabt habe.
Sie bot mir ein Treffen an, um es nochmal zu besprechen, mir zuliebe, wenn mir das helfen würde.
Das war meine Chance, ich wusste, nur im Gespräch habe ich eine Chance sie vielleicht zu einer 2. Chance zu überzeugen, da ich viel verstanden habe, reflektiert habe, mich verändert habe (auch wenn das unglaubwürdig ist) .
Wir machten etwas für den nächsten Abend aus, wobei ich hier schon die latente Gefahr sah, dass sie bis dahin vielleicht Gespräche führen könnte, mit wem auch immer.
Und tatsächlich, drei Stunden vorher sagte sie es ab, da es im Job etwas stressig war, zudem habe sie darüber geschlafen und keinen Sinn darin gesehen, sie wolle mir keine falschen Hoffnungen machen.
Ich fragte sie, ob ich ihr einen Brief geben könnte, auf diesen 9 Seiten kroch ich zu Kreuze, räumte meine Fehler ein, erklärte ihr, wie wichtig sie ist, etc.
Zwei Tage später ihre SMS, dass sie gerührt war, aber nicht kalt wirken mag, ihre Entscheidung steht, trotz des Briefes. 7
War natürlich ein Rückschlag. ich nahm in hin.
Ende Februar dann das unausweichliche. Ich habe erfahren, dass sie einen neuen hat (wie lang auch immer). Ich habe ihr Profilbild gezeigt bekommen, sie mit ihm küsst ihm auf die Backe, aber kein Lächeln, ein sehr ernstes Bild. Sehr untypisch für die Frau die ich meinte gekannt zu haben.
Das war natürlich brutal. Jeder im Bekanntenkreis sprach mich darauf an, was dieser Typ doch optisch offenbar für eine Luftpumpe sei, insbesondere im Vergleich zu mir.
Objektiv betrachtet ist er es auch, aber das ist mal recht unerheblich, er hat sie, wie auch immer das gelaufen ist, wie lang das Ganze auch schon lief.
Sie hatte eine Woche später Geburtstag. Sie bekam ein material billiges Geschenk von mir, hatte eher einen ideellen Wert. Ohne Absender, sie wusste aber dass es von mir war.
Am nächsten Tag schrieb sie mir, sie habe ein Geschenk bekommen und müsse fragen ob es von mir sei.
Ich bejahte es, räumte ein das ich ihre aktuelle private Situation mitbekommen habe. Dass ich sie daher auch in Ruhe lassen werde.
Darauf kam nichts. Kein danke, kein nerv mich nicht, kein gar nichts.
Drei Wochen später hat sie mich wohl gesehen, dass erste Mal seit 5 Monaten. 20 kg weniger (hört sich an als sei ich extrem fett, ist gar nicht so der Fall gewesen, aber ja, in der Beziehung nehme ich immer zu, da bin ich glücklich)
Sie machte sich offenbar sorgen, sprach meine Kollegin an was mit mir los sei. Und sie sagte ihr das, was ich ihr eigentlich schon seit der Trennung mitteilen will, es aber nicht kann, da es aus meinem Mund nichts bewirken würde:
Sie sagte ihr, dass ich extremen Liebeskummer wegen ihr habe, sie die Frau ist bei der ich mir sicher bin, ich nur sie will.
Worauf sie nur entgegnete: Es wird ihm hoffentlich bald besser gehen.
Zwei Wochen später haben wir uns zufällig auf der Arbeit gesehen, ich bin ihr aus dem Weg gegangen, es wäre nicht komisch gewesen, wenn sie einfach weitergegangen wäre, aber nein, sie hat auf mich gewartet, mir mit sehr besorgter Miene und traurigem Blick Guten Morgen gewünscht.
Ich entgegnete nur: Danke, schaute zu Boden, lief so schnell wie möglich an ihr vorbei.
Doch sie lief mir nach, rief mich. Ich blieb stehen schaute ihr kurz in ihr Gesicht, ja es sah irgendwie traurig aus, aber gut, vielleicht wünsche ich mir das nur, vielleicht auch weil sie mich nicht treffen wollte, wer weiß das schon.
Sie fragte mich wie es mir geht.
Ich antwortete ihr, dass sie doch wisse wie es mir geht, ich aber nicht böse auf sie sei und ich sie in Ruhe lassen werde. Daher mach ich das jetzt auch.
Ich ließ sie stehen, ging weiter in mein Büro, und dort angelangt kamen dann die körperlichen Reaktionen.
Mir ist auch klargeworden, dass es eine riesengroße Überwindung für sie war mich anzusprechen, aus welcher Motivlage auch immer.
Ich schrieb ihr daher abends eine SMS, um ihr zu erklären warum ich sie einfach stehen ließ: Ich will nichts mehr als mit dir über meine Gefühlswelt reden, aber ich will dich nicht auf der Arbeit damit konfrontieren. Zudem ist es in deiner privaten Situation mir nicht möglich mit dir zu reden. Auch schrieb ich ihr, dass ich nicht böse auf sie sei.
Sie antwortete nicht.
Ja, ich hatte ihr versprochen sie in Ruhe zu lassen. Aber ich wollte wissen warum sie mich angesprochen hatte, klar eine Hoffnung war da.
Also ließ ich ihr einen Schoko-Osterhasen zukommen, indem Wissen, das dies nach hinten los gehen kann.
Und so kam es, sie schrieb mir eine SMS, dass sie nicht wusste, was sie auf die letzte Nachricht antworten sollte, weswegen sie gar nicht antwortete. Nun würde sie aber gerne wissen, ob der Hase von mir sei.
Dies bejahte ich, zudem schrieb ich ihr, dass mir nun klar sei, dass sie so etwas nicht mehr wollen würde und ich es auch nun lassen würde.
Darauf antwortete sie, dass es genau so sei, dass sie das in Zukunft nicht mehr wollen würde, auch wenn ihr klar sei, wie schwer das alles für mich ist.
Ziemlich deutlich, mir schon klar.
Und doch habe ich die Hoffnung nicht gänzlich aufgegeben (auch wenn sie fast nicht existent ist).
Es gab bei uns nichts dieses Trauma zum Schluss, es wurden keine schlimmen Sachen gesagt oder gemacht. Ich habe mich als ex vorbildlich verhalten. Es ihr so einfach wie möglich gemacht.
Unsere Beziehung war zu großen Teilen sehr schön und harmonisch (hat sie bei der Trennung selbst bestätigt).
Ich habe viel Reflektiert. Und in der Vergangenheit kamen sie tatsächlich immer wieder zurück zu mir (wobei ich mich immer getrennt hatte).
Ich gehe auch davon aus, dass ihre neue Beziehung Mittel zum Zweck ist, sie fühlte sich nach der Trennung sicher nicht gut. Und sie wollte sich gut fühlen, was sie jetzt auch bestimmt tut (solange die rosarote Brille sitzt, der Typ kann mir nicht das Wasser reichen, so zumindest mein Umfeld was sein FB-Konto begutachtet hat).
Auch in dieser Beziehung werden Probleme auftreten. Und ob dieser Mann damit besser umgeht als ich wage ich mal zu bezweifeln.
Aber ja, dass alles liegt nicht in meiner Hand, ich bin in einer Position in der ich nichts mehr machen kann (zumindest was diese Geschichte betrifft).
Und auch wenn diese Beziehung in die Hose geht ist noch lange nicht gesagt das der Weg zu mir führt, oder ob ich das bis dahin noch will.
Wurde jetzt doch etwas länger
Vielleicht quält sich ja jemand durch. Würde mich freuen, wenn ihr ähnliche Sachen erfahren habt und mich an euren Erfahrungen teilhaben lasst.
25.04.2018 14:43 •
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