@Heffalump es ist immer schwierig, sich in so einem Post auf das Wesentliche zu beschränken und doch wichtige Punkte nicht auszulassen. Die Situation ist halt insgesamt sehr komplex.
Dass sie so schlecht wegkommt liegt sicherlich auch an seinen Traumata aus der Kindheit. Er hat mir immer gesagt, wenn jemand bei ihm einmal so richtig unten durch ist, dann kommt er da nicht mehr raus. Er hat ihr nie verziehen, dass sie ihm seine Vorstellung vom erfüllten Leben genommen hat. Darüber hinaus haben sowohl er als auch mehrere seiner Freunde und auch seine Mutter unabhängig voneinander zu mir gesagt, dass sie „nicht die hellste Kerze auf der Torte ist“. Ich kenne sie nicht gut genug um mir da ein eigenes Urteil drüber zu erlauben, aber da es von völlig unterschiedlichen Personen mir gegenüber geäußert wurde, denke ich, da ist schon was dran. Dennoch hat mein Ex mir auch immer gesagt, dass sie eine sehr gute und liebevolle Mutter ist. Also da hat er sie nie schlecht gemacht.
Der Grund ihrer Trennung lag glaube ich eher in ihr selbst. Er erzählte mir, dass sie Partnerwechsler gehen wollte und ihr das alles nicht mehr reichte. Es erinnert mich gut an meine eigene Trennung von meinem Ex - mit Anfang 30 fragte ich mich auf einmal, nachdem wir uns viele Jahre auseinander gelebt hatten, ob das wirklich schon alles im Leben war. Ich glaube, sie hat sich emotional von ihm entfernt und ein neues Abenteuer gesucht. So ging/geht es vielen meiner Bekannten jetzt mit Anfang / Mitte 30.
Tatsächlich habe ich nächste Woche Mittwoch einen Termin zu einem Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin und hoffe, einen Platz zu bekommen. Ich bin auch schon bei einer systematischen Beraterin und beschäftige mich gerade viel mit „innerer Kind“-Thematik. Ich weiß, dass mein Verhalten auch nicht gesund ist. Ich habe ihn während der Beziehung auch zu sehr eingeengt und ihm förmlich die Luft zum Atmen genommen. Das ist mir mittlerweile sehr schmerzlich bewusst geworden. Ich habe erkannt, dass ich auch viele Baustellen habe, die mir gar nicht bekannt waren, die aber mein Verhalten in vielen Situationen erklären. Ich möchte da unbedingt an mir arbeiten. Ich weiß auch, dass es nur noch mal funktionieren kann, wenn sowohl er als auch ich an uns arbeiten.
Er geht halt im Moment mehr auf Abstand als mir lieb ist. Aber das ist mein inneres Kind, das nach Nähe und Geborgenheit schreit.
Bei ihm schreit es gerade nach Autonomie und Selbstbestimmung.
Ich kann die Hoffnung einfach noch nicht aufgeben. Ich schaffe es gerade trotz aller Rationalität nicht, da es bei mir im Herzen noch nicht angekommen ist. Aber ich versuche an mir zu arbeiten und letztendlich kann ich nur gewinnen - entweder weil er tatsächlich zurück kommt, oder weil ich zumindest bei mir selbst ankomme. Hoffentlich.
Es tut durch diese Erkenntnis trotzdem nicht weniger weh…
13.09.2023 07:47 •
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