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Hoffnung festhalten?

ChrissivD
@Wulf wir wollten nicht zusammen ziehen, er sollte nur übergangsweise ein Dach bei mir über dem Kopf haben, weil er eben noch keine Wohnung hatte. Es war nur als Übergang geplant. Ich weiß dass es nicht gespielt war…aber macht es das besser, wenn die Motivation eine andere war? Ich weiß, dass er das alles nicht extra gemacht hat. Und ich weiß wie leid ihm das alles tut. Aber am Ende stehe ich da, von von echter Liebe ausgegangen und bin alleine und verlassen. Bin unendlich traurig, weil ständig die Erinnerungen kommen an alles was war und was wir miteinander hatten. Ich hätte glücklicher nicht sein können.

12.09.2023 11:22 • #46


ChrissivD
@Nostraventjo er hat die Wünsche und Träume ja mit mir geteilt. Ganz viele sind auch von ihm ausgegangen. Er hat auf unsere Liste geschrieben „immer ganz viel Liebe teilen“. Und er hat auch immer wieder die Zukunft mit mir geplant. Das waren ja nicht nur meine Wünsche und Träume, sondern auch seine….

12.09.2023 11:23 • #47


A


Hoffnung festhalten?

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Hola15
@ChrissivD

Weißt du, bevor du diese Antwort geschrieben hast, wollte ich schreiben, dass es zwar Menschen gibt, die das alles manipulativ anwenden (Stichwort: lovebombing, future facking, den „Gleichklang“ den narzisstisch veranlagte Personen draufhaben zu generieren, etc.), aber ich denke er wird das schon so empfunden haben. (Jetzt habe ich leise Zweifel)
Man stelle sich vor, er war verzweifelt, nah am Suizid. Und dann kommst du, holst ihn aus seinem Sumpf, kein Leid mehr, dafür ein Feuerwerk der Hormone.
Aber in der Regel holt es sie halt alle wieder ein.
Mein Rat: nimm es als schöne Zeit mit, glaube ihm dass er das echt so empfunden hat, aber es nun einfach vorbei ist.
Ich weiß, es ist unheimlich hart und tut sehr weh. Ich will das keinesfalls bagatellisieren.
Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es zu keinem guten Ende führt und für dich nun nur eine Zeit des Leids und der schlimmeren Verletzungen beginnen würde.
Unterbrochen vermutlich von kurzen Hoffnungsschimmern und tollen Stunden, deren Hoch-Tief-Effekt dich endgültig in die Abhängigkeit treiben.
Pass auf dich auf! Du musst stabil bleiben, auch für dein Kind.

12.09.2023 11:33 • x 3 #48


Wulf
Zitat von ChrissivD:
Wünsche und Träume ja mit mir geteilt. Ganz viele sind auch von ihm ausgegangen.

Hmmm, hmmm.... ja direkt nach der Trennung gehst du alles durch, was man mit ihr noch hätte alles machen können wollen. Diese Gedankenkreisel kenn ich irgendwoher, hatte sie selber. Die Seuche ging einige Monate so durch.
Das war keine Absicht von ihm, ihm war gar nicht bewusst das er dich da mit hinein gerissen hat.

Konzentrier dich auf dich selbst, lass dich aufs Gleis stellen, er ist da nicht dabei.
Fahr auch die Gedankenwelt an ihn herunter, er muss sich ebenfalls aufs Gleis stellen lassen, ohne dich.

So Blöd es klingt, lass von ihm los. Es schadet dir nur.

12.09.2023 11:56 • x 1 #49


Scheol
Zitat von ChrissivD:
@Scheol das tut so weh das zu lesen. Zu akzeptieren, dass es alles nicht echt war, obwohl es sich so echt angefühlt hat. All die Blicke, all die Berührungen, all die Liebesbekundungen. Die Urlaube, die gemeinsamen Zukunftspläne. Die Vertrautheit, die Gespräche. Und das soll alles nicht echt gewesen sein? Ich hatte ...

Es war schon echt , NUR das die Angst, die existenzielle Bedrohung größer ist vor Nähe in dem Moment und er flüchten muss.

Lies mal unter Fluchtverhalten bei Trauma.

12.09.2023 12:13 • #50


ChrissivD
@Scheol okay, ich habe das falsch ausgedrückt. Ich glaube ihm, dass es in dem Moment alles echt war. Ich hatte nie Grund zu zweifeln. Ich glaube, dass er in dem Moment immer alles so empfunden hat wie er es gesagt hat. Aber unter dem Strich bleibt ja nach acht Monaten „echter Gefühle“, dass sie vielleicht nur eingebildet waren? Oder ist es eher, dass sie echt waren und auch immer noch echt sind, er aber flüchtet weil die Angst größer ist. Könnte das dann nicht bedeuten, dass er, wenn er seine Angst gebändigt bekommt, doch wieder an einer Beziehung interessiert ist? Oder muss ich mich dankst arrangieren, dass die Gefühle sich zwar für ihn echt angefühlt haben, aber nur eine Kompensation seines Wunsches nach Nähe und Geborgenheit waren, also eben doch keine echte Liebe?

12.09.2023 12:23 • #51


Hola15
Weißt du, es ist im Grunde bei allen Beziehungsproblemen gleich. Wenn einer nicht mitarbeiten will und nur der andere „arbeitet“, ist es zum Scheitern verursacht.
Wenn er nun ein Bewusstsein dafür hätte, daran arbeiten würde, plus den Willen es mit dir weiter in einer Beziehung zu versuchen, ginge das vllt.
Aber wenn nur du das willst kannst dich auf den Kopf stellen. Das ist vergebene Liebesmüh.

12.09.2023 13:03 • x 4 #52


ChrissivD
@Hola15 naja, ich glaube ja schon, dass er es möchte. Und deswegen drehe ich mich im Kreis. Ich denke er will, aber er kann gerade nicht. Er muss sich auf sich fokussieren und erst mal einen Weg aus seiner Misere finden. Und wenn er das schafft, dann kann er eventuell auch wieder auf mich zugehen. Es ist ganz einfach so, er hat die Beziehung auch immer gewollt. Er wusste um seine Probleme und er hat sich nach Kräften bemüht. Irgendwann fehlte jedoch die Kraft. Leider. Und jetzt stehen wir da wo wir stehen. Ich will ihn immer noch so sehr, und er steht sich selbst im Weg. Ich glaube er will. Aber er kann nicht. Und das macht es für mich so schwer zu akzeptieren. Weil ich keinen Mann sehe, der sich einfach entliebt hat. Sondern ich sehe einen Mann, der schwer traumatisiert ist, gerne würde aber nicht kann. Und ich sehe seine wunderschöne Seele. Es tut mir so weh ihn so leiden zu sehen und es tut mir weh selbst so zu leiden. Es ist furchtbar…

12.09.2023 13:13 • #53


Scheol
Zitat von ChrissivD:
..., er aber flüchtet weil die Angst größer ist. Könnte das dann nicht bedeuten, dass er, wenn er seine Angst gebändigt bekommt, doch wieder an einer Beziehung interessiert ist?

Wenn er das Trauma bearbeitet und auflösen kann , dann sollte es im Normalfall so sein.


„ein Trauma was man nicht bearbeitet , bearbeitet dich“

12.09.2023 14:07 • x 2 #54


Hola15
Das musst jetzt du wissen ob du ihm noch Zeit geben möchtest oder nicht. Aber ich an deiner Stelle würde mir aber mind. ein Ultimatum setzen und mich derweil auf mich und mein Leben konzentrieren.

Für mich besteht auch ein Unterschied zwischen „möchten“ und „wollen“ oder „ich habe den starken Willen“.

12.09.2023 14:08 • x 1 #55


Scheol
Zitat von ChrissivD:
...Und wenn er das schafft, dann kann er eventuell auch wieder auf mich zugehen.

Das wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen.

12.09.2023 14:09 • x 3 #56


Hola15
Zitat von Scheol:
Wenn er das Trauma bearbeitet und auflösen kann , dann sollte es im Normalfall so sein. „ein Trauma was man nicht bearbeitet , bearbeitet dich“ ...

Mei, Schoel, du und ich wir wissen doch welch Arbeit und laaaange Zeit sowas benötigt. So lang soll sie mit Sicherheit nicht warten.

Hat sich überschnitten.

12.09.2023 14:09 • #57


Scheol
Zitat von Hola15:
Mei, Schoel, du und ich wir wissen doch welch Arbeit und laaaange Zeit sowas benötigt. So lang soll sie mit Sicherheit nicht warten.

Möchte mal ihre Antwort hören um zu wissen wo sie steht.

12.09.2023 14:13 • #58


ChrissivD
@Scheol @Hola15
Er ist mir unheimlich wichtig. Ich habe mir schon so oft Gedanken dazu gemacht, wie viel Zeit ich ihm geben kann und möchte. Aber ganz ehrlich, ich komme zu keinem Schluss. Wie soll ich wissen, wie viel Zeit er braucht, wenn er das nicht mal selbst weiß?

Ich weiß wie verletzt er ist. Ich weiß, wie sehr er mit sich kämpft. Ich würde mir so sehr wünschen, dass er schon bald wieder auf mich zugehen kann. Ich halte „bald“ aber nicht für realistisch. Klar, insgeheim wünsche ich mir, er stünde heute Abend mit Blumen vor der Tür. Aber ich weiß, dass das nicht passiert. Und ich versuche an mir zu arbeiten, damit ich mit einer gewissen Gelassenheit entspannt der Zukunft entgegen blicken kann.
Ich bin dankbar, dass er mich nicht komplett aus seinem Leben ausgeschlossen hat. Das zeigt mir, dass er offensichtlich nicht komplett abgeschlossen hat und dass er gerne anders würde. Auch die Tatsache, dass er noch Sachen mit mir unternehmen möchte, hilft mir irgendwie, auch wenn es schwer ist.

Ich erkenne nach dem langen Austausch mit euch wieder einmal, dass die Arbeit in mir selbst liegt. Ich habe keinen Einfluss darauf, wie schnell es ihm besser geht. Ich hoffe, dass wir von einigen Monaten reden, bis es ihm etwas besser geht. Bis er wirklich wieder bei sich ankommt…vergehen wohl Jahre. Die Frage die sich mir stellt ist eher, wie viel Zeit muss vergehen, dass man dann auch gemeinsam an den Themen arbeiten kann, und nicht mehr er nur für sich alleine.

Ich kann ihm wohl erst mal nur eine Freundin sein, in dem Maße, wie es für ihn okay ist und ihn nicht unter Druck setzt. Und dann hoffen, dass sich irgendwann wieder mehr draus entwickelt. Und irgendwann kann alles sein…

ihr scheint beide ähnliche Situation durchgemacht zu haben. Darf ich fragen, wo und wie ihr jetzt dazu steht und wie lange ihr gebraucht habt um an den Punkt zu kommen, wieder langsam vertrauen aufzubauen und zuzulassen?

12.09.2023 14:42 • #59


S
Zitat von ChrissivD:
ich könnte ihm die Stabilität und Sicherheit bieten, nach der er so dringend auf der Suche ist

Die muss er sich selbst geben. Wenn er es will und überhaupt merkt, dass es hier offene Baustellen gibt. Außerdem hat er zwölf Jahre eine Ehe geführt. Ihr wart ein halbes Jahr zusammen. Wie willst Du ihm diese geben? Du kannst ihm nicht versprechen bis an sein Lebensende bei ihm zu sein. Das wäre vermessen. Eine Beziehung ist immer auch ein Risko, eine Entwicklung, mit Dynamiken. Für Dich und für ihn. Jeder kann und darf gehen. Dagegen kann man sich nicht versichern. Nicht mit Worten, nicht mit Verträgen.
Zitat von ChrissivD:
Er war zu niemandem so offen wie zu mir.

Das sagen/denken alle, weil die Vergangenheit gern verdrängt wird. Oder bewusst als Köder benutzt wird. Ich würde ihm oder Dir aber nichts unterstellen wollen. Er hat seine Frau auch mal kennen- und lieben gelernt. Sicherlich hat diese Beziehung auch nicht angefangen wie sie jetzt endete. Geh davon aus, dass es eher so war damals, wie zwischen Dir und ihm.
Zitat von ChrissivD:
wir wollten nicht zusammen ziehen, er sollte nur übergangsweise ein Dach bei mir über dem Kopf haben, weil er eben noch keine Wohnung hatte.

Ein Haus verkauft sich nicht über Nacht. Warum hat er sich bis dahin noch keine gesucht? Das ist sicher nicht einfach, verstehe ich schon. Das Haus ist weg (emotional doof) und Wohnungen sind rar.
Aber wo wohnt er jetzt? Geht doch auch irgendwie.

Leider sehe ich auch unendlich viele red flags, sorry. Zu schnell, zu dick aufgetragen (die Liebesschwüre, Seelenverwandtschaftsbekundungen). Du wolltest ihn retten und gleichzeitig selbst gerettet werden. Ganz schön viel Verantwortung für zwei Ertrinkende.

Du solltest Dich jetzt um Dich kümmern.

12.09.2023 14:47 • x 3 #60


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