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Hoffnung festhalten?

M
Zitat von ChrissivD:
@merretich danke dir. Ja, ich habe mich in den letzten Wochen intensiv auch mit mir auseinandergesetzt, mit vergangenen Beziehungen und meiner Kindheit. Zufälligerweise habe ich erst vor zwei Tagen in einem Karton im Keller Liebesbriefe und Geschenke von meinem Freund gefunden, mit dem ich vor 15 Jahren zusammen war ...

Es klingt jetzt vielleicht heftig, aber vielleicht solltest Du die
Gelegenheit nutzen, die Dir dieser Mann über den Schmerz gegeben hat.
Vielleicht bist Du ihm irgendwann dankbar.

Ich habe durch toxische Beziehungen...und ich hätte sie wirklich gerne
vermieden!...erst gerafft, was für ungesunde Muster ich aus der toxischen
Ursprungsfamilie mitgenommen hatte.
Und DANN kann man sich verändern.
Erst den Schmerz zulassen und wahrnehmen. Er ist ein wichtiges Signal.
Dann umsetzen: abgrenzen, schützen, die Intuition ernst nehmen,
nicht Ar. Verhalten entschuldigen, konsequent sein. Etc
Immer und immer wieder. Bis es selbstverständlich wird.
Das schaffst Du.
Es ist die Gelegenheit, Deine Baustellen zu bearbeiten.
Zu lernen, Dich abzugrenzen.
Für Dich zu sorgen.

Übrigens kannst Du das auch bei Deiner Mutter tun.
Du kannst nicht mehr hingehen.
Oder Du sagst: wenn Du mir noch einmal auf die eine oder andere Art
mitteilst, dass ich und mein Sohn weniger wert sind als andere Familienmitglieder,
werde ich Dich nicht mehr besuchen und auch nicht mehr einladen.
ENDE.
Warum sprichst Du vorsichtig an wenn sie Dich Deiner Meinung nach
wie Dreck behandelt. Wut wäre angebracht. Und klare Kante zeigen.
Für Dich und Dein Kind.
Die Würde ist unantastbar. Artikel 1

15.09.2023 20:37 • x 5 #241


ChrissivD
@whynot60 vielen Dank. Ich habe keinen Zweifel daran, dass seine Krise gerade groß ist und dass er es nicht anders kann. Genauso wenig zweifle ich an meinen Gefühlen. Ich habe nur Angst, dass diese nicht gesund sind.

Ich habe nie einen Menschen so geliebt, obwohl meine vorangegangenen Beziehungen wesentlich länger waren. Aber diese Liebe ihm gegenüber übertrifft alles. Ich weiß nicht warum das so ist, aber er hat mir dieses Gefühl von zuhause gegeben. Es war von Anfang an zwischen uns alles so natürlich. Ich bin singend durch die Wohnung gelaufen, nachdem wir uns zwei Wochen kannten. Und das, obwohl ich mich vorher nie getraut habe, vor jemandem zu singen! Ich habe mich einfach frei gefühlt. Frei, geliebt und zuhause. Wir haben uns blind verstanden. Wir wussten was der andere denkt. Wir hatten wie eine unsichtbare Verbindung. Und ich fühle seinen Schmerz als wäre es mein eigener. Ich zweifle langsam so sehr durch alles was mir gesagt wird, dabei habe ich nie gezweifelt.
Ich fühle mich nur noch dumm und naiv. Aber das Gefühl ihm gegenüber geht halt nicht.

15.09.2023 20:37 • #242


A


Hoffnung festhalten?

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Finkenart
@thegirlnextdoor wenn es ihr nicht gut ging, was sollte dann der Wunsch nach der Beziehung mit einem Mann, der alles andere als fest mit 2 Beinen auf dem Planeten steht.
Soetwas kann ich nicht nachvollziehen, und daher kann ich hier nicht schreiben.

15.09.2023 20:39 • #243


ChrissivD
@finkenart ich kann aber gerade nichts an meinen Gefühlen ändern. Ich möchte mich ja gerne in Therapie begeben, damit das endlich nachlässt. Aber im Moment bin ich nahezu handlungsunfähig aufgrund meiner Gefühle. Dass das nicht gesund ist weiß ich rein rational. Aber ich habe gerade einfach keine Kontrolle über die Gefühle, die in meinem Herzen sind.

15.09.2023 20:40 • x 1 #244


K
Zitat von ChrissivD:
@finkenart ich kann aber gerade nichts an meinen Gefühlen ändern. Ich möchte mich ja gerne in Therapie begeben, damit das endlich nachlässt. Aber ...

Wer kümmert sich aktuell um dein Kind? Kannst du den Alltag noch bewältigen?

Sieh zu, dass du in eine Klinik kommst, dein Kind leidet garantiert sehr darunter, dass es dir schlecht geht.

Und denk dran, der große Schmerz in dir hat rein GARNICHTS mit diesem Mann zu tun. Er ist nur der Auslöser, nicht die Ursache. Viel Glück

15.09.2023 20:47 • x 2 #245


ChrissivD
@Nostraventjo danke für deine Worte. Auch wenn es mir sehr leid tut, dass du Ähnliches durchmachen musstest, tut es gut zu hören, dass ich damit nicht alleine bin und du es offensichtlich geschafft hast.

Ich muss ganz ehrlich sein - ich saß in den letzten Wochen oft im Auto und die Bäume haben mich mehr als angelacht. Ich wollte einfach nur dagegen fahren, einen schweren Unfall provozieren und nicht mehr aufstehen. Mein Kind ist ebenfalls der einzige Grund, der mich davon abhält. Weil mein Ex-Mann halt eben kein toller Mensch ist und ich mein Kind nicht in seinen Händen sehen will. Das ist der einzige Grund warum der Baum nicht gewonnen hat.

Die Trennung ist jetzt etwas über vier Wochen her.
Und es wird nicht besser sondern nur schlimmer und schlimmer. Mir laufen die Tränen runter, dabei dachte ich zwischendurch, ich hätte gar keine mehr übrig. Aber seit ein paar Stunden laufen sie einfach wieder aus mir raus und ich kann gar nicht aufhören.

Ich werde am Montag mal in der Ambulanz anrufen. Das ist ein guter Tipp. Ich brauche so dringend Hilfe, denn ich überstehe das alleine einfach nicht. Ich hoffe, dass mir da genauso geholfen wird wie die und dass ich überhaupt einen Platz bekomme. Wenn es mir am Montag wieder ein bisschen besser geht, habe ich bestimmt nicht mehr den Mut anzurufen, weil ich denke, dass meine Probleme nicht groß genug sind und dass ich mich nur anstelle.

Sagte mir meine Mutter übrigens auch, ich solle mich mal nicht so anstellen.

Danke für deine Worte, wirklich, das bedeutet mir viel.

15.09.2023 20:47 • x 2 #246


T
Zitat von ChrissivD:
Ich werde am Montag mal in der Ambulanz anrufen. Das ist ein guter Tipp. Ich brauche so dringend Hilfe, denn ich überstehe das alleine einfach nicht.

Es ist keine Schande, Hilfe zu brauchen! Kümmere dich am Montag um einen Platz, und du wirst sehen, es wird bald aufwärts gehen!
Wenn einen die Bäume anlachen - spätestens das sollte ein Signal zum Handeln sein.
Nur Mut, du schaffst das! ️

15.09.2023 20:50 • x 1 #247


K
@ChrissivD du kannst auch jederzeit in eine Akutklinik gehen, seilbst nachts.
Es gibt überall Kriseninterventionsteams.

Mach das, wenn es sein muss.

Kann sich jemand um dein Kind kümmern, falls du stationär in eine Klinik gehst?
Hast du jemanden den du um Hilfe bitten kannst?

Organisiere das!

15.09.2023 20:51 • x 3 #248


T
Zitat von Finkenart:
wenn es ihr nicht gut ging, was sollte dann der Wunsch nach der Beziehung mit einem Mann, der alles andere als fest mit 2 Beinen auf dem Planeten steht.

Tja, gerade das: mit einem gesunden kann man dann nicht mithalten... das wissen die meisten instinktiv, darum ziehen sich Menschen mit ähnlichen Defiziten meist magisch an.
Dass es das am Ende noch schlimmer macht, haben die meisten dabei natürlich nicht auf dem Schirm, das würde voraussetzen, dass man sich der gesamten Problematik bewusster ist.

15.09.2023 20:52 • #249


T
Zitat von KeineAhung:
das kannst auch jederzeit in eine Akutklinik gehen, seilbst nachts.
Es gibt überall Kriseninterventionsteams.

Mach das, wenn es sein muss.

Sehr gut!

@ChrissivD sollte dir das Wochenende zu lang sein, überlege das bitte. Du brauchst Hilfe, und du kannst sie bekommen! ️

15.09.2023 20:53 • x 2 #250


N
Zitat von ChrissivD:
@Nostraventjo danke für deine Worte. Auch wenn es mir sehr leid tut, dass du Ähnliches durchmachen musstest, tut es gut zu hören, dass ich damit ...

Bei der Aussage deiner Mutter lässt sich schon ahnen woher dein fehlender Selbstwert kommt.

15.09.2023 20:54 • x 4 #251


ChrissivD
@Kleeblatt99 danke für deine wertvollen Tipps und Gedanken zu dem Thema.

Du hast vollkommen recht mit allem was du sagst, ich fühle mich auch wirklich wie ein süchtiger auf Entzug. Ich suche so dermaßen nach jedem bisschen Nähe, nur um ein wenig Nähe / Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Ich werde versuchen deine Tipps alle zu beherzigen. Ich merke, sobald ich in die Natur gehe, geht es mir etwas besser. Das ist so heilsam. Aber jedes Mal wenn ich zurück komme, geht es mir wieder schlecht.
Ich hinaussoll süchtig schon alleine nach dem Klang, wenn eine sms von ihm kommt.

Ich hoffe ich bekomme Hilfe dabei den Fokus auf mich zu legen, denn aktuell dreht sich alles nur um ihn in meinem Kopf…

15.09.2023 20:54 • x 1 #252


K
@ChrissivD hier eine Information aus unserer Klinik.

Ziemlich viel Text, vielleicht gibt er dir eine Orientierung.

Jede größere Klinik bietet das an.
——//////

In der Bewältigung einer Krise ist ein schnelles Handeln wichtig, darum wird die Behandlung zeitnah oder direkt gestartet. Zur Behandlung gehört neben der konkreten Entlastung von den dringlichsten Schwierigkeiten, zum Beispiel durch aktive Beratung, Anleitung und Vermittlung von Informationen, das Erarbeiten von Strategien zur Problemlösung ebenso zur Krisenintervention wie die Aktivierung eigener persönlicher und sozialer Ressourcen.

Im Fokus der Behandlung der Krisenintervention steht immer die aktuelle Belastung, die zu der für den Betroffenen kritischen Situation und Reaktion führte. Zumeist sind Krisen durch das Auftreten unterschiedlicher körperlicher, psychischer und seelischer Symptome. Bisherige Strategien der Bewältigung für den Einzelnen reichen zur Lösung des Problems und der Belastung nicht mehr aus. Trotz eigentlich guter Belastbarkeit des jeweils Betroffenen, kann das Ausmaß der Belastung und/oder Fehlen von sozialer Unterstützung zu einer Krise führen. Häufig kommt es auch zu Mehrfachbelastungen oder eine Krise trifft auf eine schon vorhandene Erschöpfung des Betroffenen. Die zusätzliche Belastung führt schließlich zum Zusammenbruch, der in die Krise führt.
In der Bewältigung einer Krise wie auch bei allen psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungen bildet eine empathische (einfühlsame), wertschätzende Haltung die Grundlage der Zusammenarbeit.
Neben der konkreten Entlastung von den dringlichsten Schwierigkeiten, zum Beispiel durch aktive Beratung, Anleitung und Vermittlung von Informationen, gehört das Erarbeiten von Strategien zur Problemlösung wie die Aktivierung eigener persönlicher und sozialer Ressourcen. Hierzu kann die Vermittlung von Unterstützung durch Angehörige, Freunde, Kollegen, andere Fachleute oder auch die Besinnung auf eigene Stärken hilfreich sein.
Die Krisenintervention fokussiert sich auf den emotionalen und kognitiven Zustand des sich in der Krise Befindenden und den Auslöser Eine Krisenintervention ist zeitlich limitiert und zielt spezifisch auf die unmittelbare Stabilisierung des Patienten ab. Neben der emotionalen Entlastung soll so rasch wie möglich die eigene Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit wiederhergestellt werden.
Kriseninterventionen können in diesem Sinne als unmittelbare Entlastung, Orientierungshilfe und Neuorientierung hoch wirksam sein.

15.09.2023 21:00 • #253


ChrissivD
@thegirlnextdoor ich glaube auch, dass er nicht der Grund ist, sondern der Auslöser. Er ist sich auch dessen gar nicht bewusst und er hat das sicher auch nicht extra gemacht. Wie hätte er das ahnen sollen, wenn ich es selbst nicht habe kommen sehen?

Es fühlt sich so schäbig an, sich wegen Liebeskummer in eine Klinik zu begeben. Denn so wird es letztlich aussehen. Aber ich bin am Ende meiner Kräfte. Mein Sohn ist so verständnisvoll und so lieb. Für ihn versuche ich die letzten Kräfte zu mobiliseren. Aber es ist nicht mehr viel übrig. Aber du hast recht, ich muss das tun. Und vor allen Dingen für ihn….und für mich….

15.09.2023 21:00 • x 2 #254


K
@ChrissivD dein Kind braucht dich.
Mach es für dein Kind und natürlich auch für dich.

Es ist keine Schande, wegen Liebeskummer in eine schwere Krise zu kommen und sich Hilfe zu holen.

Da bist du in bester Gesellschaft, keine Sorge.
Daraus kann leicht eine schwere Depression entstehen, deswegen entscheide dich dafür, dir professionelle Unterstützung zu holen.
Spätestens am
Montag.

15.09.2023 21:05 • #255


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