@Jonasert
Lieber TE
Schön, dass Du den Mut gefunden hast deinen Kummer hier niederzuschreiben, das ist schon mal der erst Schritt in die richtige Richtung. Deine Geschichte hat einige Parallelen mit meiner Geschichte bzw fühl ich mich um einige Jahre zurückversetzt.
Nun ich denke mal das Wichtigste ist, dass Du schonungslos ehrlich bist und zwar Dir gegenüber. Reflektiere dich mal selbst und dann weisst Du auch, wie deine nächsten Schritte aussehen könnten.
Ich halte fest, Du und deine Partnerin seid seit 5 Jahren ein Paar, seit 4 Jahren Eltern und seit 3 Jahren verlobt. Das bedeutet im Umkehrschluss ihr seid in die Beziehung gestartet und sofort wurde sie schwanger (spätestens nach 3 Monaten also) oder kamt ihr zusammen, da sie schwanger wurde? Wäre noch spannend zu wissen. War da je Platz um euch mal richtig kennen und lieben zu lernen? Seid ihr in einem Alter, in dem dieses Vorhaben keinen Aufschub mehr duldete.
Ich möchte ehrlich sein, für mich liest es sich nicht so, als hättet ihr gemeinsam je etwas durchdacht geschweige denn irgendwo eine gemeinsame Basis. Wie denn auch? Ihr hattet ja gar keine Zeit euch richtig kennenzulernen, sondern begannt mir eurem metaphorischen Hausbau beim Dach und nicht beim Fundament. Es liest sich total nach Torschlusspanik und jetzt fragt ihr euch beide, ob das Ganze überhaupt sehr sinnvoll erscheint. Du hinterfragst wohl mehr als sie, d.h sie ist zwar unzufrieden, hat sich aber damit abgefunden und denkt sich, das sei wohl normal so in einer Ehe. Es ist ein Trugschluss zu glauben, man könne mal pimpern und ein Kind bekommen und dann kämen dann schon echte Gefühle. Ich sehe nicht, dass ihr die habt. Bei dir mag sein, dass Du Dankbarkeit und ein Pflichtgefühl empfindest, aber Liebe? Bist Du sicher?
Hast Du oder hat sie einen Freundeskreis, bei dem es zur selben Zeit Nachwuchs gab oder geheiratet wurde? Das kommt nämlich noch oft vor und ist auch gar nicht als Vorwurf zu verstehen. Bei meiner aktuellen Partnerin ist das nämlich auch so gewesen. Sie hatte ebenfalls geheiratet und 2 Kinder bekommen, obwohl innerlich schon der Gedanke da war, dass sie mit ihrem damaligen Mann nicht alt werden möchte. Manchmal überwiegt der Wunsch so sehr, dass man keine Vernunft mehr walten lässt. Das soll absolut kein Vorwurf sein, denn auch mir ging es nicht unähnlich.
Daher ist es einfach wichtig zu erkennen was ist und was nicht ist. Und Du kannst im Falle eines Falles auch ein super Papi sein, wenn Du die Beziehung zur Kindesmutter beendest, denn das Eine hat mit dem Andern nichts zu tun. Wenn ihr euch die ganze Zeit streitet, dann ist das dem Wohle des Kindes weniger zuträglich als wenn ihr das Drama beendet und euch auf Elternebene maximal anstrengt.
Viel Glück
Gestern 10:43 •
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