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Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

U
Zitat von Yonda:
Aber auch, dass ich bestimmten Menschen Angst mache, manchmal arrogant wirke


Das gleiche wird mir auch nachgesagt. Und dabei fällt es mir gar nicht selber auf. Trotzdem scheine ich ab und an Arroganz auszustrahlen. Komisch.

18.06.2018 23:06 • x 3 #31


M
Zitat von Atmani:
Ich merkte zwar schon seit meiner Kindheit, dass ich in fast allen Bereichen des Lebens eine andere Wahrnehmung als die meisten Menschen hatte.
Damals kannte man den Begriff Hochsensibilität noch gar nicht.
Und meine Eltern konnten damit auch nicht umgehen.

Da die Symptome dadurch meistens zu einer Reizüberflutung führen, wenn man keine Informationen und Erkenntnisse hat, war ich später bei einer Neurologin, wegen Depressionen, die mir Hochsensibilität bestätigte.

Nur muss man den Unterschied zwischen hochsensibel und überempfindlich kennen, denn die Begriffe werden oft miteinander verwechselt.
Das ist ein umfangreiches Thema.........
Soviel sei gesagt, Hochsensibilität bietet vor allem die Möglichkeit eines besseren Zugangs zu verborgenen Schätzen der Weisheit. Wer hochsensibel ist, will oft anhalten, wenn der Rest der Welt beschleunigt, will Besinnung, wenn andere blind auf Gewinnmaximierung aus sind, will der Stille lauschen, wenn andere nicht schweigen können.

Diese Haltung birgt die Chance, die tiefen Wahrheiten und Geheimnisse des Lebens, zumindest einige, zu ergründen.
Denn dazu muss ein Mensch fähig sein - sich einzufühlen und einzuleben in das, was er auch noch nicht kennt.

Hochsensible Menschen haben diese Anlage, und darin liegt die Chance auf Gesundheit und Glück.
Hochsensible Menschen haben nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern mindestens ebenso viel, worin sie sich unterscheiden. Deshalb geht jeder damit unterschiedlich um.


Das kann ich zu 100 Prozent bestätigen. Das hast du wirklich sehr gut dargestellt und ich erkenne mich darin wieder.

Über Thema Reizüberflutung habe ich sehr sehr lange darüber nachgedacht. Ich hatte immer irgendwie das Gefühl mit mir stimmt was nicht. Andere waren schlichtweg überfordert damit, weil sie das Verhalten nie verstehen konnten. Dabei ist es genau die Eigenschaft, die das tiefergehende in uns filtern lassen. Wir sind alle sehr wissbegierig, saugen alle Eindrücken um uns herum hinein und spüren, wie das Leben in uns lebt. Wir sind die Sonnenkinder unter den Menschen weil wir das Glück längst in uns tragen.

18.06.2018 23:07 • x 2 #32


A


Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

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Y
Zitat:
Wie Ihr der Thematik schon entnehmen könntleide ich unter Hochsensibilität, bin hier durch auch schon erkrankt an Bluthochdruck, Schlafstörung, Magen-Darm Störungen,bei extremen Stress erbrechen. ect. Habe mich natürlich mit dem Thema schon auseinander gesetzt und Arbeit an meiner Filterfähigkeit, leider bekomme ich alles um mich herum mit was entsprechend Vorteil und Nachteile hat. Die Fähigkeiten Menschen regelrecht zu lesen und intuitiv zu handeln gehört zu meinen größten stärken, selbst wenn sich mein Gegenüber probiert sich zu verstellen bemerke ich die sogenannte Microexpression häufig, natürlich liege ich mit meiner Einschätzung nicht immer 100 % richtig, dieser ganz Prozess geht voll automatisch und kann mich nicht dagegen wehren. Ihr könnt es euch so vorstellen, wie bei Freunden die ihr Jahre schon kennt und ihr genau wisst im Moment wie es in ihnen aussieht obwohl sie euch was vorspielen bzw euch anlügen. Es macht mir vieles schwer weil ich Situation regelgerecht zerdenk und sie mit 100ten filtern durch grübele innerhalb von wenigen Minuten. In zwischen habe ich diverse Situation relativ gut im Griff und kann entsprechend entgegen wirken, leider ist es bei eigenen Emotionen wie der Liebe immer wieder ein Problem. Es kommt der Punkt wo ich mich zurück Ziehen muss , wenn z. B. Mehrere Situationen auf einmal auf mich ein hämmern und mich emotional belasten. Ich kann hier kaum mehr Filtern und es kommt sehr selten zu sogenannte emotionalen Affekt Ausbrüchen die einzige Option ist dann Rückzug es fühlte sich an als würde ich in meinen Gefühlen ertrinken wie eine Dramaqueen

Gibt es hier Menschen die es geschafft haben solche Situationen zu filtern?


vielleicht bist Du zu wenig bei Dir selbst? So sehr auf die Außenwahrnehmung fixiert, bis Dein Organismus, Deine Psyche kollabiert?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sehr empfänglich für das äußere Geschehen sein kann, aber dennoch lernen kann, mit der Wahrnehmung bei sich selbst zu bleiben, sich auch bewusst entscheiden kann, zu sich selbst zurück zu kehren. Das gibt Ruhe und Frieden.

18.06.2018 23:15 • x 6 #33


W
Eine Krankheit ist es tatsächlich nicht, jedoch würde ich lieber zu den oberflächlichen nixraffen gehören, in der Kindheit wird es meist mit ADHS verwechselt. Tatsächlich gehören ca 20% der Welt Bevölkerung dazu und in welchem Grad du betroffenen bist. Naja, Profiling würde ich es nicht nennen, aber Menschkenntnis und zum Thema Clown, meist steckt ein trauriger/zerissener Charakter dahinter, wenn er seine Maske fallen lässt, diese Erfahrung mach ich immer wieder. Letztes Wochenende habe ich diese Erfahrung wieder gemacht, der Clown in einer Gruppe... die mich in ihre Gruppe integriert haben durch ein Gespräch verriet mir in einem ruhigen Moment von seinen Sorgen und Ängsten. Jeder trägt zum Teil von uns eine Maske, ist völlig normal.

Tatsächlich habe ich mir die Frauen auch unterbewusst ausgesucht, eine Disposition zu toxischen Beziehung habe ich da leider auch.

18.06.2018 23:16 • x 2 #34


Y
Zitat von unregistriert:

Das gleiche wird mir auch nachgesagt. Und dabei fällt es mir gar nicht selber auf. Trotzdem scheine ich ab und an Arroganz auszustrahlen. Komisch.


So habe ich dich überhaupt noch nie empfunden. Im Gegenteil.

Je mehr ich mich zeige und authentisch bin, desto eher kommen Menschen in mein Leben, die wirklich gut zu mir passen. Die anderen dürfen dann gern in der Dornenhecke meiner vermeintlichen Arroganz sich einen abstrampeln. Das wirklich Gute meiner Trennung/Scheidung ist, dass ich beim Durchwandern dieses Jammertals mein Helfer-Syndrom verloren habe. Wenn es jemand findet, ich will es nicht mehr.

18.06.2018 23:21 • x 5 #35


U
Zitat:
Gibt es hier Menschen die es geschafft haben solche Situationen zu filtern?


Nach meiner Erfahrung geht das nicht. Es dürfte eine genetische Disposition sein, ich habe mal was von 5% der Bevölkerung weltweit gelesen. Wir waren in frühen Jahrhunderten die Scouts, die Aufklärer, die Spione hinter den feindlichen Linie. Oft kommt noch eine Präposition dazu, die kurzen, aufregenden Stress durchaus gut findet - das nennt sich dann glaube ich high attention sensation seeker. Ich sehe das oft bei mir selbst.

https://www.eliane-reichardt.de/themen/sonderfall-hss/

Es gibt Zeiten da will ich nur noch Ruhe und Rückzug, auf der anderen Seite faszinieren mich starke Gefühle und kurzeitiger sozialer Stress durchaus auch.

Was Du machen kannst ist zu erkennen das Du so tickst wie Du tickst und Dich auf Situationen vorbereiten - und für Ausgleich sorgen. Mehr geht denke ich nicht.

Zitat von Yonda:
So habe ich dich überhaupt noch nie empfunden. Im Gegenteil.


Danke. Wahrscheinlich ist es die Kommunikationsform hier, im echten Leben wirke ich vielleicht anders.

18.06.2018 23:27 • x 3 #36


W
@ysabell

Damit liegst du 100% richtig, meine Wahrnehmung ist extrem nach außen gerichtet, jedoch reflektiert ich sehr stark und kann meine eigenen Fehler schwer akzeptieren. Die Eigenschaft hab ich von meiner Mutter geerbt, darüber hinaus bin ich bei einem extrem strengen Umfeld aufgewachsen und habe hier früh lernen müssen wann ich wie in Aktion trete. Wirklich entspannt bin ich eigentlich nur nach einem heissen Bad, jedoch gab es eine Dame die es tatsächlich geschafft hat mich allein durch ihre Anwesenheit zu erden. War ein komisches Gefühl, so etwas kannte ich bis dato noch nicht.

18.06.2018 23:36 • x 2 #37


K
Mich hat 6 und körperliche Nähe immer sehr geerdet.

Besonders in der letzten Beziehung war das für mich wie ein Urlaub von all den äußeren Eindrücken. Wann immer ich mich umarmt und stundenlang umfangen fühlte, war ich wie abgeschirmt von all den anderen Sinneseindrücken und konnte auf- und durchatmen und einfach nur sein.

Das waren dann Momente voller Intensität, die ich einfach für mich hatte, statt für all die anderen Menschen, die einem tagtäglich begegnen und zwangsläufig doch auch bei allen Abwehrstrategien beeinflussen bzw. beeinträchtigen.

Ich sehe das übrigens eher als Nachteil als als Vorteil, weil es mich viel Kraft kostet, obwohl der Umgang damit inzwischen okay ist. Gepaart mit Depressionen führt es zwangsläufig in Isolation. Mehr, als man es als allein stehender Mensch sein sollte, weil irgendwann die Zeit kommen wird, in der man vermehrt auf die Unterstützung anderer angewiesen ist.

19.06.2018 05:27 • x 4 #38


A
Zitat von KBR:
Mich hat 6 und körperliche Nähe immer sehr geerdet.


genau so

Zitat von KBR:
Das waren dann Momente voller Intensität, die ich einfach für mich hatte, statt für all die anderen Menschen, die einem tagtäglich begegnen und zwangsläufig doch auch bei allen Abwehrstrategien beeinflussen bzw. beeinträchtigen.


Zitat von KBR:
Ich sehe das übrigens eher als Nachteil als als Vorteil, weil es mich viel Kraft kostet, obwohl der Umgang damit inzwischen okay ist. Gepaart mit Depressionen führt es zwangsläufig in Isolation. Mehr, als man es als allein stehender Mensch sein sollte, weil irgendwann die Zeit kommen wird, in der man vermehrt auf die Unterstützung anderer angewiesen ist.


kann ich, von meiner Seite aus, nur bestätigen.....


Ich bin auch sensibler gegenüber Stimmungen und sozialen Situationen. Ungerechtigkeit und Unfreundlichkeit zum Beispiel stören mich sehr intensiv, die versuche ich schnell zu beseitigen.

Nicht weil ich besonders altruistisch wäre ich bin einfach sehr empfänglich für die Empfindungen anderer Leute. Sind die negativ, halte ich das nicht lange aus.
Ich bin gerade in eine neue Wohnung gezogen, über mir lebt ein Ehepaar, die dem Alk sehr zugetan sind und die es störte, dass ich das jeden Abend mitbekam
Es war für mich unerträglich, wein ich meine gewohnte Ruhe nicht mehr hatte, die ich so dringend brauche.
Nach einiger Zeit bin ich hoch gegangen und habe versucht, der Frau mein Anliegen vorzubringen.....sehr höflich, weil ich mal wieder keinen Ärger wollte.

Da sagte sie zu mir, sie wüsste nicht, ob sie mit mir sprechen wolle, denn sie hätte schon zu ihrem Mann gesagt.....seitdem die Frau unter uns wohnt, sind hier im Haus Bad Vibrations.
Ich war echt geschockt..........dazu muss ich sagen, dass alle anderen Nachbarn sehr nett und hilfsbereit sind.

Aber ich überlege, ob ich wegen denen über mir wieder ausziehe........ich habe eine große Abneigung gegen sie und bekomme Beklemmungen, wenn ich höre, dass sie über mir sind.

Ich habe diesen Artikel zum Unterscheiden von Hochsensibilität und Hochsensitivität gefunden und möchte ihn hier einfügen:

Die Unterschiede zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität

Ich bin hochsensibel. Ich bin hochsensitiv. Ich bin HSP. Diese Sätze bedeuten alle das gleiche. Oder?
Ja und nein. Die meisten Experten, die sich mit Hochsensibilität beziehungsweise Hochsensitivität beschäftigen, verwenden diese Begriffe synonym. Grund dafür ist die Herkunft der Begriffe aus dem Englischen: High sensitive person wurde zunächst übersetzt mit hochsensible Person. Später kam hochsensitive Person als Übersetzung dazu, vielleicht weil dieser Begriff neutraler klingt? Immerhin schwingt bei ihm nicht das Sensibelchen mit.
Unserer Erfahrung nach ist es aber sehr sinnvoll, einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität zu machen. Zwei ganz unterschiedliche Phänomene können mit diesen Worten beschrieben werden, auch wenn sie häufig gemeinsam auftreten:
Wer hochsensibel ist, verfügt über feiner ausgeprägte 5 körperliche Sinne als andere. Er oder sie hört, sieht, schmeckt, fühlt und riecht differenzierter. Das führt leicht zu Reizüberflutung, Hochsensible sind zartbesaitet. Gleichzeitig sind sie dadurch aber in der Lage, viel feinere Informationen wahrzunehmen und zu interpretieren. Ihre Saiten schwingen leichter, um bei diesem Bild zu bleiben. Kein Wunder, das so viele Hochsensible Künstler sind!
Wer hochsensitiv ist, muss nicht unbedingt über diese Schärfung der fünf physischen Sinne und nicht über diese Empfindsamkeit verfügen.
Stattdessen hat ein Mensch, der hochsensitiv ist, einen sechsten oder siebten Sinn. Hochsensitive sind das, was man hellsichtig oder hellfühlig nennt. Sie sind extrem empathisch, manchmal regelrecht medial. Sie haben Ahnungen, Visionen oder andere Empfindungen aus der nicht-alltäglichen Wirklichkeit.
Für Hochsensitive ist es selbstverständlich, dass es Energien außerhalb unserer alltäglichen Wahrnehmung gibt, denn sie nehmen sie direkt wahr. Manche Menschen haben diese Fähigkeiten schon seit frühester Kindheit. Bei anderen entwickeln sie sich erst im Erwachsenenalter.
Hochsensitivität und Hochsensibilität treten oft gemeinsam auf, aber nicht immer. Es gibt Hochsensible ohne ausgeprägte Empathie oder nicht-alltäglichen Wahrnehmungen, und es gibt Hochsensitive, deren alltägliche Sinne durchschnittlich ausgeprägt sind.
Hochsensibilität Hochsensitivität Die Unterscheidung der beiden Begriffe ist deswegen wichtig, weil beide Personengruppen unterschiedliche Bedürfnisse haben
Hochsensible Menschen müssen lernen, mit ihrer Empfindsamkeit zurechtzukommen. Sie müssen sich Ruhephasen gönnen, ihren Alltag an ihre zartbesaitete Natur anpassen und die Stärken ihrer Besonderheit kennenlernen.
Hochsensitive haben dagegen oft das Problem, dass sie über ihre Wahrnehmungen nur mit wenigen Menschen reden können. Sie müssen lernen, dass sie nicht verrückt sind und wie sie ihre Fähigkeiten als Gabe nutzen können. Manchmal müssen sie auch lernen, zwischen alltäglichen und nicht-alltäglichen Wahrnehmungen zu unterscheiden.
Für all diese Lernaufgaben ist ein großes Maß an Wissen über die eigene Besonderheit wichtig. Die Erkenntnis Ja, so bin ich wird durch die Differenzierung von Hochsensibilität und Hochsensitivität erleichtert. Es macht einen Unterschied.
Empfindsam oder empathisch, oder vielleicht beides nur wer sich selbst versteht, kann lernen, seine Besonderheit zu wertschätzen.
Feinfühlige Menschen brauchen besondere Lebensstrategien
Hochsensible Menschen haben besondere Fähigkeiten, brauchen aber auch besondere Bedingungen, um wirklich kraftvoll diese Fähigkeiten und Gaben zu leben.

19.06.2018 09:43 • x 7 #39


Y
Danke @Atmani für den interessanten Beitrag!

Das mit Deinen Nachbarn klingt belastend. Ich ticke da wie Du, habe aber das Glück, dass wir hier in einer harmonischen Hausgemeinschaft leben, wofür ich sehr! dankbar bin. Ab und zu lästert ein Nachbar etwas über einen anderen. Ich versuche stets es ins positive zu lenken weil ich weiß, dass sich die Spannungen sonst nur verschlimmern. Das klappt ganz gut. Ich erlebte aber auch schon schreckliche Hausgemeinschaften.
So abgeneigt Du Dich verständlicherweise fühlst, würde ich irgendwie versuchen, eure Nachbarschaftsbeziehung ins positive zu kehren. Also nicht das negativ geäußerte anzunehmen und Deinerseits nun abgeneigt zu reagieren, sondern, wenn de Gelegenheit sich ergibt und es stimmungsmäßig für Dich passt, im Kontakt eine positive Überraschungswende einzuleiten Sofern Menschen nicht völlig stur und verbissen sind, klappt das oft Ich lasse dann das negativ geäußerte sozusagen an mir vorbei wehen und sage was nettes oder lustiges, aber nur, wenn ich es im jeweiligen Moment aufrichtig empfinde. Meistens folgt ein kurzen Stutzen und dann ist es, als hätte man sein Gegenüber an positive Gefühle in sich erinnert. Schwer zu erklären. Du bist aber ein tiefsinniger Mensch und wirst das verstehen und bestimmt auch selbst kennen.
Das wäre doch zu schade, wenn Du deswegen ausziehen müsstest!

@Wahrnehmer

ich muss erst über Deine Worte nachdenken und antworte ein anderes Mal.

19.06.2018 11:53 • x 1 #40


Queenie
6 und körperliche Nähe sowie Intimitäten haben mich immer sehr geerdet

Dem kann ich voll und ganz zustimmen. So, und das ist nun weg. So ein Mist!

Ich bin eine HSP, durch und durch. Hat mich aber fast mein ganzes bisheriges Leben gekostet, das herauszufinden.

Mir hat es sehr geholfen, dass ich mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen habe. Denn da fühlt man sich endlich mal nicht anders oder fehl am Platz. Da muss man sich nicht als Drama Queen, Sensibelchen etc. bezeichnen lassen, und sich auch nicht sagen lassen, man solle sich doch nicht dauernd so anstellen und man müsse sich doch endlich mal zusammenreißen etc.

Ganz viel geholfen hat mir auch das Buch Die Liebe empathischer Menschen von Luca Rohleder. Alles, was er darin schreibt, trifft auf mich zu, ich habe mich darin zu 100% wiedererkannt. Und weiß endlich, warum ich ticke, wie ich eben ticke, und warum ich mich in bestimmten Situationen ganz anders verhalte als die anderen. Warum ich nie ein dickes Fell haben werde. Sondern ein Herz aus Seidenpapier und die emotionale Stabilität einer Pusteblume.

Durch mich rauschen sämtliche Gefühle ungefiltert hindurch, ich spüre alles auf einmal, ohne Filter, ohne Ende. Und natürlich die Gefühle der anderen auch noch dazu. Weswegen ich auch ganz viel Zeit für mich brauche, und das Alleinsein bis zu einem gewissen Grad auch genießen kann - aber zu viel davon darf es auch nicht sein! Sonst fühle ich mich gleich wieder wertlos und ungeliebt.

Der innere Kritiker ist bei mir auch äußerst ausgeprägt, und ich muss ständig mit ihm kämpfen. Das kostet mich sehr viel Kraft und Energie, deshalb brauche ich sehr sehr viele Pausen, um mich zu regenerieren.

Ich finde es äußerst schwierig, mit dieser Veranlagung einigermaßen klar zu kommen. Aber es hilft ja nix, man muss es annehmen.

19.06.2018 12:30 • x 4 #41


Memyself
Zitat von Queenie:
Ich finde es äußerst schwierig, mit dieser Veranlagung einigermaßen klar zu kommen. Aber es hilft ja nix, man muss es annehmen.


Das ist nur bis zu einem gewissen Grade Veranlagung, der überwiegende Teil ist Sozialisierung. Buchtip Alice Miller, das Drama des begabten Kindes. Dabei geht es nicht um die Gelehrigkeit eines Säuglings und Kindes, sondern um die Fähigkeit sich in andere gut hineinfühlen zu können/ müssen. Das Bauchgehirn ist besonders ausgeprägt, weil es in frühester Kindheit durch unsichere Eltern/Kind Bindung trainiert wurde. Häufig sind es Kinder, die die ihr körperliches / psychisches Überleben nur sichern konnten, indem sie so früh wie möglich die Stimmung des Betreuers erkennen konnten, und sich entsprechend verhielten/ anpassten. Als Erwachsenen sind sie stets hochwachsam für Stimmungen anderer, als eigenen Stimmungen empfinden sie oft nur Wohlgefühl oder Abneigung, selten Emotionen dazwischen.

Als Erwachsene gelingt es ihnen oft nicht Filter vor diese Wahrnehmungen zu schieben und sich selbst zu sagen, dass sie nicht allfühlend sind, dass ihre Gefühle fehlbar sind, und das auch völlig OK ist. Es gilt ein Gleichgewicht zu finden zwischen Bauch, Herz und Verstand.

Ganz sicher sind sie nicht hellsichtig, ( Lottozahlen hähä) denn wie man hier liest enden Empathen oft in toxischen Beziehungen wenn sie den Verstand abschalten und Bauch und Herz vertrauen.

Ich finde es persönlich übrigens nicht hochsensibel, in einem Trennungsforum nach Informationen dazu zu suchen, da gibt es ganz ausgezeichnete Fachforen.

20.06.2018 01:31 • x 2 #42


Queenie
1. Suche ich hier nicht nach Infos zur HS, sondern fand den Thread dazu einfach toll und wollte mich hier einfach gerne beteiligen, da mich der Thread natürlich sofort angesprochen hat - als HSP.

2. Handelt es sich bei der HS sehr wohl um eine genetische Veranlagung, und zwar zu 100%, und kann deshalb auch nicht geändert werden. Es handelt sich hierbei nämlich um neuronale Verknüpfungen, die anders sind als bei normal sensiblen Menschen. Wurde ja hinreichend wissenschaftlich untersucht und belegt - nachzulesen in den einschlägigen Fachforen und Internetseiten zur HS!

20.06.2018 06:03 • x 5 #43


Scheol
Zitat von KBR:
Mich hat 6 und körperliche Nähe immer sehr geerdet.
ist.



Da berichten so einige das selbe sehe ich gerade.

ich habe es noch nie so gesehen das es HS Menschen so empfinden.

Nun wird mir gerade etwas klarer.

Danke euch !

20.06.2018 08:19 • x 1 #44


Scheol
Zitat von KBR:
Mir geht es auch so, dass ich bewusst Auzeiten nehme, um alle Eindrücke verarbeiten zu können und auch Pause vor neuen Eindrücken habe.

Außerdem habe ich gelernt, bewusster mein Interventionsbedürfnis zu steuern.

Mir helfen dabei Visuslisierungen davon, wie mir Energie abgezogen wird, sofern ich zulasse, alle Schwingungen in Räumen mit vielen Menschen aufzunehmen. Ziel ist, z. B. in Gruppen ein geschlossenes Energiefeld um mich zu behalten, von dem die Befindlichkeiten anderer nichts abziehen können, das nicht ausfranst an den Rändern oder insgesamt weniger dicht wird.

Allerdings gibt es auch durchaus schädliche Umfelder, gegen die ich kaum gewappnet bin. Da hilft nur, diese - wenn möglich - zu verlassen. Ich habe das ganz deutlich mit einem Jobwechsel gemerkt und andere auch. Denn ehemalige Kollegen sagten danach zu mir, sie hätten mich noch nie so leuchten sehen wie jetzt.

Vielleicht kannst Du Dein Umfeld überdenken und natürlich besteht auch die Gefahr, in die Nähe von Depressionen zu rutschen, wenn man allein durch das Wissen um andere erhöhtes Rückzugsbedürfnis hat. Je ausgelaugter man ist, desto stärker das Bedürfnis und desto länger die Pausen. Deshalb sollte man es gar nicht so weit kommen lassen.

Edit:
Ich bin eine ziemliche Einzelgängerin. Aber nicht, weil ich zu wenig mit den Menschen anfangen kann oder arrogant wäre (wie gelegentlich mal angenommen wird), sondern weil ich zu viel spüre - vor allem ihren Schmerz.



Bin auch gerade dabei mich neu aufzustellen nur weiß ich noch nicht was für ein Beruf passt.

20.06.2018 08:52 • #45


A


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