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Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

O
Man geht mittlerweile auch davon weg Babys abends ins dunkle und ruhige zu legen.
Weil das Baby im Mutterleib einem Dauergeräusch ausgesetzt ist. Magen und Darmgeräusche der Mutter sowie das Geräusch des Blutes.

Im Zweifel bekommt das Baby Angst wenn es total ruhig ist. Weil es sich dann alleine fühlt. Und alleine ist für Babys nie gut, im Zweifel werden sie von Säbelzahntigern gefressen. Babys suchen eher die menschlichen Stimmen und Geräusche. Mein Baby schläft wenn es müde ist überall.
Man kann Kindern nämlich durch völlige Stille auch das sensibel sein antrainieren.
Genauso wenn Kinder jahrelang abgeschottet werden und dann in den Kindergarten geschmissen werden ohne je Kontakt zu anderen gehabt zu haben. Total traumatisch und da reagieren Kinder eben auch sensibel.
Aber auch das ist anerzogen.
Es gibt ein tolles Buch. Artgerecht heisst das.
Damit möchte ich jetzt das Thema nicht kleinreden, aber bei Kindern / Babys sehe ich den Trend wirklich sehr kritisch und bedenklich.

21.06.2018 12:22 • x 4 #181


Memyself
Zitat von Otten82:
Im Zweifel bekommt das Baby Angst wenn es total ruhig ist. Weil es sich dann alleine fühlt.



Ist zwar off topic, aber meine Tochter konnte am Besten schlafen wenn der olle Staubsauger neben ihrem Bett rumjaulte, oder in der Tragetasche auf der laufenden Waschmaschine. Aber da können sicher viele Eltern mit einer Story aufwarten `* lach*

Ich hoffe dir und deinem Sprößling geht es gut.

21.06.2018 12:28 • x 5 #182


A


Hochsensibilität der Fluch der Gegenwart!

x 3


A
Zitat von Otten82:
Man geht mittlerweile auch davon weg Babys abends ins dunkle und ruhige zu legen.


Am besten dann die Babys dort noch in Ruhe schreien lassen, damit sich die Lungenflügel gut entwickeln.
Das hat noch meine Mutter in den 70ern geglaubt.

21.06.2018 12:29 • x 5 #183


O
Zitat von Memyself:


Ist zwar off topic, aber meine Tochter konnte am Besten schlafen wenn der olle Staubsauger neben ihrem Bett rumjaulte, oder in der Tragetasche auf der laufenden Waschmaschine. Aber da können sicher viele Eltern mit einer Story aufwarten `* lach*

Ich hoffe dir und deinem Sprößling geht es gut.


Es gibt eine Handyapp mit Geräuschen für Babys : Föhn, Zug, Waschmaschine, Staubsauger, Herztöne

Der Staubsauger klappt bei uns auch super. Ich rufe dann morgens immer : Achtung, Room Keeping und dann wird gesaugt. Ist natürlich sehr praktisch. Schlafendes Kind UND saubere Bude.

21.06.2018 12:31 • x 5 #184


Knusperkatze
Ja, je rummeliger es war, desto besser haben die Säuglinge geschlafen.

21.06.2018 12:31 • x 1 #185


O
@arjuni
DAS hat meine Mama gestern noch gesagt. Lass ihn schreien. Ist gut für die Lunge....

21.06.2018 12:33 • x 1 #186


Scheol
Zitat von Memyself:


Ist zwar off topic, aber meine Tochter konnte am Besten schlafen wenn der olle Staubsauger neben ihrem Bett rumjaulte, oder in der Tragetasche auf der laufenden Waschmaschine. Aber da können sicher viele Eltern mit einer Story aufwarten `* lach*

Ich hoffe dir und deinem Sprößling geht es gut.



Meine Mutter hat früher oft gewartet bis ich aus der Schule aus war um dann den Staubsauger zu schwingen.

Klappt heute noch auch mit dem Fön


Schhhhhnnnnnaaaarrrrrccchhhh

21.06.2018 12:34 • x 1 #187


M
Zitat von Otten82:
Ich rufe dann morgens immer : Achtung, Room Keeping und dann wird gesaugt. Ist natürlich sehr praktisch. Schlafendes Kind UND saubere Bude.


Haha sehr gut. Muss ich mir unbedingt merken.

21.06.2018 13:10 • x 1 #188


U
Zitat von arjuni:

Am besten dann die Babys dort noch in Ruhe schreien lassen, damit sich die Lungenflügel gut entwickeln.
Das hat noch meine Mutter in den 70ern geglaubt.


Das gibt es heute auch noch...

21.06.2018 13:30 • x 1 #189


Queenie
Zitat von Otten82:
@Queenie

Nein, das ist keine überzogene Erwartung. Das ist sogar für mich persönlich eine Selbstverständlichkeit. Und zwar GERADE in meiner Familie oder bei guten Freunden.

Deswegen wundert mich das Verhalten . Und wie hier schon geschrieben wurde, vielleicht haben die sich einfach zurückgezogen ? Vielleicht wurde es ihnen einfach zu viel ?
Wie äußert sich deine Forderung nach Rücksicht ? Kann ein anderer Mensch das überhaupt leisten, ohne sich zu verbiegen ?

Ich sage ja, so etwas wie : zu laut, zu hell, zu dunkel , zu dies , zu das
Das kann einen normalen Menschen schon nerven . Und selbst wenn man dann 10 mal das Licht dimmt, so kann es einen beim 11. Mal nerven, und beim 12 . Mal dann noch mehr usw


Würde hierauf gerne noch mal zurückkommen. Also die HS äußert sich ja nicht bei jedem so, wie bei diesen Leuten aus der Selbsthilfegruppe, die auf jede Kleinigkeit reagieren. Es gibt natürlich HSPs, die bestimmte Gerüche, Lautstärken, helles Licht etc. nur schwer ertragen. Aber die sollten sich dann halt wirklich in privaten Räumen treffen, wo sie sich einrichten können, wie sie wollen, ohne damit andere zu nerven.

Bei mir ist es so, dass ich bestimmte Gerüche auch nicht sehr lange ertragen oder aushalten kann, z. B. bestimmte Zig. oder ein schweres Parfum. Jedoch habe ich noch niemals ein Familienmitglied, einen Freund, Bekannte etc. darum gebeten, dies zu unterlassen, wenn sie mit mir zusammen sind. Nein, dafür bin ich als HSP einfach viel zu rücksichtsvoll und unegoistisch.

Bei mir persönlich äußerst sich die HS eher insofern: Herz aus Seidenpapier und emotionale Stabilität einer Pusteblume. Heißt eben z. B. extreme Dünnhäutigkeit, nicht enden wollende Grübeleien, Melancholie, Weltschmerz. Ich nehme mir wirklich alles sehr zu Herzen. Und hier habe ich meine Familie gebeten, Rücksicht auf mich zu nehmen, und auf verletzende oder herabsetzende oder anmaßende, abwertende Bemerkungen mir gegenüber einfach zu verzichten. Doch das wollen/können sie nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Sie bezeichnen mich als komisch, hysterisch und als Drama Queen, die sich endlich mal zusammenreißen müsse. Weil ich eben auch sehr nah am Wasser gebaut habe. Mag sein, dass sie das nervt. Aber es gibt wirklich noch wesentlich schlimmere HSPs als mich (kenne ich persönlich). Ich kann mir nicht einfach ein dickeres Fell wachsen lassen und gelassener oder souveräner sein. Das funktioniert eben aufgrund der Veranlagung (es ist wirklich keine Krankheit) nicht. Und sie müssten sich ja deshalb nicht verbiegen, auf diese Art und Weise Rücksicht auf mich zu nehmen, finde ich.

In meiner HS-Selbsthilfegruppe werden dann auch immer die Themen Persönlichkeitsentwicklung, Selbstliebe, Selbstfürsorge, Abgrenzung, Resilienz und zwischenmenschliche Beziehungen besprochen. Und niemand in dieser Gruppe stört sich am Geruch des anderen, oder an der Zimmerdeko, oder am Licht etc. Aber, wie gesagt, das sind halt unterschiedliche Ausprägungen, wie sich diese Gabe zeigt.

21.06.2018 15:31 • x 1 #190


Sabine
Zitat von Queenie:
Ich kann mir nicht einfach ein dickeres Fell wachsen lassen und gelassener oder souveräner sein. Das funktioniert eben aufgrund der Veranlagung (es ist wirklich keine Krankheit) nicht. Und sie müssten sich ja deshalb nicht verbiegen, auf diese Art und Weise Rücksicht auf mich zu nehmen, finde ich.


Also, dass geht nicht, dass man sich kein dickes Fell wachsen lassen kann. Nein, das kann man nicht. Es geht immer darum Wege zu finden, wie man damit umgehen kann, damit es aufhört Last zu werden.

Und ich möchte da behaupten, dass es geht. Ich stolpre noch. Den noch, denke ich, dass ich da auf einem guten Weg bin.

Wie ich es auch mit meiner Ehe hinbekam, nutze ich meine Erkenntnis jetzt für mich. Innerlich distanzieren lernen.

21.06.2018 15:52 • x 2 #191


M
Zitat von Queenie:
Doch das wollen/können sie nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Sie bezeichnen mich als komisch, hysterisch und als Drama Queen, die sich endlich mal zusammenreißen müsse.


Hallo Queenie,

das ist genau deine Baustelle an die du arbeiten musst. Ich habe genau mit sowas sehr lange Probleme gehabt, weil ich solche Aussagen zu sehr an mich heran gelassen habe, wenn ich in brenzlige Situationen kam. Irgendwann habe ich dann festgestellt, das es gut ist das ich so bin. Meine beste Waffe dagegen war offen und ehrlich damit umzugehen! Und das hat sehr lange gedauert bis meine Familie das verstanden hat. Dafür brauchst du einen langen Atem. Aber man muss für sich auch erstmal die richtige Konterstrategie festlegen und etwas Mut haben. Ich habe irgendwann angefangen nicht mehr zu sagen, dass mich das stört, sondern wie ich es empfinde und habe das einigermaßen nachvollziehbar erläutert. Mittlerweile ist es so, dass sie mich schon immer fragen wie es mir geht, um zu ertasten, wie mein Wohlbefinden ist. Find ich sehr rücksichtsvoll. Wenn sie es nicht tun, drehe ich den Spieß einfach um und Frage sie, wie es denen geht. Damit kann man gleich vornherein eine gute Gesprächsbasis festlegen.

21.06.2018 16:44 • x 3 #192


K
Das, was HSP genannt wird, ist nicht gleichbedeutend mit der Fähigkeit oder Neigung empathisch und sensibel mit anderen umzugehen oder zwangsläufig damit vermacht.

Schwerer Wahrnehmungen verarbeiten oder an sich abprallen lassen zu können, führt gelegentlich eben auch dazu, davon überfordert zu sein.

Ich kann ganz klar von mir sagen, dass das früher bei mir so war und ich Menschen, deren Belange ungefiltert auf mich getroffen sind, aus Verzweiflung und Überforderung harsch begegnet bin. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, wollte dass diese schmerzhafte Überflutung mit ihren Befindlichkeiten aufhörte, dass SIE damit aufhörten (DAS mit mir zu machen).

Ich musste erst umdenken, dass es nicht ihr proaktives Verhalten war, was mich so überforderte, sondern meine eigene Durchlässigkeit und fehlende Fähigkeit, diese zu reduzieren oder zu beherrschen.

Inzwischen kann ich das ganz gut bzw. habe gelernt, nicht auf alles einzugehen oder jede Wahrnehmung zu thematisieren und mich zur Problemlöserin berufen zu fühlen, weil es ja sonst keiner bemerkt.

Die Tatsache, dass ich halt gute Sensoren habe, verpflichtet mich meines Erachtens in keiner Weise dazu, sensibler mit anderen Menschen umzugehen als es durchschnittlich so der Fall ist.

Es verlangt ja auch keiner vom Depressiven, dass er den Menschen fröhlicher begegnet als der Durchschnitt oder vom Zwangserkrankten, dass er weniger Eigenarten hat als der Durchschnitt.

Für mich ist meine geschärfte Wahrnehmung eine Last und m. E. ist es Quatsch, diesen Not zur grundsätzlichen Tugend machen zu können. In manchen Berufen ist es vielleicht der Sache zuträglich. Inwieweit es einem selber und der sonstigen Gesundheit zuträglich ist, sei mal dahin gestellt. Für mich gilt: bestenfalls erreiche ich, dass es mich nicht beeinträchtigt.

So manches mal wäre ich gern vom Stämme Merk-nix. Was für ein unbeschwertes Leben muss das sein.

21.06.2018 16:47 • x 6 #193


L
Zitat von Otten82:
Aber es war wirklich nur noch anstrengend.
Das Licht zu hell, die Musik zu laut, das Parfum der Mitarbeiterin zu süß, der Kaffee zu kalt/ heiss, die Blumen zu bunt, die Kerzen auf dem Tisch zu abgebrannt...
Und natürlich sind daran andere Menschen Schuld und natürlich hat man dem Abhilfe zu leisten.

Man kann einfach nicht erwarten, dass alle anderen Menschen ein komplettes Haus umbauen , damit man sich selber wohl fühlt.


Finde, dass es fast schon eine gesellschaftliche Entwicklung hin zur Hochsensibilität gibt. Versuche doch heute mal sowas simples wie eine Party zu organisieren...
Vor 20 Jahren fand ich das noch wesentlich einfacher...
Es fängt bereits damit an, dass viele Leute mittlerweile das Thema Essen als eine Art Religion ansehen: Vegetarier, Veganer, der eine mag dies, der andere das nicht, oder nur Bio etc. Mal abgesehen von den ganzen neumodischen Lebensmittelunverträglichkeiten.
Dann das Thema Rauchen... da müssen die Raucher auf dem Balkon entsorgt werden, weil die Mehrheit der Gäste sich dem Passivrauchen nicht aussetzen will...

Versuche es dann natürlich allen irgendwie Recht zu machen, aber unbeschwertes Feiern ist was anderes....

So ein bisschen frage ich mich schon, wo denn da die gute Erziehung bleibt... Ich wurde so erzogen, dass man bei Einladungen sich an die Gepflogenheiten des Gastgebers anpasst. Und muss auch mal aushalten, dass mir nicht alles schmeckt oder passiv geraucht wird.

Ganz krass finde ich solche Erwartungshaltungen auch bei der Partnersuche... Freund von mir - sehr starker Raucher - hatte eine neue Flamme, die von ihm erwartete, dass er bei ihrem Besuch nirgends mehr in SEINER Wohnung qualmt....

Und zum Thema Hochsensibilität, wenn man das denn hat, sollte der eingeweihte nähere Familien- und Freundeskreis sicherlich darauf Rücksicht nehmen aber auch nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Denke, dass zuviel Rücksichtnahme auch kontraproduktiv sein kann, da sich die Symptomatik dadurch verschlimmern kann.
Konfrontationstherapie wird ja bspw. auch bei psychischen Erkrankungen benutzt.

21.06.2018 17:23 • x 2 #194


W
Tatsächlich hilft mir White - Pink noise auch zu entspannen z.b benutze Ich klassische Musik auch bei Massenveranstaltungen, wenn ich mich nicht mit Alk. betäube, um in den ganzen Trubel etwas Entspannung zu bringen.

Zum Thema Narzissmus jeder von uns legt in einem gewissen Rahmen dieses Verhalten an den Tag, allerdings kommt es auf die tiefe dieses Verhaltens an. Naja, leider sind Normal Menschen selten geworden bzw. Gibt es sie überhaupt? In einer absoluten narzisstischen Gesellschaft, ich behaupte jeder hat seine Störung, doch leider sind die wenigsten reflektiert genug sich ihre Problem einzugestehen.

Mein heutiges Erlebnis hat mir wieder die Perversion unserer Gesellschaft gezeigt. Ein Obdachlos wurde vor einem Supermarkt von Zwei ca 16 Jährigen ausgelacht und bepöbelt, der Mann war sichtlich angetrunken und wurde wütend. In seiner Wut spürte ich große Trauer und hoffnungsloskeit, bei den zwei Jungs Freunde und Erhabenheit. Ich sprach die beiden an und Frage sie was es soll? Der eine trollte sich direkt ( Beta/ Mitläufer) Der andere meinte er hätte Ihn beleidigt mit dem Wort Jogurt. (Täter/Alpha) Ich meinte zu Ihm, dass er es lassen soll, da es dieser Person schon schlecht genug geht und ob ein echter Mann so etwas tun würde? Er sah es ein und ging wiederwillig.

Die Menschheit ist echt ekelhaft.

21.06.2018 19:00 • x 5 #195


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