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Hochsensibel HSP in Partnerschaften Mit Anleitung

H
Hallo ihr Lieben,

ich weiss schon seit 8 Jahren dass ich hochsensibel bin. Es wurde damals in einer relativ kurzen Therapie diagnostiziert bzw. mir wurde nahegelegt mich damit zu befassen. Wenn ich Online-Tests mache, dann steht auch immer alles auf Höchststufe (Volle Punktzahl hab ich sonst selten im Leben ).

Ich war dann lange lange Single und habe meinen Fluch bzw. Segen nicht mehr als einschränkend empfunden. Jetzt hat oder hatte es mich allerdings mal wieder richtig erwischt und tja, ich habe mich dann mal wieder mit mir befasst. Ich bin auf eine Seite gestossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

https://www.healthyhabits.de/hsp-bedienungsanleitung/

Das ist sozusagen eine Bedienungsanleitung für Nicht-HSP´s mit einem HSP Partner. Ich habe erst gelacht, dann einen Kloss im Hals bekommen und dann gedacht: Ok, da schreibt jemand über mich. Ein paar Auszüge:
Zitat:
Die wichtigsten Features ihres hochsensiblen Partners auf einen Blick

höchst sensible Antennen
hört gut zu und liest zwischen den Zeilen
besitzt oft einen sechsten Sinn
ideal für Beziehungen mit Tiefgang
besticht durch ein dauerhaft aktives Gedankenkarussell
besitzt außergewöhnliche Zweifel-, Abwäg- und Grübelkapazitäten
überzeugt durch mehr Selbstreflexion im Vergleich zu herkömmlichen Partnern


Ich würde mich sehr über einen Diskussionsstrang von Beteiligten freuen. Seien es andere Hochsensible. oder auch die Partner von denen. Ich weiss auch, dass die Grenzen zu Persönlichkeitsstörungen in manchen Punkten fließend sind. Was ich für mich nur feststelle ist: Ich stehe zu meinen Worten, ich laufe nicht weg, ich betrüge nicht, ich lüge nicht, ich manipuliere nicht, ich bin konstant in meinen Empfindungen.

Ich fange mal an mit der Diskussion: Was mir in Beziehungen schwerfällt:

- Sätze wie du immer mit deinem Kopf
- Abwechselnd Nähe und Distanz
- Facebook und der ganze Mi. auf dem Smartphone und immer wieder als Dauerpräsenz
- Überhaupt Smartphones als Dauerpräsenz
- Kein gemeinsames Träumen, sondern eher liebloser Alltagsumgang
- Prinzipiell das nicht ernstnehmen von Themen, seien sie für den anderen noch so marginal

Vielleicht gibt es hier ja den ein oder anderen der mitschreiben möchte . Euch einen schönen Abend, Hannoveraner

22.05.2019 19:11 • x 2 #1


M
@LanaMa

22.05.2019 19:13 • x 1 #2


A


Hochsensibel HSP in Partnerschaften Mit Anleitung

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H
Ohne dich jetzt angreifen zu wollen.

Meine persönlichen Erfahrungen mit sehr vielen selbst diagnostizieren hochsensiblen Menschen zeigen mir sehr oft eher ausgeprägte narzisstische Züge.

Hochsensibel sind sie überwiegend in Bezug auf sich selbst oder um selbstwertdienlich die Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit der Anderen anzuprangern.

Selbst lassen sie oft jedes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen vermissen. Geraten deshalb oft mit anderen aneinander. Und dann sind sie in Bezug auf die eigenen verletzten Gefühle plötzlich wieder hochsrnsibrl, nachdem sie vorher die Axt im Wald waren

So einen Leitfaden würde ich allerhöchstens bei jemandem befolgen, der anderen gegenüber genauso aufmerksam und rücksichtsvoll gegenüber ist, für jeden anderen Menschen aus seinem Umfeld auch so einen Leitfaden erfragt und sich dann daran hält.

22.05.2019 19:33 • x 2 #3


H
ich glaube nicht, dass ich mich jemals in einer Beziehung als Narzist verhalten habe. Ich habe ja geschrieben, es gibt Übergänge, ja.

Aber Hochsensibilität ist eben für den Betroffenen eine Herausforderung, gerade in neuen Beziehungen. Trotzdem danke für deine Antwort.

Zitat:
Selbst lassen sie oft jedes Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen vermissen. Geraten deshalb oft mit anderen aneinander.


...ich habe in jeder Beziehung versucht, auf meine Partnerin einzugehen, sie anzuhören, Kompromisse zu finden. Leider oft kläglich gescheitert weil ich zuviel gespürt habe, das nicht auf den Tisch kam und dann wenn das Kind in den Brunnen gefallen war habe ich öfters gehört: Du hattest ja Recht, ich konnte / wollte damals nicht reden...

22.05.2019 19:35 • #4


S
Interessantes Thema.
Denn einige der Merkmale für HSP treffen auch auf mich zu.

Ich kenne eine der wenigen Psychologinnen persönlich, die in Deutschland auf diesem Gebiet forscht.
Sie bekommt viel Gegenwind aus Fachkreisen, da HSP häufig nicht als Alleinstellungsmerkmal anerkannt wird, sondern als Zeitgeistbefindlichkeit ähnlich dem Burnout..

22.05.2019 19:40 • #5


H
ich glaube - Anerkennung hin oder her - jeder, der einen Test macht (gibt ein paar gute) und da im oberen Bereich landet kennt die Thematik: Reizüberflutung, das nicht zurechtkommen in der modernen Welt und noch ein paar andere Dinge. Das sind meine großen Fragezeichen im Leben...und ich weiss selbst nicht wie ich sie lösen soll.

22.05.2019 19:43 • #6


J
Zitat von Hannoveraner40:
und ich weiss selbst nicht wie ich sie lösen soll.


Was konkret meinst du?

22.05.2019 19:49 • #7


H
Zitat:
Was konkret meinst du?


wie ich meine Probleme unter ein Dach bringe mit Anspruch und Realität in der heuten schnelllebigen Zeit...ich habe das Gefühl alles ist immer, dauerhaft, präsent. Reizüberflutung on mass und es bleibt kaum oder keine Zeit für Zweisamkeit, Entspannung usw. Alles ist immer und überall.

Das meine ich

22.05.2019 19:51 • #8


J
Den Reizen durch Medien z.b. kann man ja entgehen.
Aber ich weiß was du meinst. Einen gewissen Druck hat man gefühlt immer/ oft.

22.05.2019 19:54 • #9


H
Zitat:
Den Reizen durch Medien z.b. kann man ja entgehen.


ja, man selbst. In Singlezeiten kann ich das alles regeln. Ich bin ich, ich mache das so wie es mir gut tut.

Schwierig wird das eben in Beziehungen. ich versuche ja schon in Kennenlernphasen viele dieser Themen anzusprechen. Aber dann ist es doch wieder so dass mich vieles überfordert...und spreche ich es an kommt: Du immer mit deinen Gedanken

22.05.2019 19:56 • #10


S
Zitat von Hannoveraner40:
und ich weiss selbst nicht wie ich sie lösen soll.

Indem du sie annimmst und als einen Teil von dir akzeptierst.
Auch ich kenne viele dieser Momente, mein Leben lang, wenn Kinder draußen toben, mach ich das Fenster zu, scheint die Sonne draußen, bekomme ich Kopfschmerzen und bin auch bei Bewölkung mit Sonnenbrille unterwegs.
Motorengeräusche kaum aushaltbar, Menschenmassen, laute Menschen, laute Sommertage, unerträglich.
Einkaufen in einem überfüllten Supermarkt, ein Spießrutenlauf und Stress, ziehe da oft einen kleinen Dorfladen vor.
Wenn es mal nicht geht, breche ich vor lauter Erschöpfung zu Hause zusammen und bin froh, nichts hören und sehen zu müssen. Tiefschlaf kenne ich nicht, jedes auch nur kleinste Geräusch erschreckt und weckt mich, während andere tief schlafen..
Freundschaften existieren sehr lange, oder gar nicht, da zu viel zwischen den Zeilen wahrgenommen wird, ein entspanntes Kennenlernen eines tollen Mannes ist kaum möglich, da es für mich oft nicht aushaltbar ist und es mich maßlos überfordert.
Versinnbildlicht befinde ich mich in dieser Welt oft auf dem Boden sitzend, die Hände über meine Ohren gelegt.
Drei Therapien, drei Diagnosen, wie gut, dass man selbstreflektiert ist und zumindest gelernt hat, sich so anzunehmen, wie man ist, Strategien entwickelte, die das Zurechtfinden auf diesem Planeten erleichtern.

22.05.2019 20:03 • x 4 #11


Gretchen
Ich denke dass würden Psychotherapeuten gar nicht bestreiten sondern nur anders nennen. Muss ja nicht alles gleich ne Persönlichkeitsstörung sein.

Wenn man etwas einen Namen gibt, wird es handhabbarer (Rumpelstilzchen- Phänomen)

Mir gefällt das sich zu überlegen welche persönlichen Stärken und Schwächen man so hat.

Nur woher kommt es?

22.05.2019 20:05 • #12


H
Zitat:
Nur woher kommt es?


ich glaube DAS steht auf einem ganz anderen Blatt. Kann mir aber auch vorstellen dass einem da viel in die Wiege gelegt wird und einfach da ist...hmm...

Danke @sheila für deinen Beitrag

22.05.2019 20:08 • x 1 #13


J
Zitat von Hannoveraner40:
Du immer mit deinen Gedanken


Die lassen sich nunmal leider nicht abstellen und es ist schwer, jemandem zu erklären, wie aktiv der Kopf manchmal sein kann.

22.05.2019 20:33 • x 1 #14


blackqueen
Eine Möglichkeit des Umganges wäre es, die HSP nicht als Fluch oder Last zu sehen, sondern vielmehr als stark ausgeprägte Fähigkeit mit Nebenwirkungen.

Was will ich damit sagen? z.B. hat ein tolles und gutes Hörvermögen auch den Nachteil, dass man vieles in unserer lauten Welt hört, das andere nicht mehr hören. Ein exzellent ausgeprägtes Gespür für - nennen wir es mal - Stimmungen, bringt es mit sich, dass man auch die negativen extrem deutlich mitbekommt. Wie bei allen anderen Sinneswahrnehmungen auch, kann man das nur schwer bis gar nicht steuern. Sobald ich die Augen offen habe, kann ich schwerlich nichtsehen.

Zitat von Hannoveraner40:
ich glaube DAS steht auf einem ganz anderen Blatt. Kann mir aber auch vorstellen dass einem da viel in die Wiege gelegt wird und einfach da ist...hmm...


Das sehe ich ähnlich wie Du. Es ist einfach da, allerdings kann man gut beobachten, dass es so gut wie bei allen Kindern von Beginn an da ist. Nur sind die Entwicklungswege verschieden. Manche verlernen es, manche bauen es weiter aus.

22.05.2019 20:39 • x 1 #15


A


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