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Histrionische Persönlichkeitsstörung in Beziehungen?

M
Soweit es mich betrifft, gibt es eben Zeiten (Phasen), in denen ich mich stabiler fühle und ohne so krasse Nummern auskomme. Und es gibt Zeiten mit viel Druck (Trennung), in denen ich dann regelrecht die Kontrolle verliere und es eben ausartet (s. vorgetäuschte Schwangerschaft).
Zeiten, in denen ich bewusst und heftig manipuliere und Zeiten, in denen ich es gar nicht bewusst/absichtlich tue.

Das schlägt beim Gegenüber bitter ein, wenn es rauskommt. Und ich kann mich auch nicht davor verschließen zu sehen, was ich anrichte. Ich bin kein schlechter Mensch, ich bin nicht böse.
Ich versuche irgendwie, mein Leben auf die Bühne zu bringen und das gut zu machen, weil ich weiß, dass es keine Wiederholung gibt. Aber ich vergesse ständig meinen Text, muss improvisieren, bin beschämt von dem Auftritt und dem Verlauf der Geschichte.
Und oft genug stehe ich da und weiß nicht: bin ich Zuschauer, Regisseur oder Schauspieler? Statist oder Musiker? Ist es ein Drama oder eine Komödie?
Ich würde mir wünschen, dass am Ende wenigstens ein paar Leute klatschen.

13.01.2015 10:47 • #46


S
Liebe mrs. Hyde,

Also zumindest ich klatsche für dich, weil du so ehrlich bist und mir einblicke erlaubst, die mir zwar ein bisschen fremd sind, aber mir helfen, die andere sichtweise wenigstens kognitiv zu verstehen.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch mit einem riesenszenario manchmal aufwarten würde. Im kopf sind da schon fantasien vorhanden. Nur bei der tatsächlichen durchführung habe ich eine sperre irgendwie. Ich spiele es im kopf durch, bedenke die konsequenzen und lasse es dann. Aber in gedanken sind es ganz genau solche animationen. Schlussendlich weiß ich aber, dass es nicht den gewünschten effekt erzielt - wenn es rauskommt...

Nein, du bist kein böser mensch! Du bittest um anerkennung für dich selbst! Da ist mal ein manko entstanden, welches du verzeifelt aufzufüllen versuchst. Und weil du wahrscheinlich schon immer darum kämpfen musstest, versuchst du es mit aller macht. Insofern verstehe ich deine beweggründe.

Was müsste dir jemand geben, damit du spürst, dass du das ganz große kino nicht einsetzen musst?
Wobei fühlst du dich angenommen, was ist für dich ein gesichertes zeichen?

Lg saxana

14.01.2015 22:23 • #47


A


Histrionische Persönlichkeitsstörung in Beziehungen?

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M
Ich glaube nicht, dass es so ein sicheres Zeichen gibt. Oder zumindest habe ich auch keine Vorstellung davon, wie so etwas aussehen könnte, das macht es etwas schwierig.

15.01.2015 12:44 • #48


U
Hallo zusammen!

Ich habe in den letzten Tagen diese Unterhaltung gefunden und eifrig gelesen.
Ich bin neu, was Foren betrifft aber hoffe, dass ich hier Erfahrungen austauschen kann...auch wenn der letzte Post schon etwas her ist.

Zu mir:

Ich habe eine schwere Trennung hinter mir, die im letzten Oktober zwei Jahre zurück liegt und ich immer noch nicht komplett überwunden habe.
Meiner Meinung nach, hatte bzw. hat meine Ex-Partnerin eine Persönlichkeitsstörung (ich denke Histrionisch) - bin aber kein Psychologe. Dennoch, was hier geschildert wurde, deckt sich mit dem, was ich alles erlebt habe.
Ich bin nach knapp einem Jahr, nachdem ich mich von ihr getrennt habe, zu einer Psychologin gegangen, um alles zu verarbeiten. In diesem Zusammenhang viel auch das erste mal der Begriff Histrionische Persönlichkeitsstörung. Es hat mir im ersten Moment viel geholfen mit der Therapeutin darüber zu sprechen aber auch danach komme ich nicht von ihr los bzw. habe das alles nie so richtig abhaken und verarbeiten können. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke und mir die Zeit zurück wünsche, in der wir glücklich waren...auch wenn viele schlimme Dinge passiert sind.

Ich kann ja mal kurz schildern, was mir widerfahren ist und evtl. kann man sich ja hier etwas austauschen.

Wir waren ein Jahr zusammen. Es war die Liebe meines Lebens - ist sie wohl immer noch irgendwie.
Ich trennte mich von ihr unter großem Schmerz, da ich es nicht mehr aushielt. Es gab zuletzt nur noch wenige Nächte, in denen ich schlafen konnte bzw. sie mich schlafen ließ. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll und wo aufhören aber es lief halt oft so ab, das ein Streit aus dem Nichts entbrannte oder ich schon an ihrer kalten oder abweisenden Art bemerkte, dass wieder irgendwas nicht stimmte. Sie warf Gegenstände nach mir, schlug auf mich ein, brüllte, brach vor Ermüdung zusammen, erfand seltsame Geschichten (was mir aber oft erst mit dem nötigen Abstand bewusst wurde. In den Streits klang alles plausibel), einmal meinte sie, als ich wirklich vor ihr zusammenbrach, ich solle mir das Leben nehmen und ich hätte nicht das Recht, so rumzujammern...das war für mich das Schlimmste, was sie sagen konnte. Der Mensch, den ich am meisten liebte, sagt ich solle mich umbringen. Als ich mich kurze Zeit später von ihr trennte, was mir das Herz zerriss, da sie wieder einmal total Zusammenbrach (rief ihre Eltern an, ich sei so schlimm und verlasse sie, sie rief den Notarztwagen, da sie drohte, sich umzubringen...was nicht das erste Mal war), lief sie zur Höchstform auf. Sie war schwanger, ich hätte sie geschlagen und getreten, dadurch hätte sie das Kind dann auch verloren...das alles wurde dann irgendwie zu unserem Arbeitgeber getragen (durch wen wohl?), ich musste meinen Platz dort räumen, ich konnte ihr nie etwas nachweisen...sie hatte immer Antworten und ausreden parat. Selbst wenn man sie ertappte, hielt sie ihre Fassade aufrecht.
Ich bekam Nachrichten von Freunden ihrerseits, ich solle sie nie mehr kontaktieren, sonst bekomme ich eine Anzeige. Freunde kündigten mir die Freundschaft, ich musste wie gesagt meinen Arbeitsplatz wechseln...außer meiner engsten Freunde und meiner Familie, glaubte mir niemand. Sie war immer das Opfer. Sie war/ist auch überall beliebt und es konnte einfach nicht sein, dass so ein liebes Mädchen die böse ist. Niemand dachte auch mal ansatzweise darüber nach, eine andere Seite zu betrachten. Sie hat eben diese zwei Gesichter, die nur Menschen kennen, mit denen sie zusammen war.

Nun zwei Jahre später (wir hatten bis Mitte Juli immer noch Kontakt), ist der Kontakt abgebrochen, da sie einen Neuen hat. Sie wollte mich in dieser Zeit immer wieder zurück. Ich sagte ihr aber, dass das nicht geht - so sehr ich es auch wollte. Ich liebe sie immer noch aber ich weiß, dass eine Beziehung so nicht funktionieren kann. Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, dass sie eine neue Beziehung hat. Allerdings kenne ich zwei ihrer Ex-Freunde und weiß das die das Gleiche mit ihr durchgemacht haben (aber wahrscheinlich stabiler sind als ich). Was mich glauben lässt, dass auch die aktuelle Beziehung früher oder später zum Scheitern verurteilt ist.
Einerseits wünsche ich niemanden das, was ich durchmachen musste...andererseits ist es schwer, sie in einer Beziehung zu wissen und ich wünsche mir, dass es nicht lange hält.

Ich würde dieses Kapitel zu gerne abhaken aber ich komme nicht von ihr los. Auch wenn ich äußerlich sehr gefestigt wirke und mir das niemand von meinem Freundeskreis etc. anmerkt, habe ich das nie alles so richtig überwunden.

02.11.2015 01:17 • #49


I
Hallo ihr Lieben,

ich bin auch Opfer eines Histrionikers, leider. Ich bin nach dieser Beziehung, die letzes Jahr im Januar endete in Therapie. Ich hatte auch körperliche beschwerden in folge des stresses, die ich zuvor nie hatte. Ich bin selbst körperlich krank und habe auch borderline anteile, was ihm leider zu ohren kam und es als schluss war gegen mich verwendete. Ich habe keine diagnose borderline, bin eher der schizotype typ. Heisst, ich ziehe mich immer wieder zurück und mir fällt es auf andere weise schwer auf dauer vertrauen zu fassen. Da ich aber weder krank aussehe noch dumm bin, bin ich in einer freizeitanlage auf diesen mann getroffen. Ich kann alle symptome die hier aufgeführt worden sind nur bestätigen. Mir sind auch seine kriminellen machenschaften noch heute im nacken, er fängt heute wieder an zu stalken, hat seinen anteil am versagen der beziehung nie verstanden und ist wegen einstweiliger verfügungen auf grund von stalking immernoch nicht im klaren darüber, was denn er falsch macht. Er hat ein problem mit Alk., spielsucht, s.sucht und lügen. Er hat mich fast wahnsinnig gebracht, aber das gemeinste und darum schrieb ich nun hier mit ist wohl der anteil, der sämtliche schuld bei mir und anderen liegt. Leider hat er sich aufgrund eines therapeuten nun auf mich eingeschossen. Ich habe anzeige wegen nachstellung erstellt, denn es gibt nun einen neuen paragrafen. Auch wenn ich die dramatik hinter der störung kenne und auch verstehe, werde ich die bösartige art, menschen bewusst zu verletzen auch körperlich nicht entschuldigen. Mir wurden sachen gestohlen, sachen kaputt gemacht, ich wurde auch das erste mal im leben von ihm geschlagen als ich ihn dabei erwischte fremdzuflirten. DAS hat der abgestritten und mich mit briefen bei dritten verleumdet. Er bediente sich der schuldumkehr in allem. Ich bin krank, weil ich ihn immer wieder rausschmiss. Der mann war so unruhig und leider auch verlogen, dass es mich fast umbrachte. Er ging immer zum heimlichen trinken an sein auto, einmal folgte ich ihm, um das mal zu verdeutlichen. Ich brachte meinen müll raus und musste an ihm vorbei, er trank ein B. aus seinem kasten im kofferraum und ich sah es. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, ich hätte das nicht richtig gesehen. ;-((( so verlief eigentlich die ganze beziehung. Ich wünsche ihm nichts böses, aber da er mich auch schlug und er nach fast einem jahr therapie letzes jahr ( die erste in seinem leben auch mit entzug ) und er nun wieder anfängt, zu stalken aus reiner machtlust, bin ich der meinung, dass der histrioniker wohl doch mehr ist, als hysterisch. Die histrionik hat er diagnostiziert bekommen zusammen mit seiner suchterkrankung. Er hat nie viel getrunken, ich versuchte sogar zu helfen, dachte er hätte eventuell eine Alk., weil er nach 2 B. total durch war, redete auch mit ihm über seine probleme doch jedes mal war alles umsonst und er vertraute mir nicht und fing an, seine psychospielchen zu spielen, die bestanden aus schweigen und beobachten von MIR. ;-( das glaubt einem kaum einer, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich denke, mein ex hat auch noch einen narzisstischen anteil, anders kann ich mir das bösartige nicht erklären. Er hat seine exfrau auch die reifen zerstochen, mir sass er auf der motorhaube um mich von der wegfahrt zu hause auf dem hof zu hindern, das hat mir alles doll angst gemacht. Schlimm jedoch finde ich, dass NULL krankheitzseinsicht da ist und ich als vermeintlicher borderliner, ja in seinen augen auch schuld am versagen bin. So viel dazu, wie auf histrioniker solche diagnosen wirken. ;-( in meiner jetzigen therapie versuche ich das zu verarbeiten und ich habe eine posttraumatische belastungsstörung dazu bekommen, die ich so ausgeprägt vorher nicht hatte. Der mann ist für mich ein wildes tier ohne grenzen, die einzigen grenzen die er kennt, sind seine eigenen, er darf auch dinge machen, die er anderen anmahnt. Er ist auch die grösste petze. Schlimmer charakter, aber wohl typisch histrionisch, sich bei dritten auch noch in szene zu setzen und mich zu verleumden.;-( Meine autoimmunerkrankungen sind damit leider auch schlechter geworden. Nach der ganzen geschichte mag ich keinem mann mehr trauen, muss ich sagen, vor allem, weil er ja auch nicht der einzige schräge vogel war, den ich je kennengelernte, aber er ist die krönung und hat mir den rest gegeben.

13.12.2017 09:14 • #50


M
Hallo ihr Lieben Seelen, es tut so gut von so vielen Betroffene und auch betroffene Angehörige zu lesen.

Ich lebe seit 9Jahren mit meinem Ehemann, der bipolare Störungen hat und histrionische Persönlichkeitsstörung.

Letztere Erkrankung,hat er mir erst gestern erzählt. Aber aufgrund aller Symptomatik wurde ich schon 8 Jahren aufmerksam darauf.

Wir haben eine Tochter und ich habe meinen Sohn mit in die Ehe gebracht.

Von Lügen kann ich nichts erzählen, oft übertreibt er,aber daran habe ich mich gewöhnt.

Wir leben seit 8 Jahren mehr eine WG als eine Partnerschaft und ich leide immens selbst.

Ich gebe ihm alle Freiheiten die er benötigt und zum Dank bekam ich heraus, als ich hochschwanger war,dass er sich in eine andere verliebt hatte.Aber er kam ihr körperlich nicht näher und küsste sie auch nicht.
für mich brach eine Welt ein.Damals hatte er noch keine Tabletten genommen und war mir gegenüber sehr hart,er hatte null Mitgefühl.

Ich blieb,da ich nicht noch einmal alleinerziehend sein wollte,zudem bin ich zu ihm gezogen 134km entfernt meiner Heimat. Ich hatte nichts und meinen Sohn wollte ich nicht noch einmal von seinen neuen Freunden wegreißen.

Wir hatten viele Auseinandersetzungen wegen meinem Sohn und wegen mir.ich selbst habe alle Türen geschlossen um so wenig wie möglich zu fühlen.
Wir blieben und seitdem nimmt citalopram.

Seit den letzten 8Jahren waren wir 5 mal intim.mir fehlt so sehr die Partnerschaft und ich liebe ihn,auch wenn ich selbst mir so gar nicht immer bewusst bin,da ich meine verschlossenen Türen, nicht mehr alle auf bekomme.

Ich dachte es lege an den Tabletten und akzeptierte es,obwohl ich ihm mehrmals gesagt habe was mir fehlt.Immer heißt es,dass wir mehr miteinander machen,mal kuscheln oder auch intimer werden.
Aber nichts hat sich je geändert.

Und vorgestern Nacht,wollte ich mein Ladekabel von seinem Handy entfernen und es kam eine WhatsApp Nachricht mit Kuss emotion mir entgegen.
Ich habe das noch nie gemacht, aber ich habe alles gelesen.
Dass er mit ihr S. haben möchte,sie küssen und was für ein tollen Körper sie hat usw.
Ich habe direkt in Ihren Chat eine Sprachnachricht gesprochen wer ich bin.und ihm auch eine,denn in dieser Nacht wollte ich nicht mit ihm sprechen.
Erst antwortete er mir,dass er sich nichts vorzuwerfen habe,da nichts passiert sei,aber dass man ein Gefühl hätte wie ein Teenie verliebt zu sein. Und er sie gut findet.
Nach einer Weile tat es ihm wohl leid und meinte er wolle nicht dass ich gehe.
Dann abends meinte er,ich solle das nicht so verstehen, dass das nur spaß gewesen sei.ich muss dazu sagen der ganze chat war von Herzen und Küssen übersät .
Als ich ihn fragte ob es für ihn also ok wäre wenn ich mit Typen so schreibe,da meinte er nein.und gab mir recht.
Ich kann einfach nicht mehr,er versprach mir dass wir zu einer Paartherapie gehen,da ich ihm sagte, ich will es nicht,aber wenn er das nicht macht, dann gehe ich.wir brauchen hilfe.
aber irgendwie glaube ich nicht daran

Was kann ich noch tun?
Ich bin verzweifelt und ich liebe ihn einfach.

08.07.2020 21:41 • #51


H
Zitat von Merle31:
Was kann ich noch tun?


Gehen!

08.07.2020 23:29 • #52


L
Zitat von HabsVerbockt:

Gehen!


Ist dir auch nicht so leicht gefallen, oder?

09.07.2020 03:35 • #53


C
Hallo,

ich selbst befinde mich seit 2 Jahren in einer Beziehung mit einer sehr lieben, aber auch sehr schwierigen Person. Anfangs war die Beziehung ein Traum, wir waren über alles verliebt und obwohl es von Beginn an ab und zu Streit gab, haben wir doch viel mehr schöne Zeiten als schlechte erlebt. Eine der Schwierigkeiten, die sich anfangs ergaben, war, dass sie meinte, ich würde andere Dinge vor sie stellen. Beispielsweise musste ich eine große Abschlussarbeit schreiben. Sie wollte aber nicht, dass ich abends noch daran arbeite (obwohl ich es hätte tun müssen). Sie hat mir vorgeworfen, mir wäre die Arbeit wichtiger als sie (dabei habe ich echt viel Zeit mit ihr verbracht und die Arbeit schleifen lassen). Außerdem hatte sie stets davor Angst, krank zu werden und zu sein, und konnte nicht alleine sein. Daneben gab es noch ein paar Ticks, beispielsweise hatte sie Angst vor Schmutz und Bakterien, weshalb sie jeden Tag duschen und Wäsche waschen musste. Das war aber alles noch im Rahmen.

Wir sind direkt zusammengezogen (weil es durch die Umstände praktisch war). Mit der Zeit fing es an, dass sie mir von ihren Problemen erzählt hat und davon, dass ich diese für sie lösen sollte. Ich hatte Mitleid mit ihr und versucht, ihr zu helfen wie ich konnte. Es war aber nie genug. Nach 8 Monaten sind wir berufsbedingt in eine neue Stadt gezogen. Die Wohnung wurde nach ihren Wünschen eingerichtet. Sie meinte immer, ich sollte bitte auch etwas dazu beitragen, jedoch hatte sie ihre eigenen Vorstellungen und wir hatten eh zur Zeit des Umzugs fast durchgehend Streit und meine Vorstellungen wurden größtenteils ignoriert.

Auch nach dem Umzug hatten wir häufiger Streit, aber auch sehr schöne Zeiten. Dazu muss ich sagen, dass ich ein Kind habe, das damals 5 Jahre alt war und alle zwei Wochen über das Wochenende zu uns kam. Besonders an und vor solchen Wochenenden mehrte sich unser Streit extrem. Wir hatten sinnlose Diskussionen bis in die Nacht hinein. Sie hat mich immer noch (und immer mehr) für ihre Probleme verantwortlich gemacht, indem sie darüber gejammert hat und mir dann klar gemacht hat, ich müsse ihr helfen. Ich würde doch wollen, dass sie glücklich ist, also muss ich ihr helfen!

Mit ihrem ersten Job hatte sie kein Glück, da die Sauberkeit nicht so ernst genommen wurde wie es für sie nötig war. Sie hat irgendwann gekündigt, noch bevor sie einen anderen Job hatte, da sie es nicht mehr aushielt. Ihre Probleme (Angst vor Schmutz) sind bis dahin schon schlimmer geworden, nahmen jetzt aber nochmal extrem zu. Sie hat Angst vor Menschen bekommen; sie fing an, zu glauben, andere Menschen wollten sie umbringen. Sie hat viele neugekaufte Taschen nach einem mal Tragen weggeschmissen, weil sie sich sicher war, Opfer eines biologischen Terrorangriffs geworden zu sein. Außerdem Klamotten. Sie konnte nicht mehr einkaufen gehen und am Ende traute sie sich nicht mehr aus der Tür. Alles, was von draußen kam, musste direkt abgeputzt werden, geduscht und in die Waschmaschine kommen. Und dennoch hatte sie unheimlich viel Angst. Die Herkunft jeden kleinsten Flecks musste geklärt werden. Ich hab die Flecken mit bloßem Auge teils kaum gesehen, aber sie hat einfach alles gesehen.

Sie war sich ihrer Krankheit bewusst, war wohl auch schon vor uns mal in Therapie. Da sie da aber irgendwann meinte, es ginge ihr besser, hatte sie damit aufgehört. Ich hab sie dann dazu überredet, nochmals in Therapie zu gehen. Sie war nicht begistert davon, meinte, sie hätte die Kraft dazu nicht, und sie bräuchte jemanden, der das für sie regelt, so dass sie einfach nur zum Therapeuten gehen kann und mit dem reden kann. Nach langer Diskussion hat sie sich eine Therapeutin gesucht. Da man aber zu lange warten musste, hat sie das privat bezahlt, bis es finanziell nicht mehr ging. Die Therapeutin hat ihr aber wohl gesagt, dass sie ihr wahrscheinlich nicht helfen könnte.

Gebracht hat es nicht viel. Corona hat ihre Phobien nochmals viel schlimmer gemacht. Nach nochmaligen vielen Gesprächen hat sie eine Therapeutin angeschrieben, bei der sie bislang auch schon ein paar mal war. Die Diagnose lautet auf zwanghafte Paranoja und Hypochondrie mit Zwangshandlungen. Wir sind mittlerweile aus der Großstadt ausgezogen. Ihre Probleme haben sich nicht groß gebessert, immerhin traut sie sich wieder aus dem Haus raus.

Ich versuche, sie so sehr wie möglich zu unterstützen. Gut läuft es trotzdem nicht zwischen uns. Wir haben kaum noch schöne Momente. Sie kontrolliert alles. Sie sagt mir, was ich anfassen darf, wo ich hingehen darf, wann ich mir die Hände waschen muss. Wann ich mich umziehen muss, weil ich mit der Kleidung angeblich an eine 'kontaminierte' Stelle gestoßen bin (von denen ich aber im Vorfeld nie weiß, wo diese sind). Wäsche darf ich selbst nicht mehr machen. Die Wohnung putzen soll ich am Besten alleine, weil sie sich das nicht zutraut. Besonders, wenn mein Kind kommt, ist es problematisch. Es gibt eine Reihe an Sachen, die er nicht darf, und ich kann ihm nicht erklären, warum das so ist. Zum Beispiel sich aufs Sofa setzen, wenn wir zuvor draußen waren, oder ohne Hausschuhe rumlaufen. Oder einige seiner Spielsachen nicht anfassen. Sie hätte am liebsten, dass ich ihn täglich dusche. Da gab es schon echt schlimme Vorfälle...

Das sind ihre Phobien, die sie hat. Aber das ist nicht alles. Sie sucht Sicherheit bei mir, was ja irgendwie schön ist. Aber sie macht sich dabei extrem abhängig von mir. Sie isst nichts, wenn ich keinen Hunger habe. Sie fährt nicht zu einer Freundin oder zu ihren Eltern, wenn ich nicht dabei sein kann. Sie sagt mir immer wieder, dass ich mich um ihre Probleme kümmern muss, dass ich sie glücklich machen muss. Wenn ich nicht glücklich bin, wirft sie mir das vor und sagt, ich solle gefälligst glücklich sein und es auch so meinen. Sonst wäre sie schlecht gelaunt. Sie hasst es, nicht der Mittelpunkt zu sein. In allen Streitgesprächen lenkt sie das Gespräch immer auf sich. Auch, wenn ich sagen soll, was mich bedrückt, lenkt sie alles im nächsten Satz auf sich und ihre Probleme. Sind wir mit meinem Kind zusammen, so hat sie das Gefühl, nicht genug Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie stellt mich öfters über Umwege vor die Wahl zwischen Kind und Beziehung. Sie hält mich gerne mal bis halb drei wach, obwohl ich um halb sieben wieder aufstehen muss, um unter irgendeinem Vorwand eine riesige Diskussion anzufangen. Jede Art von Stress, und wenn er noch so klein ist, führt dazu, dass sie Momente hat, in denen sie nicht mehr klarkommt. Nach unseren Streits, die meist so 2 bis 3 Stunden gehen, bleibe ich völlig deprimiert übrig, während sie von einem auf den anderen Moment damit abschließt und, wie ausgewechselt, wieder total gut gelaunt ist. Dann wirft sie mir vor, dass es mir nicht so gut geht wie ihr.

Sie ist generell sehr emotional und bezieht direkt alles gegen sich. Ich muss immer genau aufpassen, was ich sage, weil sie es immer so versteht, dass ich was Negatives gegen sie meinen könnte, und das geht ihr dann sehr sehr nahe. Aber auch in Alltagssituationen hat sie ein sehr theatralisches Verhalten. Wenn sie sich irgendwo nur leicht stößt, beispielsweise beim Sport, wenn sie leicht gegen eine Wand kommt mit der Hand, kommt ein lauter Schrei, gefolgt von einem übertrieben insziniertem Schmerzempfinden und eine Zur-Schau-Stellung, während der sie sich ihre Hand noch eine Zeit lang anschaut und immer wieder darauf aufmerksam macht, wie schlimm doch der kleine Zusammenstoß war und dass sie deshalb jetzt Defizite bei der weiteren Ausführung des Sports habe.
Sie ist sehr manipulativ und sie weiß das auch. Wir hatten einmal eine Diskussion bis tief in die Nacht, in der sie viel weinte, meinte, wir müssten Schluss machen, und ich könne ihr all das nicht geben, was sie braucht, um glücklich zu sein. Als ich meinte, sie solle mit der Manipulation aufhören und sei für eine glückliche Basis vor allem auch selbst verantwortlich, war sie plötzlich ganz ernst und erzählte mir, dass ich Recht habe, dass sie manipulativ ist, dass das noch niemand wirklich durchschaut hatte, und dass sie bislang in ihrem Leben immer so weit manipuliert hat, dass sie stets bekam, was sie wollte. Sie hat mir dann viele Beispiele aus ihrem Leben erzählt.

So geht es nun schon seit 2 Jahren. Mittlerweile stoße ich sehr an meine Grenzen. Vor ein paar Wochen hat mich einfach alles wütend gemacht, jetzt werde ich so langsam einfach depressiv. Ich bekomme Bauchschmerzen und Übelkeit, wenn ich daran denke, dass mein Kind bald wieder zu uns kommt. Trotz aller Liebe ist es einfach eine große Anspannung für uns alle. Ich merke auch, dass mein Kind nicht mehr so gerne bei uns ist wie früher noch, und auch das macht mir Sorgen.

Ich habe mit ihr gesprochen, wir sprechen viel über ihre Probleme. Sie wollte wissen, was mich bedrückt, und ich habe es ihr erzählt. Es kam eine Mischung aus Verständnis und Vorwürfen. Sie meinte dann zu mir, ich sollte mir unbedingt einen Therapeuten suchen, und dass es auch für sie schwer sei.

Ich weiß, dass das alles schwer für sie ist, und ich hab ihr auch immer wieder gesagt, dass ich ihr keinen Vorwurf mache, weil sie nichts dafür kann. Sie versucht auch wirklich, sich zu bessern. Ich liebe sie und sie ist ein wunderbarer Mensch. Aber wir haben mittlerweile keine schönen Zeiten mehr. Jedes Wochenende mit meinem Kind (mittlerweile 3-Wochen-Rythmus) ist unschön und unter Spannung. Ich merke, wie ich daran kaputtgehe. Was mir Sorgen macht, ist auch, dass ich denke, dass wir uns nicht gut tun. Besonders mit meinem Kind ist es schwer, da sie unter extremen Stress ist in diesen Situationen. Es ist einfach alles von Angst geprägt und ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Es tut mir so leid für sie und ich will sie nicht verlassen. Ich kann aber auch nicht so weiterleben.

Es ist noch nicht offiziell als histionische PS festgestellt worden, aber es kommt doch von ihrem Verhalten sehr nah da ran. Aber egal, wie es heißt, es ist auf jeden Fall sehr schwer, damit zu leben. Für uns beide.

12.10.2020 15:06 • #54


Scheol
Der erste Beitrag ist von 2015 , dann 2017 ,........ das ist kein aktuelles Thema zur Info.

12.10.2020 18:47 • #55


B
Hallo Cellularaty,

Also das hört sich wirklich sehr heftig und anstrengend an und vielleicht tut das dir ja auch mal ganz gut das alles nieder zu schreiben. Ich glaube in so einem Fall, kann man sich wirklich nur von Ärzten helfen lassen. Ich persönlich kenne mich da jetzt wirklich garnicht aus aber ich gehe mal davon aus, dass das nicht unbedingt heilbar ist? Eventuell kann man es aber Abschwächen mit Hilfe von einer Therapie und Tabletten? Und ich meine was ist mir dir? Für dich wäre es vielleicht auch ratsam eine Gesprächstherapie zu beginnen bevor du zur Grunde gehst und Depressionen bekommst? Ich kann es verstehen, dass du für Sie da sein willst, sie unterstützen willst und ich finde das wirklich sehr sehr stark von dir. Das muss man jetzt mal wirklich sagen.

13.10.2020 03:20 • x 1 #56


B
Zitat von Cellularity:
Hallo, ich selbst befinde mich seit 2 Jahren in einer Beziehung mit einer sehr lieben, aber auch sehr schwierigen Person. Anfangs war die Beziehung ein Traum, wir waren über alles verliebt und obwohl es von Beginn an ab und zu Streit gab, haben wir doch viel mehr schöne Zeiten als schlechte erlebt. Eine der Schwierigkeiten, die sich anfangs ergaben, war, dass sie meinte, ich würde andere Dinge vor sie stellen. Beispielsweise musste ich eine große Abschlussarbeit schreiben. Sie wollte aber nicht, dass ich abends noch daran arbeite (obwohl ich es hätte tun müssen). Sie hat ...


Dein Kind muss dringend vor ihr geschützt werden. Wenn du für dich selbst den Absprung nicht schaffst,solltest du dein Kind von ihr fernhalten. Sie schadet ihm nur.Du bist nicht für sie verantwortlich, sondern für dein Kind.

13.10.2020 04:22 • x 3 #57


C
Lieber Cellularity,
lies dich mal zum Thema Co-Abhängigkeit ein. Ich fürchte, du überschätzt in dieser Beziehung die Macht der Liebe oder deine Fähigkeit, jemanden vor sich selbst zu beschützen. Es ist klar zu erkennen, dass du diese Frau sehr liebst und auch deshalb retten möchtest - aber leider kannst du das nicht, im Gegenteil wird sie dich in ihre Welt(sicht) reinziehen bzw. ist schon dabei. Ihre Dämonen - egal ob man sie als Zwang, Paranoia oder Histrionik beschreibt - bestimmen deinen Alltag.
Aber leider auch den deines Kindes. Und wenn es auch nur erleben muss, wie du dich von ihren Ansprüchlichkeiten dominieren lässt.

Wie war denn deine Beziehung zur Mutter deines Kindes?
Gab es in deiner Kindheit ein Elternteil, um das sich alles drehte?
Für dich selbst professionelle Hilfe und Klärung zu suchen finde ich eine gute Idee.

13.10.2020 05:14 • x 1 #58


C
PS: Schon der scheinbar harmlose Anfang ihrer Störungen war gar nicht so ohne:
Zitat:
sie meinte, ich würde andere Dinge vor sie stellen .... Sie hat mir vorgeworfen, mir wäre die Arbeit wichtiger als sie (dabei habe ich echt viel Zeit mit ihr verbracht und die Arbeit schleifen lassen).

Setz dich immer wieder mal der Überlegung aus: Liebt dich diese Frau -oder braucht sie einfach nur das Gefühl, durch den Partner Aufmerksamkeit und Selbstwert vermittelt zu bekommen, und drückt das sehr skrupellos durch?

13.10.2020 05:31 • #59


C
Hallo,

danke für die vielen Antworten!

Zitat von Scheol:
Der erste Beitrag ist von 2015 , dann 2017 ,........ das ist kein aktuelles Thema zur Info.


Der letzte Beitrag war von 2020, daher dachte ich, das passt noch.

Zitat von Bella88:
Hallo Cellularaty,

Also das hört sich wirklich sehr heftig und anstrengend an und vielleicht tut das dir ja auch mal ganz gut das alles nieder zu schreiben. Ich glaube in so einem Fall, kann man sich wirklich nur von Ärzten helfen lassen. Ich persönlich kenne mich da jetzt wirklich garnicht aus aber ich gehe mal davon aus, dass das nicht unbedingt heilbar ist? Eventuell kann man es aber Abschwächen mit Hilfe von einer Therapie und Tabletten? Und ich meine was ist mir dir? Für dich wäre es vielleicht auch ratsam eine Gesprächstherapie zu beginnen bevor du zur Grunde gehst und Depressionen bekommst? Ich kann es verstehen, dass du für Sie da sein willst, sie unterstützen willst und ich finde das wirklich sehr sehr stark von dir. Das muss man jetzt mal wirklich sagen.


Es tat wirklich gut, das mal alles niederzuschreiben. Die Paranoja und Hypochondrie sind laut Therapeutin wohl gut heilbar unter Einnahme von Medikamenten. Sie hat da wohl schon sehr gute Erfahrungen mit gemacht und würde meine Freundin wohl auch gerne als Patientin übernehmen. Es muss noch ein Psychater mit Kapazitäten gefunden werden. Bei den anderen Eigenschaften wie der Abhängigkeit, Theatralik, Stressüberempfindlichkeit und hoher Emotionalität bin ich mir nicht sicher. Laut Internet ist es nicht heilbar, aber wichtiger ist, was die Therapeutin sagt, und da sind sie wohl noch lange nicht angekommen. Ich kann mir nur vorstellen, dass das, wenn es heilbar ist, viele Jahre dauern wird. Was mit mir wird ist so eine Frage, nach 2 Jahren komme ich so langsam echt an meine Grenzen.

Zitat von Bones:
Dein Kind muss dringend vor ihr geschützt werden. Wenn du für dich selbst den Absprung nicht schaffst,solltest du dein Kind von ihr fernhalten. Sie schadet ihm nur.Du bist nicht für sie verantwortlich, sondern für dein Kind.


Das ist wahr und wird mir auch immer bewusster. Momentan versuche ich noch, alles so zu regeln, dass es keine Probleme gibt. Natürlich geht das einfach nicht. Ich muss von ihr loskommen.

@carlaa: Ich hab mich da schon eingelesen. Da ich gezwungen war, nach ihren Hygieneregeln zu leben (denn sonst hat sie wirklich Panik- bzw. Angstanfälle bekommen), habe ich immer versucht, mich in einem bestimmten Maße selbst zu schützen. Irgendwann hatte ich trotzdem eine Phase, in der ich anfing, ihr Verhalten zu kopieren. Das ist mir aufgefallen, als ich im Supermarkt nicht das vorderste Produkt genommen habe, sondern das, das dahinter steht. Ich habe mich aber bislang einigermaßen unter Kontrolle und habe dann darauf geachtet, ich selbst zu bleiben. Danach hatte ich eine Phase, in der mich alles einfach wütend gemacht hat und ich sehr genervt war. Nicht, dass ich sie angeschriehen hätte oder sowas, aber man hat mir die Genervtheit schon angesehen. Das hat sie mir immer wieder vorgeworfen und wir hatten oft Diskussionen darüber, da ich nicht verstand, dass sie psychisch sein darf wie sie ist und ich aber meine Genervtheit ablegen können muss. Ich weiß auch, dass ihr das nicht half, wenn ich so war, aber in den Momenten konnte ich es echt nicht ändern. Mittlerweile bin ich in einer Phase, in der ich sehe, dass es keine Besserung gibt und keinen Ausweg. Ich weiß schon länger, dass ich sie nicht retten kann, dass ich es gar noch schlimmer mache wahrscheinlich. Das habe ich ihr auch oft genug gesagt, als sie vor mir stand und mich anflehte, ihr zu helfen. Ich kann ihr nur eine Stütze sein und hinter ihr stehen. Ich denke aber auch oft daran, was wäre, wenn ich frei wäre von der Beziehung, wieder selbstbestimmt und ohne Probleme. Aber was wird dann aus ihr? Aber alleine wegen meines Kindes muss mir das zum Teil egal sein. Du hast völlig Recht mit dem, was Du sagst.

Zitat von Carlaa:
Wie war denn deine Beziehung zur Mutter deines Kindes?
Gab es in deiner Kindheit ein Elternteil, um das sich alles drehte?
Für dich selbst professionelle Hilfe und Klärung zu suchen finde ich eine gute Idee.


Mit der Kindesmutter komme ich gut klar. Wir haben uns einfach nicht mehr geliebt und waren einige Jahre unglücklich miteinander. Ich wollte mich wegen des Kinds nicht trennen, habe es aber letztendlich doch gemacht und nun ist alles sehr harmonisch. Sie hat geheiratet mittlerweile und sowohl sie als auch mein Kind scheinen mit allem glücklich zu sein. Meine Eltern haben sich unter viel Streit getrennt, als ich etwa 9 war. Wir sind damals umgezogen und so vor meinem Vater geflüchtet, der uns terrorisiert hatte. Zu ihm habe ich seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. Der Kontakt zu meiner Mutter ist hingegen super. Ich habe das auch alles nicht so schlimm empfunden wie es sich anhört.
Eigentlich bin ich auch eine emotional gefestigte Person, die gut und gerne mit dem Leben zurechtkommt. Ich sehe auch, dass Plätze bei Therapeuten extreme Mangelware sind, und möchte nicht jemandem einen Platz wegnehmen, der dringendere Probleme hat. Vor allem, wenn es Monate dauern würde, bis ich einen Platz bekomme, und so lange werde ich das nicht mehr mitmachen können.

Zitat von Carlaa:
Setz dich immer wieder mal der Überlegung aus: Liebt dich diese Frau -oder braucht sie einfach nur das Gefühl, durch den Partner Aufmerksamkeit und Selbstwert vermittelt zu bekommen, und drückt das sehr skrupellos durch?


Das habe ich mich tatsächlich oft gefragt. Sie braucht jemanden, sie kann nicht alleine sein. Sie definiert Liebe durch diese Abhängigkeit. Also ich schätze, es ist von beidem etwas. Aber richtig blicke ich da nicht durch.

Nochmals danke für Eure Antworten und Reflektionen. Es hilft doch sehr, zumindest mal eine Übersicht zu allem aufzuschreiben und auch Feedback zu bekommen. Meist lebt man in jeden Tag rein und sieht vor lauter Probleme den Wald nicht mehr. Ich muss sagen, ich kannte mich vor unserer Beziehung überhaupt nicht mit sowas aus und bin wohl auch sehr naiv da reingegangen, hab keine Anzeichen erkannt und es nicht verstanden, wie sie handelt und warum. Ich habe schon öfters von Leuten, die nur einen Teil ihrer Probleme mitbekommen haben, gehört, dass sie Respekt davor haben, dass ich das mitmache und aushalte. Bringt mir aber nichts. Ich schwanke ständig zwischen 'sie unterstützen' und 'uns aufgeben'. Dann mache ich mir nur Sorgen, was aus ihr wird.

LG Cellularity

13.10.2020 11:00 • x 1 #60


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