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Histrionische Persönlichkeitsstörung in Beziehungen?

tamtam
Ich sage dir jetzt etwas, was er dir so natürlich nie sagen könnte (und ich meinem Ex auch nicht). Ja, es ist gut wenn er nicht weiß wie du fühlst, denn er würde deine Gefühle ausnutzen und versuchen, die zurück zu bekommen. So lange aber keine Krankheitseinsicht besteht ist die Chance auf eine gesunde Beziehung gleich null.

Gib auf dich acht, geh deinen Weg und werde ohne ihn glücklich. Schreib die Dinge die du ihm sagen willst auf aber schick ihm den Brief nicht. Er würde es nicht verstehen. Wir sind in Akutphasen nicht empathisch und auch wenn es uns gut geht haben wir damit Probleme.

Eventuell ist die Trennung für ihn auch ein Zeichen, dass er etwas tun muss. Ansonsten wird er sowieso ein sehr trauriges weiteres Leben führen aber es it nicht mehr deine Aufgabe ihn davor zu bewahren.

12.01.2015 10:37 • #31


T
Er führt seit November Gespräche und wartet auf einen Therapieplatz... nach den Gesprächen wirkte er immer aufgeräumter und ruhiger. Er sagt das er stark an sich arbeiten muss, das er weiß das er Defizite im emotionalen Bereich hat. Ich freue mich für ihn, dass er etwas für sich tut...

12.01.2015 10:45 • #32


A


Histrionische Persönlichkeitsstörung in Beziehungen?

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T
nur reicht mir das nicht! Solange er nicht einsichtig ist, ist eine Beziehung unmöglich. Du hast es schon geschrieben und ich weiß es auch, nur tut es gut es auch selbst noch mal zu schreiben!

12.01.2015 10:46 • #33


T
Danke, das Du mir das so deutlich sagst ...das tut gut und bestätigt mich weiterhin durchzuhalten!
Mich interessiert so brennend warum du es deinem Ex niemals sagen würdest...du bist doch einsichtig...und im grunde genommen merkt er doch ohnehin was sache ist...

12.01.2015 10:48 • #34


tamtam
Nein liebe Tafira er merkt es nicht. Wir haben seit unserer Trennung keinerlei Kontakt mehr. Ich denke er hat damit gerechnet, dass ich ihn anrufe, anflehe usw. Er dachte vielleicht, ich bin in der Wohnung wenn er seine Sachen holt, schneide mir die Arme auf oder oder oder. Alles das ist nicht passiert. Ich habe die Trennung steinhart durchgezogen. Dass er sich nun gemeldet hat (ohne das es notwendig war) und noch ein weiteres Türchen offen lässt zeigt mir, dass er nicht abschließen kann. Allein dieser Minigedanke hat dazu geführt, dass ich mir wieder die wildesten Hoffnung mache und der ganze Mist von vorne losgeht. Ich weiß, dass wenn ich ihn anrufe und sage komm zurück, er würde es vermutlich tun. Ich bin aber noch nicht an dem Punkt in dem ich in einer Beziehung sein kann. Trotzdem ist da natürlich die Hoffnung, dass er mich liebt, dass es ihm auch schlecht geht.

Ich kann es ihm nicht sagen, weil ich ihn dann nicht mehr manipulieren könnte. Weil es vielleicht der Satz wäre, der ihn endgültig dazu bringt mich aufzugeben.

Auch wenn wir Krankheitseinsicht haben, sind wir immer noch hilflose kleine Kinder, die sich auf den Boden schmeißen um Aufmerksamkeit zu erhalten. Solange wir diese Mechanismen nicht kontrollieren, müssen wir andere Menschen vor uns schützen.

Aus diesem Grund kämpfe ich dagegen, ihn zu kontaktieren ... ich wüsste einfach, wie es endet.

12.01.2015 10:56 • #35


T
Also ehrlich gesagt bin irritiert gewesen wie gelassen mein Ex darauf reagiert hat... ich habe damit gerechnet dass er alles in Bewegung setzt um mich umzustimmen... hat er aber nicht gemacht. Statt dessen bringt er seelenruhig meine Sachen zu einer Freundin von mir und holt dort seine ab.

Wenn ich mich bei ihm melden würde, dann wäre das also sowas wie ein Hinweis für ihn, dass ich noch mittendrin stecke? Also am besten kein Wort, kein Ton von meiner Seite aus ihm gegenüber?

Bestimmt liebt er dich und leidet mindestens genauso wie du! Bleib stark... ich finde du hast schon ein großes Stück geschafft!

Wenn meiner so einen Satz zu mir sagen würde, dann würde ich mich nicht abwenden - ich wäre es so froh darüber! Aber es ist bei uns ja auch eine andere Situation....

Meinst du wenn Menschen mit dieser Herausforderung einsichtig sind, Therapie machen und kämpfen, eine Beziehung führen können? Möglicherweise eine mit viel Distanz... aber ist das überhaupt möglich?

12.01.2015 11:14 • #36


tamtam
Naja, ich könnte ihm das jetzt schreiben aber was würde es bringen? Doch nur, dass ich und er wieder einen Schritt zurück gehen und uns Hoffnung machen wo es doch keine gibt.

Ich will einfach nicht, dass wir noch mehr leiden.

12.01.2015 11:22 • x 1 #37


tamtam
Natürlich können wir eine Beziehung führen. Dazu benötigt es einen gewissen Therapiefortschritt und einen aufgeklärten Partner, der sich nicht manipulieren lässt und ein gutes soziales Umfeld hat, was ihn immer wieder reflektiert.

Außerhalb meiner Phasen bin ich eine ganz wunderbare Lebensgefährtin. Ich höre zu, bin gutmütig, geduldig und und und ... es wäre doch schade wenn das nicht irgendwann jemand in vollen Zügen genießen dürfte.

12.01.2015 11:34 • #38


M
@tamtam: wann hast du gemerkt dass du ein echtes Problem hast? Kannst du dich erinnern, wann du die ersten Schwierigkeiten hattest?

Und da man sich hier anonym so schön ausziehen kann: und ihr vielleicht besser versteht:
Mein erster richtiger Ausraster war so mit 16. Ich war betrunken und (mal wieder) zu spät. Ich würde richtig Ärger bekommen zu Hause (keine Schläge oder so). Ohne ins Detail zu gehen:
Ich habe meinen Eltern vorgespielt, ich sei auf dem Heimweg s.uell missbraucht worden. Die Kripo kam, meine Eltern monatelang richtig fertig. Ich bin sogar ein dreiviertel Jahr einmal pro Woche beim Psychologen zur Traumatherapie gewesen. Ich war wohl überzeugend...
Meine Eltern kennen die Wahrheit bis heute nicht und werden sie auch nie erfahren.
Was noch? Vorgetäuschte Schwangerschaft inkl Ultraschallbilder und dramatischer Fehlgeburt, Suizidversuch eines nahen Angehörigen (den ich dann gefunden hätte).... Ich habe viele Szenarien durch.

Aber der Psychologe meint ja, das sei nicht pathologisch. Wie auch immer....

Ich weiß, das klingt jetzt emotionslos. Ist es nicht. Ich kann nur so distanziert drüber schreiben, weil ich all das gerne weit weit von mir wegschicken. Sobald ich das alles aus seiner Höhle locke, wird es mich nämlich anfallen.
Das möge als Beispiel dienen, dass eine winzige, belanglose Kleinigkeit ausreicht, um einen emotionalen Erdrutsch zu verursachen, der nicht aufzuhalten ist. Und dem Betroffenen return to Sender noch einen fetten Schuldkomplex mit auf den Weg gibt.

12.01.2015 12:39 • #39


J
@Mrs.Hyde
Oh, dann kennst Du Dich ja doch selbst recht gut.
Oder lügst Du so gut, dass Du selbst drauf reinfällst?

Was denkst Du. Wenn Du wählen könntest zwischen:

-Lügen hat keinerlei negative Auswirkungen.
-die Wahrheit hat keinerlei negative Auswirkungen.

Was würdest Du wählen?

Wenn die Sehnsucht nach Nähe, Wahrheit und Beständigkeit in der Beziehung zu einem Menschen bei Dir stark würde, könntest Du g a a a n z langsam anfangen wahrhaftig zu werden ohne auch nur 1 Grad auszuweichen.

12.01.2015 13:16 • #40


M
Danke. Ich nutze Phasen der Stabilität zum Nachdenken. Nein, ich glaube mir meine Lügen nicht. Wie es damit steht, sich einzureden, dass man jemand anderen liebt....da weiß ich es nicht.

Das klingt schön und nicht so schwierig.
Aber: das könnte ich nicht. Ich hatte diese Sehnsucht. Ich habe mich eingelassen. Er hat mich verlassen wollen (und das war kein Hirngespinst, ich merkte, wie er sich zurückzog). Und ich habe daraufhin behauptet, ich sei schwanger (was mir nochmal zehn Wochen Aufschub brachte, am Ende aber zum gleichen Ergebnis führte, da er schon eine andere im Auge hatte). Selbst jetzt noch will ich um jeden Preis wieder in seine Gedanken, wenn schon nicht in sein Herz. Wie ein Störsender. Und ich habe dafür auch schon einen Plan. Natürlich sage ich mir, dass der auch für mich selbst super ist usw. Dieses Wiedersehen wird, wenn es stattfindet, minutiös geplant sein. Ich werde schlank, unabhängig und selbstbewusst auftreten. Ihm ein Bild davon hinstellen, was er verpasst.... Wenn ich darauf noch ein Jahr warten muss - ok.

Außerdem: es geht ja nicht nur um die großen, fetten Lügen, sondern auch um die kleinen im Alltag. Die, um deretwillen mich andere bewundern. Die, die also gar nicht direkt meinen Partner betreffen, sondern im Umfeld stattfinden (meine engen Freunde immer ausgenommen), vor allem bei flüchtigen Bekannten oder Menschen, die ich beeindrucken will, deren Anerkennung ich will.

Meine Wahl lautet also eher:
Wenn
Lügen dir Anerkennung, Mitleid oder Zuwendung bringen
Oder die Wahrheit dir Ruhe, aber ggf Ablehnung
Was wählst du?
Und ich wähle immer 1. Immer.

12.01.2015 15:07 • #41


T
Ich lese hier viel von lügen und phasen ...was genau ist damit gemeint?
Solange ich. ...und das habe ich zumindest versucht, mich nich auf die Manipulation einzulassen dauerte diese Phase vom Anfang bis zum Ende der Beziehung.
Gelogen hat er meines Wissens nicht. .....mehr so die Storys unglaubhaft ausgeschmückt ....sich regelrecht heiß geredet. ..

12.01.2015 15:35 • #42


S
Liebe Tafira, liebe Mrs. Hyde, liebe tamtam,

ich bin momentan ehrlich baff über so viele Inputs, dass ich schon stundenlang mit mir in Gedanken selbst rede.
Vieles von dem hier geschriebenen kommt bei mir selber wieder hoch und ich erkenne die Gleichnisse in den Handlungen meines Ex. Manche Dinge machen mich ehrlich gesagt sehr wütend, weil ich ja unter dem Ausagieren so dermaßen gelitten habe. Manche Dinge lassen mich sehr mit euch fühlen. Ich bin also in einem Gedankenwirrwarr gefangen.

Ich wollte euch mal etwas erzählen, das mich bis heute sehr belastet. In meiner Familie gibt es wahre Mammutjäger (Vater und Bruder). Beide Narzissten. Ich habe nur eins gelernt: Männer lügen und betrügen und sind sehr lax, was ihre Partnerinnen angeht. Immer muss es nur nach ihrem Kopf gehen. Das war meine Lektion meines Lebens. Und nun treffe ich auf jemanden, der mir scheinbar all das gibt, was mir bisher an Anerkennung und Wichtigkeit fehlte. Immer spielte ich eine untergeordnete Rolle, und wenn ich Aufmerksamkeit wollte, habe ich mich aufgeopfert.

Mein Bruder lernte vor ein paar Jahren eine nette Manja kennen. Wie üblich um die 20 Jahre jünger als er. Warum wohl!
Sie hat wunderschöne große und wehmütig blickende Augen. Sie verliebten sich und bekamen nicht allzu spät daraufhin ein Kind. Manja und ich hatten sofort einen Draht zueinander - ich hätte fast ihre Mama sein können.
Mein Bruder und sie stritten sich oft derbe. Wenn sie durchdrehte - und das konnte sie sehr gut - dann flogen aber die Fetzen. Einmal rief mich Manja an, ob ich zu ihr kommen könnte, weil sie Kummer hätte. Später bekam das mein Bruder mit und verbot sich den Umgang zwischen uns. Ich würde sie aufhetzen, war dann seine Begründung. Und ich soll mich aus seinen Angelegenheiten raushalten.
Die beiden trennten sich trotz Baby. Die Umgangsregelungen wurden von ihr leider immer torpediert. Mein Bruder hat auch sehr gelitten, ohne Frage, stellte sich aber als den Unschuldigen hin. Sie hätte immerhin Borderline. Das hat sie ihm selbst gesagt und er hätte die schriftliche Diagnose gesehen. Und damit wolle er sie erpressen...

Ich mag Manja immernoch - egal, ob sie Borderlinerin ist oder nicht. Manja ist auch nur ein aus dem Nest geschubstes Küken... Mein oberschlauer Bruder wäscht sich auf die Art rein, aber er ist Narzisst und will es nicht mal erkennen.
Bei der Konstellation mussten ja die Fetzen fliegen. Ein Narzisst ist nimmer dazu in der Lage, einem emotional unstabilen Menschen halt zu geben. Im Gegenteil: er heizt sie doch noch anständig auf!
Sie sagt, ich mach dann halt Schluss (ja und? das haben wir doch schon alle mal gesagt). Aber binnen 14 Tage schmeißt sich die Freundin von Manja an meinen Bruder ran und sie pop. erstmal. Sind da nicht Manjas Alarmglocken zu recht angegangen? Und, und, und... Diese Mischung ist hochexplosiv!

Später, als ich mal mit meinem Ex verzankt war, quatschen die beiden (mein Bruder und ex) und mein Bruder behauptete über mich: ich sei Borderlinerin und er drückt ihm die Daumen, dass er es mit mir schafft. Nun, ich hab das geklärt - ich bin eher mit dem aufopfernden Helfersyndrom belegt.

Was ich damit sagen will, ist, dass auch ich meine Anteile habe, weshalb die Mischung zwischen mir und meinem Ex nicht so optimal war. Ich habe gelernt: Männer lügen und betrügen. Wenn ich diese Voreinstellung nicht gehabt hätte, hätte ich völlig relaxt über seine Lügen weggucken können. Aber gerade die Lügen haben mich unglaublich verletzt. Mehr, als dies wahrscheinlich mit anderen Partnerinnen passiert wäre.

Ich habe mich für ihn völlig aufgeopfert, um ihn zu verstehen und seine Eskapaden zu verpuffern. Aber ich wollte auch was: nämlich Sicherheit. Und die hat er mir mit seinen ganzen Lügen entzogen, hat die ganze Basis zerstört. Zum Schluss weiß man bei den kleinsten Dingen nicht mal mehr, ob das gelogen ist oder nicht.

Ich war viel der Meinung, dass er meine Sprache schlichteweg nicht versteht. Einmal habe ich das getan, was er sonst tut, in der Hoffnung, er kann es nun lesen. Ich saß also in einem Streit völlig geknickt auf dem Bett rum, Kopf runter und zu nichts mehr fähig. In solchen Momenten bin ich immer wieder zu ihm angekommen und habe mit ihm geredet oder auch umarmt. Und er? Nichts, nichts, nichts ... Er hat mich einfach so sitzen lassen. Das werde ich niemals verstehen und vergessen auch nicht. Ich sollte immer nur Geben...

LG Saxana

12.01.2015 22:05 • #43


T
Liebe saxana ...ixh feue mich über deine Wortmeldung ... es geht mir ähnlich wie sir ...ixh muss das sacken lassen
Bin in Gedanken dabei ...und melde mich soweit ich wieder kann...liebsten gruss bis dahin

12.01.2015 22:22 • #44


S
Trotzdem danke, liebe tafira, fürs lesen

12.01.2015 22:27 • #45


A


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