Liebe Tafira, liebe Mrs. Hyde, liebe tamtam,
ich bin momentan ehrlich baff über so viele Inputs, dass ich schon stundenlang mit mir in Gedanken selbst rede.
Vieles von dem hier geschriebenen kommt bei mir selber wieder hoch und ich erkenne die Gleichnisse in den Handlungen meines Ex. Manche Dinge machen mich ehrlich gesagt sehr wütend, weil ich ja unter dem Ausagieren so dermaßen gelitten habe. Manche Dinge lassen mich sehr mit euch fühlen. Ich bin also in einem Gedankenwirrwarr gefangen.
Ich wollte euch mal etwas erzählen, das mich bis heute sehr belastet. In meiner Familie gibt es wahre Mammutjäger (Vater und Bruder). Beide Narzissten. Ich habe nur eins gelernt: Männer lügen und betrügen und sind sehr lax, was ihre Partnerinnen angeht. Immer muss es nur nach ihrem Kopf gehen. Das war meine Lektion meines Lebens. Und nun treffe ich auf jemanden, der mir scheinbar all das gibt, was mir bisher an Anerkennung und Wichtigkeit fehlte. Immer spielte ich eine untergeordnete Rolle, und wenn ich Aufmerksamkeit wollte, habe ich mich aufgeopfert.
Mein Bruder lernte vor ein paar Jahren eine nette Manja kennen. Wie üblich um die 20 Jahre jünger als er. Warum wohl!
Sie hat wunderschöne große und wehmütig blickende Augen. Sie verliebten sich und bekamen nicht allzu spät daraufhin ein Kind. Manja und ich hatten sofort einen Draht zueinander - ich hätte fast ihre Mama sein können.
Mein Bruder und sie stritten sich oft derbe. Wenn sie durchdrehte - und das konnte sie sehr gut - dann flogen aber die Fetzen. Einmal rief mich Manja an, ob ich zu ihr kommen könnte, weil sie Kummer hätte. Später bekam das mein Bruder mit und verbot sich den Umgang zwischen uns. Ich würde sie aufhetzen, war dann seine Begründung. Und ich soll mich aus seinen Angelegenheiten raushalten.
Die beiden trennten sich trotz Baby. Die Umgangsregelungen wurden von ihr leider immer torpediert. Mein Bruder hat auch sehr gelitten, ohne Frage, stellte sich aber als den Unschuldigen hin. Sie hätte immerhin Borderline. Das hat sie ihm selbst gesagt und er hätte die schriftliche Diagnose gesehen. Und damit wolle er sie erpressen...
Ich mag Manja immernoch - egal, ob sie Borderlinerin ist oder nicht. Manja ist auch nur ein aus dem Nest geschubstes Küken... Mein oberschlauer Bruder wäscht sich auf die Art rein, aber er ist Narzisst und will es nicht mal erkennen.
Bei der Konstellation mussten ja die Fetzen fliegen. Ein Narzisst ist nimmer dazu in der Lage, einem emotional unstabilen Menschen halt zu geben. Im Gegenteil: er heizt sie doch noch anständig auf!
Sie sagt, ich mach dann halt Schluss (ja und? das haben wir doch schon alle mal gesagt). Aber binnen 14 Tage schmeißt sich die Freundin von Manja an meinen Bruder ran und sie pop. erstmal. Sind da nicht Manjas Alarmglocken zu recht angegangen? Und, und, und... Diese Mischung ist hochexplosiv!
Später, als ich mal mit meinem Ex verzankt war, quatschen die beiden (mein Bruder und ex) und mein Bruder behauptete über mich: ich sei Borderlinerin und er drückt ihm die Daumen, dass er es mit mir schafft. Nun, ich hab das geklärt - ich bin eher mit dem aufopfernden Helfersyndrom belegt.
Was ich damit sagen will, ist, dass auch ich meine Anteile habe, weshalb die Mischung zwischen mir und meinem Ex nicht so optimal war. Ich habe gelernt: Männer lügen und betrügen. Wenn ich diese Voreinstellung nicht gehabt hätte, hätte ich völlig relaxt über seine Lügen weggucken können. Aber gerade die Lügen haben mich unglaublich verletzt. Mehr, als dies wahrscheinlich mit anderen Partnerinnen passiert wäre.
Ich habe mich für ihn völlig aufgeopfert, um ihn zu verstehen und seine Eskapaden zu verpuffern. Aber ich wollte auch was: nämlich Sicherheit. Und die hat er mir mit seinen ganzen Lügen entzogen, hat die ganze Basis zerstört. Zum Schluss weiß man bei den kleinsten Dingen nicht mal mehr, ob das gelogen ist oder nicht.
Ich war viel der Meinung, dass er meine Sprache schlichteweg nicht versteht. Einmal habe ich das getan, was er sonst tut, in der Hoffnung, er kann es nun lesen. Ich saß also in einem Streit völlig geknickt auf dem Bett rum, Kopf runter und zu nichts mehr fähig. In solchen Momenten bin ich immer wieder zu ihm angekommen und habe mit ihm geredet oder auch umarmt. Und er? Nichts, nichts, nichts ... Er hat mich einfach so sitzen lassen. Das werde ich niemals verstehen und vergessen auch nicht. Ich sollte immer nur Geben...
LG Saxana
12.01.2015 22:05 •
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