Liebe Tafira,
ja, nach etwas mehr als einem Jahr bin ich vom Abgrund weg...
Das, wie du es erlebt hast, würde ich alles bejahen. Man ist zunächst sehr fasziniert von der traumhaften Vielfalt der Übereinstimmungen. Man fühlt sich angekommen wie im siebten Himmel, weil diese sehr emotionalen Menschen Dinge tun oder sagen, die wir nicht im Leben erhofften. Erst später bekommt man dann mit, dass es leere Worthülsen waren.
Im Moment des Überschwangs haben sie es sicherlich auch so empfunden, nur die Gefühle überschwappen sie regelmäßig von einem ins andere Extrem. Die sind irgendwie nicht so fest verankert.
Für uns, die unter solchen Gefühlsschwankungen nicht leiden, ist das alles wie eine Achterbahn der Gefühle. Völlig überdreht im Kopf, weil nichts so richtig ist, wie es scheint.
Er hat mir das Gefühl gegeben, das großartigste für ihn zu sein. Aber in einer Konfliktsituation, nämlich dann, wenn er meinen Verlust witterte, kekste er so übermäßig aus.
Zu Beginn der Beziehung überhäufte er mich mit Superlativen und mit einigen Storys, die mich glauben machen sollten, dass er der tollste Mensch überhaupt ist. Später dann entlarvten sich die Storys als Lüge. Er hat das nur getan, um sich besser darzustellen. In einer Konfliktsituation habe ich mal gesagt: weißt du überhaupt, dass ich dich mag, so wie du bist? Höre auf mit den Lügen. Leider brauchte er es...
Er hat den Zusammenhang nicht erkannt, dass er mit den Lügen alles zerstört und ihn kilometerweit in den Keller abschießen. Für ihn war das nichts.
Nach einer off-Zeit erklärte er mir, er wäre in der Klinik gewesen, weil er nicht ein noch aus wüsste und die Beziehung retten wollte. Er beschrieb detailliert das Klinik-zimmer und all die Vorträge, die er mit Begeisterung wahrnahm. Später erfuhr ich von seinem Vater: alles nicht wahr. Damit konfrontiert, log er einfach noch ein bisschen mehr drauf und bezichtigte mich, ich würde lügen. Und in der Konsequenz drohte er mit Selbstmord. Dann wurde ich wieder weich. Ich hätte konsequent sein sollen, und die Beziehung abbrechen sollen. Sofort! Aber mein Mitleid war zu groß...
Ich war so durcheinander, das kannste mir glauben. Ich verstehe bei so etwas die Welt nicht mehr. Erst lügen, dann mich beschuldigen und wenn alles nichts nützt, mit Selbstmord drohen. Diese Vorfälle hatte ich mehr als genug.
Schlussendlich musste ich die Notbremse für mich ziehen. Der Körper spielte total verrückt. Diese schei. Achterbahnen der Gefühle, dieses ständige manipulieren, diese Schwüre - nie dazu geboren, Wirklichkeit zu werden.
Aber geliebt habe ich ihn - mit jeder Faser meiner Seele. Deshalb dauerte die Trennungsverarbeitung auch so irre lange.
Man sagt, die Partner sind emotional abhängig gefangen und erleben eine Art Trauma. Wir bekommen das Trauma aufgedrückt, was sie selbst erleben mussten.
Schön, dass du hier schreibst! In einem anderen Thread tummel ich mich auch rum, aber es ist schon noch ein Unterschied, ob man es mit einem waschechten Narzissten zu tun hatte, oder aber mit einem Histrioniker.
Histrioniker sind nicht halb so garstig wie die Narzissten und Borderliner haben nur ein Problem: Sie glauben nicht an die Liebe und dass sie liebenswert sind - und reagieren so im Überschwang.
LG Saxana
11.01.2015 22:40 •
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