Hallo Lele,
ob es bei der ersten oder zweiten oder welcher Liebe auch immer anders ist, kann unterschiedlich sein.
Bei mir war es so:
Vor 19 Jahren lernte ich meine damalige Partnerin kennen.
Wir waren verliebt, zogen zusammen und waren etwas über 9 Jahre zusammen.
Zum Schluss hin wurde es immer kritischer ind der Beziehung. Wir stritten oft und auch ich fühlte mich in der Beziehung nicht mehr wohl.
Trotzdem bin ich eher der Typ der aussitzt, statt selber konsequent zu sein. Bisher jedenfalls.
Meine damalige Ex machte Schluss und hatte gleich einen neuen.
Obwohl die Beziehung eigentlich schon den Bach runter war habe ich unter der Trennung sehr gelitten.
Ich wollte zurück. Mein altes Leben mit Sicherheit, Vertrautheit usw. Rückblickend ging es mir weniger um sie als um das gewohnte Leben.
Wie gesagt habe ich sehr gelitten, fing aber nach einigen Monaten an wieder einigermaßen klar zu kommen.
Etwa 7 Monate nach der Trennung lernte ich meine jetzige Ex kennen.
Es war der Himmel auf Erden, ich war glücklicher als je zuvor und meine erste Ex spielte für mich keine Rolle mehr. Auch das sie einen anderen hatte, mit dem es von Anfang an nicht gut lief, interessierte mich nicht mehr.
Ich hatte eine neue Liebe und mit ihr wurde alles viel schöner, viel intensiver und viel tiefer in der Beziehung.
Sie fühlte es auch gleich von Anfang an genauso wie ich und wir waren ab dem ersten Tag unzertrennlich. Sie zog sofort, mehr oder weniger gleich in der ersten Nacht bei mir ein und wir hatten eine wirklich magische Zeit.
Es war die ganzen Jahre eine wundervolle, sehr harmonische und wie ich finde ausgewogene Partnerschaft auf Augenhöhe.
Insgesamt waren wir fast 9 Jahre zusammen.
Vor drei Jahren beschlossen wir ein Haus zu bauen und zu heiraten. In das Haus sind wir vor zwei Jahren eingezogen.
Das Ganze war mit viel Stress und Zeitaufwand verbunden und die Partnerschaft blieb dabei etwas auf der Strecke.
Mir wurde das auch bewusst, aber es war für mich nicht so gravierend, als das ich in irgend einer Form an Trennung dachte. Daran arbeiten ja.
Ist halt so in stressigen Zeiten, dass mal die Partnerschaft zu kurz kommen kann. Wir hatten uns füreinander und für das Haus entschieden. Es sollte unsere Altersvorsorge sein.
Wir sprachen das Thema auch mal vor ein paar Monaten an und kamen zu dem Schluss, das wir etwas ändern müssen, wussten aber nicht auf Anhieb wo der Hebel anzusetzen ist.
Es lief noch ein paar Wochen normal und gewohnt weiter.
Keinen Streit, keine Auseinandersetzung, ganz normales Leben mit arbeiten und Alltag. Es gab wirklich nichts, wo man sagen könnte, das war jetzt ein Beziehungskiller.
Keiner ist fremd gegangen, keiner hat gelogen betrogen oder sonst etwas.
Meiner Ex muss das aber alles mehr zugesetzt haben als ich dachte oder mitbekam. Sie hat nie etwas in der Richtung geäußert.
Sie war dann um Ostern rum ziemlich fertig, kam in ein Krankenhaus um dort wieder auf die Beine zu kommen.
Ich dachte es sind hauptsächlich Außeneinflüsse. Stress auf der Arbeit, Konflikte mit einigen Leuten außerhalb unserer Partnerschaft, die sie sehr belasteten.
Im Krankenhaus besuchte ich sie regelmäßig, sie war wieder zuversichtlich, wir gingen Hand in Hand spazieren und sie freute sich auf Zuhause.
Kaum war sie wieder ein paar Tage Zuhause veränderte sie sich rapide und begann von Trennung zu sprechen.
Ich war geschockt, da vorher nie auch nur ein Wort von Trennung gefallen war.
Sie hatte im Krankenhaus einen anderen kennen gelernt und nach ein paar weiteren Tagen sprach sie dann die Trennung aus...
Fazit:
Nun bei der zweiten Trennung leide ich noch sehr viel mehr als bei der ersten und bin mir sehr sicher, dass ich es dieses Mal nicht so schnell verdaut bekomme.
Mal abgesehen vom Materiellen, das mich nur sekundär interessiert, habe ich von den Gefühlen und allem was dazu gehört sehr viel mehr investiert als je zuvor. Das Haus zu verlieren ist schade, aber theoretisch jederzeit ersetzbar. Wenn da nicht die Schulden blieben...
Aber die Liebe des Lebens zu verlieren ist unersetzbar.
Denn sie war (und ist es immer noch) die ganze Zeit meine Idealpartnerin.
Das ist jetzt nicht unbedigt eine Antwort auf deine ursprüngliche Frage.
Ich kann nur sagen, beim erstem Mal hat es verdammt weh getan, aber ich konnte nach etwa einem halben Jahr abschließen und lernte dann eine neue, noch schönere Liebe kennen.
Diese neue, noch schönere Liebe läßt mich jetzt noch länger und intensiver leiden als zuvor.
Gut, es sind zwar erst drei Monate seit der Trennung, aber ich komme bisher einfach nicht darüber hinweg.
Da hilft auch die Erfahrung der ersten Trennung nichts.
Wann ich sagen kann, dass ich auch das verdaut habe steht in den Sternen.
Denn dieses Mal geht es nicht um das alte Leben, sondern wirklich nur um sie. Um die Liebe meines Lebens...
13.08.2012 13:57 •
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