Ich habe die letzten Tage sehr viele Eurer Beitrage gelesen.
Und es ist mir nun ein tiefes Bedürfnis, auch mal meine Story und meine Gedanken hier aufzuschreiben.
Mein Ex-Freund, mit dem ich 1,5 Jahre bis vor 6,5 Wochen zusammen war, hat mich auch Knall auf Fall verlassen. Ich war schon mal vorher verheiratet, aber die Trennung war ein schleichender Prozess. Diese Trennung hat mich emotional mehr umgeworfen. Einfach, weil sie so unvorbereitet und wie aus dem Nichts kam.
Über die Beziehung kann ich auch heute nur sagen, wir waren glücklich.
Aber was bedeutet in der heutigen Zeit schon Glück? Wo alles so schnelllebig ist? Wo man seine Partner mal eben kurz durch eine andere ersetzt, als hätte es Gefühle oder Momente nie gegeben.
Wo man sich fragt, kannte ich diesen Menschen überhaupt.
Unsere Beziehung war schwierig. Es war eine Fernbeziehung. Wobei ich 200 km nicht wirklich weltbewegend fand. Er offenbar schon. Das war unter anderem auch der Trennungsgrund.
Er war das besagte Wochenende bei mir. Alles war wie immer. 1 Stunde, bevor er fährt, sagt er dann wie aus dem Nichts, er hätte nachgedacht. Seine Freunde und er wären das letzte Jahr zu kurz gekommen. Und er will das so nicht mehr. Auf meine Frage, warum er das nicht schon einen Tag vorher gesagt hätte, kam als Antwort „ich wollte noch ein schönes Wochenende mit Dir haben“.
Na vielen Dank auch!
Wir hatten kurz vorher S. und haben mittags noch zusammen gekocht. Er ist dann einfach gegangen und ich werde das niemals vergessen. In der Küche unser Geschirr, wo wir noch kurz vorher gelacht haben. Mein zerwühltes Bett….ich hatte das Gefühl er hätte mir ein Messer ins Herz gerammt.
Dann schreibt er mir von zu Hause, er wollte nicht, dass es so mit uns endet und würde mich wirklich aufrichtig lieben. Ich habe dann noch geschrieben, dass ich es nicht verstehe. Wie sollte ich auch, er hat an der Tür so sehr geweint, dass er selber kaum noch reden konnte.
Bis heute - 6,5 Wochen - nichts mehr.
Und auch ich - habe mich nicht gerührt. Und werde ich auch nicht.
Was für mich besonders schlimm war, ich war in der Zeit im Krankenhaus. Teilstationär. Wegen meiner Ess-Störung. Er hat mich da, als ich ihn brauchte, mal eben sitzengelassen. Wenn das seine Art war mir zu zeigen, was ich ihm bedeutet habe, es ist bei mir angekommen.
Es ist völlig legitim, aus einer Beziehung zu gehen.
Jeder Mensch ist frei. Und man sollte auch nicht bleiben, wenn man unglücklich ist.
Aber es sollte einen gewissen Stil haben.
Dann kamen die Selbstzweifel. Ich hab 1 Woche kaum aus dem Haus gehen können. Ich hab mich gefragt, was ist mit mir nicht ok? Hat er eine Andere?
Und die Gedanken drehen und drehen sich.
Auch jetzt nach fast 7 Wochen frage ich mich immer noch.
Er hat 2 Wochen vorher noch Festivalkarten für uns bestellt. Wann also kam die geistreiche Idee? Nach dem Mittagessen? War das Essen zu salzig? Hat ihm das den Rest gegeben?
Ich finde, ich bin eine gute Köchin.
Ich bin die ganzen Wochen durch die Hölle gegangen. Ich konnte nicht schlafen. Nicht essen.
Ich hab bis heute das Gefühl, als wenn ich für ihn gestorben wäre.
Ich hab auf eine Nachricht von ihm gewartet. Alles hätte ich darum gegeben, dass er zurückkommt.
Und heute hab ich keine Lust mehr drauf.
Wie kann es sein, dass sich tolle Frauen ständig fragen, was sie falsch gemacht haben?
Sicher es gehören immer zwei dazu. Aber wenn einer beschließt zu gehen, dann war er offenbar auch nicht bereit, etwas für die Beziehung zu tun. Beziehung ist IMMER Arbeit!
Und was würde es aussagen, er hätte eine Andere?
Sagt das was über mich als Person aus? Über meinen Wert? Nein, tut es nicht!
Es sagt nur aus, dass er unbeständig ist und zudem abhaut, wenn es ernst wird.
Also bin ich jetzt (fast!) schon etwas froh, dass er weg ist.
Soll er doch ne Andere haben, wenn er meint, er bekommt ne Bessere!
Natürlich wäre es gelogen, wenn ich sagen würde, ich würde ihn nicht noch vermissen. Ich denke morgens an ihn, wenn ich aufwache. Abends bevor ich einschlafe. Ja, ich liebe ihn noch.
Er hatte letztes WE Geburtstag. Ich hab den ganzen Morgen geweint. Wie gerne hätte ich ihm geschrieben..aber ich hab mir geschworen, egal wie weh es tut, ich geh mit erhobenem Kopf da raus. Ich geh da durch, so sehr es weh tut! Ich mache weiter!
Wenn er auf mich verzichten kann, kann ich tausendmal mehr auf ihn verzichten.
Abschließend noch ein Zitat:
„Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie Dir egal sind. Sondern weil Du es ihnen bist“.
24.04.2014 11:18 •
x 4 #1