Hallo
ccs,
zum einen möchte ich dir sagen, dass es mir leid für dich tut, dass du bei deiner letzten Beziehung nicht die Möglichkeit bekamst, mit entscheiden zu dürfen,ob dein Kind das Licht der Welt erblicken darf oder nicht. Meistens obliegt diese Entscheidung letztendlich der Mutter und das ist in meinen Augen auch oftmals die sinnvollste Entscheidung. Über Sinn oder Unsinn einer Abtreibung kann man diskutieren, es gibt aber auf beiden Seiten Fakten, die sowohl dafür als auch dagegen sprechen.
In deinem Fall war die Entscheidung gefallen und du musstest damit nun leben. Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, sich mit diesem Gedanken anzufreunden, da doch die eigene Entscheidung anders ausgefallen wäre. Ist aber nicht mehr zu ändern.
Und nun triffst du auf eine Frau, die aus biologischen Gründen keine Kinder mehr bekommen kann.
Wie ungerecht es doch manchmal zugeht.
Wieder bleibt dein Kinderwunsch unerfüllt.
Und nachdem du diese Kenntnisse erhalten und einigermaßen verdaut hattest, gehst du auf Abstand. Du versuchst dich zwar mit der Situation zu arrangieren, aber so richtig gelingen will dir das nicht.
Zitat:...Sie war immer total in mich verliebt, es war so schön, aber ich konnte es Ihr nie richtig erwiedern. ...
Spätestens hier hättest du einhaken und das Gespräch suchen sollen. Stattdessen merkte
sie, dass etwas nicht mit dir stimmte, wollte ein klärendes Gespräch, das du ihr aus fadenscheinigen Begründungen nicht bieten wolltest.
Ich finde es schade und traurig, dass du eine Frau nach ihrer Fruchtbarkeit bewertest, statt sie als ganzen Menschen zu sehen. Schließlich kann sie nichts dafür, keine Kinder mehr bekommen zu können. Und glaube mir, eine Frau leidet sehr unter diesem Gedanken. Glücklicherweise wurde ihr schon das Glück zuteil, Mutter geworden zu sein.
Nehmen wir mal an , bei dir würde festgestellt werden, dass du keine Kinder zeugen kannst. Das allein wäre schon ein Hammer, den du erst einmal verdauen musst. Das kratzt ganz schön am Selbstwert!
Dann verliebst du dich bis über beide Ohren, wirst aber von deiner Angebeteten abgelehnt, weil du ihr keine Kinder schenken kannst. Wie würdest du dich fühlen- so als auf die Aufgabe des Samenspenders reduziert?
Sie hat versucht und auch gefordert, mit dir zu reden! Du hast dich verweigert. Und hast sie einfach ohne Erklärungen ziehen lassen. Und wunderst dich jetzt, dass sie auf keine Anrufe reagiert? (Würde ich auch nicht.)
Vllt solltest du dir Hilfe suchen, die dich dabei unterstützt, den Verlust deines Kindes zu verarbeiten und dir dann den Blick weitet, um erkennen zu können, dass jeder Makel besitzt, auch du! Kein Mensch ist vollkommen. Ihn nur auf eine Funktion hin zu reduzieren und ihn nicht als Ganzes zu betrachten, ist ziemlich dumm, beschränkt, voreingenommen und egoistisch.
Deine Abwertung muss sie erst einmal verdauen, also lass ihr die Ruhe!
Sollte sie (was ich nicht glaube) dir noch eine Chance geben, zur Sachlage Stellung beziehen zu können, dann sei gefälligst ehrlich, steh zu deinen Fehlern und lass den nötigen Respekt walten!
Alles Gute für dich!