Tja, ... nun sitze ich hier, in einer Welt der überquellenden Aschenbecher und allabendlichem Alk., wie gelähmt und meine Gedanken drehen sich im Kreis, unfähig den Anforderungen meiner Erwerbstätigkeit wirklich gerecht zu werden, liebeskrank und gefühlsmäßig taub, was ist richtig?, was falsch?, warum?, warum NICHT?...
Seit ein paar Tagen stöbere ich schon bei .trennungsschmerzen.de durchs Forum und vor allem beim Thread Haben aggressive Männer schlechtes Gewissen? von Zora habe ich plötzlich meine gerade beendete? ausgesetzte? im Einschlafen begriffene? Beziehung wiederentdeckt... deshalb möchte ich jetzt auch meine Geschichte niederschreiben. Für Geduldige, wird wahrscheinlich länger und nicht sehr strukturiert...
Wir lernten uns im Winter vor 4 Jahren auf einer Single-Party kennen, bei der wir beide mehr oder weniger zufällig gelandet waren. Ich sah sie an der Tanzfläche stehen, war gleich hingerissen. Und nachdem ich meinen ganzen Mut zusammengekratzt hatte, sprach ich sie an...
(Der Einfachheit halber und aus Diskretion nenne ich sie hier Daisy)
Sie lebte zu dieser Zeit noch in der innerlich bereits seit langem beendeten Beziehung mit ihrem Ehemann und ihren 5 Kindern zusammen. Ein paar Tage nach der Party rief sie mich an, wir trafen uns.
Es wurde der Beginn der schönsten Zeit meines Lebens. Wir redeten und redeten, trafen uns erneut - und ich verliebte mich aufs heftigste. Weihnachten und Sylvester war ich bei Freunden und mir klopfte das Herz bis zum Hals und ich konnte an nichts anderes mehr denken als sie, sie und nochmals sie (genau wie im Moment...). Nach Sylvester trafen wir uns wieder und ich gestand ihr, dass ich mich in sie verliebt hätte, aber verstehen könne, wenn sie sich nicht verliebt hätte oder die problematischen Verhältnisse in ihrer Familie nicht noch weiter verkomplizieren wolle. Ich sagte ihr auch, dass ich mich auf gar keinen Fall in ihre Familie drängen wolle und ich es verstehen könne, wenn sie mich nicht wiedersehen wollte, keinesfalls wollte ich, dass sie wegen mir ihren Mann verlässt. Sie hatte sich aber auch in mich verliebt und wir begannen uns aufeinander einzulassen.
Trafen uns immer heimlich, hatten das erste Mal S. zusammen und redeten und redeten. Langeweile war tatsächlich bis zum Ende der Beziehung ein Fremdwort für uns. Wir lernten uns (oder ich nur sie? da bin ich mir manchmal nicht mehr so sicher...) immer besser kennen, hatten einen regen und intensiven Austausch von Gedanken, Zärtlichkeiten, S.. Wir hatten so viele Gemeinsamkeiten..., so war unser beider Lebensweg nicht mit Rosenblättern gepflastert gewesen und wir hatten beide nicht die glücklichste aller vorstellbaren Kindheiten und hatten beide die Abgründe und Negativ-Extreme der menschlichen Existenz kennen gelernt. Es wuchs ein starkes Band zwischen uns, und mit der Zeit wurden die Gemeinsamkeiten immer mehr.
Wenn wir zusammen waren (und uns nicht stritten), dann war es eine Zeit der Harmonie und wir verschwendeten niemals Zeit mit „Frühstücksei-„ oder „Qualität des Kaffees-Diskussionen.“ Es stimmte einfach alles! Wir waren immer ein Herz und eine Seele und ich hatte noch nie zuvor soviel Wärme, Leidenschaft, Geborgenheit, Nähe, Verständnis, Übereinstimmung, Romantik erlebt. Es war der Himmel auf Erden. Und dies sollten wir bis zur Trennung bewahren. Wenn's schön war, dann war's immer irgendwo zwischen super und Wolke 49... Und es waren sicherlich mindestens 90% der gemeinsam verbrachten Zeit die schön waren. Die restlichen 10% waren anfangs schlimm und sind inzwischen die Hölle. Eine Intensivierung im Positiven wie im Negativen...
Kurz nach unserem Zusammentreffen war Daisy bei einer Trennungsberatung, wo ihr mitgeteilt wurde, sich in ihrer Situation mit 5 Kindern von ihrem Ehemann zu trennen, wäre unmöglich. Sie war am Boden zerstört und völlig verzweifelt, ich tröstete sie, baute sie wieder auf, machte ihr neuen Mut und Hoffnung. Das sollte ich in den unterschiedlichsten Situationen immer öfter tun... (Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich ein Helfer-Syndrom habe und meist eine bessere Wahrnehmung für mein Gegenüber, als für mich selbst habe). Endlich wurde ich (der ja in meiner Welt so gut wie nicht zählte, nichts wert war) gebraucht in dieser Welt.
Dieser völligen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sollte ich bei ihr noch oft begegnen.
Wenn wir zusammen waren, machte ich es mir zur Aufgabe sie zu verwöhnen und sie genoss das und freute sich darüber. Ich wünschte mir und stellte mir vor, dass wir auf diese Weise endlich die negativ-Erfahrungen vergessen könnten, die wir mit dem jeweils anderen Geschlecht hatten machen dürfen. Tatsächlich machte sie alles wieder gut, was andere Frauen mir bis dahin angetan hatten und ich war glücklich ohne Ende. Meine Seele hatte endlich das solange gesuchte Zuhause gefunden und ich hatte das erste Mal im Leben das Gefühl lebendig zu sein, weil ich glücklich war und nicht wie sonst, weil ich litt und einsam war. Ihr ging es ähnlich wie mir und ich hoffte, dass ich auch das wieder gut machen könnte, was ihr von anderen Männern angetan worden war. Dass nicht alle Männer Sch... sind. Heute glaube ich, dass mir das nicht gelungen ist. Dennoch, wenn's schön war, dann waren wir ein Traumpaar...
Es kam die Trennung von ihrem Mann. Er zog aus und ich wurde behutsam den Kindern vorgestellt. Ich sollte und wollte nicht Ersatz-Vater sein (schließlich haben die Kinder einen prima Vater), sondern lediglich Daisies Partner. Wir waren uns auch klar, dass wir noch nicht zusammen ziehen wollten, da wir beide noch Zeit brauchten, unsere vorhergehenden Beziehungen zu verarbeiten. Zudem hatte sie noch nie alleine gewohnt, sondern war vom Elternhaus in die Ehe gerutscht. Außerdem liebten wir uns sehr und hatten deshalb alle Zeit der Welt. Diesmal wollten wir beide alles richtig machen...
Die Zeit der Heimlichkeit war vorbei. Wir hatten nun auch ein wenig Alltag zusammen, sahen uns 4 bis 5 Tage die Woche. Ich fuhr nach der Arbeit zu ihr, wir aßen mit den Kindern und saßen anschließend stundenlang und redeten und redeten und kuschelten... Es war einfach super... Keine Langeweile, trotz Alltag... Alle zwei Wochen hatten waren unsere Kinder (ich habe auch zwei) beim anderen Elternteil und wir hatten ein ganzes Wochenende für uns allein. Und wieder der Himmel auf Erden...
Wir waren etwa 9 Monate zusammen, als sich die ersten Anzeichen der aufkommenden Katastrophe zeigten. Wir waren zusammen auf einer Party, standen die ganze Zeit über zusammen und quatschten und tranken B.. Nachdem ich einmal auf dem WC war, stand sie ausgehfertig vor mir, drehte sich wortlos um und ging. Einfach so. Ich verstand die Welt nicht mehr, folgte ihr und versuchte sie zur Rede zu stellen. Mit den Worten Lass mich! ließ sie mich stehen und ich kehrte auf die Party zurück, von wo ich alsbald den Heimweg antrat..
Am nächsten Tag rief sie mich an und fragte mich, ob ich uns noch eine Chance geben würde. Ich sagte ihr, dass ich sie über alles liebe, dass nicht immer nur die Sonne scheinen kann und so etwas doch mal vorkommen könne, dass ich mich doch nicht wegen solchen Kleinigkeiten trennen würde, das Leben wäre schließlich ein auf und ab und so weiter... Sie hatte sich in der Party-Gesellschaft unwohl gefühlt und war deshalb weggelaufen... Und das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein...
Wir verbrachten unsere gemeinsame Zeit immer öfter alleine, nicht in Gesellschaft anderer, aber da es jedes mal himmlisch war, störte mich das nicht weiter, ich war schließlich gerne mit ihr zusammen und Langeweile kam wie gesagt nicht auf zwischen uns. Sie hat Minderwertigkeitsgefühle und diese treten besonders dann zutage wenn sie sich mit ihrem Partner (einem Mann also) in Gesellschaft befindet. Sie fühlt sich dann klein und unwert, also wurde Nesting zu unserem Programm.
Wir sprachen hauptsächlich über IHRE Probleme, mit sich selbst, ihren Eltern, ihren Kindern, ihrem Ex und es kamen Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, Kindheit und Jugend zum Vorschein, die einfach schrecklich sind, die ich aber an dieser Stelle aus Loyalität nicht nennen will. Diese schrecklichen Erlebnisse, die sie gehabt hatte, waren alle von ihr verdrängt worden, unverarbeitet. Auf der einen Seite tat es mir sehr leid für sie, dass sie solche furchtbaren Erlebnisse gehabt hatte, auf der anderen Seite stieg meine Bewunderung für sie, weil sie sich trotz dieser traumatischen Erlebnisse ihre Herzenswärme, ihre Liebe, ihre Leidenschaft hatte bewahren können. Dann wuchs durch dieses Wissen natürlich auch mein Verständnis für sie und mein Beschützer-Instinkt wurde geweckt. Ich schlug ihr vor eine Therapie zu machen, sie zog das in Erwägung lehnte dann aber ab, weil sie Angst davor hatte. Durch ihre Erzählungen und ihr Verhalten wurde mir klar, dass in ihr eine Menge durch andere Menschen, vor allem Männer, kaputt gemacht worden war. Und ich bewunderte sie um so mehr für die Liebe, die sie mir trotz alledem entgegenbrachte.
Ihre Ausfälle wurden immer häufiger. Oft war sie grundlos eifersüchtig, z.B. auf meine Ex-Frau mit der ich seit 1986(!) nicht mehr zusammen bin, aber sporadisch (nicht s.uellen) Kontakt habe und machte mir dann Szenen. Auch auf die Freundin eines meiner Freunde war sie rasend eifersüchtig (Geh' doch zu Deiner X.! Die sieht sowieso besser aus als ich! Und sie ist beruflich doch sooo erfolgreich). Dass ich Daisy sagte, dass ich das Allein-Erziehen von 5 Kindern absolut bewundernswert fände und sie für mich die tollste Frau auf Erden sei und ich sie über alles lieben würde und mit keiner anderen Frau Zärtlichkeiten und S. haben wolle, glaubte sie mir in diesen Situationen nicht. (Obwohl das bis heute bei mir so geblieben ist) Ich fühlte mich hilflos und unverstanden. Aus dem sanftmütigsten und warmherzigsten Menschen der Welt wurde binnen Sekunden ein furchterregendes Monster.
Wenn die Ausfälle dann vorbei waren, war wieder alles super und ich war für sie wieder der tollste Mann auf Erden und das Beste was ihr jemals passiert war und sie wollte mit mir alt werden. Auch wenn es mich jedes mal verletzte, versuchte ich doch auch jedes mal ihre Ausfälle zu verzeihen. Natürlich blieben immer kleine Wunden zurück, die dann beim nächsten Ausfall wieder aufgekratzt wurden. Stets habe ich versucht, ihre Ausfälle zu verstehen und bis heute verteidige ich Daisy gegenüber anderen und versuche ihr Verhalten zu entschuldigen.
Aus dem langandauernden 7. Himmel wurde langsam aber sicher ein Wechselbad der Gefühle, schließlich wurde es eine Gefühlsachterbahn auf der es nur noch auf und ab ging zwischen Wärme, Liebe, Geborgenheit und Leidenschaft im 7. Himmel und einer Hölle aus falschen Anschuldigungen, Kälte, Hass, Demütigungen. Und das von einem Moment auf den anderen. Sie brüllte mich nun regelrecht zusammen und aus dem Besten was ihr jemals passiert war wurde Das arroganteste selbstgerechteste Ar., (das sie nur klein machen will), das jemals das geboren wurde. In diesen Situationen ließ sie kein gutes Haar an mir und unserer Beziehung und mir wurde das Wort im Mund herumgedreht, alles was ich sagte, war falsch und wurde gegen mich verwendet, egal was ich sagte. Argumentieren war völlig unmöglich, da Daisy sich dann sofort ein neues Thema suchte und dann auf diesem herumtrampelte.
Die Zeiträume bis sie sich beruhigte, wurden immer länger und meine Verunsicherung immer größer. Schließlich bekam ich Angst vor diesen Situationen und machte stillschweigend, das von dem ich glaubte, dass sie es von mir erwartete. Ich verzichtete auf Unternehmungen. Z.B.: Nach einem Super-Wochenende mit Daisy durfte ich nicht mit einem Freund ins Freibad (Ihr wollt doch sowieso nur andere Weiber anmachen!), also ging ich nicht. Für Daisy war es hingegen selbstverständlich jede Woche mit einer Freundin schwimmen zu gehen. Ich ließ Bekanntschaften mit anderen Frauen auslaufen oder beschränkte sie auf ein absolutes Minimum, bzw. das Unvermeidbare. Ich traute mich irgendwann nicht mehr in Daisies Gegenwart ans Telefon zu gehen oder meine Post aus dem Kasten zu nehmen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen für Taten, die ich gar nicht begangen hatte ...
Immer wieder lief sie weg und ich lief ihr, gleich oder später nach. Ich hatte Angst sie zu verlieren... Irgendwann entschuldigte ich mich bei ihr, wenn sie mich mal wieder ungerechtfertigt platt gemacht hatte...
Dann kam die Verallgemeinerung dazu: Du bist doch auch bloß ein Sch...-Mann! Wie sollte ich mich dagegen wehren? Zu guter letzt kam: Wir sind doch bloß noch zusammen weil, Du mich immer belaberst. Ich fühlte mich langsam wie ein Sonderangebot vom Wühltisch, das niemand braucht oder haben will, ich fühlte mich einsam in der Beziehung mit der größten Liebe, die ich jemals hatte.
Wenn ihre Ausfälle dann vorbei waren, kam meistens ein beiläufiges Tut mir leid. Dann sagte sie, sie sei noch nicht soweit, sie könne wohl niemanden lieben, außer ihre Kinder, sie sei halt nicht Beziehungsfähig, würde dies aber gerne mit mir zusammen lernen... Ich hielt das für bequeme Ausreden um ihre Aussetzer zu rechtfertigen.
Ich sage auch jetzt noch, sie kann lieben, und das mit einer Intensität, wie ich sie noch nie gespürt habe... Sie verträgt einfach keine Kritik oder Disharmonie...
Und wenn dann wieder alles im Lot war, dann war es wieder der 7. Himmel... Und ich liebe sie selbst dann, wenn sie mich im Staub zermatscht.
Sie kennt nur schwarz oder weiss, entweder die Beziehung ist super, sie liebt mich und es lohnt sich an der Beziehung arbeiten. Oder ich erlaube mir einen Schnitzer (In den meisten Fällen weiß ich gar nicht was ich verbrochen habe) und dann bin ich und die Beziehung nur ein Haufen Sch.... Wenn's an einem Punkt nicht stimmt, ist sofort alles Falsch. Das macht mich immer noch fertig...
Ich wurde mir ihrer immer unsicherer, meine Sehnsucht lag aber in der Richtung, dass ich mit ihr alt werden wollte. Ich liebe sie so sehr, dass ich bereit bin, ihr fast alles nachzusehen (In der Hölle: Du hast ja immer sooo viel Verständnis, Du arrogantes A. . ALLES, was Du machst ist ja IMMER richtig und ALLES, was ich mache, ist IMMER falsch!“) (Im 7.Himmel dann wieder: Ich finde es schön, dass Du so viel Verständnis für mich hast. Ich glaube, Du kennst mich besser, als ich mich selbst. Wenn ich es mit Dir nicht schaffe, dann schaffe ich es mit keinem anderen Mann!)
Ich wurde immer unsicherer. Die Gefühlsachterbahn schüttelt mich ordentlich durch...
Ich habe wegen ihr so viele Tränen vergossen weil sie mich glücklich gemacht hat, aber bestimmt inzwischen halb so viele, weil ich unter ihren Anwürfen und der Angst Daisy zu verlieren so sehr leide. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt im 2-Wochen-Turnus...
Ich sollte einfügen, dass mein Selbstwert-GEFÜHL auch nicht besonders entwickelt ist, ich mir aber (wenigstens im Kopf) darüber klar bin, dass ich außer meinen Mängeln und Macken auch eine Menge Vorzüge habe. Im Kopf weiß ich, dass kein menschlicher Sch...-Haufen bin... Bloß mein Herz ist nicht willig, das auch zu sehen... Durch Daisy fühlte ich mich zum ersten Mal richtig angenommen in dieser Welt und dieses Gefühl kehrt jedes mal wieder, wenn sie sich mir positiv zuwendet...
Irgendwann verliebte sie sich dann in ihren Familienbetreuer, was aber von ihm nicht erwidert wurde. Sie traf sich eine Zeit lang privat mit ihm. Trotzdem durfte ich keine Frauen-Bekanntschaften pflegen oder aufbauen, weil dies wieder ihre Eifersucht hervorrief. Ich war auch eifersüchtig, sie traf sich trotzdem mit ihm. Zu der Zeit hatte ich gerade meinen Job verloren, Hexenschuss und eine empfindliche Zurückweisung von meiner Familie erfahren. Ich war wieder am Leben, aber nicht aus Liebe sondern aus Leiden.. Ich litt wie ein Hund....
Ihre Gefühle für den anderen legten sich dann irgendwann. Und immer wieder 7.Himmel...
Während einer unserer zahlreichen verabredeten Auszeiten hatte sie einen Seitensprung. Wir hatten vereinbart, dass wir nicht über solche Vorkommnisse reden wollten, wenn es ein Ausrutscher wäre. Es war einer. Und sie informierte mich nach dem Ende der Auszeit per E-Mail darüber. Sie wollte die Wahrheit einfach nicht für sich behalten. Mir ging's dann miserabel, sie war kurz bei mir, aber sie hatte leider schon was vor und deshalb keine Zeit sich mit mir auseinander zu setzen... So war ich mit meinem Leid allein.
Während ihrer Zeit der Ausfälle versuchte Sie sich mehrfach am Telefon oder per SMS zu trennen, was ich angesichts all’ der positiven Aspekte unserer Beziehung (die so mächtig sind) für unwürdig befand. Bei den darauf folgenden persönlichen Aussprachen, kam es jedes mal zur Versöhnung. Und dann wieder (NICHT eingebildet!) der Himmel auf Erden...
Anfang Mai versuchte sie sich umzubringen (nicht zum ersten mal, aber zum ersten mal in unserer gemeinsamen Zeit), ich kam in letzter Minute, brachte sie wieder auf die Füße und half dabei diesen Vorfall vor ihren Kindern geheim zu halten.. Danach fühlte sie sich mir sehr nahe. Eigentlich hält sie nicht viel von sich und ihrem Leben und möchte deshalb nicht alt werden. (Vielleicht noch 5 Jahre, wenn die Kinder aus dem Haus sind...)
Letzte Woche haben wir ihren Geburtstag gefeiert. Es war sehr schön. Fand sie auch. Tags darauf telefonierten wir und da wir beide in den letzten Wochen, wegen Gefühlsachterbahn und anderen Lebensdingen mies drauf waren, machte ich den Vorschlag doch gemeinsam ins Kino zu gehen und abzuschalten. Sie wäre schon verabredet hieß es. Ich fragte mit einem Mann oder einer Frau?....mit einem Mann. Ich habe ihn letzte Woche kennen gelernt und kann so gut mit ihm reden. Er könnte vielleicht Ersatz für meinen abhanden gekommenen Rede-Freund X. werden.. Mir schnürte sich der Magen zu. Da war es wieder, Angst sie zu verlieren, Eifersucht... Das sagte ich ihr. Es kam zum Ausfall und sie beschimpfte mich aufs übelste. Irgendwann warf sie den Hörer auf und ging auch nicht mehr ans Telefon. Ich war wieder das Ar..
Danach betrank ich mich mit einem Freund, er sagte auf meine vorgebrachten Entschuldigungen für ihr Verhalten: Ja, ja, wenn mein Mann mich nicht schlägt, ist er der liebste Mann der Welt... und dass sie keinen Respekt vor mir habe. Ich erkannte, dass er recht hat und beschloss, mich nicht mehr bei ihr zu melden.
Dann stieß ich auf .trennungsschmerzen.de, das Forum und den obigen Thread von zora. Mir fiel es wie Schuppen aus den Haaren: ich glaube, Daisy ist eine Borderlinerin. (Ich bin kein Psychologe sondern Techniker) Und ich ein masochostischer Idiot. Oder ein Klammeraffe. Oder beides.
Am Samstag brach ich mein Gelübde und schrieb ihr eine Abschiedsmail, worin ich ihr nahe legte, sich doch mal (seit kurzem geht sie zur Therapie) mit Borderline zu beschäftigen. Ich konnte es dann doch nicht lassen und rief sie an. Wir hatten ein herzliches, freundschaftliches Telefonat, sagten beide, dass es so nicht weitergehen könne und beschlossen eine 4-wöchige Funkstille, um Abstand zu bekommen und zu sehen was dann noch geht. Wir sprachen auch über Borderline und sie sagte dass sie sich in der Beschreibung dieser Störung zu 99% wiederfinden würde. Ich glaube das ist das Ende unsere Geschichte. Besser: ich fürchte... Ich würde sie auch mit Borderline als Partnerin akzeptieren...
Seit Vereinbarung der Funkstille habe ich bereits 3 Mal per Mail oder postalisch dagegen verstoßen, sie hat sich seitdem nicht bei mir gemeldet.
Und ich sehne mich nach ihr... Was mache ich hier eigentlich?
Kann mir bitte mal jemand etwas dazu schreiben oder besser: mir den Kopf waschen? Gibt es noch eine Chance? Wie komme ich hier wieder raus? Wie konnte aus der Liebe meines Lebens so ein Fiasko werden?
Dankbar für jeden Hinweis
Donald
PS Super wäre ein emoticon für ratlos....
13.08.2002 18:38 •
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