März 2018 - rund 1 Jahr ist es nun her, seitdem mich mein Ex verlassen hat und ich möchte euch berichten, wie es mir heute geht. Das Forum hat mir in der wohl härtesten Zeit meines Lebens sehr geholfen, ich befand mich oft in ausweglosen Situationen, das Leben war teilweise nicht mehr lebenswert, ich dachte, ich komme nie über die Trennung hinweg oder kann mich nie mehr verlieben!
Tja, was soll ich euch sagen - die Zeit heilt wirklich viele Wunden! Zwar nicht alle, denn es bleibt immer eine tiefe Narbe in meinem Herzen, doch ich kann das Leben zwischenzeitlich wieder mit anderen Augen sehen.
Meinen Ex sehe ich nach wie vor im Studio, er wird immer dünner, verhärmter, sieht äußerst unglücklich aus und auch von der Art her wird er immer eigenartiger. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm, seine Schwiegermutter starb kurz vor Weihnachten, ergo, der einzige Mensch, der noch Bezugsperson für seine psychisch labile Frau war, ist nun weg und sie verfiel in kindliche Muster zurück, steht unter starker Medikamentenzufuhr und bastelt nur noch Kinderbilder daheim. Er ist dauerverletzt, hat einen Bänderriss oder Bruch nach dem anderen, immer an den Füßen, dabei ist er ja Läufer und das ist natürlich eine große Strafe...nicht dass ich schadenfroh wäre, aber es tat schon gut zu sehen, dass ihn nicht gerade das totale Glück ereilte nach seinem Rückgang zu seiner Frau, die er ja laut O-Ton nicht mal mehr großartig liebt, er ging wegen seiner Wohnung primär zurück und aus Mitleid, da sie sonst mittellos sei.
Doch blickt man hinter diese Worte, dann wollte er einfach keine Scheidung, da er Angst vor den Zahlungen hatte und Angst, seine Wohnung zu verlieren...
Doch Geld allein macht nicht glücklich, zum Leben gehört auch noch viel mehr und er hat sein Glück regelrecht weggeworfen. Ich sagte ihm, dass ich ihm vergebe, allerdings konnte ich das erst im November.
Auch das Schicksal schlug bei mir oft zu, ich hatte eine sehr schwere Entzündung im Kiefer, wäre beinahe an einer Blutvergiftung gestorben, hatte unzählige Zahn und Kiefer OP´s, man könnte behaupten, auch ich wurde bestraft dafür, dass ich einer Frau ihren Mann wegnahm, wobei dazu ja immer zwei gehören. Ich habe daraus gelernt, sehr viel sogar. Als es mir so extrem schlecht ging, war es ihm total egal, wie mein Gesundheitszustand ist, jeder x-beliebige Mensch hat sich nach mir erkundigt und der, der mir einst der Wichtigste war, den scherte es überhaupt nicht. Tja, Empathiefähigkeit gleich null und so sieht man, wie jemand wirklich tickt...
Im letzten Jahr versuchte ich immer wieder mal Männer kennenzulernen, doch ich konnte mein Herz nicht öffnen, zu groß waren die Wunden und ich musste viel verarbeiten.
Erst jetzt, wo ich wirklich niemanden für mein Glück brauchte, könnt ihr euch denken, was geschah. Es lief mir jemand über den Weg...unverheiratet, nur wenige Jahre älter und nicht 15 Jahre wie mein Ex, eigene Wohnung, er wohnt im Nachbarort, teilt mein Hobby, den Sport und noch vieles mehr. Es ist beinahe nicht real, dass so etwas passiert. Wie in einem Hollywoodfilm. Ich bin extrem vorsichtig geworden und doch merke ich, wie es mich zu diesem Mann hinzieht. Erst vor einer Woche wurde ich wieder operiert, er war einfach da für mich und das, obwohl wir weder intim bisher wurden, noch eine Beziehung führen. Alles wächst langsam und ich lasse mir ganz bewusst Zeit. Nicht wie bei meinem Ex, der mich damals nach wenigen Wochen beinahe erpresste mit den Worten: Entweder ich darf bei dir einziehen oder ich gehe zu meiner Frau zurück!
Schon da hätte es bei mir klingeln sollen, doch die rosarote Brille war zu stark!
Was möchte ich damit sagen: Lasst euch soviel Zeit wie nötig zur Verarbeitung. Liebe kann man nicht erzwingen und schon gar nicht, wenn das Herz noch im Trauermodus ist. Willkürliches Daten bringt nichts oder bei vielen nichts, man darf ja nichts pauschal sagen.
Geht durch das Tal der Tränen, es tut verdammt weh und wenn man seinen Ex noch dauernd sieht, ist das wie ein Messer, das stetig in die Brust gerammt wird.
Daher werdet stärker und nehmt das aus der Trennung mit: Ihr seid stark und geht gestärkt hervor. Im Endeffekt habe ich mich selbst therapiert. Psychologen können sehr gut helfen, doch ihr selbst seid euer wichtigster Psychologe.
Und auch das Glück kehrt zurück, wenn man es am wenigsten denkt. Daher hoffe ich, dass ich mit diesem Post all denen, die nun gerade so Schlimmes durchmachen wie ich im letzten Jahr, etwas Mut machen kann! Gebt bitte nicht auf, kein Mensch der Welt ist es wert, dass man wegen ihm sein Glück und seine Freude am Leben verschenkt. Jeder Tag ist wertvoll. Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns auf Erden geschenkt wird, nutzen wir sie nicht nur zum Trauern! Das sagt sich nun leicht, da die Sonne wieder mehr scheint in meinem Herzen, doch egal, wie lange die Zeit des Trauerns dauert, sie geht vorüber.
Macht euch nicht abhängig von einem Menschen, der euch gar nicht mehr wollte. Geht hinaus ins Leben und zurück zu den schönen Dingen!