Hallo kalinka,
ich versuch mal paar Antwort zu geben.
Warum werden manche Menschen abhängig, manche nicht?
Zum einen kommt es natürlich auf darauf an wieviel Suchtmittel in welcher Zeitspanne eingenommen werden und was. Meist ist das ein schleichender Prozeß über mehrere Jahre (ausgenommen die harten Dro. die sofort abhängig machen). Konsumiert man regelmässig gewöhnt sich der Körper daran. Es folgt die körperlich Abhängigkeit und/oder die psychische Abhängigkeit. Meist werden dann die Entzugserscheinungen bekämpft indem man wieder zum Suchtmittel greift und der Kreislauf ist da. Konsumiere ich regelmässig ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch abhängig zu werden, konsumiere ich nur ab und zu dann ist das Risiko eher gering!
Warum abwenden?
Ein Abhängiger gesteht sich selbst seine Sucht kaum ein. Er versucht mit allen Mitteln seine Sucht zu befriedigen. Oftmals kommt es zu finanziellen Problemen, er meidet das soziale Umfeld, typisch auch Gewaltangriffe, Beschaffungskriminalität, häufige Krankschreibungen. Das widerrum macht der Arbeitgeber nicht ewig mit- Kündigung ist die Folge und der Absturz vorprogrammiert. Termine bei der Bundesagentur für Arbeit werden nicht wahrgenommen, Geldsperren.... Nun versucht er mit sämtlichen Lügen etc an Geld ranzukommen um seine Sucht zu befriedigen. Er verspricht Dir alles, Hauptsache er bekommt Geld. Und solange er immer jemanden hat der ihm hilft, so lange wird er keine Hilfe annehmen. Deswegen hilft wirklich nur ein kompletter Kontaktabbruch. Erst wenn er keinen Menschen mehr hat der ihm hilft- dann nimmt er Hilfe an. Das klingt zwar ziemlich schei. ist aber wirklich der einzige Weg ihm zu helfen. Er muss wirklich im Dreck liegen.
Dein Freund oder Ex hat seine Sucht noch gut im Griff. Er ist nicht aggressiv, geht seinem Job nach, läuft nicht rotzfett oder zugedröhnt durch die Gegend- noch nicht. Der Körper benötigt aber immer mehr, ist er abhängig kommt (oder kann) dann noch der Kontrollverlust dazukommen.
Helfersyndrom?- sicher, gerade weil er eben noch nicht verhaltensauffällig Dir gegenüber geworden ist denkst Du- ist ja nicht so schlimm, kriegen wir hin, gibt’s ganz harte Fälle. Wir haben doch das typische Alkibild vor uns: dreckig, stinkend, voll, Leute anpöbeln- aber diese Bild hat sich in den letzten Jahren extrem verschoben.
Ich kenne Suchtkranke- vom Müllfahrer bis zum Staatsanwalt alles dabei. Es ist nicht mehr dieses typische Pennerbild. Viele konsumieren nur im stillen, heimlich, kommen adrett gekleidet zur Arbeit. Es würde kein Mensch vermuten das hier ein Suchtkranker steht.
Es ist auch ein aber gesellschaftliches Problem, viele wissen dass Ihr Kollege/Freund/Nachbar/das Familienmitglied ein Suchtproblem hat- nur wie ansprechen OHNE jemand zu verletzen oder zu verlieren? Jeder denkt nur noch an sich!
Ja Ihr liebt Euch, Du ihn, er zuerst seine Suchtmittel und dann Dich. Hast Du eigentlich bei ihm schon mal die typischen Entzugserscheinungen beobachtet?
Ich könnt noch ewig schreiben- letzt Endes musst Du Deine Schmerzgrenze selbst ausloten. Aber dauerhaft wird Dich das Leben an seiner Seite nicht glücklich machen. Ich wünschte ich könnte Dir was Schöneres schreiben ABER ich kann Dir nur raten Dich zu retten. Du kannst ihm Hilfe, Unterstützung anbieten- der erste Schritt zum Hausarzt mit Überweisung zu einer Entgiftung muss aber von ihm kommen!
11.02.2013 19:45 •
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