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Hilfe bei Scheidung und Trennungsjahr

I
Hallo zusammen,

ich habe mich vor zwei Monaten von meinem Mann offiziell getrennt nach Kurzehe (unter 2 Jahre), innerlich aber bereits seit längerer Zeit. Dabei gab es Gründe, die ich hier nicht weiter erläutern möchte, die aber dazu beigetragen haben, das meine Trauerzeit nach zwei Wochen ein Ende gefunden hat. Leider werden diese Gründe aber nicht so nachweisbar sein, dass eine Härtefallscheidung in Betracht kommt. Ich möchte meinen Nochmann auch nicht ankreiden wegen bestimmter Sachen.
Jetzt möchte ich die Scheidung einreichen. Ich weiß, das man offiziell ein Trennungsjahr durchstehen muss, ich fühle mich aber mit diesem Status verheiratet überhaupt nicht mehr wohl und möchte das Verfahren beschleunigen und endlich mit diesem Kapitel in meinem Leben abschließen. Ich vermute sehr stark, dass er diese Entscheidung ähnlich sieht und aus diesem Grund nichts dagegen haben wird.
Ich habe ein bisschen im Internet rumgelesen und gehört, dass die Umgehung des Trennungsjahres oftmals auch praktiziert wird, wenn beide Teile damit einverstanden sind.
Mir geht es vor allem darum, dass ich in wirtschaftlicher und persönlicher Sicht wieder ein eigenständiger Mensch sein möchte und kein Unterhaltskapitel etc. eröffnen möchte.
Kann jemand diesbezüglich Erfahrungen teilen?

18.09.2015 19:56 • #1


S
Haben meine Exfrau und ich gerade auch im August gemacht. Behauptet die Ehe ist länger zerrüttet, halt dass wir angeblich schon länger in getrennten Zimmer schlafen, nicht mehr zusammen essen u.s.w.. Das wird einmal auf dem Papier so angegeben und so lange Beide an einem Stang ziehen wird das auch nicht weiter hinterfragt.

Gedauert hat's trotzdem über 10Monate, halt dieser ganze Rentenkram u.s.w. Hat sich halt gezogen...

Geht zum Anwalt mit so ner Story und lasst euch beraten wenn ihr euch einig seid, braucht mindestens Einer eh von euch...

18.09.2015 20:09 • #2


A


Hilfe bei Scheidung und Trennungsjahr

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VictoriaSiempre
Ohne Gewähr, bin weder Rechtsanwältin noch Steuerfachfrau:

Das Trennungsjahr zu umgehen, ist kein Problem, wenn Ihr Euch einig seid und behauptet, bereits seit September letzten Jahres getrennt zu leben (das kann man auch unter einem Dach) und zu wirtschaften. Da kann ja keiner das Gegenteil behaupten.

Habt Ihr vom Ehegattensplitting profitiert und unterschiedliche Steuerklassen, dann gibt es sehr wohl ein Problem. Denn dann hättet Ihr - angenommen, die Trennung war Sept. 2014 - ab 2015 Eure Steuerklassen ändern müssen. Da könnten ggfs, Nachzahlungen auf Euch zukommen.

18.09.2015 20:35 • #3


I
Hallo,

ja, wir haben vom Ehegattensplitting profitiert, allerdings würde ich die Nachzahlung in Kauf nehmen, da ich ihm im Fall der Fälle Unterhalt zahlen müsste. Dies will er momentan nicht, aber da er tendenziell einen Anspruch darauf hat, wenn er will, möchte ich das auf jeden Fall ausschließen.
Das bitte aber nicht falsch verstehen, es geht mir nicht darum, dass ich nichts teilen möchte, es geht viel mehr darum, dass er offiziell kaum bis keine Einkünfte hat, inoffiziell aber prächtig leben kann. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine.
Möchte halt auf jeden Fall ausschließen, dass mein hart verdientes Geld an die falsche Person fließt, nur weil diese vielleicht in 2-3 Monaten meint, ich sei eine weitere Einnahmequelle.

18.09.2015 20:46 • #4


S
Nochmals, zum Nochehemann möglichst freundlich bleiben und schnellst möglich zum Anwalt. Glaub' bei so kurzen Ehen kann man sogar einvernehmlich auf den Versorgungsausgleich(wegen Rente)verzichten, dann geht's auch schneller beim Gericht.

Ohne mindestens einen Anwalt für eine Partei kann man sich eh nicht scheiden lassen und da solltest du keinen Tag länger warten wenn's dir so klar ist.

18.09.2015 20:59 • #5


I
Ja, so werde ich das auch handhaben und meiner Freiheit ein Stück näher kommen.
Versorgungsausgleich wird ohnehin entfallen auf Grund der Dauer und da er darauf verzichten will.
Ich kenne ihn da aber zu gut und weiß, dass er seine Meinung ändern wird, sobald er einen Grund dafür hat- quasi aus Rache.
Dazu würde schon reichen, wenn er mich mit einem Kumpel in der Stadt beim Kaffee trinken sieht.
Aus diesem Grund verstecke ich mich seitdem in der Öffentlichkeit und hab es langsam satt, die trauernde Ex zu spielen.
Oh man, es klingt echt hart, wenn ich sowas sage...aber ich glaube es gibt Dinge im Leben, die man einfach nicht verzeihen muss bzw. die einem helfen, schnell einen Schlussstrich unter diese Sache zu ziehen.
Ich bin momentan vor allem enttäuscht, dass ich rationaler Mensch mich zu so einer Sache habe hinreißen lassen.
Vielen Dank für eure Hilfe.

18.09.2015 21:10 • #6


S
Ja, und frag' auch, wie lange das bei euch Ortsüblich dauert bis es einen Termin gibt. Evtl. Reicht auch Januar 2015 anzugeben um den Steuernachteil 2014 nich ausgleichen zu müssen wenn nen Termin eh min. 3 Monate braucht. Und wenn's NOCH einvernehmlich läuft, biete auf jeden Fall an dass er mitkommt. Diese Anwaltssprache, dadurch kann man sich ganz schön vor den Kopf und bedroht fühlen was dann schnell Missverständnisse und Sinneswandel beim Gegenüber auslösen kann wenn er die Post im Briefkasten hat- das liesse sich dadurch gut umgehen.

Ich wünsche viel Glück und Kraft das gut durch zu halten .

18.09.2015 21:19 • x 1 #7


I
Ja, habe ihm eine sehr höflich und nette E-Mail geschickt und ihm darin all unsere Vorteile geschildert und das Vorhaben erläutert. Habe das auch so hingestellt, dass er sich gerne darüber Gedanken machen kann und die Wahl hat, das ganze zu entscheiden.
Beim Termin wäre er ebenfalls anwesend, Anwältin ist auch schon auf Empfehlung ausgesucht. Hab extra darauf geachtet, eine sehr freundliche Dame auszuwählen, die ungefähr in unserem Alter ist.

18.09.2015 21:24 • #8




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