Heute lasse ich dich los

Hallo zusammen,

ich bin nun einige Zeit von meiner Ex getrennt und ich bin nun an dem Punkt sie los zu lassen.
Ganz kurz zu unserer Geschichte. Wir waren 11 Jahre zusammen, haben 2 Kinder und bauen aktuell ein Haus. Uns ging es auch immer gut. Aber sie hat sich entschieden mich mit ihrem 20Jahre älteren Chef zu betrügen und hat mich lange angelogen es wäre nix. Schlussendlich habe ich die Wahrheit erfahren und sie ist zu ihm gegangen. Kurz da zu erwähnt, er ist Millionär und kann ihr mehr bieten wie ich es je könnte.

Vielleicht könnt ihr folgende Zeilen einmal lesen und mir sagen ob ich ihr den Brief geben sollte oder nicht.

Liebe V. ,

da liege ich wieder im Dunkeln und bekämpfe meinen größten Feind, die Erinnerung an dich.
Jede Nacht scheint es mir wie ein weiteres Schlachtfeld, das Ich wieder erobern muss.
Ein tiefes, dunkles Meer voller unbeantworteter Fragen, voller Was, wenn? und ungewollter Erinnerungen.
Jede Nacht ist anders, in manchen Nächten fühle Ich mich stark genug, um mit meinen eigenen Gedanken zu kämpfen und beschließe, dass Ich es einfach ausschlafen werde.
An manchen Abenden spüre Ich die Schwäche und beschließe, dass Telefon zu nehmen und deine Nummer zu wählen, nur um kurz deine Stimme zu hören. Aber auf halbem Weg sage Ich mir selbst, dass das eine schlechte Idee ist und dann schlafe Ich doch besser ein.
Die meiste Zeit der Nacht erinnere Ich mich an jede Kleinigkeit von dir, schütte mein Herz dem Mond und den Sternen aus bis Ich einschlafe.
Ich durchkämpfe diese Nächte allein und wünsche mir dass du mir die drei Worte flüsterst, nach denen Ich mich so sehr sehne.
Trotzdem hast du beschlossen mir zu sagen, dass du gehst und es ist Zeit für mich, dich gehen zu lassen. Ich wollte kämpfen.
Ich wollte für die Liebe kämpfen, die wir einst hatten. Ich wollte bleiben, bis du bereit sein würdest, es erneut zu versuchen. Ich wollte für dich da sein. Ich wollte nicht loslassen.
Ich bin damit beschäftigt, dich aus meinen Gedanken zu vertreiben. Aber dann wieder leuchtet die Erinnerung an dich auf, wenn Ich es am wenigsten erwarte. Es ist unfair, weil Ich dich vergessen will, obwohl Ich dich mehr liebe, als Ich mich jemals lieben könnte.
Am Morgen trage Ich mein größtes Lächeln, um all die Tränen zu verbergen, die Ich in der Nacht zuvor ausgeschüttet habe.
Ich sagte, dass ich glücklich bin, dass du wieder eine Liebe gefunden hast.
Aber jede Nacht wünsche Ich mir, derjenige zu sein, mit dem du zusammen bist. Jede Nacht wünsche Ich mir, dass du mich anrufst und mich fragst, wie es mir die ganze Zeit ergangen ist. Ich vermisse dich schrecklich und Ich weiß, dass du es nicht tust, aber am Ende des Tages wünsche Ich dir alles Gute und Ich hoffe, dass Ich mir eines Tages vergeben kann, dass Ich dich verloren habe.
Also lasse ich heute los.

Ich habe die Chance aufgeben, dass wir es je richtig machen werden. Ich greife morgens nicht mehr nach meinem Handy, hoffend, dass du mir geschrieben hast.

Ich lasse los, dich mehr zu wollen, als du mich willst.
Heute habe ich dich gehen lassen, so als ob WIR nie existiert hätten.
Heute habe ich mich von der Vergangenheit verabschiedet und leise deine Stimme gehört, die mich bat zu bleiben.
Heute habe ich losgelassen, weil ich glaube, dass ich die ganze Zeit wußte, dass wir nie wieder zusammen sein würden.
Heute habe ich jeden Streit vergessen, den wir je hatten. Jede Träne, die ich je geweint habe. Jedes Wort, das wir bereuen. Ich habe alles vergessen.

Heute habe ich den Schmerz losgelassen, den du mir bereitet hast, als es zu Ende ging.
Aber Es endete bereits vor langer Zeit aber ich war nicht bereit, es zu akzeptieren.
Also lasse ich heute all den Schmerz los, den du verursacht hast. Ich lasse die Verwirrung los, mit der du mich zurückgelassen hast.

Heute lasse ich die Eifersucht los.

Heute werde ich den Neid loslassen. Ich lasse mich heute davon los, mir die Schuld dafür zu geben und zu glauben, dass es meine Schuld war, wie es endete. Heute lasse ich endlich los.

Heute vergebe ich. Heute gebe ich zu, dass ich dich immer noch liebe und vielleicht immer noch lieben werde. Aber heute lasse ich los, weil ich etwas so viel mehr verdiene als das hier.
Heute lasse ich los, wissend, dass es Momente geben wird, in denen ich mich umdrehen werde.
Heute weiß ich, dass es weh tut.
Aber ich freue mich auf den Morgen. Und den Tag danach. Und den Tag danach.
Wir werden uns an einem dieser Tage begegnen und es wird nicht wehtun, dich mit ihm zu sehen. Denn heute tut es weh, aber morgen wird es nicht mehr da sein. Heute beginnt mein Leben wieder neu, weil du mich gelehrt hast, wie man liebt, aber mehr als das hast du mich gelehrt, wie es ist, nicht gleich geliebt zu werden.
Heute lasse ich also los von dem, was ich nicht verdiene und gehe zuversichtlich auf das zu, was ich verdiene.
Heute lasse ich dich los

Nee, würde ich ihr nicht geben, auch wenns schön geschrieben ist.

Ich würde gar nichts sagen und ich garantiere Dir, dass die Frau sich früher oder später in Grund und Boden schämen wird.

Wenn nicht, dann ist die keine Träne wert.

Wegen mehr Geld die Familie verlassen?

Ist ja ekelhaft.

Es ist deutlich erkennbar, dass Dir diese Worte viel bedeuten.

Ich rate Dir auch, diesen Brief dennoch nicht abzuschicken. Ich habe damals einen geschrieben, hielt ihn für gelungen und habe ihn abgeschickt. Aus heutiger Sicht muss ich sagen: so gelungen war er nicht. Ein Brief kann gar nicht gelungen genug sein, um ihn wirklich jemandem zu geben, der gegangen ist. Ich schäme mich nicht dafür, dass ich meine Gefühle noch einmal auf dem Silbertablett präsentiert habe, denn damals waren sie nun mal da. ABER es war vollkommen unnötig. Ich denke, wenn Du nach Jahren auf Deinen Brief schaust, wirst Du das genauso einschätzen.

Alles Gute für Dich!

Viel zu elegisch.

Viel zu lang.

Viel zu schwammig.

Du machst Dich emotional völlig nackig und gibst ihr Macht über Dich.

Gib dem Dinge eine Feuerbestattung.

Finde den Brief viel zu schmalzig, ein reines beklagen .
Vor allem dafür, dass sie alles für einen alten Millionär weggeworfen hat.

Schick das ja nicht ab und gib ihr nicht die Macht über deine Gedanken.

bin der gleichen Meinung: nicht abschicken.
Entweder Brief verbrennen oder irgendwo gut ablegen und in 5 Jahren noch mal lesen. Dann hat sich dein Leben nämlich schon längst wieder zum Guten verändert.

Hoi Patrick,
Auch ich würde den Brief nicht abschicken.
Lege ihn in dein Tagebuch, da gehört er hin,

und lass los.

Viel Kraft für die Zeit.

Mach das

Sie ist den Brief nicht wert.

Hallo Patrick,

ich kann verstehen, dass Du das Bedürfnis hast, Deiner Expartnerin das mitzuteilen, was Dir gerade so wichtig erscheint. Ich würde mich an Deiner Stelle fragen, was Du wirklich damit bezwecken möchtest bzw. ob Du Dir möglicherweise noch etwas davon erhoffst, eine bestimmte Reaktion, eine Umkehr, ein Umdenken...?
Eine Antwort...?

Ich habe heute selbst einen Brief geschrieben, ganz ungeplant- und schrecklich dabei geweint, weil es sich tatsächlich so anfühlte, als ob ich anfange loszulassen.
Ich wurde vor 3,5 Wochen verlassen, fast 5 Jahre wurden mit zwei Sätzen beendet, danach kein Gespräch mehr, keine Erklärung, kein Kontakt, nichts...

Seitdem steht die Zeit still, so, als hätte es uns nicht gegeben.
Ich habe mich dafür entschieden, mich nicht mehr bei ihm zu melden, auch wenn es zeitweise schwer und kaum auszuhalten ist. Aber ich denke, er hat ja den Entschluss gefasst zu gehen und wenn er mir noch was zu sagen hätte, täte er dies auch.
Dennoch: Mein Herz begreift es kaum, dass der mir vertrauteste Mensch mich nicht mehr liebt, nicht mehr will...

Ich habe also diesen Brief geschrieben und dachte in dem Moment auch, er wird dann ja bald die Worte lesen und vielleicht berührt es ihn irgendwo.
Weil da drinsteht, was mir ganz wichtig war.
Es tat auf einmal gut zu wissen, dass ich das tun kann, wenn ich es will!

Ich merkte dann aber auf einmal, dass ich eigentlich gar keine Reaktion von ihm auf den Brief haben will....
Ich will gar nicht, dass er meint, darauf noch irgendwie antworten oder reagieren zu müssen.

Es schien ausreichend zu sein, das für mich aufzuschreiben.
Und vielleicht reicht das auch wirklich so.
Ich behalte es mir vor, den Brief abzuschicken, wenn ich es wirklich will, es ist meine Entscheidung.
Aber eigentlich weiß er auch alles was in dem Brief steht, er wusste immer um meine Gefühle zu ihm.
Und ich stelle mir vor, er liest jetzt den Brief ohne mich noch zu lieben und vielleicht auch unwillig.
Das wird all den Worten, Gefühlen und Gedanken doch gar nicht gerecht..
Ich selbst weiß um die tiefen Gefühle für ihn, die ich hatte- und das ist wichtig!

Und aus Deinen Worten lese ich vor allem tiefe Gefühle und unendlich viele Gedanken, die Du Dir machst, das ist ein Geschenk, es macht Dich aus, so lieben und empfinden zu können.
Was hätte ich für so einen Brief gegeben!
Nimm es als ein Geschenk für dich, so empfinden zu können, tiefe Gefühle zu haben und bereit zu sein, diese zu leben und zu teilen.
Dann wird es Dir irgendwann auch wieder gelingen,und zwar mit jemanden, der dies zu schätzen weiß.

Behalte Deinen Brief und entscheide ihn dann abzusenden, wenn du wirklich nichts mehr damit bezwecken willst....
und dann merkst du vielleicht, dass Du es dann eigentlich gar nicht mehr brauchst und vielleicht auch nicht mehr willst.

Hoffe meine Antwort war nicht zu wirr, Corona, Home Office und Liebeskummer hinterlassen ihre Spuren

Viele Grüße und alles Gute!