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Heute ist es wieder so schlimm

mrsmiawallace86
Vor einer Woche bin ich aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen nachdem er mir offenbart hat, dass er mit dem innerlichen Chaos nicht mehr klarkommt und emotional nicht mehr bei mir sei.

Wir haben zwangsläufig Kontakt da wir die Wohnung auflösen. Aber seitdem wir gestern telefoniert haben bin ich unglaublich wütend und traurig. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass er mich nur angelogen hat und längst eine neue Frau an seiner Seite ist. Er sagt zwar, dass dem nicht so sei aber ich glaube ihm nicht.

Es frisst mich auf. In meiner ganzen Wut habe ich ihm gestern Abend noch eine genauso wütende SMS geschrieben und natürlich keine Antwort bekommen.

Sein ganzes Gequatsche von wegen ich sei ihm ja soooo wichtig und mein Wohlbefinden würde ihm am Herzen liegen- was soll das? Das ist doch gelogen und soll nur sein schlechtes Gewissen beruhigen. Ich hasse ihn gerade einfach nur, und im nächsten Moment liebe und vermisse ich ihn so unmenschlich, dass ich aus dem Heulen nicht mehr rauskomme und an nichts anderes mehr denken kann.

Bitte helft mir .

20.08.2016 08:56 • #1


M
Hi, ich verstehe dich sehr gut, auch ich bin vor 3 wochen aus der gemeinsamen wohnung ausgezogen. Er bot mir an mir zu helfen, er will ja das es mir gut geht. Aber das wollte ich nun wirklich nicht. Ich steh auch noch mit ihm in kontakt wegen wohnung, gemeinsam gebuchter Reise etc. und heute wäre auch noch unser 8. Jahrestag Du bist auf jeden Fall nicht alleine und ich denke das braucht einfach zeit. Ich glaube auch das es einfacher wird wenn der Kontakt nicht mehr da ist, hoffe ich zumindist...

20.08.2016 09:09 • #2


A


Heute ist es wieder so schlimm

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mrsmiawallace86
@Milly_ : Es ist alles so durcheinander. Auf der einen Seite will ich nicht, dass er sich meldet weil es mir danach schlechter geht. Auf der anderen Seite will ich mit ihm sprechen, ihn sehen, ihn umarmen . Ich will ihn anbrüllen und ihn fragen warum er mir das antut.

Warum ist denn eure Beziehung gescheitert? Gibt es Hoffnung auf einen Neubeginn?

20.08.2016 09:12 • x 1 #3


J
Guten morgen,
du sprichst mir aus der Seele, bei mir sieht es ähnlich aus. Bei uns ist die Trennung jetzt fast drei Wochen her und irgendwie habe ich das Gefühl, es wird nicht besser, eher schlimmer... wir waren 7 jahre zusammen und dann hat er mir auf einmal gesagt er hat keine Gefühle mehr für mich. Dann bin ich sofort zu meinen Eltern gezogen und wir haben halt auch noch Kontakt wegen der Wohnung und den Möbeln. Ich glaube fast, das ist das schlimme. Weil wenn wir lange nicht gesprochen und geschrieben haben, geht es einigermaßen,aber nach jedem Telefonat oder jeder Nachricht bin ich wieder total aufgewühlt.... und jedes mal wenn wir telefonieren und eigentlich nur über die wohnung sprechen wollen, werde ich wieder so sauer, das es im streit ausartet und ich ihm danach viele böse nachrichten schreibe... und das macht es halt irgendwie nicht besser. Im Gegenteil. Vor allem hatte er mir auch gesagt, das ich ihm auch nach der Trennung soo super wichtig bin und er für mich da ist, da ist leider so gar nichts von zu merken. Gestern meinte er auch, es sei für ihn leichter, wenn wir lieber gar keinen Kontakt haben... für mich wahrscheinlich auch,aber das will ich nicht wahr haben. Was erzählt er denn vorher noch sowas...

Naja also um mal zu dir zu kommen, an den Tagen wo es mir besser geht, bin ich viel draußen unterwegs, gehe bummeln, fahre fahrrad, besuche freunde oder gehe inliner laufen. Ich versuche von tag zu tag, die dinge, die sich nach so vielen jahren angestaut haben stück für Stück zu vernichten. Letztens war der Ring dran, da war ich sehr stolz auf mich.
Ich wünsche dir auf jeden fall alles gute und es tut sehr gut, zu wissen, das man nicht alleine in der Situation ist. Halte den Kopf steif! Liebe Grüße, julia

20.08.2016 09:23 • x 1 #4


M
@mrsmiawallace86 mir geht es ganz genauso, irgendwie hoffe ich die ganze zeit das er sich meldet andererseits will ich es nicht, da es mir danach auch immer schlechter geht. Wir hatten meiner meinung nach 8 tolle Jahre und plötzlich meinte er er wäre nicht mehr glücklich weil er mich nicht mehr liebt und keinerlei Hoffnung mehr sieht.. Es wäre schön wenn man mit sowas einfacher abschließen könnte.

Wie lange wart ihr denn zusammen? Siehst du noch Hoffnung bei euch?

20.08.2016 09:32 • #5


C
Liebe TE,

deine Gefühle sind ganz normal. Das haben wir hier alle durch oder sind noch dabei. Bei mir ist die Trennung jetzt fast 5 Monate her. Ich habe immer noch diese Momente, die du beschreibst, aber es wird besser, je mehr Zeit vergeht, ganz langsam. Null Kontakt zu ihm, Dinge für sich selbst tun, vor allem Dinge, die man in der Beziehung nicht konnte - das hilft. Ist anfangs schwer, sich dazu aufzuraffen, weil man so depri ist und es sich irgendwie auch anfühlt, als würde man das Ende akzeptieren, wenn man in sein eigenes Leben startet. Und anfangs will oder kann man das Ende nicht akzeptieren, bei mir sogar, obwohl ich es war, die sich getrennt hat. Ich habe mir 2 Zettel an den Kühlschrank geheftet, auf dem einen steht ICH, auf dem anderen ZEIT. Sie sollen mich daran erinnern, dass es ganz wichtig ist, sich jetzt selbst wieder zu finden und zu lieben und der andere, dass die Zeit unser bester Verbündeter ist. Entweder findet ihr wieder zusammen oder der Schmerz vergeht. Für beides brauchst du als Verbündeten die Zeit. Versuche, dich auf dich, nicht auf ihn zu konzentrieren. Fällt sehr schwer, ich weiß, weil man ständig dran denkt. Deshalb Ablenkung mit Dingen, die dich interessieren, auch wenn dich zur Zeit wahrscheinlich kaum was zu interessieren scheint oder Freude zu machen scheint. Auch das ist normal. Egal, ob ihr wieder zusammenkommt (erzwingen kannst du es eh nicht) oder nicht, der Weg zu dir selbst ist bei beiden der beste Ausgangspunkt. Ich wünsche dir viel Kraft, fühl dich gedrückt und wenn du verzweifelt bist, dann kotz dich hier aus. Machen wir alle. Und hier versteht man dich.
LG Carlie

20.08.2016 09:36 • x 1 #6


mrsmiawallace86
Irgendwie ist meine Antwort gerade flöten gegangen^^.

@Milly_ : 8 Jahre, puh eine sehr lange Zeit. Und es tut mir echt leid für dich, dass es dir gerade wie mir zu gehen scheint. Dieses Gefühlschaos wegen dem Kontakt hört wohl gar nicht auf . Jedes Mal wenn ich was von ihm höre ist es wie die 1. Minute nach der Trennung, ich werd da immer wieder hin zurückgeschleudert.

Wir kennen uns seit 5 Jahren, 3,5 Jahre davon waren wir ein Paar. Der Umzug in die gemeinsame Wohnung hat alles ins Rollen gebracht- seitdem war der Wurm
drin.
Natürlich hoffe ich auf einen Neuanfang, glaube aber, dass er beziehungstechnisch nie wieder was mit mir zu tun haben will. Ich vermute auch wie gesagt, dass er eine andere Frau hat.

@Carlie : Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und überhaupt danke- ich fühle mich hier total gut aufgehoben..

Ich versuche mich zwischenzeitlich immer wieder abzulenken mit den verschiedensten Dingen. Und dann erwische ich mich wieder dabei wie ich am Fenster stehe und darauf warte, dass er mit seinem Auto auf mich wartet.

Es tut so unglaublich weh....ich habe immer Angst wenn ich vor die Tür gehe. Angst einfach in Tränen auszubrechen oder mich in meiner blinden Trauer vor seiner Arbeitsstelle wiederzufinden.

Bei dir hört es sich an als wenn du langsam Licht am Ende des Tunnels siehst, du scheinst emotional bereits gefestigter zu sein, was mir Mut macht.
Wie bist du in den ersten Tagen und Wochen klargekommen?

Ich weiß, dass man die Trauer zulassen soll, aber ich habe Angst mich darin zu verlieren.

20.08.2016 09:53 • x 1 #7


C
Liebe Mia,

emotional gefestigt? Naja, mal so, mal so. Es gibt immer noch Momente, wo ich wie aus heiterem Himmel einfach heulen könnte. Soll man auch zulassen. Es geht einem danach besser, als wenn man es unterdrücken würde. Hab sogar mal in einem Buch gelesen, dass man, wenn der Schmerz gar nicht mehr auszuhalten ist, sich so richtig sattheulen soll, richtig in den Schmerz reinsteigern, irgendwo im stillen Kämmerlein, notfalls auch mit der besten Freundin. Danach ist man so erschöpft, dass der Körper erst mal stopp sagt und du für eine längere Zeit Schmerzruhe hast. Hab es so noch nicht ausprobiert, aber trotzdem viel geweint, mich selbst bemitleidet, Wut rausgelassen. Hat mir gut getan. Bei mir war es etwas anders im Ablauf, denke ich heute, obwohl der Schmerz und die Phasen genau dieselben sind und genauso schlimm für mich waren. Meine Geschichte findest du im Forum Fremdgehen Affären unter Jetzt ist er bei seiner Geliebten. Ich will ja nicht in deinem Thema meine ganze Geschichte nochmal ausbreiten. Kurzfassung, um zu erzählen, wie der Liebeskummer bei mir ablief. Hab eine langjährige Affäre meines Mannes herausgefunden :Bombe auf mein Leben! Ich fühlte mich, als wäre ein LKW in mein Haus und mitten durch mich durchgefahren - die komplette Zerstörung. Es war der absolut tiefste Punkt meines ganzen Lebens. Er wollte sich nicht von mir trennen, einen Neuanfang. Ich verlangte die sofortige Beendigung der Affäre und gab uns eine Chance: ich glaube, ab da fing ich schon an, diese Liebeskummerphasen durchzumachen. Es war das emotional schlimmste Jahr meines Lebens: Wut, Schmerz, Misstrauen, Wunsch nach Neuanfang und Aufarbeitung in der Beziehung, Gefühlsausbrüche, ich kannte mich selbst nicht mehr, fühlte mich teilweise wie tot. Nichts war mehr wichtig, keine Freude mehr an Dingen, die mich sonst brennend interessierten. Ich kam mir vor wie eine Hülle, eine lebende Tote. Worte wie Freude, Vertrauen, Zufriedenheit usw. kamen mir wie eine Erfindung vor, in der Realität nicht existent. Ich hatte keine Angst mehr vorm Sterben, es war mir egal (hatte aber nie Selbstmordgedanken!). Lebte weiter ohne Essen und Schlaf über lange Zeit. Naja usw. Eben all das, was man eigentlich gefühlsmäßig durchmacht kurz nach einer Trennung. Heute denke ich, dass ich da schon die erste und schlimmste Zeit des sogenannten Trennungsschmerzes durchlebte, obwohl wir offiziell nicht getrennt waren. Als ich ca. 1 Jahr später herausfand, dass er die Affäre nicht beendet hatte, hab ich mich getrennt. Ich hatte trotzdem Liebeskummer, aber nicht dieses krasse Gefühl des Abgestorbenseins und der Orientierungslosigkeit im Leben. Wut, Schmerz, Weinen, Hoffnung, Sehnsucht, all das begleitet mich immer noch, von daher bin ich emotional sicher noch nicht so gefestigt, aber ich weiß (und das gibt mir Kraft), dass ich es überlebt habe und weiter überleben werde. Es dauert eine Weile, bis man an den Punkt kommt, wo man wieder Freude an Dingen hat, auch mal zufrieden sein und genießen kann. Ja, diese Momente habe ich schon. Es hält sich so die Waage zu den anderen Gefühlen. In der Anfangszeit hatte ich oft das Gefühl, dass nichts hilft. Was hätte ich dafür gegeben, einfach nur mal zufrieden zu sein, nicht mal glücklich, so hoch hinaus wollte ich gar nicht. Oder, dass einfach nur der Schmerz aufhört, ich war diesen Schmerz so leid. Ich glaube, diese erste Zeit muss man einfach nur durchstehen, Tag für Tag. Man ist dann schon froh, wenn man mal einen guten Tag hat. Das gibt Hoffnung, dass es möglich ist. Diese Tage werden langsam zunehmen. Es gibt lange Zeit immer wieder Rückfälle. Die muss man dann einfach auch als solche sehen und annehmen und immer denken, dass auch die vorbeigehen. Ich habe mir immer wieder gesagt:Ja, ich darf traurig sein, wütend sein. Egal, wie verrückt ich mich emotional verhalte, es ist normal. Und wenn du auf diese Weise gut zu dir bist, kommst du auch irgendwann an den Punkt, wo du auch aktiv Dinge tun willst, die dir guttun, also Freizeitgestaltung, neues Leben und so. Ja, ich kann mich wieder freuen an Dingen und Hobbys. Hätte ich letztes Jahr nicht für möglich gehalten. Und ich bin feinfühliger geworden, wenn Menschen nett zu einem sind und freue mich darüber. Du machst eine schwere Zeit durch. Für mich war es der Gang durch die Hölle. Aber zumindest kann ich schon mal sagen: man überlebt es. Und darauf bin ich schon mal stolz. Auch wenn ich noch nicht da bin, wo ich hinwill. Ich wünsche dir (und ich glaube auch, dass es so wird), dass du dich in deinem Leben wiederfindest, mit ihm oder ohne ihn. Dein Ziel sollte sein, dass du für dich selbst der wichtigste Mensch wirst, einen gesunden Egoismus entwickelst. Selbstliebe sozusagen. Ach ja und Tagebuch schreiben hat mir enorm geholfen.
Wünsche dir viel Kraft
LG Carlie

Srry, dass es so lang geworden ist.

20.08.2016 10:58 • x 1 #8




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