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Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

Mimose
Oh...danke Euch!
Ihr Beiden...südlich und noch
weiter südlich des Rheins!

Dann schauen wir bald mal wieder gemeinsam in den Sonnenuntergang...
und wissen, da draußen sind Menschen, die gerade
dasselbe fühlen und durchmachen!

Hat doch was! Oder?

LG an Euch

M.

05.07.2013 22:12 • #91


Mimose
Tage 58 und 59,vorgestern und gestern,...



Tag 58.
Ein leerer Tag.
Bedudelt im Kopf vom Tag davor.

Kein wirklicher Ansatzpunkt. Kein Anker. Allein.

Gut, egal.

Gitarre abgeholt aus der Reparatur, alles angeschlossen und dann
kam es wie von selbst.
Dreckige Gitarrenakkorde bildeten sich übereinander und heraus kam der
hämischste, böseste Song, den ich je gemacht habe.
Ein Song nur für Dich. Ganz allein. Only 4 u!
Dieser Song schwitzt aus jeder Pore nur eines: Grenzenlose Verachtung!
Ach, hat das gut getan.

Nun, das ist die eine Seite in mir und über Dich.
Aber Du weißt ja, ich weiß ja, ich fühle das nur, weil Du mir so weh
getan hast.
Und da ich nun mal beide Seiten in mir trage, gab es dann einen Tag
später, also gestern, einen weiteren Song.
Und der ist dann wieder so achtungsvoll.
Ein Instrumental, was dem Gefühl Ausdruck verleiht, das hochkommt,
wenn die Wut und die Verachtung nicht da sind.
Denn dann sind da immer noch und nur noch die Trauer, der Verlust.

Ja, ich kann es nicht ändern.
Es tut mir leid, wenn ich Dich belästige, noch immer an Dich denke, als
seist Du eben erst durch diese Tür gegangen.

Die hab ich dann direkt mal abgewaschen!
Und wenn ich schon dabei bin, mach ich eben die ganze Wohnung sauber!

Wieso tut putzen eigentlich so gut, wenn man traurig oder einfach allein ist?
Gibt ja diesen alten Spruch: Aufgeräumtes Haus, aufgeräumte Seele.
Heute nennt man das, glaube ich, Feng Shui.

Mir egal, wie der Quatsch heißt.
Bei mir ist es jetzt sauber!

M.

07.07.2013 11:46 • #92


A


Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

x 3


E
Ich schreibe einfach mal mit. Bei mir ist Tag 15 und wieder kein Zeichen von ihm ... Ich rede mir Tag für Tag immer wieder folgende Sätze ins Gedächtnis und hoffe, dass ich bald los lassen kann:
Du bist es nicht wert noch eine Träne zu vergiessen, weil meine Trauer dich nicht berührt.
Du bist es nicht wert über meinen Schatten zu springen, weil es für dich selbstverständlich ist dass ich es tue.
Du bist es nicht wert weiter meinen Atem zu verschwenden, weil meine Worte an deinem Ego ungehört abprallen.
Du bist es nicht wert krampfhaft nach einer Basis zu suchen, weil deine Welt sich nur um dich dreht.
Du bist es nicht wert sich zu beherrschen und vernünftig zu sein, weil du es geniesst mich zu manipulieren.
Du bist es nicht wert meine Zeit mit dir zu vergeuden, weil du mich nicht zu schätzen weißt.
Du bist es nicht wert dich zu lieben, weil du meine Liebe mit Füßen trittst.
Du bist es nicht wert dass ich weiter um dich kämpfe, weil du selber mein stärkster Gegner bist.
Du bist es nicht wert dass ich weiter an ein UNS glauben will, weil du mir immer wieder den Glauben nimmst.
Du bist es nicht wert mich für dich zu verbiegen, weil du selber nicht weißt was du willst.
DU BIST ES EINFACH NICHT WERT ...

07.07.2013 14:11 • x 1 #93


Mimose
Gestern Tag 60, ...


Nun ja, wieder ein Sonntag.

Tolles Wetter! Ungetrübte Freude am See.

Nein, stimmt leider gar nicht.

Es war schön am See, ja.
Aber es war eben alles andere als ungetrübt.

Erinnerungen kamen hoch, wie ich mit Dir dort war.
Als es noch ungetrübt erschien.
Aber du musstest ja unbedingt diesen Stein ins Wasser werfen, so dass
ich, gezwungenermaßen, noch immer versuche, auf den Grund des Sees
zu schauen.
Man soll, wie einem hier ja auch angeraten wird, warten,
bis die Sicht wieder klar ist, so dass man wieder auf den Grund
sehen kann.

Ich kann aber immer noch nicht einmal meine Füße sehen!

Weshalb hattest Du mich noch mal verlassen?
Ich hab doch glatt vergessen, was Du gesagt hast.

Das liegt wohl daran, dass das, was Du gesagt hast, lediglich Schutzbehauptungen waren, die einzig dazu dienten, Deine makellose Fassade nicht zum Einsturz zu bringen.

Ach, ich merke gerade, ich bin wirklich müde, mich mit Dir und Deiner Motivation zu beschäftigen.

Ich möchte einfach, dass Du verschwindest und
gehörig auf`s Maul fällst, damit Du endlich was dazu lernst!
Ich denke, den Gefallen sollte das Leben Dir tun.
Ja, wahrlich!

Hey, wenn ich irgendwas tun kann, um Deinen Erfahrungsschatz zu bereichern, lass es mich wissen.
Ich helfe gern!

So, und morgen geh ich wieder an den See!
Und übermorgen und über-übermorgen usw. usw.!
Und irgendwann, ich weiß es, bist Du auf einmal weg!

Aber ich, ich bin dann immer noch da!

Weiter gehts!

M.

08.07.2013 19:56 • x 1 #94


A
Hier ein bisschen Proviant für den Weg:

“My marriage collapsed a couple of years ago, and it was a long, dark road…Finally coming through that knowing that life is going to be okay, life will go on, and that there’s actually a possibility of love happening again is…just deliriously heady stuff.”

(Sarah McLachlan)

08.07.2013 22:04 • #95


Mimose
Hey angie....Danke!

LG M.

08.07.2013 22:15 • #96


Mimose
Gestern Tag 61,...

war nix.

Denn eigentlich geht es um heute, also sei es drum:

Heute Tag 62,...

Heute habe ich eine Erfahrung gemacht, die ich so noch nicht kannte.

Die ganz schlimmen Tage liegen ja hinter mir.
Die, mit diesem, man kann es gar nicht beschreiben,
heißkalten Gefühl von
Trauer und Angst, Leere und Alleinsein.
Die, an denen das Herz sich wie zerfetzt anfühlte,
die Seele wie in tausend Teile gesprungen.

Mühsam, ja äußerst mühsam, macht man sich, ist man wieder bei
Bewusstsein, daran, alles wieder zusammen zu kehren...sich jedes
winzigste Teil anschaut und versucht, es wieder zusammen zu setzen.

Alles soweit absolviert. Wunderbar!

Doch heute kam etwas mir unbekanntes hinzu.

Ich unterhielt mich mit einer Vertrauensperson und die wollte wissen, was
mir denn, nach all der Arbeit und dem ganzen Gelungenen, noch immer
weh tut oder am meisten weh getan hat.

Ich bin, glaube ich, nur bis zur Hälfte des Satzes gekommen...

Ja, weißt Du, dieses Gefühl einfach ausgetauscht...

Und dann sollte ich die Erfahrung machen, wie sich Tränen anfühlen, deren
Ursprungsort die Wut ist. Keine Trauer ringsumher. Nein.
Nur Wut. Blanke Wut. Und Zorn.

Ein ekelhaftes Gefühl der absoluten Machtlosigkeit.
Bitter und unversöhnlich!

Noch nie habe ich derartiges gefühlt.
Dass mich ein Mensch an diese Grenze bringt.
Dass ich nichts versöhnliches mehr in mir spüre.

Gut, worum geht es jetzt eigentlich wirklich?

Dass ich wütend bin, ist klar.
Dass ich maßlos enttäuscht bin, auch.

Aber die Erfahrung der Tränen, die nur aus Wut bestehen,
die war mir neu.
Das kannte ich so nicht.

Ich kenne Dich ja und weiß, wie Dein Zeitplan des Austausches so
abläuft.
War bei mir ja auch so.

Du wartest erstmal ein wenig, lässt ein, zwei Monate vergehen, damit
es nicht so doof aussieht und dann
Voila!, wie aus dem Hut gezaubert:
Darf ich vorstellen, mein neuer Freund!

Doof nur, dass ich bis hierher spüre, wie Du agierst.

Puh.
Meine innere Abgrenzung läuft wohl noch ziemlich defizitär,
alles noch offen wie ein Scheunentor.
Und Du kannst mit Deinem schei. da immer noch rein und raus marschieren, wie es Euch beliebt.

Ich muss Wachen anheuern!

M.

09.07.2013 19:47 • #97


S
hach ich wünschte ich könnte mal so vor Wut heulen...ich bin nur leider gar kein Typ für Wut. Auch nach 8 Monaten nix weiter als maßlose Enttäuschung und Traurigkeit, die nicht mehr allumfassend ist...leiser, nicht mehr an der Oberfläche, aber doch noch genauso stark in den Momenten, wo ich an ihn denke. Ich glaube die Traurigkeit wird immer da bleiben. Gut, daß ich die Zeit mit ihm glücklich war, geliebt habe und das alles abgrundtief ehrlich und mit allem was ich hab und bin. Da wird hoffentlich das bissl Traurigkeit iwann keine Rolle mehr spielen. Ich les gern bei Dir. Vieles kommt mir so vertraut vor und einiges hat mir eine neue Sicht gegeben. Nochmal danke

Lieben Gruß
Sanny

die, die jetzt die Wachen um das Tor aufstellt...pff wäre doch gelacht, wenn da dann noch wer durchkommt. Zumindest nicht ohne Passierschein

09.07.2013 20:07 • #98


Effi
@mimose
Dein Tag 62 und deinen ganzen Thread, ich finde es schön, wie du deine Gefühle beschreibst, du machst das sehr gut und schreibst offen und ehrlich, das ist schön zu lesen und berührt mein Herz.
Weiter so und Alles Gute, wir werden da schon rauskommen.

Grüsse vom ganz südlichen Rhein, da wo noch kein Schiff drauf fahren kann.

09.07.2013 20:15 • #99


Mimose
Hey, Ihr beiden,

Ihr seid ja süß...
Danke Euch für den Zuspruch!

Und Dir Sanny, Danke für die Wachen!
Dann kann ich ja heute ruhig schlafen.

Und, Effi...wir kommen da raus!
Da bin ich sicher, es dauert halt nur etwas!

LG. M.

09.07.2013 22:39 • #100


L
Wut...ja das ist das was mir fehlt. Wut ist ein Gefühl das heilt - sagt man..weil sich dann der Selbstwert meldet..ich wäre so gerne wütend..bin es aber nicht..immer noch nur traurig, voller Selbstzweifel..und schaue ihm und ihr zu..und er hat mich vergessen..bin von damals..vergessen und so uninteressant..und kann es immer noch nicht glauben..
Danke Mimose, du begleitest mich und zeigst mir vielleicht den Weg da raus..
ich wünsche uns allen eine Gute Nacht..

09.07.2013 23:51 • #101


Mimose
Gestern Tag 63,...


Uih.

Dachte zuerst, na, das wird doch ganz schön.
Bei einem Freund grillen, nett im Garten sitzen.
Aber es kam anders.

Kaum da, hatte ich umgehend das Gefühl, mich in ein Wespennest
von Triggern gesetzt zu haben.
Ein glückliches Paar, zwei tolle Kinder, ein Heim, ein Herd.
Ein Zuhause!
Argh!

Ich wollte umgehend wieder da weg.
Hab ich natürlich nicht gemacht. Macht man ja nicht, sowas.
Also kämpfte ich mich tapfer da durch.

Einige Hm, ja, lecker, Nee, wirklich schön und Das ist aber toll später
konnte ich dann endlich wieder aufbrechen. Oder soll ich sagen, ausbrechen?

War ich froh, wieder in meiner heilen kaputten Welt zu sein!

Überhaupt lassen sich Einsamkeit und Leere am besten alleine ertragen,
hab ich festgestellt.

Wo kämen wir denn da hin?

Belästigen mich einfach mit ihrem Glück.

Wieder zu Hause konnte ich endlich ganz in Ruhe meine Wunden *beep*.

Ja, der Stachel sitzt noch immer tief.
Zieh ich ihn vielleicht deshalb nicht raus, weil uns das verbindet?
Das Letzte, was uns geblieben ist, ist mein Schmerz und meine Trauer.
Sind die weg, bist auch Du endgültig weg.
Will ich etwa nicht loslassen?
Also so gänzlich?

Doch ich will! Aber jetzt noch nicht.
Die Zeit ist noch nicht reif dafür.
Denn der Schmerz, die Enttäuschung und die Wut machen mich doch
tatsächlich stärker.
Reifer. Kreativer.
Lassen mich wachsen.

Natürlich ist dies mit Wachtumsschmerzen verbunden und ich winde mich
noch gehörig hin und her, aber es muss, weil es sein wird.

Ich werde mit meinem Schiff in meinem Hafen einlaufen!
Irgendwann.
Wahrscheinlich bin ich dann schon so circa dreimal dran vorbei gesegelt,
bevor ich einlaufe, aber pff, was solls?
Ich sag dem Hafenmeister dann einfach, dass ich das lustig fand, wie
er immer versucht hat, mich herbei zu winken.

Überhaupt, soll der doch denken, was er will.

Also, die Reise geht weiter!

M.

11.07.2013 18:31 • #102


Effi
Zitat:
Ja, der Stachel sitzt noch immer tief.
Zieh ich ihn vielleicht deshalb nicht raus, weil uns das verbindet?
Das Letzte, was uns geblieben ist, ist mein Schmerz und meine Trauer.
Sind die weg, bist auch Du endgültig weg.
Will ich etwa nicht loslassen?
Also so gänzlich?


Hervorragend formuliert, so ähnlich fühle ich das auch und du kannst es auch so gut aufschreiben, komisch.

Alles Gute weiterhin

11.07.2013 18:56 • #103


Z
Vielen Dank Mimose. Du kannst mit Deinen Worten den ZustAnd
meines Herzens ganz präzise wiedergeben. Wir kennen uns nicht.
Es tut mir so gut.
Gerade heute! Nach einem Tag des Auschwunges aber einem
Abend des Rückfalles in Trauer und Verzagtheit.
Bin sehr frih dass Du wchreibst. Danke.

Leidensgenossin aus Frankfurt wünscht Dir und den Mitlesenden
gute Nacht.

11.07.2013 20:51 • #104


A
... den Kommentaren von Zebra und Effi kann ich mich nur anschließen.

Auch ich habe mich neulich frühzeitig von einer Feier verabschiedet und danach die Einladung zu einer anderen gar nicht mehr angenommen. Im Moment gehen nur kleine Sachen - zu zweit, zu dritt. Familienleben in voller Pracht ist schlecht auszuhalten.

Manchmal glaube ich, dass ich Angst davor habe, loszulassen. Dann wäre er weg, ganz weg. Will ich das? Irgendwie hänge ich noch an ihm. Ich habe Angst, in einen Strudel zu geraten, der mich auf den Meeresboden zieht (um im Bild See zu bleiben). Das letzte Band zu kappen, bedeutet Risiko, die letzte Sicherheit abstreifen, Angst vorm Abdriften ... in die richtige Richtung? Hoffentlich!

Neun Monate sind mittlerweile vergangen. Es schockiert mich, dass mich noch immer eine Nachricht wie Er ist mit seiner neuen Freundin in den Urlaub gefahren aus den Latschen haut. Mit voller Wucht.

Aber es fehlt nicht mehr viel. Irgendwann lockt der Blick auf die Zukunft zu sehr, dann ist das letzte Band ein Hindernis, das abgeschüttelt werden will. Der Tag kommt, es fehlt nicht mehr viel.

Damit das Gleichgewicht stimmt: Viele Grüße aus dem Norden - dort, wo die Elbe fließt!

11.07.2013 21:16 • #105


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