Der Kapitän geht von Bord
So, Leute.
Ich habe einen Entschluss gefasst.
Ich nehme jetzt mein blaues Licht...und wende mein Boot.
Ich mach es in der Nacht, so dass Ihr es nicht merkt.
Denn, es wird Zeit für mich zu gehen.
Ich habe einige wichtige Erkenntnisse hier gewonnen.
Und ich habe sehr wichtige Menschen hier kennen gelernt.
Und Euch alle hab ich lieb gewonnen.
Und all das bestärkt mich in der Erkenntnis, dass es Zeit ist zu gehen.
Ich habe alles gesagt, was es zu sagen gibt.
Alles, was meinen Schmerz über all das nur ausdrücken könnte.
Und er ist es auch, der übrig bleibt.
Der Schmerz.
Wo soll er auch hingehen, wenn nicht mit mir?
Aber davon darf man sich nicht einschüchtern lassen.
Denn:
Ich kann noch so viel reden, schreiben, mich wundern, auslassen, hassen und gleichzeitig lieben.
Es bleibt dieses eine Gefühl.
Das, der absoluten Verwunderung.
Das, des Schmerzes.
Und ja, jetzt kann ich endlich und abschließend sagen:
Ich habe Dich wirklich geliebt, mein Schatz.
Und es tut mir, nach sechs Monaten auf See, noch immer weh, dass Du gegangen bist.
Dennoch wünsche ich Dir ein Leben, so wie Du es Dir vorgestellt hast.
Ja, mein Schatz, das wünsche ich Dir wirklich.
Aber lass Dir gesagt sein: Ich habe Dich geliebt.
Einfach so.
Nicht mehr und beileibe nicht weniger.
Natürlich tun mir diese Dinge weh, aber so ist das nun mal im Leben.
Und jetzt ist es gut.
Mit allem.
Mein Schatz:
Noch immer brennt mein Herz, wenn ich an Dich denke.
Noch immer will ich nicht glauben, dass Du den, den Du so gern gehabt hast, verlassen hast.
Aber weißt Du was?
Ich weiß nun, dass Du ihn verlassen musstest.
Aus Deiner Sicht.
Und ich verstehe.
Und der Schmerz darüber, der bleibt halt.
Lass mich noch eine Weile, ja?
Ja, so ist das nun mal, im Leben.
Schatz.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute.
Und dass Du mich nicht gänzlich vergisst.
Aber, das wirst Du nicht, das weiß ich.
Also, nichts für ungut.
Mach es gut, baby.
Und Dute Nat!
Und an Euch alle, liebe Paddler...seht ihr das kleine blaue Licht da ganz weit hinten?
Das bin immer noch ich.
Und ihr wisst jetzt, dass ich nicht zurückkehren werde.
Es war eine tolle Zeit mit Euch.
Und ich danke, danke, danke Euch allen. Jedem Einzelnen!
Sanny, Sally, Lost, Zebra, Tshe, Jeannie, Specht, Olivia, Effi, und nicht zuletzt: E-Claire.
Aber ich mag keine Dinge, die einfach auslaufen.
Die kein Ende haben, sondern so irgendwie einfach verwässern.
Und deshalb hab ich heute, hier und jetzt beschlossen mein Tagebuch zu schließen.
So, jetzt ist Schluss.
Alles ist gesagt.
Aus meiner Sicht.
Dennoch: Der Schmerz bleibt.
Ich muss einfach weiter.
In andere Gewässer.
Machts gut, Ihr Lieben.
Euer M.
04.10.2013 00:27 •
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