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Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

Balalaika
Guten Morgen Leute,

ich komme aus dem östlichen Österreich... weit weg vom Rhein, habe dafür aber gleich die schöne blaue Donau um's Eck

Meine Liebesgeschichte... ja sie hat viele Parallelen zu euren Erlebnissen.

Ich wurde nach 5 Jahren Beziehung von meiner Frau verlassen, als sie quasi bereits weg war. Eigentlich waren das 4 authentische Jahre, das 5. Jahr musste ich sie schon teilen. In meinem Fall war es das blinde Vertrauen, dass ausgenutzt wurde. Ich habe sie im Ausland kennengelernt und habe sie nach anfänglicher Fernbeziehung zu mir geholt, sie ist gerne mitgegangen. Da sie oft alleine war habe ich gehofft, dass sie bald Freunde findet.

Bald hat sie eine Studienkollegin kennengelernt, der sich nach Monaten als Mann und Affäre herausgestellt hat und gar nicht studiert. Sie hat ihn in der Arbeit kennengelernt und hat mich diese Bekanntschaft als beste Freundin wissen lassen.

Als ich es von ihr erfahren hatte, war sie bereits 2 Wochen bei ihm, sie bat um ein bisschen Distanz, da wir uns zum Schluss häufiger gestritten haben und so wieder zu uns finden. Es war ein Vorwand.

Das war natürlich das Markerschütterndste - aber dann kam noch als Draufgabe 1½ Jahre Hoffnung. Wir waren stets telefonisch und per SMS in Kontakt wo sie immer wieder beteuerte wie leid ihr das alles tue, dass er sowieso nicht der Richtige ist und sie zu mir zurückkommen wird. Das ging täglich so, bis ich die widerwillige Entscheidung getroffen habe den Kontakt abzubrechen.

Parallel dazu hatte ich in der schweren Zeit eine 2er-WG mit ihrem Bruder und gleichzeitig meinem Freund gegründet, der mir versichert hat sie zur Vernunft zu begeben und für mich da zu sein. Nach 1½ Jahren hat er beim Neuen (den er ja angeblich nie leiden konnte) einen gut bezahlten Job angenommen und ist erhobenen Hauptes ausgezogen, was Kontaktabbruch meinerseits zufolge hatte.

Eine Aussprache bzw. eine Antwort auf die Frage Warum willst Du weg von mir? hatte ich nie bekommen. In diesem Status wurde ich zurückgelassen.

Um meine Story pathetisch abzuschliessen:

Nachdem ich die Klippen hinuntergestossen wurde, habe ich mich von Piraten retten lassen, die mich letztendlich über die Planken geschickt haben.

14.09.2013 06:12 • #376


Zebra
Guten Morgen liebe Paddler,

Sei auch von mir herzlich willkommen aus See
Balalaika uns auch Holzer.

Die Antwort auf Warum habe ich auch nicht
nicht bekomnen. Ausser Phrasen.

Aber gestern hat mich ein bester Freund richtig
runtergemacht. Auf eine sehr unschöne Art.
Jetzt habe ich wenigstens mal eine Abwechslung
beim grübeln.....

Ist kalt und wässrig hier in Frankfurt.
Lasst uns zusammenrücken dieses WE.

Zebra

14.09.2013 07:25 • #377


A


Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

x 3


S
Nabend liebe Paddler,

willkommen Balalaika...Deine Geschichte ist echt schlimm. Vor allem wegen der 1,5 Jahre Hoffnung. Deine Entscheidung war sicherlich richtig für Dich. Es ist immer wieder traurig, was Menschen anderen antun. Ich werd das nie verstehen. Fühl Dich in unserer Mitte wie zuhause

@Zebra Mensch, das hört sich ja so gar nicht schön an.
Was war denn los? Unschöne Art hört sich gar nicht nach bestem Freund an. Kritik find ich bei guten Freunden ja gut, aber dann schon mit den richtigen Worten. Hoffe es ist schon ein bissl besser. Fühl Dich gedrückt und ganz soviel Grübeln tut auch immer nicht gut. Ich weiß, leichter gesagt als getan.
Ich zünd nun bein grünes Licht an und schaukel in den Abend. So langsam werden die Tage echt kürzer.
Wünsch euch noch ein schönes Wochenende.
LG
Sanny

14.09.2013 17:33 • x 1 #378


Mimose
Ja, Zebra...

was war los?

Magst Du erzählen?

Ich mach das blaue Licht auch schon mal an...wird wohl gleich dunkel.

LG, Euer M.

14.09.2013 17:41 • #379


Zebra
So jetzt ist es dunkel. Rotes Licht ist an....

Ach das war somit dem guten Freund: in der Hauptsache mag er sogar recht gehabt haben. Aber der Ton war völlig daneben. Am Telefon völlig autoritär und wie ein Oberlehrer auf mich eingepredigt. Ich kam nicht zu Wort. Dann noch angereichtert mit einigen völlig aus der Luft gegriffenen Sachen. Habe mich dann erst geärgert, daß ich mich habe provozieren lassen. Dann hatte ich dieses für mich typtische Gefühle: ICH bin schuld und muss mich entschuldigen. Dann aber drehte sich das Blatt bei mir: ich wurde stinksauer, dass er sich dermassen autoritär und rechthaberisch aufgeführt hat. Das brauche ich nicht bei Freunden. Werde mich erstmal nicht melden und es mal sacken lassen. Diese Seite ist für mich neu aber es
ist eine interessante Erfahrung. Jetzt geht es schon besser.

Und ja: ich verstehe das auch einfach immer noch/wieder nicht wie Menschen so sein können und wollen...

Wünsche uns alten und neuen Paddlern, dass wir weiterhin nicht untergehen.

Zebra

14.09.2013 19:41 • #380


S
Hallo ihr Lieben

Mein Boot wurde in letzter Zeit heftigst durchgeschüttelt. Musste erstmal das ganze Wasser wieder rausschöpfen und zurück zu euch paddeln. Jetzt seh ich klarer.

Liebe Grüsse Sally

15.09.2013 11:20 • #381


Mimose
Tage 125 bis Tag 129,...


Dich abzuschütteln ist keine leichte Aufgabe.
I shook you hard, but you stuck like glue...

Perspektivisch, gedanklich setze ich mich mittlerweile durchaus mit anderen
Dingen, anderen Menschen auseinander.
Dennoch hältst Du mich besetzt.

Warum ist das so?

Ein gewisser Teil mag meiner Unversöhnlichkeit geschuldet sein.
Ich bin noch immer böse und massiv enttäuscht.
Von Dir, als Mensch.
Und dazu auch noch als mein Partner.
Meine Gefährtin, die Du warst.

Die Du warst?

Oder besser vorgegeben gewesen zu sein hast.

Vom Baum fallen ist nicht wirklich lustig.

Oder es kommt auf die Perspektive an.

Von außen mag das ja durchaus komisch aussehen, wie da einer
an den Ästen vorbeisegelt. Gott sei Dank von jedem einzelnen gebremst
und nun ja, aufgefangen wird.

Und jetzt frage ich mich, was mir eigentlich in der Rückschau schlimmer
erscheint.
Die Schmerzen von den Schlägen auf die einzelnen Äste oder dass Du mich
geschubst hast, als wir oben saßen.

Dass Du mich einfach so da runter geschubst hast, wiegt schwerer.
Viel schwerer.
Und ich merke, dass es für immer sein wird.

Natürlich begründet den Kern meiner Unversöhnlichkeit mein Stolz.
Er ist es, der mich noch immer umtreibt.
Antreibt.
Mich nicht still werden lässt.
Mich nicht zur Versöhnung schreiten lässt.

Natürlich hast Du meinen Stolz verletzt.
Ob Du mir noch fehlst, kann ich nicht einmal mit Ja beantworten.

Dass ich mich schwer tue, an etwas anzuknüpfen, manche Tage mit Inhalt
zu füllen, ist ganz gewiss nicht Deine Schuld.
Das ist einzig mein Ding. Und meine Aufgabe.

Es ist eigentlich gar nicht so viel, was ich Dir, leider noch immer, vorwerfe.

Ich werfe Dir nicht vor, dass Du gegangen bist.
Auch nicht, dass Du Dich für einen anderen Lebensentwurf entschieden hast.
Nein, das achte ich sehr, glaub mir.
Das ist es alles nicht.
Auch das mit dem sich verlieben...nun, wie sollte ich Dir sowas vorwerfen?
Habe ich nicht, würde ich Dir niemals vorwerfen.

Nein.

Was ich Dir nach wie vor vorwerfe ist, dass Du nicht mit mir geredet hast.
Als Dein vermeintlicher Partner, den Du doch so sehr brauchtest.

Und ganz schlimm, wirklich ganz schlimm für mich ist, dass ich noch
immer Dein Partner wäre, hättest Du nicht diesen Typen kennengelernt.
Das ist und bleibt schändlich!
Wirklich!
So lange zu warten, zu suchen, bis man jemanden gefunden hat und
seinem Partner dann den Todesstoß zu versetzen.

Das, und das gebe ich hier offen und ohne Umschweife zu,
kränkt meinen Stolz.

Sowas darf niemand mit mir machen! Wirklich niemand.
Und wäre ein Teil von mir kein einigermaßen aufgeklärter
Mitteleuropäer, ich würde Dich kopfüber an den Füssen aufhängen und
einfach warten...

Aus dem Hintergrund erklingt die Melodie aus Spiel mir das Lied vom Tod,
die Geier sitzen auf den Ästen ringsumher und ich zünde mir eine Zig. an.

Du versuchst mit mir zu reden, mich anzuflehen...aber hey...:
Ich kann Dich nicht höööören...!

Nachdem ich das Feuer ausgetreten habe, davonschreite, bleibe ich noch
einmal kurz stehen, drehe mich um und sage nur:
Ich hatte Dich gewarnt.

Natürlich bin ich in dem Moment Clint Eastwood und
wünsche den Geiern noch einen Guten Appetit...

Dann reite ich der Abendsonne entgegen...



Sei einfach froh, dass wir heute haben und ich nicht Clint Eastwood bin,
sondern nur der Doof, der vom Baum gefallen ist/gefallen wurde.

M.

15.09.2013 17:42 • #382


L
Danke Mimose ,
wie immer hilfst du mir mit deinen Worten. Ich spüre beim Lesen deiner Texte, wie sich die Anspannung in mir löst. So fest sitzende Gedanken und Gefühle beginnen zu fliessen und viele kleine heisse Tränen kullern meine Wangen runter. Heilsame Tränen, denn irgendwo dahinter muss ja mein Stolz zum Vorschein kommen, früher oder später

Viele liebe Grüsse an alle Paddler, die Nächte werden länger und kälter...

15.09.2013 18:28 • #383


N
Hallo bin neu hier, darf ich reinkommen ?

Mimoses Posts könnten von mir sein, es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist.
Ich hoffe ich lerne noch mit alle dem klar zu kommen, ist bei bei mir jetzt erst vier Wochen her ... die Trennung.
Ich leide noch immer wie ein Hund und es tut noch so fürchterlich weh.

Gerade hat er wieder angerufen weil er mit den Kindern telefonieren wollte.
Das ist wie ein Stich im Herz wenn ich die Nummer auf dem Display sehe.

LG

15.09.2013 18:47 • #384


Mimose
@Naiba

Natürlich darfst Du reinkommen...

Herzlich Willkommen an Bord!

Und Du darfst auch ruhig erzählen, wenn Du magst.
Trink nen Kaffee, fühl Dich ganz frei und vor allem
unter uns.

LG M.

15.09.2013 20:39 • #385


N
Danke Mimose

ich habe meine Geschichte im anderen Forum mal ausgebreitet, noch bevor ich mich hier registriert habe, ... falls sie wen interessiert.

Kurze Zusammenfassung:
War mit meinem Mann 21 Jahre zusammen und 15 Jahre verheiratet,
wir haben zwei Kinder und während der gemeinsamen Zeit gemeinsam ein Häuschen ausgebaut und alles lief wunderbar ... dachte ich.
Vor einem Monat hat er mir, nur auf meine Nachfragen hin, eröffnet das er eine Freundin hat und zu ihr ziehen wird.
Er kennt sie bereits seit 2,5 Jahren und hat schon einige Zeit mit ihr verbracht mit allem was dazu gehört.
Nun steh ich vorm Scherbenhaufen meines Lebens, ich wollte mit ihm alt werden, ich liebe ihn.
Aber er schmeißt mich weg wie einen alten Lappen und auch die Kinder und alles andere lässt er im Stich für Schmetterlinge im Bauch.

Wie überlebt man sowas ?
Und vor allem wie bekomme ich meine Gefühle in den Griff, ich liebe ihn noch

16.09.2013 09:18 • #386


Mimose
@Naiba

Ätzende Geschichte.

Ich glaube Deinen Gefühlen kannst Du nur die Realität entgegen setzen.

Und trauern darfst Du natürlich auch.
Nach so vielen Jahren und dann so hintergangen zu werden...

Es tut mir sehr leid für Dich.

Wie ist es denn mit diesen Gefühlen, die sich gerne auch mal mit
dazu gesellen?
Sowas wie Ängste, Selbstzweifel, Depression gar?

Ganz liebe Grüße, M.

16.09.2013 09:39 • #387


N
Hallo Mimose,

ja die anderen Gefühle stehen auch alle in Reih und Gl.

Die Fragen gehen mir natürlich auch im Kopf rum ...
Hätte ich es verhindern können, wenn er nur was gesagt hätte ?
Was hat ihm gefehlt ?
Hab ich was falsch gemacht ?

Er hat zu mir gesagt das ich mir mal Gedanken machen solle, es würden immer zwei dazu gehören.
Das tat weh
Ich soll am Ende mit Schuld sein, das er sich in seiner Freizeit was lockeres lustigeres angelacht hat und mit ihr ins Bett steigt,
während ich mit unseren Kindern zu Hause saß und versuchte im Alltag alles jedem Recht zu machen ?

Mittlerweile bin ich so weit, das ich weis das ich ihn nie zurück nehmen würde, allein aus der Angst wieder betrogen zu werden.
Also das endgültig hab ich begriffen, zumindest mein Kopf, mein Herz weigert sich noch.

Angst hab ich vor der Zukunft, wie es weiter geht, wie es die Kinder verkraften, wie ich damit klar komme was so weiter auf mich zukommt.
Der Gedanken daran, das irgendwann die Scheidung kommt, versetzt mir auch einen Stich, obwohl ich weis das es kein Zurück mehr gibt.
Finanziell sollten wir mit dem Unterhalt über die Runden kommen, aber was ist mit der Seele und den Herzen von mir und den Kindern ?

Es ist alles so schwer und ich hab das Gefühl an einem Berg zu stehen, der immer höher wird je weiter ich klettere ...

16.09.2013 10:56 • #388


Zebra
Guten Morgen liebe Paddler,

sei auch von mir herzlich willkommen zwischen unseren
Booten Naiba. Das ist verdammt schmerzhaft und schwer
was jetzt mit und in Dir passiert. Bei mir ist es nun 10 Monate
her aber wenn ich deine Worte lese kann ich mir sofort
das ganze Ausmass der Katastrophe wieder hervorrufen.

Es ist wohl so dass wir Dir den Schock und Schmerz, die
Verzweiflung, Ängste, Verletztheit, das Bluten des Herzens
und all die Fragen und das Gedankenkreisen nicht abnehmen
können. Aber wir sind hier und verstehen!

Puh... Heute vermisse ich ihn ganz stark. Plötzlich nach
Wut und Hass und Distanz ist es wieder da... Einfach so ohne
dass ich es gebeten habe: das Gefühl der Zuneigung...

Schnell zur Arbeit... Ich will das nicht mehr!

Grüsse an euch alle...

Zebra

17.09.2013 07:23 • #389


N
Danke Zebra,

ich weis das ich da alleine durch muss ... leider
Aber es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist, und Eure Worte machen mir Mut, das es einfach weiter gehen MUSS.

Wenn einem bewusst wird, das man das halbe Leben mit einem Menschen verbracht hat und dann wie ein benutztes Taschentuch entsorgt wird,
ist das glaub ich das schlimmste Gefühl und der schlimmste Schmerz den ich je gefühlt habe.

Dazu mischt sich die Angst wie es weiter geht, wie das mit den Kindern läuft, ob sie Narben zurückbehalten und ob ich jemals wieder auf die Füße komme.

Ich habe mich entschieden aus der Ehewohnung auszuziehen, da seine Mutter unten mit drin wohnt und im Hintergrund die *beep* zeiht.
Er ist regelmäßig präsent, womit ich einfach nicht klar komme.

Durch die Kinder kann ich den Kontakt nicht abbrechen, was für mich aber sicher das bessere wäre.
Aber die Kinder können nichts dafür und ich will ihnen auch nicht den Vater nehmen.
Der Große (15) hat den Kontakt zu seinem Vater im Moment komplett abgebrochen.
Der Kleine (9) wird halt mit süßen kleinen Mietzekatzen und einem eigenen Zimmer wenn Dur den Papa mal besuchen kommst geködert.
Ich weis nicht wie ich mich da verhalten soll, ich hab einfach nur Angst...

@Zebra, diese Gefühle, das kenn ich zu gut.
Ich liebe ihn auch immer noch ... irgendwie.
Mal kann ich das verdrängen und komme halbwegs gut über den Tag,
mal kann ich meine Gedanken nicht in den Griff kriegen.

Ich wünsch Euch einen schönen Tag und viel Kraft.
... hier scheint die Sonne als wäre alles gut ...

17.09.2013 07:51 • #390


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