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Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

S
Hallo Zebra, ich hoffe, dass Du gestern einigermaßen gut geschlafen hast. Die Angst vor einem Rückfall in alte Gefühle und den Gedanken, dass das Herz endgültig zerbrochen ist, kann ich gut nachvollziehen. Mich ergreift sie auch immer wieder. Wenn Du aber zurückblickst, stellst Du dann nicht auch fest, dass Du Dich nicht mehr ganz so schlecht fühlst, wie in den ersten Stunden und Tagen nach der Trennung? Ich glaube, dass es immer wieder Zeiten geben wird, in denen die Welt still steht und die Trauer und Verzweiflung kommen. Aber sind nicht auch die Zeiten des Nicht-ganz-so-schlecht-fühlens schon ein kleines Bisschen länger geworden? Versuche auf die schönen Dinge des Lebens zu schauen, auch wenn das nicht so einfach ist. Liebe Grüße

26.08.2013 20:54 • #316


Z
Danke Specht, habe dann doch ganz gut gschlafen.
Allein schon das Schlafen ist wieder viel besser geworden.
Weniger Träume von ihm und weniger nassgeschwitztes
Aufwachen. Und ja, Du hast recht mit Deinen Worten.
Dass ich darüber erschrecke wie präsent die Trauer wieder
werden kann heisst ja schliesslich auch dass ich schon mal
enfernter davon war. Ich bleibe weiter dran an der Gegenwart und
der Neugier. Eben wieder ein paar Töne ruhiger und leiser.
Danke für Deine vestehenden Worte.

Wünsche Dir und uns allen ein ruhiges Klima auf See
heute Nacht.

Zebraline (müde im sanften Wellengang dösend)

26.08.2013 21:26 • #317


A


Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

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T
Liebe Lost,

ich hoffe, ich bin dir mit der Aufforderung oder Bitte, deine Geschichte hier für uns noch einmal zu erzählen, nicht zu nahe getreten? Das war alles andere als beabsichtigt!

Zum Thema blocken fällt mir doch noch etwas vielleicht Hilfreiches ein: Da ich ja inzwischen sehr trennungserfahren bin , traue ich mich, diese meine Erfahrung hier kurz wiederzugeben.

Es ist so, dass ich, solange ich meinen Ex nicht losgelassen habe, es immer noch all die SMSe, E-Mails, Telefonate und Begegnungen gab, - oft unter dem Vorwand, es gehe um unser Kind - konnte ich mich nicht lösen.

Von seiner Seite hat das rapide abgenommen, seit die neue Frau im Spiel war.

Ich habe erst begriffen, als er es wahr gemacht hat und die Scheidung einreichte. Ab diesem Punkt war Schluss.

Und es wäre sicher übertrieben zu sagen, dass es mir seitdem prächtig geht, nein, das tut es nicht, sonst hätte ich den Weg zu euch wohl nicht gefunden. Aber es geht mir viel, viel besser und ich sehe eine Chance, zu mir zu kommen!

@Specht

Seitdem bin ich auch wesentlich entspannter, wenn meine Giselle zu ihrem Vater geht und ich freu mich für sie, dass sie einen so aufmerksamen und lustigen Vater hat. Gerade weil es mir selber manchmal nicht so gut geht.

Eine Freundin hat mir mal gesagt, dass sie die Trennung ihrer Eltern als was Wunderbares erlebt hat: Geschenke, Ausflüge, Blumen, Abenteuer etc. etc.

Es hätte für sie auch ganz anders sein können, aber irgendwie haben es ihre Eltern geschafft, es ihr so zu vermitteln. Perfekt!

Es ist weißgott nicht leicht, das so hinzukriegen, gerade wenn die alten Kränkungen noch so präsent sind. Für mich war's die Hölle!

Deshalb auch hier mein Rat (ich weiß schon, Ratschläge sind auch Schläge, aber man muss sie ja nicht annehmen, zumal wenn einem was Besseres einfällt): Lieber kein Kontakt! Auch wenn's erst mal anstrengender ist, diese ewigen E-Mails etc, auch, die Wut und dann die Leere auszuhalten etc. etc.

Aber es lohnt sich!

@Mimose

Und du, wie geht es dir? Auch bei dir fürchte ich, dir vielleicht zu nahe getreten zu sein.. (?)

Nun, ich hoffe also, bald wieder des Längeren und Breiteren von euch zu lesen!

Soviel für heute: Hier mein lila Lämpchen und ach ja, das andere, bunte auch!

Tshe

27.08.2013 21:48 • #318


S
Hallo Tsheburashka, Deine Ratschläge sind schon sehr hilfreich. Ich habe den Kontakt auch schon länger auf ein Minimum reduziert. Nur wenn es nötig ist, kommunizieren wir per sms. Ich kann es leider aber nur sehr schlecht aushalten, wenn ich weiß, dass mein Kind zu seinem Vater geht und dann Unternehmungen gemeinsam mit der neuen Freundin unternommen werden. Ich komme mir so ausgetauscht und abgelegt vor. Dort geschieht nun das Leben, das ich eigentlich leben möchte. Das macht mich fürchterlich traurig, wütend und manchmal könnte ich mit dem Kopf vor die Wand laufen. Mein Leben sieht im Moment so traurig, leer und zerbrochen aus. Ich versuche immer wieder zu verstehen, was passiert ist, aber ich fühle mich oft noch immer wie in einem Traum und werde morgens wach mit dem Gedanken, im falschen Leben zu stecken, weil alles plötzlich so anders ist. Gleichzeitig möchte ich nicht ewig unter der Trennung leiden, sondern mein Leben in die Hand nehmen und das Beste daraus machen, da ich weiß, dass er nicht mehr zurückkommen wird. Er ist nun glücklich mit seiner neuen Freundin und seinem neuen Leben. Mein Unglück ändert nichts an der Realität, so sagt mir es mein Verstand. Mein Gefühl ist aber noch lange nicht so weit, zu tief ist die Verletzung. Nun aber wünsche ich allen hier eine gute Nacht. Ich glaube mein Lämpchen leuchtet heute Nacht orange.

27.08.2013 23:53 • #319


Z
... Dort geschieht nun das Leben das ich gerne leben möchte...
Specht, dieser Satz ist so treffend... So traurig... So schmerzlich...

Mimose ich hoffe deine Pausen sind kein Zeichen für allzu
grossen Kummer...

Gute Nacht liebe Paddler!

Bin etwas seekrank vom Geschaukel heute.

Zebra

28.08.2013 01:36 • #320


L
Liebe Tshe , nein, du bist mir auf gar keinen Fall zu nahe getreten. Meine Geschichte in ganz kurzen Worten: 8 Jahre On-/Off-Beziehung, sehr oft sehr unschön, aber ich wollte ihn nienieniemals aufgeben. Vor fast genau einem Jahr hat er endgültig Schluss gemacht. Ich habe ein halbes Jahr lang noch versucht, den Kontakt nicht ganz zu verlieren, bis ich erfahren habe, dass er schon vor längerer Zeit wieder zur Mutter seiner Kinder zurückgekehrt war und dementsprechend schon eine Weile zweigleisig fuhr. Das haben seine inzwischen erwachsenen Kinder gewusst und ich wurde zur Lachnummer.
Seitdem fühle ich mich ausgetauscht und zurückgelassen, gedemütigt und oft auch sehr allein. Denn aus meinem Umfeld kann das Thema nun wirklich niemand mehr hören oder gar verstehen. Inzwischen habe ich einen Therapeuten aufgesucht und schon eine Menge über mein wohl eher so gut wie gar nicht vorhandenes Selbstwertgefühl erfahren. Nützt mir aber z. Z. noch wenig, lebe in Gedanken immer noch sein Leben und viel zu wenig meins. Mein Hauptproblem: Verstand weiss alles und sucht Lösungen, die es nicht gibt, Herz versteht nix und blutet vor sich hin. Ein langer Weg liegt noch vor mir...aber ich gehe ihn...Oft allein oder mit euch..

Mimose, ich möchte gerne bei euch bleiben und dich, Tshe und die anderen LESEN...habe nur Tshe ausnahmsweise in deinem Thread geantwortet...Ein ganz grosses DANKESCHÖN an EUCH

28.08.2013 08:25 • #321


T
@ Hallo Specht

Danke für die Rückmeldung und ja, es ist alles andere als leicht! Und bei dir ist das alles auch noch ganz frisch und wie es aussieht endgültig, ja?

Das war es ja bei uns nicht gleich, deshalb hat es sich so lange hingezogen. Im Rückblick finde ich das höchst problematisch.

Im Rückblick hätte ich gern so eine Knall-auf-Fall-Geschichte gehabt wie deine, wobei das wahrscheinlich die Hölle in Potenz gewesen wäre!

Das mit den Kindern, dass sie weiterhin beide Eltern brauchen, war bei uns von Anfang an klar. Aber es war schlimm zu denken, später, dass da eine neue Familie entsteht und ich bin außen vor.

Aber so ist es ja nicht! Dein Sohn lebt doch überwiegend bei dir, nein? Dann soll er sich doch auf den Wochenend-Papa freuen (ist eh schon alles schwer genug auch für ihn!), und du hast auch mal frei! Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, bin auch anfangs schier verrückt geworden vor Sehnsucht und Sorge.

Und: Du bist weiterhin die Mutter und das wird immer so sein. Kinder wissen ganz genau, wer ihre Mütter, wer ihre Väter sind und ersetzen die nicht so einfach. Jedenfalls nicht, solange sie sich halbwegs korrekt verhalten (kleine Patzer mal ausgenommen, sind ja auch nur Menschen), also den Anderen nicht schlecht machen, ihnen dem Anderen nicht vorenthalten, den Kontakt nicht einschränken etc.

Aus meiner heutigen Perspektive ist das das Wichtigste, dass es den Kindern gut geht! Und dann dafür sorgen, dass es uns auch gut geht.

Aber klar, it's a long way up to heaven - und noch stehen wir am Fuß des Berges!

Also zurück in die Boote, meine Lieben, lassen wir uns ein wenig treiben bei leichtem Wellengang, nicht wahr?

LG
Tshe

PS: Und, klasse! Ein orangenes Lämpchen hatte uns hier noch gefehlt!

28.08.2013 08:50 • #322


T
@ Ach, liebe Lost,

das tut mir sehr leid, dass du in so eine Geschichte hineingeraten bist! Schlimme Sache.

Ich hoffe, dass dir das Forum helfen kann und natürlich dein Therapeut, denn du wirst wahrscheinlich weit zurückgehen müssen in deine Vergangenheit, um zu entdecken, wie du da hereingeraten konntest.

Muss schließen,
lG
Tshe

28.08.2013 08:58 • x 1 #323


Mimose
Hallo Ihr Lieben...


Ich hab ja schon öfter gesagt, ich finde es toll, wenn Ihr auch hier schreibt.
Also, alles in Ordnung, lost.

Ansonsten hab ich mich ein wenig rar gemacht in letzter Zeit, was aber einzig und allein an meinem Job liegt.

Wünsche Euch allen einen schönen und hoffentlich erträglichen Tag.


Euer M.

28.08.2013 09:12 • #324


Z
Schön von Dir zu lesen Mimose!

Gute Nacht ihr alle!

Zebra (heute vom Therapeuten wieder wuf die Hufe
gestellt...)

28.08.2013 21:09 • #325


S
@ Specht
mir geht es so wie dir....jetzt waren meine beiden Jungs mit meinem Ex bei seiner Neuen am Meer. Ich stellte sie mir vor, wie die lustigste froehlichste Fernsehfamilie. Ich heulte vor Eifersucht und Schmerz.
Ist aber vielleicht doch nicht alles so schoen wie wir meinen: die meisten Neuen, besonders wenn sie juenger sind, waeren so viel lieber allein mit ihrem Liebsten. Seine Kinder, ja am Anfang gewollt, so eine Art Liebesbeweiss ueber die Ernsthaftigkeit der Beziehung, dann akzeptiert, aber je laenger die Beziehung dauert, um so laestiger wird jedes 2. Wochenende mit den Kindern der Ex. Meine Buben haben mir erzaehlt sie haben zusammen mit Papi im Ehebett geschlafen, die Neue allein im Einzelbett und hat dabei immer sehr beleidigt und grimmig dreingeschaut. Grins grins grins.
Besonders Faelle wie mein Ex, die keine Kinder mehr wollen, sondern endlich wieder frei von vaeterlichen und familieren Zwaengen sein wollen, sind nicht der Traum junger gebaehrfreudiger Frauen. Auf fremde Kinder aufpassen muessen: uns stressen doch oft genug schon die eigenen.
Nicht dass sie mir leid taete, aber ich glaub da ist nicht alles so eitel Freud und Sonnenschein wie wir meinen.
Alles Liebe

28.08.2013 21:43 • #326


Mimose
Tage 108,109,110,111 und 112


Oh, jetzt bin ich schon bei Notrufnummern angekommen.
Tag 112

Aber, brauche ich die noch?

Die letzten Tage waren naturgemäß von viel Ablenkung durch Arbeit
geprägt.
Dennoch trage ich ja dieses Ding auf meinen Schultern.
Und in diesem Ding spielt sich auch peripher oder parallel eine Menge
ab.

Ich war viel mit Vergessen und Erinnern beschäftigt.
Mich erinnern, wer ich eigentlich vorher war.
Wo stand ich da, bevor Du kamst?
Wo wollte ich hin und bin ich jetzt etwa genau da?

Über die Art und Weise des Bruchs, der Trennung brauchen wir nicht
mehr reden. Ist geschenkt.
Viel mehr interessiert mich der Punkt, die Punkte, an denen ich zu
dieser Trennung beigetragen habe.

Warum habe ich Dinge definiert, ohne sie wirklich zu definieren?

Warum habe ich übersehen, dass Du uns vollkommen anders
definiert hast?

Und dann fiel es mir auf:

Ich hatte keinen Plan.
Du schon.
Ich habe mich treiben lassen, musste nirgendwo mehr hin.
Du schon.
Ich hatte viele Dinge schon erreicht, musste sie nicht mehr tun.
Du schon.
Ich war zufrieden so und wollte nichts ändern.
Du schon.
Ich habe unsere Zweisamkeit genossen und brauchte nichts anderes.
Du schon.
Ich hatte immer alles offen angesprochen und mag kein Schweigen.
Du schon.

Und jetzt erinnere ich mich, wer ich vor Dir war.
Und ja, ich beginne zu tun und zu lassen, was ich will.
Dennoch lebt in mir noch immer ein Teil der Trauer über zwei Menschen,
die es, trotz ihrer Liebe und Zuneigung, nicht geschafft haben,
sich würdevoll und mit Respekt zu trennen.
Das macht mich noch immer traurig.
Denn das hatte ich einfach nicht glauben können.
Und kann es noch immer nicht so ganz.
Dass etwas derart unverbrüchliches einfach so auseinander bricht.
Von heute auf morgen.
Von einer Sekunde auf die Nächste.

Ja, das ist das, was übrig bleibt.
So sieht es wohl einfach aus.

Ich bin noch auf See, weil ich noch gar nicht an Land gehen möchte.
Aber vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Szenerie, wie
ich nach monatelangen Kämpfen da draußen an die Anlegestelle komme,
Dich kurz anschaue und an Dir vorübergehe.
Und mein Gefühl dabei ist eine Mischung aus Wut darüber, dass Du mich
so und ohne Vorwarnung in die raue See geschickt hast,
Dankbarkeit dafür, dass Du es getan hast,
Ehrfurcht vor dem Leben,
und nicht zuletzt großem Respekt vor mir selbst.

Doch Dir gegenüber werde ich wortlos bleiben.
Ich gehe einfach an Dir vorbei.
Denn dieses Schweigen, das hast Du Dir wahrlich verdient!


M.

29.08.2013 10:06 • #327


Z
Guten Morgen liebe Paddler!

Hätte nicht gedacht dass es so langwierig werden würde.

Mimose, Du hast mit dem letzten Eintrag wieder mal
ziemlich was hervorgerufen bei mir. Die Frage nach dem
Selbst vor der Beziehung... So wichtig! Komme zur Zeit
schwer aus den Erinnerungen raus und das raubt Kraft die
ich eigentlich lieber Nutzen würde um über den Tellerrand
der Erinnerungen hinauszuschauen und zu fühlen.

Würde gerne mal einen Kaffee mit Dir trinken.

Grüsse aus Frankfurt
Zebra

30.08.2013 08:24 • #328


Mimose
@Zebralein...

Es dauert so lange, wie es eben dauert, oder?

Und ich glaube ja, dass das Selbst nicht einfach
weg ist.
Es hat sich schlechterdings versteckt, geduckt oder
ein wenig verformt.

Kaffee?
Klar! Bin dabei!

Liebe Grüße, M.

30.08.2013 09:57 • #329


S
Darf ich mich zum Kaffee anschliessen? Würde euch gerne mal persönlich kennenlernen... und ja, auch ich beschäftige mich mit dem eigenen Selbst vor der Beziehung...

Zebra, melde dich endlich mal an! *schubs*

30.08.2013 12:00 • #330


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