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Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

Mimose
Gestern Tag 27, ...

Eigentlich ein schöner Tag.

Habe mich mit meiner wunderbaren Tochter in der Stadt getroffen. Shoppen. Essen. Quatschen. Ein tolles Mädchen mit wunderbaren Ansichten.

Sie hat mich gefragt, ob man sagen könne, dass Du ein ganz kleines bisschen doof seist?
Ich meinte, eindimensional auf einer bestimmen Ebene träfe es besser.
Wir nickten.

Dann später habe ich meiner Tochter gesagt, dass ich immer mit einem leicht mulmigen Gefühl durch die Stadt laufe, da ich die Horrorvorstellung habe, Dich Arm in Arm mit Deinem Neuen zu treffen.

I stick my fingers right up your nose (The Stranglers)

Wieso fällt mir das denn gerade ein? Hmmm....?

Dann unterhalten wir über wahre und leicht böse Textpassagen.

Now, you can suck my socks (Stewart Copeland)

Don`t take any wooden nickles when you sell your soul! (Eels)

Ich weiß nicht, was du bezahlt hast, dass dir ein Licht aus dem Ar. scheint (aus dem FilmEin Tick anders)

Und zu guter Letzt:

The *beep* sun that shines for everyone! (The Scavengers)

Ja, böse, böse...aber tut gut! So gut!

Mal schauen, vielleicht hab ich ja noch einen für Dich?

You can`t go away, because you never ever were here!

Ich weiß natürlich, dass das nicht stimmt, aber das Du mich einfach so ausgetauscht hast, wiegt sehr schwer und macht in der Rückschau alles zunichte, was Du jemals für mich empfunden gemeint hattest.
Es tut mir leid, aber so ist es!

Ich muss immer wieder an den Riesen aus der Augsburger Puppenkiste denken, der immer kleiner wird, je näher er einem kommt, bis er, wenn er schließlich vor einem steht, nur noch Normalgröße hat.
Wenn ich dieses Bild umdrehe und auf Dich beziehe, dann passt es ganz gut.
Als Riese bist du gegangen und wirst mit jedem Schritt, den Du Dich entfernst, kleiner!

So soll es sein!

Den.

05.06.2013 09:59 • x 3 #31


M
Deine kritische Selbstreflexion beeindruckt mich sehr.

06.06.2013 01:32 • #32


A


Heute - Fühle mich ausgetauscht und zurückgelassen

x 3


Mimose
Oh, danke Dir, Medium.
Ist eigentlich nur der Versuch mein Handeln und Tun besser zu verstehen und es als solches anzuerkennen.

LG M.

06.06.2013 08:50 • #33


Mimose
Gestern Tag 28, .....

Ein absolut okayer Tag...

Hatte den ganzen Tag Dinge gemacht, die teils wichtig waren und/oder mir gut tun.

Dann abends treffen mit der Mutter meiner Tochter, also meiner Ex-ex.

Was für ein wunderbares Verhältnis wir haben, nach einer gescheiterten Beziehung, die immerhin 15 Jahre gehalten hat, ist schon erstaunlich!

Wir haben auch über Dich geredet, sie wollte auch einiges wissen. Und dabei wurde mir wieder etwas klar, was ich so vorher nicht gesehen hatte.
Dir war immer wichtig, was die Leute denken. Und als ich wegen meiner schlechten Phase letztes Jahr nicht mit auf die Partys etc.gegangen bin, hast du immer versucht, den Leuten gegenüber irgendwelche Ausreden zu finden. Ich hatte noch gesagt, lass das! Sag den Leuten (immerhin Deine besten Freunde) doch, was wirklich los ist. Ich wollte den Druck von Dir, von uns wegnehmen und habe Dir einen Freibrief gegeben. Mach es offen!

Das hast du nicht getan. Und jetzt weiß ich eins: Du hattest Angst davor, was die Leute denken könnten. Aber: Das, was Du meinst, was die Leute denken, denkst du selber!

Ergo: Ich war Dir peinlich!
Nicht den Leuten.

Ich passte nicht in Dein selbstentworfenes Weltbild. Du weißt schon, jenes, das aus Leichtigkeit und heiler Welt mit Mama und Papa und all dem Kram besteht.

Dumm nur, dass Du an anderer Stelle so profitiert hast von meiner Art. Dass Du Dich sicher und geborgen gefühlt hast.
Damit habe ich es Dir wohl sehr schwer gemacht, mich zu verlassen.
Ich habe Dich ja nicht 4 Jahre gezwungen, bei mir zu bleiben.
Ganz im Gegenteil, ich hatte mich ja selber immer mal wieder zur Disposition gestellt.
Und du hast immer gesagt: Nein, Schatzi...das ist doch alles okay so..und du machst ja auch Fortschritte. Nein, ich will und kann mir ein Leben ohne Dich nicht vorstellen. Deine Worte!

Und dann kam er, der Junge auf dem weißen Pferd, der Dich aus Deiner ach so schrecklichen Beziehung heraus errettet. Dann war er endlich da, der Neue... und du konntest gehen.

Unvermittelt und ohne Vorlauf.
Bis zum wirklich allerletzten Tag.

Und jetzt wird mir klar, dass Deine Leichtigkeit nicht Leichtigkeit bedeutet, sondern Einfachheit!

Schönen Tag noch!

Den.

06.06.2013 09:11 • x 1 #34


Mimose
Gestern Tag 29,....

Hey, ich war mal wieder normal. So, wie ich mich kenne. Haben viel gelacht mit Kollegen und böse Scherze gemacht. Du weißt schon, dieser leicht abstruse Humor, den wir Mentalhygiene nennen.

Und gestern hast du mir nicht gefehlt.
Da war zum ersten mal sowas wie Befreiung zu spüren.
Einich-kann-tun-und-lassen-was-ich-will.
Und du gehst mir nicht mehr auf die Nüsse!

Nerv den Neuen mit Deiner histrionischen Ader!
Und das wirst Du, dafür kenne ich Dich zu gut.

Ich werde derweil in aller Ruhe meine Defizite aufarbeiten, Dich und uns gründlich abschütteln, uns auch würdigen, aber eben nur als das, was es war. Und nicht mehr völlig überhöht, so wie zu Beginn der Trennungsphase. Als Du noch so groß und übermächtig warst.

Mag sein, dass noch einige schlechte Tage kommen werden.
Aber die zeigen mir jedesmal einen Punkt in mir, an mir, in dir, an Dir, den ich noch nicht beachtet hatte oder noch nicht abgeschlossen habe.
Ich sagte ja, ich mache es gründlich!

Und der Riese wird mit jedem Schritt, den er sich entfernt, kleiner!
Lauf, Riese, lauf!

Und die Reise geht weiter.

Den.

07.06.2013 09:04 • #35


Mimose
Gestern Tag 30,...

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich denn rein gar nichts mehr von Dir gehört habe und ich antworte immer mit: Gott sei Dank, nicht!

Ja, genau so ist es und war es vom ersten Moment an.
Ich will/wollte rein gar nichts mehr von Dir hören. Und das soll, bitte schön, auch so bleiben.

Ja, und gestern war ein guter Tag ohne Dich.

War arbeiten und anschließend mit netten Kollegen im Biergarten. Wir haben über Liebe gesprochen, Beziehungen, Frauen und Männer und wie sich das alles so verhält und ob es sich verhält.
Wir haben Pulp Fiction als den besten Film aller Zeiten deklariert, über Politik und Lebensglück schwadroniert und sind dann alle glücklich und bereichert nach Hause gefahren.

Aber es gab auch Momente, in denen ich Dich am Nebentisch habe sitzen sehen, natürlich mit Deinem Neuen und wie Du, ganz Du, ausstreichst, wegstreichst, abgleichst. Dich gefällig machst und Dich bauchpinseln lässt.

Nun, klar, da habe ich keine Chance gegen.
Ich, der schwache, kränkelnde, das Alte und Er, der große, starke, das Neue und frische.
Aber hast du gesehen?
Das kurz nach innen gerichtete Zwinkern in seinen Augen?
Nein, Du hast es nicht gesehen...

Er hat Angst.

Angst, dass Du ihn zurückweist.
Oder Angst, dass er Dich zurückweist.
So, wie in seiner letzten Beziehung. Als er dachte, es sei alles in Ordnung. Als er dachte, er liebe sie und dann doch mit dieser anderen Frau was angefangen hat? Das hatte ihn die Beziehung gekostet. Und er denkt noch immer oft an sie. So wie gerade.
Aber Du hast es ja nicht gesehen...
Ich schon!
Du warst mal wieder zu sehr mit Dir beschäftigt und Deiner Heile-Welt-Prophezeiung in Deinem Kopf.

Aber ich komme jetzt nicht rüber und sage es Dir.
Nein.
Das wirst Du schon selber erfahren müssen.
Und ich bin sicher, das wirst Du. Und ich freue mich schon drauf!

Auch Deine Reise geht weiter! Sei Dir dessen sicher!

So, jetzt fahr ich aber wirklich nach Hause.

Den.

08.06.2013 13:47 • #36


Mimose
Gestern Tag 31,...

Ein ganzer Monat nun schon.

Und in Gedanken bin ich noch immer ganz bei Dir.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Dich, an uns denke und versuche zu verstehen.

Ich frage mich dabei oft, warum ich immer und immer wieder alle Gedanken durchgehe, analysiere, nachspüre, durchwühle und fühle.
Als würde ich etwas suchen in dem Gestrüpp meiner Gedanken.

Ich glaube, ich suche den Punkt, an dem ich Dich verloren habe.
Natürlich ist mir klar, dass es den nicht gibt und dass dies ein schleichender Prozess war. Dennoch, ich suche ihn.

Ich suche den Zeitpunkt, es muss irgendwann im letzten Jahr gewesen sein, als Du begonnen hast, Dich innerlich von mir zu entfernen.

Und ich weiß, dass Du Dich gerade sicher anders verhältst. Du wirst nicht die Hälfte der Zeit an mich denken, wirst Dich eher dem Gefühl des Neuen hingeben. Vielleicht wirst Du durchatmen, Dich nun wieder leicht fühlen. Ich weiß es nicht.

Mich hat es vor 2 Monaten wie ein Blitz getroffen. Ja, aus heiterem Himmel, kann man sagen.

Aus heiterem Himmel.....

Ja, es war nach wie vor heiter an unserem Himmel.
Kein Wölkchen war zu sehen.Ich hatte noch nach oben geschaut...hatte Dich dabei an der Hand...hatte Dich noch lächeln gesehen und gespürt, dass Du Dich wohl und sicher gefühlt hattest an meiner Hand...als es passierte.
Es krachte gewaltig.
Irgendetwas schleuderte mich hin und her...alles war auf einmal dunkel um mich herum, Deine Hand löste sich von meiner...und als ich wieder wach wurde, warst Du weg.
Ich versuchte mich zu sammeln, schüttelte mich, sah mich um....es roch verbrannt, nach verbrannter Erde...der Blitz muss direkt durch mich durchgefahren sein...

Meine Fresse, was war das denn jetzt?
Und wo bist du?

Seitdem suche ich Dich.

Ja, so hat es sich angefühlt, mein Schatz...als ich für Dich herausfinden musste, dass Du mich verlassen hast.
Und das wohl schon vor langer Zeit.

Den.

09.06.2013 13:34 • #37


Mimose
Gestern, Sonntag, Tag 32...

Gut, die Sonntage sind immer die schwierigsten Tage, vor allem, wenn ich nix vorhabe und das Wetter nicht so ist, dass man groß raus könnte.

Und wenn ich frei hatte, warst Du ja immer da.

Seit dem 21.April bist du das nicht mehr.
Das war unser letzter gemeinsamer Sonntag.

Erinnerst Du Dich? Als Du noch sagtest, dass Du mich liebst...etc. pp

Ach, egal.

Es ist nicht mehr wichtig, was Du wann, wie und wo gesagt hast. Entscheidender waren ja wohl die Dinge, die Du nicht gesagt hast.

Der schweigende Teil an Dir ist nun der, der mir am lautesten in den Ohren klingelt.

Was war es eigentlich, was Dich hat schweigen lassen?

Deine Feigheit?

Berechnung?
Harmoniesucht?
Faulheit?
Dummheit?
Unzulänglichkeit?

Oh, ich glaub, der Wind hat gerade ne Tür zugeknallt...

Den.

10.06.2013 14:12 • x 1 #38


KatzenKönigin
So traurig die ganze Sache auch es, es ist trotzdem ein Genuß zu sehen, wie Du Dich, die Beziehung, alles, reflektierst und dass Du vorankommst. Zäh und um jeden Schritt kämpfen müssend, aber hallo, alle Achtung!

10.06.2013 14:15 • #39


Mimose
Gestern Tag 33,...

Vormittags mit dem Rad in die Nachbarstadt...mit dem Bewusstsein, dass der Tag gut gefüllt ist.
Am Nachmittag Besuch einer langjährigen Freundin und am Abend ein Treffen mit einem langjährigen Freund.
Mein Gott, wie voll mein Leben doch sein kann.

Warum fühlt es sich dann manchmal so leer an?

Eine weitere Frage des gestrigen Tages, war, warum ich in Beziehungen immer verschwinde?
Warum werde ich immer erst wieder aktiv, wenn die Beziehungen vorbei sind?
Wo bin ich in der Zeit dazwischen? Und warum?

Der Schlüssel scheint in der Protektion zu liegen. Ich beschütze, dass was ich liebe und erwarte, dass es mich schützt. Und dabei scheint eine unbewusste Verschmelzung zu passieren. Eine Verschmelzung mit und über den Partner.
Meine Identifikation läuft ab da nur noch und ausschließlich über mein Gegenüber.
Fatal.

Soviel zur kognitiven Ebene, aber was ist mit dem Gefühl?
Wie fühlt es sich an?

Da ist viel Angst im Spiel und Erwartung. Ebenso Abwehr und Leere.
Leere, die Du gefälligst zu füllen hast!
Und wie kannst Du mich da, verdammt nochmal, einfach so verlassen?
Ich habe Angst vor der Antwort. Sie wird lauten, weil Du musstest!

Weil Du Dich nicht mehr sehen konntest, denn ich habe Dich verdeckt.

Erdrückt habe ich Dich nicht, das würde nicht passen. Dafür bin ich nicht aggressiv genug, nein...es ist zarter, viel zarter...und leiser. Viel leiser!

Es passiert wie ein Tuch, das sich, vom Wind herangeweht, fast unmerklich über Dich legt. Mit einem Hauch. Du kannst noch atmen, alles sehen, aber eben nur durch diesen Schleier. Und das Tuch ist angenehm. Es kühlt leicht in der hitzigen Mittagssonne und wärmt am Abend.
Du beginnst das Tuch als zu Dir gehörig anzunehmen...bis Du merkst, dass es nicht Deines ist und Dich in Deiner Bewegungsfreiheit einschränkt.

Dann zappelst du umher, zerreißt das Tuch, wirfst es weg und rennst davon.

Ja, so oder so ähnlich muss es gewesen sein.

Und was ist mit mir?
Was mach ich jetzt? Mit all der bitteren Erkenntnis?
Ich weiß es nicht.
Und warum bin ich immer nur in der Lage, jeweils, und immer abwechselnd, nur eine einzige Seite zu sehen und bekomme nicht beides zusammen?
Mal sehen.
Vielleicht geht es ja doch...

Was ist mit deinem Tuch?
Dein Tuch bestand zunächst aus vermeintlich bedingungsloser Hingabe.
Dann aus Forderungen. Wünschen. Ansprüchen.
Du warst oft wie ein kleines Mädchen, das gezappelt und geschrien hat.
Das sich auf seltsame Weise gleichzeitig unzulänglich und absolut umwerfend fand.
Du hattest immer Angst mir nicht gerecht werden zu können.
In Deinem Kopf hat es permanent gerattert und ich musste/konnte/sollte Dich immer erden.
Egal, was es war. Deine Eltern, Deine Schwester, Dein Job über lange Zeit.
Da habe ich Dir Richtungen gegeben, Dich beruhigt, so dass Du wieder schlafen konntest.
Ich habe Dir Perspektivwechsel aufgezeigt, die Du immer genial gefunden hast und annehmen konntest.

Schön.

Da war ich der Große, Starke.


Doch dann letztes Jahr, hatte der Wind sich gedreht.
Und mir ging es nicht gut.
Und du warst da. Oder soll ich sagen, musstest da sein?
Ja, das trifft es wohl besser.
Denn, ab da wolltest Du nicht mehr da sein.
Das hab ich jetzt begriffen.

Und darum, geh, mein ehemaliger Schatz...und finde Dich.
In wem auch immer, wieder!

Ich gehe in die andere Richtung und finde mich!
In mir!

Die Reise geht weiter.

Den.

11.06.2013 13:44 • #40


Mimose
Gestern Tag 34,...

Oh, ein wirklich schwieriger Tag.

Jemand meinte, ich solle doch die gemeinsame Zeit mit Dir würdigen und mich freuen, wenn Du Deine Leichtigkeit wiederfinden würdest. Es sei Dir doch sicher zu gönnen.
Und weiter: Du habest bestimmt nur deswegen Deine dates mit dem Neuen verschwiegen, weil Du bis zum Schluss gehofft hattest, dass doch wieder alles gut werden würde.

Das hat gesessen!

Das wäre dann der Königsweg:
Ich, in dem vollen Bewusstsein, es Dir nicht leicht gemacht zu haben, Dir alles Gute der Welt wünschen und dass Du Deine Leichtigkeit mit dem Neuen wiederfinden mögest?

Aber,..hab ich Räucherstäbchen im Ar...?
Bin ich gerade auf dem Weg transzendentale Weisheit zu erlangen?
Kann ich schweben?
Und, telefoniere ich mit Gott?

Nein!

Ich bin stinkesauer! Und wütend! Und enttäuscht!
Ja, enttäuscht von Dir!
Du hast Dich auf die Reise begeben, mir nichts davon gesagt, im Gegenteil, mich in Sicherheit gewogen damit...ja, damit Du in dieser Sicherheit bleiben konntest!
Es ging ja nicht darum ,mich zu schonen.
Nein, darling, es ging Dir darum, Dich zu schonen.
Einer Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen und sich dann, ganz geschmeidig und ohne Übergang, ausgestattet mit einem neuerlichen Steigbügelhalter, zu verdrücken.

Schwach, ganz schwach!

Und ich bin sicher, es wird Dich einholen.

Schon bald.

Und das Grinsen werde ich mir nicht verkneifen!

Ich bin nur ein Mensch!

Gott sei Dank!

Den.

12.06.2013 14:00 • #41


Mimose
Gestern Tag 35,...



Habe Dinge getan, die mich weiterbringen und mir Spaß machen.

Du warst gestern so gut wie nicht existent.
Hattest mich am Tag zuvor ja auch genug gepiesackt.

Aber immer, wenn ich Dinge tue, die mich weiterbringen, zuckt es auf einmal ganz kurz und es entsteht ein Gefühl der Traurigkeit.
Manchmal nur für einen Moment, manchmal länger.

Ich glaube, das hat damit zu tun, dass Du uns an einer Stelle verlassen hast, an der wir beide noch hätten wachsen können.
Jeder für sich, aber auch gemeinsam.

Es hat so was abgebrochenes,...

Die Möglichkeit zur Veränderung war nicht mehr gegeben.

Und das nur, weil Du Dich entschieden hattest, den anderen Weg zu gehen.
Den des Nicht-Äußerns, den des Schweigens.
Den der Heimlichkeit.
Den der Verleugnung.

Tja...klingt wie eine Schuldzuweisung...ist es aber nicht!
Ist nur mein Gefühl.

Es fühlt sich so an...!

Wie eine vertane Chance.

Aber möglich, dass nur ich das so sehe...oder sogar wahrscheinlich.



Ich merke gerade, ich schaue immer noch mehr auf Dich als auf mich.

Das liegt wohl daran, dass ich es immer noch nicht wirklich fassen kann.

Hätte ich doch das Ding mal in der Hand, könnte es mir anschauen, wiegen, wie schwer es ist, welche Farbe es hat, es betrachten, wieder weglegen, es beschimpfen und gegen die Wand schmeißen...ja, dann könnte ich es fassen...

Aber so?

Hmmm....?

Dann geht die Reise wohl weiter...

Den.

13.06.2013 14:16 • #42


Mimose
Gestern Tag 36,...

Gestern war die Hölle!

Gestern war so ein Tag, wie ich ihn schon einmal erlebt habe. Letztes Jahr.
Das Jahr, in dem es mir nicht gut ging.

Es war irgendwann im Juni 2012, an einem Donnerstag.
Der Himmel war wolkenverhangen, ich hatte Frühdienst und die Nacht zuvor schlecht geschlafen.
Das hatte mich damals voll aus der Bahn geworfen.
Mein Kopf war nur noch voll von negativen, depressiven Gedanken, zu denen sich dann auch noch die Angst gesellte.

Du warst da an diesem Tag!

Wir hatten viel geredet und sind dann mit dem Fahrrad raus, um abzulenken.
Dann begann es zu regnen und wir mussten wieder nach Hause.

Es war ganz schwer aus diesem negativen Gedankenkarussel wieder herauszukommen.
Du hattest alles versucht, Dich mit mir auseinandergesetzt.
Hin und her und immer wieder.
Ja, Depression at its best!

At its very best!

Ja, so war das. Letztes Jahr im Juni. An einem Donnerstag.


Gestern war ein Donnerstag, ich hatte Frühdienst, die Nacht zuvor schlecht geschlafen, es war dunkel und wolkenverhangen und ich kam, als ich zu Hause war, nicht zur Ruhe.
Die Erinnerungen an Dich kamen wie auf einen Punkt geschossen, komprimiert in mir hoch!
Denn dieses Jahr bist du nicht mehr da!

Ich hatte Angst abzustürzen.
So wie letztes Jahr, wenn auch aus anderen Gründen.
Ich fühlte diese Leere ohne Dich.

Wo bist du?
Und wo bist du, verdammt nochmal, hingegangen?

Tja, nun war ich auf mich selbst zurückgeworfen.
Und die Angst und Ruhelosigkeit krochen langsam in mir hoch, als ich versuchte zur Ruhe zu kommen.
Absolut typisch!

Was mach ich denn jetzt ohne Dich?
Abstürzen?


Aber weißt Du was?
Es ist nicht passiert!

Ich habe mit 2 tollen Menschen telefoniert, zu denen ich während unserer Beziehung kaum noch Kontakt hatte.
Lange Gespräche, nicht nur über mich.

Nein, über das Leben und Krisen im allgemeinen sowie im speziellen.
Wie und ob man sich in Beziehungen gegenseitig stützt, wie man kommunizieren sollte und warum einige Menschen das nicht können und was dahinter steckt.

Am Ende des gestrigen Tages war ich mir sicher, dass meine Depression im letzten Jahr auch mit Dir zu tun hatte.

Ich fühlte mich von Dir vereinnahmt, besetzt und hatte parallel Probleme auf der Arbeit.

Dabei ist folgendes passiert: Ich habe Dich gebraucht, obwohl ich eigentlich innerlich auch im Konflikt mit mir war, ob mir diese Beziehung überhaupt gut tut? Ob Du mir gut tust?

Das konnte beides nicht funktionieren.

Und das, meine Liebe, bringt mich zu einer wirklich interessanten Frage:

Wer ist eigentlich wirklich der Abhängige in einer Beziehung?
Der, der das Gefühl der Abhängigkeit in einer bestimmten Situation entwickelt, weil es sich einfach ergibt? Weil er muss?
Oder der, der den anderen abhängig macht?

Wer ist wirklich der Abhängige?

Nun, ich bin mir seit gestern sicher, dass ich alles, aber auch wirklich alles, auch ohne Dich schaffen kann.
Und das sogar besser!
Es fühlt sich größer, schöner, klarer und nicht zuletzt freier an!

Es ist richtig!

Und deshalb:

Ich danke, wem auch immer, für diesen wirklich schweren Tag gestern.

Denn nur so konnte ich das Nadelöhr durchqueren und das musste ich wohl!
Danke.

Hier auf der anderen Seite ist viel Platz und es gibt eine ganze Menge zu tun!

Ran ans Werk!

Den.

14.06.2013 10:53 • x 1 #43


KatzenKönigin
Dazu gibts nur eins zu sagen:


DAS HAST DU GUT GEMACHT.


Das ist stark, echt. Ganz stark.

14.06.2013 11:52 • x 1 #44


Mimose
Gestern Tag 37,...


Gestern wären wir zusammen weggefahren, hatten wir vor langer Zeit schon so geplant.

Noch an Ostern hast Du Dich total darauf gefreut.

Ja, das hast du.

Mein Gott, muss die Kraft des Neuen stark gewesen sein.

Verführerisch, anziehend, verheißungsvoll. All das. Und noch viel mehr...

Ja, so ist das mit neuen Sachen.
Ist wie mit Schuhen oder was weiß ich, auch.

Ist man aber erstmal die ersten Kilometer damit gelatscht, hat ein paar nasse Pfützen und Schlamm mitgenommen, dann verlieren auch sie, selbst beim besten Willen, allmählich und fast unmerklich,an Reiz und Attraktivität.

Irgendwann kommt dann der Tag, an dem man denkt, hmmm...ich brauch ein paar neue Schuhe.

Natürlich kann sich jeder Mensch fremdverlieben, kein Thema.
Und das kann in wirklich jeder Beziehung und zu jeder Zeit vorkommen.
Auch kein Thema.

Dennoch, wenn man, wie Du es getan hast, schon seit einem halben Jahr die Fühler ausgestreckt, seine Sinne und Kanäle auf etwas mögliches Neues gerichtet hat, irgendwann im Januar dann endlich den Weg des Neuen gekreuzt hat...
Wenn man, wie Du, seinen Partner über Monate in Sicherheit wiegt, nichts sagt, sondern erstmal schauen muss, ob mit dem Neuen wirklich was werden kann, dann, ja dann, hat man einfach ausgetauscht.
Mit Kalkül und Berechnung!
Eiskalt!


Dann hat man sich einfach ein paar neue Schuhe gekauft.

Ich gebe zu, das muss man auch erst einmal beherrschen.
Wow! Hochachtung für diese schauspielerische Glanzleistung.
Oder war es Abspaltung, die immer dann stattgefunden hat, wenn Du hier bei mir warst?
Abspaltung deshalb, weil Du Dich ja wohl gefühlt hast.
Und dann, wenn Du alleine unterwegs warst, oder eben auf der Arbeit, da kann man ja rumshakern, flirten, mal sehen, was sich so ergibt, ja?

Gut, in beiden Fällen ist mir klar, dass Du nicht die Hälfte dessen warst, was Du darstellen wolltest.

Die Schöne, Die Kluge, Die Eloquente.

Hör mal...:

Latsch Du mal weiter durch Dein Leben.

Ich gehe.

Den.

15.06.2013 14:54 • x 1 #45


A


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