Gestern Tag 68, ...
Sehnsucht nach Liebe ist Liebe.
Und siehe, Du bist schon gerettet,
wenn Du versuchst,
der Liebe entgegen zu wandern.
(A. de Saint-Exupéry)
Gestern war ein Tag des Sehnens.
Noch nie hatte ich das Gefühl, dass meine Schleusen derart offen sind.
Vorher nicht, und auch während der Beziehung nicht.
Und dann trifft mich am Abend auch noch ein Satz hier aus dem Forum,
der genau das beschreibt, was ich wenige Stunden zuvor noch
gefühlt/wahrgenommen hatte.
...Und darum ist es so wichtig, einsam und aufmerksam zu sein,
wenn man traurig ist: weil der scheinbar ereignislose und
starre Augenblick, da unsere Zukunft uns betritt, dem Leben
so viel näher steht als jener andere laute und zufällige Zeitpunkt,
da sie uns, wie von außen her, geschieht...
Die Zukunft ist in mich eingetreten...
...wie ein Lufthauch...fast unmerklich....das Herz macht einen leisen Seufzer...
Und ab da wusste ich ganz genau, dass Sehnen Liebe ist.
Und hier ist mir aufgefallen, dass mir dieses Sehnen in unserer Beziehung
gefehlt hat.
Ich kann nicht sagen, warum.
Aber ich muss so ehrlich sein und zugeben, dass es nicht da war!
Irgendwann nicht mehr da war!
Mir geistert schon seit geraumer Zeit ein Thema durch den Kopf, was ich
noch nicht richtig fassen kann.
Das Thema ist Der große Graben.
In mir.
Ich kann einige Dinge noch immer nicht ganz auseinanderhalten.
Gesunde Abgrenzung und schroffe Zurückweisung wohnen beide in mir.
Ebenso Rücksichtslosigkeit und gesunder Eigennutz.
Das ist mir zunächst nicht aufgefallen, da ich kein offensichtlich abweisender
oder aggressiver Mensch bin.
Aber ich weiß jetzt, dass ich Dich permanent zurückgewiesen habe!
Und ich war nicht ehrlich.
Nicht ehrlich zu mir selbst und auch nicht zu Dir.
Das tut mir leid.
Du bist mir auf die Nerven gegangen.
Und ich hätte gehen müssen!
Schon viel früher!
Dazu fehlte mir wohl der Mut und das beschreibt dann eben diese subtile Form der Rücksichtslosigkeit,
die in mir wohnt.
Und jetzt kommt was, von dem ich noch gar nicht weiß, ob ich
überhaupt schon so weit bin!
Aber egal, wenn ich schon bis hierher gekommen bin, muss
ich den Schritt auch noch tun.
Puh!
Erst noch mal durchatmen...
Also jetzt:
Mein lieber Schatz!
Es tut mir leid!
Denn ich glaube, ich weiß jetzt, dass ich Dich nicht lieben konnte!
Ich habe Dich geliebt, aber wohl nicht so, dass es gereicht hätte.
Und darum:
Mögest Du Deinen Weg gehen und glücklich sein!
Mit wem auch immer!
(Natürlich verzeihe ich Dir trotzdem nicht, dass Du mich einfach ausgetauscht hast... )
Also, machs gut...und tschüss!
In mich ist die Zukunft eingetreten.
(Was Dir wohl einige Monate zuvor passiert ist.)
Zum letzten Mal: Den.