Heterofrau in gleichgeschlechtlicher Beziehung !

S
Ich schildere kurz meine Situation und hoffe einfach Rat zu bekommen, bin verzweifelt und weiß momentan nicht wo mir der Kopf steht.

Ich bin weiblich und hetero, lebe seit 2001 allerdings in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.

Also in einer Partnerschaft mit einer Frau, die sich selbst als bi sieht.
Am Anfang unsere Beziehung (wir waren erst 20 Jahre alt) haben wir uns dafür entschlossen, die Beziehung geheim zu halten, dass niemand davon erfahren darf und soll. Mehr auf meinen Wunsch hin, bin streng erzogen und meine Familie würde damit (so vermute ich) niemals klar kommen. Wir haben uns 2 Wohnungen angemietet und trotzdem immer gemeinsam in einer gewohnt, jeweils im Wechsel, mal bei Ihr und mal bei mir.

Irgendwann ist der Alltag eingezogen, doch wir haben diesen Alltag geliebt. Wenn hinter uns die Tür ins Schloss gefallen ist, waren wir in unserer Welt und könnten ein Paar sein, keine beste Freudinnen mehr...wie wir es allen immer verkauft haben.

Ich habe sie immer geliebt und liebe sie immernoch über alles. Ich habe durch Sie die Liebe kennengelernt.

Sie ist sehr eifersüchtig (nicht ganz zu Unrecht) denn durch dieses Versteckspiel, durch dieses sich nicht gut genug fühlen, wegen der Beziehung habe ich mir immer Bestätigung gesucht. Ich habe jahrelang aber immer die Grenze gewahrt. Wenn sich ein Mann für mich interessiert hat, habe ich bis zu einem gewissen Punkt mitgemacht und es dann beendet. Bis auf dieses eine Mal. Ich habe Anfang dieses Jahres einen Mann kennengelernt.

Er ist nicht aus meiner Umgebung. Wir haben uns über die Arbeit kennengelernt und es kam zum Treffen. Nach einigem hin und her haben wir miteinander geschlafen. Auf einer Seite war da von meiner Seite aus große Sympathie und auf der anderen die Neugier, wie es richtig mit einem Mann ist.

Davor hatte ich nicht wirklich intimen Kontakt. Dieser Mann hat nun starke Gefühle für mich entwickelt und auch ich mag ihn sehr, aber von Liebe kann ich nicht sprechen. Er schon.

Sie weiß, das ich fremdgegangen bin, aber nichts von der noch bestehenden Affaire. Sie war am Boden zerstört und hat sich Therapeutische Hilfe gesucht. Sie möchte nun ein Outing und ich kann diesen Weg nicht mit Ihr gehen, so sehr ich sie auch liebe. Es ist ausgeschlossen. Ich bin mit Ihr bei der Paarberatung gewesen, auf Ihren Wunsch hin, es hat mich viel überwindung gekostet. Wir haben uns dort ausgesprochen und sind auf den Schluss gekommen, dass wir unsere Wünsche nicht unter einen Hut bekommen und weder ich Sie unglücklich machen will (weil ich sie liebe) noch sie mich (weil sie mich eben auch liebt. Wird haben uns somit für einen Trennung in Freundschaft entschieden.

Ich kann das aber nicht. Ich kann mir nicht vorstellen ohne Sie zu sein.
Sie mehrere Tage nicht zu sehen, zu hören, anzufassen. Wie soll das gehen?

Ich muss dazu sagen, dass wir auf Grund der Heimlichtuerei KEINE soziale Kontakte mehr haben, weil je näher uns Menschen gekommen sind, desto mehr Fragen sind logischerweise aufgekommen und wir haben uns geschützt, indem wir diese Menschen ausgeschlossen haben.
Ich hab immer mehr drunter gelitten, dass wir keine Freunde haben...aber Sie hat mich immer aufgebaut und gesagt, wir haben uns, wir brauchen keine Leute.

Sorry, so viel zu schreiben .... aber alleine das tut schon gut! Und für jeden Leser und jeden Kommentar bin ich jetzt schon dankbar.

Wir haben beide einen Kinderwunsch. Hatten uns eine Traumwelt aufgebaut in der das trotz der Heimlichkeiten möglich wäre Kinder zu haben.. Aber nun wissen wir, dass das nicht geht und blauäugiges Einreden war. Für mich kommt ein Outing nicht in Frage und für Sie ist es undenkbar das so weiterzuführen (das verstehe ich auch)

Wie soll es nur weitergehen?

21.10.2011 17:09 • #1


Forenleitung
Wichtig zu diesem Thema:

Bitte darauf achten, dass in den Antworten zu diesem Thema keine anzüglichen und eindeutigen Wörter enthalten sind. In Bezug auf Intimität, Lesb. etc. Danke für euer Verständnis.

21.10.2011 17:29 • #2


A


Heterofrau in gleichgeschlechtlicher Beziehung !

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K
liebe SadTear,

darf ich dich ein paar dinge fragen?

zunächst,

Zitat von SadTear:

Ich bin weiblich und hetero, lebe seit 2001 allerdings in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.


deine sicht auf dich selbst ist sehr interessant. mir ist noch nie ein mensch begegnet, der seine eigene Geschlechtlichkeit derart leugnet. in einer gleichgeschlechtlichen beziehung lebt. diesen menschen auch liebt und begehrt, aber vehement darauf beharrt, Männer zu lieben. weshalb fällt es dir so schwer, einfach für dich einzusehen, du bist es eben nicht.

Zitat von SadTear:
Wir haben beide einen Kinderwunsch. Hatten uns eine Traumwelt aufgebaut in der das trotz der Heimlichkeiten möglich wäre Kinder zu haben.. Aber nun wissen wir, dass das nicht geht und blauäugiges Einreden war. Für mich kommt ein Outing nicht in Frage und für Sie ist es undenkbar das so weiterzuführen (das verstehe ich auch)

Wie soll es nur weitergehen?


weshalb kommt ein outing für dich nicht in frage liebe SadTear? wir leben nicht mehr im 19ten jahrhundert. du liebst sie. diese frau. weshalb setzt du deine priorität darin, dich selbst und den menschen, den du liebst, zu leugnen?

weißt du, lebst du in DL, so gibt es für gleichgeschlechtliche bindungen die möglichkeit zu heiraten. und dies wiederrum ermöglicht euch, dass eine von euch zwein oder vielleicht auch beide, euch mit ärztlicher unterstützung befruchten lassen könnt. dies ist verheirateten paaren in DL gewährt. und wäre für euch ein weg, kinder gemeinsam zu bekommen.

kennst du den film Lost Delirious liebe SadTear? - sieh ihn dir an. und überleg dir, wo deine prioritäten sind.

tatsächlich muss ich zugeben, dass es etwas ist, wofür ich kein verständnis habe. sich selbst und den menschen, den mensch liebt, zu leugnen. danke jeden tag dafür, dass sie dennoch bei dir blieb. auch wenn du in keinem moment öffentlich zu ihr gestanden hast. das ist eine verletzung, die so unglaublich groß ist, was du ihr damit angetan hast. damit antust. SadTear, wenn du sie wirklich liebst. und auch dich. steh zu ihr. und zu dir. genauso wie du bist. beginne, dich selbst zu akzeptieren. und dass menschen dich auch so akzeptieren sollen. wie du bist. und tun sie es nicht, dann setze prioritäten bei dir. und nicht bei menschen, die dich ablehnen. weil du bist wie du bist.

liebe grüße,
konstantin

21.10.2011 17:48 • #3


Forenleitung
Achtung - sehr wichtig:

Auch wenn es schwer zu verstehen ist, diese Regeln müssen eingehalten werden.

Bitte darauf achten, dass in den Antworten zu diesem Thema keine anzüglichen und eindeutigen Wörter enthalten sind. In Bezug auf Intimität, Lesb. , Bi, etc.

SadTear - Bitte im Forum anmelden.

Danke für euer Verständnis.

Bei Fragen, nur per PN.

Diese Regeln sind nicht von uns!

21.10.2011 18:03 • #4


sanin
Puh, scheint richtig schwer zu sein auf das Thema zu antworten, aber ich hoffe ich mache es so richtig, dass die Forenleitung gut damit leben kann.

Erst mal finde ich es sehr gut, deine Seite zu hören und nicht die deiner Freundin.

SadTear, ich kann dich leider nicht verstehen.
Deine Beziehung hört sich im Prinzip eigentlich sehr gut an. Nur scheinst du dich nicht zur gleichgeschlechtlichen Beziehung bekennen zu können. Es ist dir wichtig zu betonen du bist Hetero, aber eigentlich lebst du derzeit in keiner Heterobeziehung. Du liebst eine Frau und bist eine Frau.
Mein Gott, ich bin 5 Jahre alt, und wenn meine Tochter mir sagen würde sie liebt eine Frau und ich sehe wie glücklich sie damit ist, was kann meinem Kind denn besseres passieren als in einer glücklichen Beziehung zu leben. Egal ob Frau oder Mann.
Meine Tochter (jetzt 14) hatte immer Angst sie könnte homos.uell sein (wofür ich keine anzeichen sehe) aber ich habe sie trotzdem gefragt, was denn daran so schlimm ist.

Deine Affäre mit dem Mann sehe ich persönlich als Versuch eine normale Beziehung einzugehen. Wie soll das funktionieren, wenn dein Herz wo anders steckt?
Ich glaube nach wie vor, du kommst mit der gleichgeschlechtlichkeit eurer Beziehung nicht klar. Du musst anfangen zu lernen Stärke zu entwickeln. Lerne dich nach aussen zu stellen.
Deine Umwelt gewöhnt sich schon an deine Freundin. Wer damit nicht klarkommt ist sowieso fehl am Platze, und es werden andere Freunde dazukommen die euch beide zusammen lieben werden.

Raus mit der Beziehung raus mit der Freude mit der Liebe. Schrei sie in die Welt....Tust du es nicht, dann unterstützt du jeden der homos.ualität intolerant begegnet. Du gibst diesen Leute recht, dass es nciht in Ordnung ist in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu leben. Es ist aber nicht in Ordnung Menschen regeln über die Geschlechter der partner vorzuschreiben.
Ich hatte auch mal einen Kollegen, der meinte er sei eigentlich nicht gleichgeschlechtlich, aber hat sich halt in einen Mann verliebt. Diese Beziehung war damals schon über 10 Jahre alt und ich bin mir sicher die beiden sind heute noch zusammen.

Wo die Liebe hinfällt, da gehört sie hin. Ihr müsst nur die Welt um euch erhalten die das versteht. Alle anderen gehören aussortiert.
Der Schritt ist kleiner als du denkst. Ich persönlich finde es eher schön, wenn inzwischen sogar homos.uelle Paare in der öffentlichkeit ihre Liebe zeigen dürfen, bisher habe ich keine anzüglichen Bemerkungen gehört. und wenn jemand was sagen würde wäre es sein eigenes Problem, sein eigenes engstirniges Weltbild.

Wie oft trifft man jemanden mit dem man sein Leben zusammen verbringen möchte?
Ausserdem kannst du die Beziehung nicht ewig verstecken, irgendwann muss sie raus.

Das mit den Kindern ist ein anderes Thema, dazu möchte ich mich jetzt nicht äussern, denn das würde das Thema verdrehen. (ihr seid beide Frauen)

Steh auf, hebe den Kopf, steh dazu und werde glücklich!

lg sanin.

22.10.2011 19:00 • #5


S
Liebe Forumleitung: Ich hoffe ich mache diesmal alles richtig und umgehe eindeutige Wörter in bezug auf Intimität.

Hallo Konstantin,

Danke für eine Antwort, deine Fragen und Dein Interesse.
Bezüglich meiner s.. Orientierung habe ich mir oft und viele, ernsthafte Gedanken gemacht. Ich liebe diese Frau. Ich habe mich in diesen wundervollen Menschen verliebt, nicht in das Geschlecht. Ich verlugne mich nicht seber, denn vor Ihr, oder hier könnte ich doch problemlos dazu stehen, richtig?
Es ist doch bekannt, so glaube ich mal gelesen zu haben, dass 80% der Frauen dem gleichen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt sind, deswegen aber noch lange nicht auf Frauen stehen. Ich bin wohl so ein Fall, denn bei mir steht der Mensch (Sie) im Vorderungrung.
Wie kann es sonst sein, dass ich mich in den vergangenen 10 Jahren nie zu einer Frau hab hingezogen gefühlt, es bei Männern aber immer mal wieder dieses empfinden gab?

Ein Outing kommt für mich in erster Linie nicht in Frage, weil meine Eltern, meine gesamte Familie und auch mein Umfeld damit nicht klar kommen würden. Bei dem Umfeld könnte ich mit Leben, wem es nicht passt wirs aussortiert..aber bei der Familie und bei den Eltern ist das nicht möglich.
Desweiteren, als was sollte ich mich den outen? Höchstens als Frau, die sich in einen Menschen verliebt hat, der eine Frau ist.

23.10.2011 14:53 • #6


S
Hallo Sanini,

auch Dir herzlichen Dank für deine Worte.
Ja, die Beziehung was wunderschön, klar gab es hin und wieder Hürden, aber die haben wir gemeistert. Wir haben viel zusammen durchgestanden, wenn man denkt das wir zusammen gekommen sind, als wir knapp 20 Jahre alt waren.
Ich finde es toll und bemerkenswert, dass du zu deiner Tochter stehen würdest, würde ich auch tun, wobei ich mir sicher bin das da ein großer Unterschied ist zwischen Theorie und Realität.
Meine Eltern könnten niemals damit Leben (sie sind älter, konservativ und nicht deutsch) und ich kann doch nicht meine Eltern aussortieren.
Ich liebe diese Frau und ich liebe meine Familie, soll ich mich jetzt entscheiden? Das kann man nicht verlangen.

Was die Affaire zu dem Mann angeht gebe ich Dir Recht. Hab mich auch damit intensiv auseinander gesetzt. Ich mag Ihn, habe symaphie für Ihr, aber mit echten, tiefen starken Gefühlen hat das wenig zu tun.
Doch jetzt kommt ein entscheidender Punkt, ich fühle mich in seiner Gegewart gut, fühle mich als Frau. Seine Berührungen, seine Art, sein Umgang mit mir...ich fühle mich richtig, fühle mich als richtige Frau. Aber es stimmt schon, unterbewusst sehe ich ihn als Sprungbrett in eine normale Beziehung.
Er weiß, dass ich nicht die Gefühle für Ihn hab, die er für mich hat...aber nicht das ich in einer beziehung mit einer Frau war die letzten 10 Jahre. Er macht scih Hoffnung, das meine Gefühle für Ihn wachsen werden...aber wie soll das gehen ?

23.10.2011 15:29 • #7


Forenleitung
Super umgesetzt. Danke für Dein Verständnis.

23.10.2011 18:33 • #8


sanin
Hallo SadTear,


dass du ausländischer Herkunft bist, habe ich entweder überlesen oder nicht gewusst. Natürlich erschwert das sie Sache um so mehr.
Trotzdem musst du irgendwann eine Entscheidung für dein Leben fällen.

Natürlich ist es sehr schwer wenn man vor die Entscheidung Familie oder Liebe gestellt wird. Nur wird sich nie etwas ändern wenn keiner sich zu seiner Liebe auf Grund von engstirnigen und intoleranten Traditionen stellt und sich lieber sich selbst verweigert als den Konflikt ins Auge zu sehen. Nur weil die Gesellschaft Gehorsam mit Liebe verwechselt.

Vielleicht findest du in diversen Beratungsstellen Gleichgesinnte und ihr könnt euch über die Probleme austauschen.
Du entscheidest dich lieber für dein eigenes Unglück zu Gunsten der Engstirnigkeit deiner Familie. Die Entscheidung liegt bei dir. Gibt es in deiner Familie irgendjemand mit dem du reden könntest? Irgendeine vertrauenswürdige Schwester, Bruder, Cousin oder etwas sogar deine Mutter?
Vielleicht würdest du sogar auf mehr Verständnis stoßen als es dir bewusst ist, vielleicht nicht. Ich weiss es nicht.

Ohne Outing hat eure Liebe kaum eine Chance, denn auch die Heimlichkeit macht es nicht ungeschehen. Es stellt sich auch die Frage, wenn du zurück in die Heimlichkeit fällst ob nicht irgendwie doch noch etwas rauskommt. Du kannst die Liebe nicht einfach abstreifen.
Wie viele Frauen gibt es in deiner Situation, die auf Grund von Tradition sich der eigenen Gefühle verweigern. Ist das wirklich richtig so? Wie soll sich je was ändern wenn keine dieser Frauen je die Grenzen zu durchbrechen versucht.
Der Tag wird kommen wo deine Familie von dir einen männlichen Partner erwartet und sich wundern wird, warum du zur Liebe nicht in der Lage bist. Was dann? Wärst du in der Lage einen Mann zu heiraten obwohl dein Herz wo anders ein Zuhause gefunden hat?

Ich will dich nicht drängen, denn wirklich entscheiden was dir wichtig ist kannst du du alleine. Aber du musst entscheiden was dir wichtig ist, nicht was von dir erwartet wird.
Wenn du meinst, du kannst eine gleichgeschlechtliche Liebe deiner Familie nicht zumuten, dann musst du dich von deiner Freundin komplett lossagen. Denn die Heimlichkeit ändert nichts daran, dass du genau das lebst, was du deiner Familie nicht zumuten kannst. Nur heimlich.
Das finde ich nicht fair. Nicht deiner Familie gegenüber nicht deiner Freundin und auch nicht allen (inkulisve dir selbst) die sich wie du in den Traditionen und Erwartungen ihrer Familien des Familienfriedens wegen ergeben.

Das erfordert viel Mut, Stärke und Tränen. Meine Grunderwartung an Eltern ist ihre Kinder zu lieben egal wie sie sich entwickeln und was sie tun. Was für eine Elternliebe ist es, die Kinder zu verstoßen sobald sie sich nicht den Traditionen unterordnen?
Diese Art von Gruppenzwang erhält sich selbst, nur nicht abweichen.

Ich finde es nicht toll und bemerkenswert, dass ich zu meiner Tochter stehen würde. Ich finde es eine selbstverständlichkeit, denn ich liebe meine Tochter weil sie meine Tochter ist und nicht für ihren Gehorsam. KInder lieben heisst Liebe pur, egal was sie tun.
Der Unterschied zwischen realität und Therorie liegt darin, dass man natürlich erst einmal schockiert und enttäuscht sein wird. Nur es ist meine Phantasie meine Tochter in einer Familie zu sehen, nicht die meiner Tochter.
Ich denke meine Eltern sind noch älter als deine aber ich bin der Meinung, dass auch sie lernen würden damit umzugehen wenn ich meinen Mann für eine Frau verlassen würde. Sie würden es respektieren lernen müssen. Ich würde damit keine Entscheidung gegen sie treffen. Sie würden die Entscheidung gegen mich treffen weil sie mich nicht mehr lieben würden wenn ich nicht so funktioniere wie sie es erwarten. Und doch bin ich der Meinung meine Eltner würden trotz ihres hohen Alters (mitte 70) meine Entscheidung respektieren.

Allerdings wäre es auch nicht richtig wenn du dich auf Grund meines Postings gleich dazu motiviert fühlen würdest deinen Eltern reinen Wein einzuschenken, genauso wie ich es falsch finde dich mit einer selbstverständlichkeit den Traditionen deiner Eltern unterzuordnen. So etwas musst du gut vorbereiten. Du musst wissen was du tun möchtest, und dazu stehen können. Ich kenne die Herkunft deiner Eltern nicht, aber wenn sie türkischen Ursprungs sind, gibt es Hilfestellen für Mädchen die in Zwangsehen gesteckt werden. Diese Anlaufstellen könnten auch dir helfen, dir klar zu werden was du tun möchtest. Geh dorthin und rede mit den betreffenden Leuten. Mach dir Gedanken über das was ich alles geschrieben habe und finde deine eigene Position.

Mein cousin (inzwischen mitte 40) hatte ich immer in Verdacht homos.uell zu sein. Er hat es nie ausgesprochen. Nie eine Freundin gehabt. Ich habe öfter versucht meine Tante darauf anzusprechen als er noch jung war, sie hat es einfach verleugnet. Erst als sie mitte 50 war und einen 80 jährigen Freund hatte, hat dieser es ihr auch nochmal gesagt. Sie hat es zwar verstanden, und doch war es leider zu spät. Sie lebt nun sehr eng mit ihrem Sohn zusammen und muss nicht nur seine s.ualle Ausrichtung annehmen sondern auch mit seiner Dro. leben.
Wie wäre sein Leben verlaufen, wenn er offen vor seiner Familie zu seiner Neigung gestanden wäre? Vielleicht hätte er heute einen guten Beruf einen netten partner und wäre suchtfrei.
Sein Vater hat sich sehr abfällig und ausfallend gegen den Sohn geäussert, und somit die Sympathie der gesamten Familie verspielt (inklusive meiner Eltern). Und doch haben damals als ich darüber gesprochen habe alle einfach nur ihre Augen verschlossen.

lg Sanin

24.10.2011 09:08 • #9


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