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Herzschmerzen! Keine Antwort was richtig/falsch ist

A
Hallo ihr Lieben,

möchte gerne das Forum / Eure Meinung nutzen, da ich nicht mehr weiß, was ich machen soll, bzw. was richtig und falsch ist.
Gestern kam es zwischen mir und ihm zu einem unerwarteten Kontaktabruch durch ihn.
Und ich habe auch richtige Herzschmerzen, wie ein kleiner Tod.

Ein paar Infos vorab zum Verständnis:

Kennen uns fast 1,5 Jahre.
Hatten quasi eine Fernbeziehungmit 550 km Distanz. Haben uns aber jeden Monat gesehen und auch oft einige Wochen lang am Stück. Und wir haben bis auf 1 Tagen jeden Tag Kontakt bis heute.
Der Status was wir sind war aber nie richtig geklärt, da er große Probleme mit Nähe hat (Heim, aus Tunesien und seid 20 Jahren in Deutschland, hatte auch schon eine 7-jährige Ehe), für mich war der Status nicht so wichtig, mir hat gereicht, was wir sind - ich hab so was wie mit ihm vorher noch nie erlebt, wir waren wie Pech und Schwefel, auf einer Welle und ich habe diese Geborgenheit erlebt, die ich noch niemals zu vor hatte. Wir haben auch darüber gesprochen und zu Anfang unseres Wirs ausgemacht, dass das körperlich auch nur zwischen uns statt findet. Er ist ein treuer Mensch. Wir waren uns gegenseitig der 1. und engste Vertraute in jeder Hinsicht. Er war für mich mein aller bester Freund, mein Lover und meine Familie und ich weiß, dass ich das für ihn auch war. Manchmal hat er auch gesagt, das ich seine Freundin bin. Was noch wichtig ist, er hat von Geburt an eine Sehbehinderung und ist fast blind. Ich habe seid ich ihn kenne immer sehr viel für ihn gemacht, ihm bei seiner Wohnung geholfen, ihm mit dem Papierkram / Behörden geholfen. Das hab ich auch gern gemacht.
Seine Ehe ging 2015 in die Brüche und bis ich in sein Leben trat, war alles bei ihm etwas verwahrlost.

Anfang Oktober 2018 war seine Scheidung (für die ich auch alle Unterlagen für den Anwalt gemacht habe). Für mich war es emotional fast wie meine eigene Scheidung. Und seid da verstehen wir uns immer schlechter, streiten oft am Telefon und er hat wieder sein Nähe Problem und wollte mich nicht sehen, was mich auch sehr verletzt hat. Wollte ihn im Oktober besuchen, Ticket war schon gebucht, alles organisiert usw, aber es kam dann zum Streit, da er wieder Angst vor der Nähe hatte.
Er hat mir aber gesagt, dass es mit mir nichts zu tun habe, hat mir signalisiert, dass ich ihm sehr wichtig bin, dass er mich nicht verlieren will. Aber er hat da wo er wohnt auch keine richtigen Freunde, wo ihm bei all seinen Sachen helfen. Das hatte er im Grunde nur mit mir. Jemand, auf den man sich immer verlassen kann. Seine Leute sagen immer, dass er so eine Frau wie mich niemals mehr findet.
Er hat seid einigen Monaten also wirklich größere Probleme, wegen finanziellen Altlasten, die aufgetaucht sind und das hat einen großen Rattenschwanz gezogen - Mietrückstände, Energieschulden (Strom wurde schon abgestellt), Kontopfändung und vieles mehr. Ich habe aus der Ferne versucht, ihm so gut es geht immer zu helfen. Hab E-Mails geschrieben, Telefonate gemacht, war wenn ich bei ihm war mit ihm bei Behörden usw.
Gestern hatte ich dann den ganzen Tag versucht, die Feuerwehr für ihn zu machen, da ihm nun Obdachlosigkeit wegen den Mietrückständen droht - finanziell kann ich ihm nur bedingt / gar nicht helfen. Aber ich habe ihm gestern morgen gesagt, dass das so nicht mehr weiter gehen kann, dass hat er auch verstanden und gesagt, er ist dankbar, dass ich ihm helfe. Ich habe ihm gesagt, ich werde heute alles mir mögliche versuchen, ihm zu helfen. Also habe ich versucht, ihm für die Zukunft einen Amtshelfer zu beantragen, habe mit dem Vermieter und Gläubigern telefoniert und so weiter. Mein Herz tut auch weg, dass er so ein Leben hat und bin voller Sorge.
Ich habe gestern, da es mich auch bedrückt und mir Schmerzen bereitet, wie er leben muss, Rat bei einer mir vertauten Person gesucht, was man noch machen kann, um ihm wirklich auch kurzfristig zu helfen. Wir sind dann beide zu dem Entschluss gekommen, dass es gut wäre, wenn ich mit seinem Cousin, den ich auch persönlich kenne Kontakt aufnehmen und ihn um Hilfe bitte. Ich weiß, er hätte das niemals gemacht, aber wenn man in so einer Situation ist?
Wir haben dann Abends telefoniert und ich habe ihm gesagt, was ich alles so den Tag für ihn gemacht habe und das ich Kontakt zu seinem Cousin aufgenommen habe.
Dann hat er geschrien, da wäre ich zu weit gegangen und hat aufgelegt. Daraufhin hat er mir in Whats App geschrieben, dass er niemals mehr mit mir Kontakt möchte und hat mich überall blockiert.
Sein Cousin hat sich bei mir bedankt, dass ich mich gemeldet habe und er hilft natürlich! Er hat gesagt, es ist richtig, dass ich ihn ankontaktet habe. Er ist wirklich ein lieber Mensch und war auch sehr betroffen wie es ihm geht.

Heute morgen hat er mir nachdem er mich entblockt hat, eine sehr lange Nachricht geschrieben - dass er das nicht so hinnehmen kann, dass ich das mit seinem Cousin gemacht habe, seine ganze Familie würde jetzt wissen, dass er ein Versager ist und nichts auf die Reihe bringt, blind und hilflos wäre.
( ich weiß aber, dass sein Cousin das niemand sagen wird!)
Es hat mich traurig gemacht, dass er so schlecht über sich denkt. Er hat aber auch geschrieben, er dankt mir für alles aber möchte nicht mehr, dass ich noch was für ihn mache, er hätte mich zu nah in sein Leben gelassen. Und ich soll nicht einfach vor seiner Türe stehen oder sonstiges.
Ja, ich habe wohl seinen Stolz verletzt, aber ich habe es nicht böswillig gemacht, ich wollte ihm nur helfen.
Ich habe in der Zeit, wo wir uns kennen, viel zu viel eingesteckt und habe mir oft zu viel gefallen lassen. Hab seine Entschuldigungen immer wieder angenommen und hatte Biel Geduld mit ihm. Ich bin traurig und wütend zu gleich. Für mich steht sein Verhalten in keiner Relation.
Ich habe ihm noch nichts geantwortet und ich frage mich auch, ob es für mich einfach besser und gesünder ist, wenn ich die Türe nun auch zulasse. Aber frage mich auch gleichzeitig, ob ein sich nicht melden, wie eine Art Bekennung der Schuld ist?!? Bin traurig darüber, dass er irgendwie nie richtig geschätzt hat, was ich alles für ihn tue. Ich habe aus Liebe und Sorge gehandelt.
Ich frage mich auch, ob ich die Dinge, die ich noch von hier aus machen kann, machen soll - sein Cousin hat ihn heute noch nicht erreicht. Der Cousin und ich schreiben.
Ich kann ihn doch nicht in sein Verderben rennen lassen? Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Mein Herz tut unendlich weh. Und ich denke mir, ist es jemals was richtiges gewesen, dann würde er mich doch deswegen jetzt nicht abservieren? Ich vermisse ihn auch. Das wir Streit haben ist unerträglich für mich. Anderer Seits frage ich mich eben auch, ob er mich überhaupt verdient. Und selbst, wenn der Weg mit dem Cousin für ihn falsch war, muss man dann so reagieren? Ich denke, wer wird mirvielleichtdarum irgendwann mal dankbar sein. Meine engsten Vertrauten sagen, es wäre besser so - ich hätte mich viel gequält und auch weil er so viele Sorgen hat, noch nicht reif genug ist.
Ich würde mir einfach wünschen, dass wir kennen Streit haben. Das seine Probleme gelöst werden können, ich mir keine Sorgen machen muss. Mein Herz tut sehr weh und ich fühle mich wie im freien Fall. Soll ich ihm antworten? Wenn ja was?
Und es ist auch so, dass ich noch viele Sachen von ihm bei mir habe, so wie viele Ordner mit seinem ganzen Papierkram. Soll ich das jetzt schon kommentarlos an ihn mit der Post schicken? Hilllffffeeeeeeeeeee!
Ich bin über jede Nachricht dankbar!
Liebe Grüße Anne Marie

27.10.2018 01:03 • x 1 #1


Lebensfreude
Du bist weder seine Mutter, noch seine Therapeutin. Du hast schon viel zu viel für ihn gemacht. Da seid Ihr in eine Schieflage gekommen. Wahrscheinlich hast Du auch noch seine sog. Ehre verletzt.
Kümmere Dich erstmal nur um Dich selbst.

27.10.2018 01:16 • #2


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Herzschmerzen! Keine Antwort was richtig/falsch ist

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Zitat von Lebensfreude:
Du bist weder seine Mutter, noch seine Therapeutin. Du hast schon viel zu viel für ihn gemacht. Da seid Ihr in eine Schieflage gekommen. Wahrscheinlich hast Du auch noch seine sog. Ehre verletzt.
Kümmere Dich erstmal nur um Dich selbst.


Danke dir für deine Nachricht.
Ich möchte mich auch um mich kümmern. Aber er ist mir doch nicht egal - ich muss doch wissen, ob es richtig oder falsch ist, sich nicht mehr zu melden.
Mein Herz tut wirklich so weg.

27.10.2018 01:49 • #3


Gwenwhyfar
Hallo Anne Marie,

frag Dich mal, warum Du Dir so einen vermeintlich hilflosen Mann ausgesucht hast, der noch nicht mal zu Dir gestanden hat.

Üblicherweise dürfte da Einiges in Deinem Leben durcheinander sein.
Angst von einem ebenbürtigen Mann verlassen zu werden? Warum? Sollte die Dankbarkeit, die er nun im Grunde schuldet, ihn binden? Was ist mit Deinem Selbstbewusstsein und -wert?

Ich bin an der Stelle mit dem Cousin auch zusammen gezuckt. Das war übergriffiges Verhalten von Dir und das hattest Du so allein nicht zu entscheiden. Er darf über seine Privatsphäre selbst entscheiden. Ich hätte da ähnlich reagiert. Amtshelfer etc. ist nicht besser. Wieso hast Du aktiv seine Scheidung betrieben? Hat er sie eingereicht oder seine Frau?
Mir fehlt von Deiner Seite aus das Feingefühl, was noch ok ist und was nicht zu unterscheiden.


Brich den Kontakt mit dem Cousin ab. Du hast nicht hinter seinem Rücken über ihn zu reden.

An Deiner Stelle würde ich mich kurz entschuldigen und mitteilen, dass Du einsiehst Dich zu sehr eingemischt zu haben. Und dann lass erstmal Gras drüber wachsen.

Ich denke, Du hast wohl auch Baustellen, denen Du Dich widmen könntest.

27.10.2018 01:52 • x 2 #4


A
Hallo Gwenwayfar,

Danke dir erst mal für deine Antwort.
Zu dem hilflosen und ebenbürtigen möchte ich dir gerne etwas sagen - also es ist nicht so, dass er hilflos ist, wir hatten in unserer Kommunikation wohl eine Bindung auf Augenhöhe. Und bis vor einigen Wochen war es auch noch respektvoll und gleichberechtigt!

Ich habe die Kommunikation mit seinem Anwalt für die Scheidung geführt und die benötigten Unterlagen zusammen gestellt, da er mich um Hilfe gebeten hatte, da er sich nicht in der Lage fühlte und das mit den Papieren auch nicht machen konnte. Ich habe mich da nicht aufgezwängt.

Mag sein, dass du das mit dem Cousin so siehst und ich bin auch für deine Antwort dankbar, aber es gibt ja viele verschiedene Meinungen.

Du hast mir geschrieben, mir würde es an Feingefühl fehlen, dass kann ich nicht bestätigen! Ich eine sehr emphatische, feinfühlige und geduldige Person. Ich fande deine Nachricht ehrlich aber auch nicht grad feinfühlig.
Ich habe niemals gedacht, dass ich ihn durch meine Hilfe binden könnte und auch nicht wollte!
Meine Lebenssituation ist in Ordnung. Das mein Stolt und Selbstwert nicht der beste sind, nach alle der Zeit, dass weiß ich.

Mag sein, dass ich einen Fehler mit dem Cousin gemacht habe. Aber ich habe auch in meinem Text rein geschrieben, wie schlecht es mir geht und wie sehr mein Herz weh tut, weil er und ich uns immer gut verstanden haben. Kann man nur 100 Prozent zu jemand stehen, wenn man sagt, dass ist meine Partnerin? Er hat mich über all mit hin genommen, er hat mich allen Menschen vorgestellt, mit mir angegeben.
Und mal ehrlich, was ist den an einem Amtshelfer schlecht? Das ist wohl eine sehr gute Sache. Und das fand er auch!

Und wenn man einen Menschen liebt, möchte man dann, dass er obdachlos wird, ggf. Wegen Schuldnem in Haft muss oder der Aufenthaltstitel nicht verlängert wird?
Was ist das für ein Verhältnis, wenn man in seinem Leben einen Menschen hat, der helfen kann?
Nimmt man dann lieber die oben ernannten Punkte in Kauf?
Hätte ich den Schritt nicht getan, dann wäre / würde das alles passieren. Also habe ich ihn einfach auch streng genommen versucht zu beschützen.

27.10.2018 02:00 • #5


A
Zitat von AnneMarie86:
Hallo Gwenwayfar, Danke dir erst mal für deine Antwort. Zu dem hilflosen und ebenbürtigen möchte ich dir gerne etwas sagen - also es ist nicht so, dass er hilflos ist, wir hatten in unserer Kommunikation wohl eine Bindung auf Augenhöhe. Und bis vor einigen Wochen war es auch noch respektvoll und gleichberechtigt! Ich habe die Kommunikation mit seinem Anwalt für die Scheidung geführt und die benötigten Unterlagen zusammen gestellt, da er mich um Hilfe gebeten hatte, da er sich nicht in der Lage fühlte und das mit den Papieren auch nicht ...



Ach so und die Scheidung hat seine Ex Frau vor 2 Jahren eingereicht.

27.10.2018 02:12 • #6


T
Ich pflichte @Gwenwhyfar bei. Du bist viel zu weit gegangen, seinen Cousin ohne sein Wissen und Einverständnis hinzuzuziehen. Das war sehr übergriffig.

Du verstehst auch eine Sache nicht, die Gwen dir übrigens mitteilen wollte: nicht alles ist richtig und gut, wenn man es in den Deckmantel der Hilfe hüllt.

Helfen ist eine tolle Sache - aber bitte nur so weit, wie der dem geholfen wird es wünscht und darum bittet.

Du kannst nicht einfach Dinge über seinen Kopf hinweg entscheiden, nur weil du es für richtig hälst. Richtig ist ein Gefühl, eine Wahrnehmung, die keinen Anspruch auf Absolutheit hat.

Weisst du, was mein Psychologe damals dazu gesagt hätte? Du gibst dir selbst Wert darüber, dass du einem Hilfsbedürftigen etwas Gutes tun kannst. Du glaubst an das Richtige und Gute in deinem Handeln. Bis zu einem gewissen Punkt ist das lobenswert und toll, aber diesen Punkt hast du weit überschritten. Das wollte dir Gwen übrigens auch durch die Blume sagen - du tust das auch für dich und deinen Selbstwert, den du dir so gibst.

Ich möchte auch noch etwas weiteres hinzufügen, was mein Psychologe gesagt hat, was ich auch erst lernen musste, dass es sowas (oft) gibt, denn auf diesem Auge hatte ich einen blinden Fleck: wenn du jemandem alles abnimmst (was keine Hilfe mehr ist), gibst du ihm das Gefühl inkompetent/unfähig/weniger Wert zu sein. Grade Männer können mit so einer impliziten Unterstellung, die du eigentlich gar nicht ausdrücken möchtest, weil du es gut meinst, das Gefühl bekommen bevormundet/entmündigt zu werden. Es stellt sich ein Gefühl der eigenen Inkompetenz ein, eine Schwäche, auf Fehler auf die deutlich hingewiesen wird. Wer zeigt schon gerne Schwäche? Das siehst du grade an deinem Ex (?), Der nicht als schwach gesehen werden will.

Somit stellt sich folgendes heraus: Hilfe ist nicht, den erschöpften Marathonläufer auf die eigenen Schultern zu hiefen und ihn huckepack ins Ziel zu tragen. Hilfe ist, am Strassenrand zu stehen und ihm eine Flasche Wasser zu reichen, wenn er seine Hand danach ausstreckt um selbst das Ziel erreichen zu können.

Das! Und nichts anderes ist Hilfe. Wissen die meisten Menschen leider nicht. Was du betreibst ist eine Art der Entmündigung. Zeig ihm, wie es richtig geht, damit er von dir lernen kann. Übernimm nicht einfach.

Warum ich das alles so genau weiss und darüber so altklug philosophieren kann? Ich war mal genau wie du - blind und völlig aufopferungsvoll. Mich hat das in eine Angststörung und eine Depression getrieben, die ich nur mit Profis und einer Auszeit vom Leben wieder hinbekommen habe. Ich habe es auf die extrem harte Tour gelernt. Lerne du aus meinen Erfahrungen und dem, was ich dir hier versuche zu vermitteln.

Sei klüger als ich es war!

27.10.2018 03:31 • x 3 #7


E
Lass die Tür zu.Du hast dich selbst überfordert,seinen Cousin zu informieren war trotzdem zu viel. Schick ihm seine Sachen, es gibt genug Hilfen,die solche Menschen in Anspruch nehmen können. Du bist keine Mama, keine Therapeutin und auch keine Sozialarbeiterin.

27.10.2018 04:51 • #8




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