Heimat oder Kind / wie entscheiden?

@Trust1994 ich glaube nicht, dass du verbittert wirst. Aktuell bist du in deinen tiefsten Ängsten getriggert. Du wurdest einst von deinen Eltern verlassen und jetzt wurdest du wieder verlassen, dazu noch beschimpft und beleidigt. Das tut richtig weh. Erst recht, weil du so viel gegeben hast, du hast dein Leben geopfert für diese Familie. Und das ist der Lohn.

Du hast einmal als Jugendlicher gezeigt, wie hart du kämpfen kannst. Trotz deiner Vergangenheit hast du dir ein Leben aufgebaut, einen Freundeskreis, eine gute Ausbildung.

Man, was bist du stark.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du fühlen kannst, dass dieser erneute Verlust nichts mit dir zu tun hat, sondern nur mit deiner Ex. Dass du toll bist und immer noch stark und liebenswert. Dass du das Vertrauen in dich und deine Kraft nicht verlierst!

Natürlich wäre es einfacher und schön und erstmal für DICH besser, wenn du zurück zu den Menschen könntest, die für dich Sicherheit und Liebe und Angenommenwerden bedeuten.

Leider ist das Leben aber nicht immer einfach und jetzt hast du nun einmal deine Tochter und du hast diese Verantwortung und du kannst Entscheidungen nicht mehr nir für dich treffen.

Der Schmerz, der da so tief in dir sitzt und getriggert wurde, den kannst du jetzt einfach nicht weitergeben. Nicht nur wegen deiner Tochter, sondern auch wegen deiner Seele.

Du wirst mit Sicherheit Lösungen finden. Manchmal ist das Leben öfter hart zu einem, man bekommt Krankheiten und hat immer und immer wieder Pech. Da bist du leider nicht der erste und wirst nicht der letzte sein.

Und es lässt einen verzweifeln und wütend aufstampfen und es frustriert und manchmal ist man auch eine Phase lang verbittert.

Aber wenn man so stark ist wie du, dann rafft man sich irgendwann wieder auf. Macht das Beste draus, strafft die Schultern und zieht durch. Und lernt jedesmal mehr auf die eigene innere Kraft zu vertrauen und sich unabhängig davon zu machen, was von außen kommt.

Daran musst du jetzt einfach glauben. Du weißt, dass ich recht habe. Du kannst auf dein Leben zurück schauen und weißt, dass ich recht habe. Du kannst auf deine Zöglinge schauen, und weißt dass ich recht habe.

Du hast wirklich viel hinter dir und ich glaube du kennst das Gefühl des hin und her 'gereicht' werdens und möchtest nicht, dass deine Tochter das ebenfalls empfindet. Ich hoffe ich trete dir damit nicht zu nahe, es liest sich für mich ein wenig so aus deinen Antworten heraus.

Dabei bist du gerade jetzt eine Konstante in ihrem Leben. Du bist Papa. Man hat nur einen Papa, einen richtigen. Weißt du, mein Kind war 2 als der Vater sich aus dem Staub machte. Und mein Kind hat gelitten wie ein Hund. Und das obwohl ich wirklich einen tollen Partner und das Kind Stiefvater bekommen hat. Auch mein Ex zog weit weg. Mein Kind wird 18 und der Erzeuger ist kein Thema mehr. Das Mein Erzeuger hat mich verlassen hat zu tiefe Spuren hinterlassen. Stattdessen soll der Stiefvater adoptieren, das ist der größte Wunsch.

Es ist eine Art Happy End aber ein schales. Diesen Verlust zu ertragen ist etwas das ein Leben lang in der Vita kleben bleibt.
Du tust ihr keinen Gefallen damit. Jetzt bist du eine Konstante, ihr Papa. Wenn du gehst verlässt du deine Tochter und das wird sie immer mitschleppen.

Du bist durch so viel Mist gegangen. Leverkusen wirst du auch packen. Ein Umfeld aufbauen braucht mehr als 3 Monate und ja es ist hart. Berlin haut nicht ab, es wartet bis in alle Ewigkeit.

@Trust1994 und meinst du Zweitwohnsitz geht gar nicht? Ist es unrealistisch bei deiner ehemaligen WG auf Warteliste zu sitzen?

Weißt du letztlich musst du selbst die Entscheidung treffen. Es ist und bleibt dein Leben. Wenn du tief in dir fühlst, dass das dein Weg ist, dann geh ihn.

Ich bin auch der Meinung, dass du zu impulsiv handelst, wenn du so plötzlich deine Zelte abbrichst und nach Berlin zurückkehrst.
Verstehe dich in deiner derzeitigen Situation sehr gut. Du möchtest einfach raus aus dem toxischen Umfeld und weg von dieser empathielosen Person (Ex). Regel bitte erst alle wichtigen Dinge vor Ort und tritt nicht die Flucht überstürzt an. Nimm Kontakt mit dem Jugendamt auf vor Ort, damit der Umgang mit der Kleinen geregelt wird.
Du wirst sie im Herzen mitnehmen, egal wie weit du wegziehst.
Du schaffst das!
Hut ab! Für das, was du in deinem Leben schon ertragen musstest, hast du es doch weit gebracht.
Handel bitte nicht überstürzt, sonst sitzt du in Berlin und dein schlechtes Gewissen wegen der Kleinen sitzt dir dir dort im Nacken.
Die Sorgen ziehen leider mit um.

Oder würde es dir helfen Berlin als Zweitwohnsitz und dir in Leverkusen etwas günstigeres zu suchen, sodass du mehr Flexibilität hast?