Hallo ihr Lieben,
zunächst einmal möchte ich euch auf meine Geschichte hinweisen, die ich hier am 31.01. unter dem Titel Trennung war die schwerste Entscheidung meines Lebens dargestellt hatte. Ich stehe auch noch ganz am Anfang meiner Reflexion und bin noch weit entfernt, meine Ziele wie Eigenliebe, Bedürfnisse achten, negative Gefühle zulassen usw. zu erreichen. Aber wenn ich mir etwas vorgenommen habe, bin ich sehr willensstark. Ich bin fester denn je entschlossen, meine Ängste zu überwinden, weil ich es mir einfach schuldig bin. Ich werde besser und stärker werden und nicht mehr davor zurückschrecken, meine Grenzen aufzuzeigen, auch wenn es dadurch zu Reibereien kommt. Ich werde authentisch und daher unbequem sein. Geholfen haben mir psychologische Ratgeber, die ich in der letzten Woche las und darin einen hohen Wiedererkennungswert vorfand. Ich weiß jetzt, dass meine Selbstaufgabe in Beziehungen mit meinem Verhältnis zur Mutter zu tun haben. Ich hatte als Kind nichts anderes gelernt, als mir ihre Liebe durch wohlgefälliges Verhalten zu sichern. Andernfalls hatte sie mich mit Liebesentzug und Missachtung bestraft. Dadurch verdrängte ich auch meine negativen Gefühle, wie Wut und Zorn, welche genauso zu einer Entwicklung eines selbstbewussten Menschen gehören. Diese Anpassung an meine Mutter habe ich in meine Beziehungen mitgenommen und tat unbewusst stets alles für meine Partnerinnen, in der irrigen Annahme, dadurch ihre Liebe zu gewinnen. Meine eigenen Bedürfnisse gab ich auf und wurde dadurch unzufrieden und unglücklich. Aufgrund meiner Verlustangst klammerte ich, forderte Liebesbeweise ein und erreichte dadurch nur, dass sich meine Partnerin immer mehr entzog. Daraus wird schnell ein Teufelskreis. Und so komisch es klingt, aber ohne die letzte Trennung, die ich schwersten Herzens selbst vollzog, wäre ich nie an diesem Punkt angelangt, an dem ich jetzt stehe. Es geht mir täglich etwas besser, weil ich mir vertraue. Weil ich sicher bin, es zu schaffen. Ich rede es mir täglich ein, dass ich ihre Liebe nicht brauche und das ich besser bin. als sie vielleicht denkt. Ich hatte mich auf 60 kg runter gehungert, treibe nun Kraftsport, esse regelmäßig und nehme hochkalorische Trinknahrung zu mir, um schnellstmöglich wieder zu einem vorzeigbaren Gewicht zu gelangen. Das hat oberste Priorität, denn in einem von mir wieder akzeptierten Körper, wird sich auch meine Seele wohl fühlen. Einer von vielen kleinen Schritten auf einem langen Weg zu mehr Selbstliebe und -vertrauen. Habt Geduld mit euch. Was in vielen Jahren kaputt gegangen ist, kann man nicht von Heute auf Morgen reparieren. Und nehmt euch die Zeit zu trauern, die ihr braucht. Wir, die wir solche Verlustängste haben, brauchen dafür leider wesentlich länger. Aber es soll uns nicht stören, auch wenn unsere Mitmenschen dafür kein Verständnis haben und uns mit Ablehnung begegnen. Egal. Tja, vor einer Woche war ich noch am Boden zerstört, aber jetzt freue ich mich auf meinen Weg und auf die neuen Aufgaben. Es wird schwer, aber ich schaffe es. Und es wird sehr spannend.
07.02.2014 18:28 •
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